Geschichten aus La Palma, von Rose Marie Dähncke Berechtigte Namensänderung

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Berechtigte Namensänderung



Bisher hatte sie den lieben Spitznamen "Tunnelute", um sie nicht mit einer anderen Ute zu verwechseln. Sie fuhr so ungern durch den damals noch unbeleuchteten Tunnel, geriet dort fast in Panik, und schon hatte sie den Namen weg. Sie war nicht mehr eine ganz junge Frau, aber immer noch fesch, sehr fesch.

Eine Bekannte von uns war bei ihr zum Kaffee eingeladen. Sie hatte schon drei Wochen lang zwei Söhne ihrer Nachbarn in Deutschland zu Besuch, Nachbarn, mit denen sie jahrelange Freundschaft verband, weshalb sie den jungen Männern eine schöne Zeit auf La Palma bot. Sie nahm sie mit zum Kaffee, damit sie sich zu Hause nicht langweilten.

"Hallo" wurde sie freundlich begrüßt, und dann folgte ein "Hallöchen-Hallöchen", als ihr die beiden stattlichen Männer ins Blickfeld gerieten. Glupsch-glupsch sprangen die Äuglein von einem zum andern, und vom andern wieder zum einen. Waren wirklich beide sehr ansprechend. Welch nette Überraschung!

Man trat ein und setzte sich - ach nein, dazu kam es erst gar nicht. Nur die Eingeladene setzte sich. Den großen Stattlichen fragte die Tunnelute: "Soll ich Dir mal das Haus zeigen?" Wie gesagt, sie war nicht mehr ganz jung, aber immer noch sehr fesch, und auch wenn nicht, so kann ein wohlerzogener junger Mann ja kaum nein sagen. Sie zogen los, und nun setzte sich auch der jüngere Bruder.

Das Haus hatte eine Essküche, einen kleinen Wintergarten und drei Zimmer, eines davon war durch die Besucherin und den Jüngling besetzt. Die Besichtigung dauerte ein knappes Stündchen. Die Eingeladene hatte sich schon weidlich gelangweilt. Was sollte sie mit dem restlichen jungen Mann wohl reden, mit dem sie schon drei Wochen täglich zusammen war. Aber nun gab es ja vielleicht Kaffee. Nein, im Gegenteil, es gab keinen Kaffee. Der jüngere Stattliche wurde gefragt: "Möchtest Du auch mal das Haus sehen?" Auch er war wohlerzogen und konnte deshalb nicht nein sagen. Die Eingeladene langweilte sich nun mit dem älteren der jungen Männer, auch mit ihm hatte sie keinen Gesprächsstoff mehr. Ohne zu wollen, fiel sie in ein ausgedehntes Nickerchen, denn die Besichtigung dauerte diesmal ein sattes Stündchen. Sie schrak verwirrt hoch, als man plötzlich komplett war, konnte sich aber schnell fassen und ihre wohl schon vorher ausgegorene Entscheidung treffen: "So Jungs, wir fahren nach Hause, es wird schon dunkel".

"Aber..." etwas hilflos und scheinbar der schnöden Gegenwart noch nicht wieder ganz einverleibt, begann die nicht mehr ganz junge, aber immer noch sehr fesche Frau zu stammeln: "Aber, ich wollte doch noch Kaffee kochen". Die einzigen Worte, die die Eingeladene heute zur allgemeinen Unterhaltung beisteuern konnte, kamen dann nicht ohne einen gewissen Missklang hervor (was keiner ihr verdenken kann): "Das lassen Sie man. Sie sollten sich jetzt ein bisschen ausruhen. Los Jungs, auf geht's".

Sie erzählte die Geschichte hier und da und auch uns, und so änderten wir automatisch den Namen Tunnelute in einen noch kürzeren, viel treffenderen... Dreimal dürfen Sie raten.





Der Cumbre-Tunnel verbindet auf La Palma Ost- und Westseite der Insel


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