Himmelsbeobachtung auf La Palma, von und mit Torsten Gueths

Ferienhäuser La Palma Ferienhäuser La Palma Casa Martin Ferienhäuser La Palma Casa Martin Casa Martin La Palma La Palma Casa Martin Ferienhäuser La Palma



La Palma - Insel ohne Lichtverschmutzung?
von Torsten Güths



Als Sternfreund hat man es im zentralen Deutschland schwer: Meistens liegen untaugliche sowie launische oder schwer planbare Wetterlagen vor. Ist es doch einmal klar, wird es gar nicht richtig Nacht, da bei uns sehr viel beleuchtet wird und die dabei entstehende Lichtstreuung in der Atmosphäre für eine künstliche Dämmerung sorgt. Das ist die Lichtverschmutzung.

Gewiss ist ein großer Teil der Beleuchtung notwendig, doch erfolgt sie leider in einer Art und Weise, die sehr viel Lichtenergie direkt in den Himmel verpuffen lässt. Nur noch wenige entlegene Stellen bieten eine natürliche Nacht mit einem schönen Sternenhimmel.

So wundert es nicht, dass sich mittlerweile ein kleiner Astro-Tourismus gebildet hat, der Sternfreunde mit einer Flucht vor dem Wetter und dieser elenden Beleuchtung lockt!
La Palma erscheint dafür ideal zu sein: Warmes Klima, geringe Besiedlung, gute Infrastruktur bei einer noch als sinnvoll zu erachtenden Beleuchtung und folglich mit einem dunklen, sternenreichen Nachthimmel. Ja, es gibt in La Palma sogar ein Gesetz zum Schutze des Nachthimmels, um übertriebene Beleuchtungsauswüchse abzuhalten!

So flog ich dann wieder einmal zu meiner Trauminsel. Endlich war ich in der Lieblingsfinca angekommen und der Beobachtung und Fotografie eines prachtvollen Sternenhimmels stand nichts mehr im Weg!
Doch in der dritten Nacht gab es die unangenehme Überraschung:
In Richtung Meer ragte plötzlich eine Lichtsäule empor, die mehr als den halben Westhimmel aufhellte! Nach einiger Verwunderung setzte dann der Ärger ein. Da fliegt man weit weg, um den Sternenhimmel in seiner Reinform zu erleben und dann das! Sobald leichter Dunst aufkam, erhellte sich der Himmel wie zu Hause und das Licht verschluckte die Sterne!



Lichtverschmutzung im Dunst auch auf La Palma, beobachtet von Torsten Güths


Lichtverschmutzung im Dunst auch auf La Palma, beobachtet von Torsten Güths


Aus der Hoffnung, dass es nur eine einmalige Sache war, wurde nichts: Jede Nacht war dieser Bodenstrahler an! So ging ich am dritten Abend zu dem 100m entfernten Haus. Wie ich es vermutete, hatten dessen Besucher nicht die Absicht, die Sterne wegzuleuchten:"Jetzt wissen wir auch, wofür die vielen Schalter im Haus sind" war die erheiternde Antwort. In den Folgenächten war auch wieder Licht-Ruhe und der Himmel wieder rein. Meinen herzlichen Dank dafür!

Finden Sie nach dem Lesen dieser Zeilen, ich solle mich nicht so anstellen wegen dem bisschen Licht? Vielleicht wird Ihnen meine Verärgerung mit den folgenden Beispielen verständlicher:
Haben Sie etwas, was Sie total fasziniert und was Sie lieben? Etwas, was Sie vielleicht daheim nicht erleben können, und Sie deshalb extra in den Urlaub fahren? Denken Sie mal daran, wie schön dies für Sie ist. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass man es Ihnen verderben möchte.
Lieben Sie z.B. klassische Konzerte? Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf ein Konzert der Berliner Philharmoniker und Ihr Sitznachbar würde Chips aus einer Tüte essen ...!
Spielen Sie gerne und gut Golf? Stellen Sie sich vor, auf dem Grün ist jemand mit einem Caddy herumgefahren und hat "schöne" Spuren hinterlassen...!
Und so weiter und so fort ...

Angestrahlte Schwimmbecken, Bäume, Figuren und Hauswände - der Fantasie der Beleuchter sind kaum Grenzen gesetzt. Und dank der relativ energieeffizienten LEDs ist das auch in Zukunft mit geringerem Stromverbrauch möglich. All das reißt zudem die für Blütenbestäubung nützlichen Nachtfalter aus ihrem natürlichem Leben heraus und lockt ärgerliche Stechmücken an. Doch wozu dieses ganze Geleuchte? Oft genug ist sogar niemand anwesend und die Lichtenergie wird gänzlich vergeudet!

Es sind zwar scheinbar nur das kleine Lämpchen hier, der eine Strahler dort, fünf neue Straßenleuchten u.s.w. Doch die Masse macht's: Kai Stockrahm zeigt auf dieser Website mit seinen eindrucksvollen Fotos auch Besiedlungen von oben und dass sehr viel Licht vom Boden reflektiert wird, auch wenn die Leuchten selbst nach oben hin abgeschirmt sind, wie es das Gesetz hier verlangt.
So ist den Fach- und versierteren Amateurastronomen bewusst, dass der Nachthimmel über La Palma trotz des Lichtgesetzes bereits von der Lichtverschmutzung beeinträchtigt ist. http://www.ing.iac.es/PR/newsletter/news9/ins2.html
Die Nachbarinsel Teneriffa und besonders die Städte Santa Cruz und Los Llanos sowie überflüssige Projekte wie Juan Ramons Lampenladen http://www.la-palma-aktuell.de/cc/news/nov2013.shtml erzeugen bereits so viel Licht, dass man auch bei sehr klarem Himmel in den entlegeneren Winkel La Palmas nicht mehr eine natürliche Dunkelheit hat. Ist es etwas dunstig, dann wird das Licht stärker gestreut und hellt den Nachthimmel deutlich auf. Sicher: Verglichen mit dichter besiedelten Gegenden ist der Sternenhimmel auf diese Insel zwar noch immer außergewöhnlich, doch in seiner natürlichen Reinform ist er nicht mehr erlebbar!



Lichtverschmutzung über Los Llanos auf La Palma
Lichtverschmutzung über Los Llanos vom El Time aufgenommen


Milchstraße über La Palma in Licht-Ruhe

Anblick der Milchstraße im Nordwesten La Palmas




Sollte das Ihnen egal sein, was wirklich bedauerlich wäre, oder es Ihnen hier nachts gar zu dunkel sein, dann gäbe es bestimmt viele andere "helle" Möglichkeiten für Sie: Frankfurt, Berlin, Paris, London, Hongkong, Las Vegas und noch viele andere grell erleuchtete Städte freuen sich schon auf Ihren Besuch! Beleuchtung satt!
Doch hier auf La Palma lassen Sie doch BITTE draußen das Licht aus und genießen den Blick in den glitzernden, prachtvollen Sternenhimmel!

Herzlichen Dank!

Torsten Güths

Schreiben Sie uns einmal Ihre Erfahrungen!
Von wo aus haben Sie beobachtet?
Wie waren Ihre Eindrücke?
solaris1000@gmx.de



Familie Ingrid & Mathias Siebold
Calle el Torreón 5/7
E-38750 El Paso
La Palma, Islas Canarias, Spanien
Telefon: + 34 922 497 216
WhatsApp: + 34 616 167 775
email: m.siebold@casamartin.de

Casa Martin Ferienhaus auf La Palma