Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 02.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 02.1.2017




Weiter im Wetternichts
Azorentief und weitere Nichtigkeiten


Seit ein paar Tagen bereits befindet sich unser Archipel im Wetternichts. - Das mächtige Hoch hat Mitteleuropa eingenommen und die Tiefs vom Atlantik liegen alle zu weit nördlich, um uns richtig nass zu machen, also dümpelt das Wetter so vor sich her. - Immer Wind aus Süden, nun auch wieder in Küstennähe ganz zahm, und das wird auch die kommenden Tage so bleiben. - Ende letzten Jahres gab es noch ganz kräftigen Wind, die Boote, welche nicht im sicheren Hafen lagen, wurden ordentlich gebeutelt, unten nach dem Text sind noch ein paar Bilder davon, Danke Walter für die Fotos. - Der Atlantik hat sich nun wieder beruhigt, aber es sind ein paar Tropfen gefallen in der Nacht und auch heute tagsüber kann es zu Niederschlägen kommen. - Die aber werden sehr gering sein und es wird eher Sand als Wasser regnen, denn, wie soll denn dieses verrückte Wetter auch anderes funktionieren, wir haben immer noch Calima.

Die Diskussion, was denn nun wirklich Calima ist, die habe ich seit Jahren bereits aufgegeben. Heute bezeichnet man einfach den, sonst meist im Sommer auftretenden Staub aus der Sahara als Calima. - Heißer Wind aus Süd ist dazu nicht mehr notwendig, richtige Calima-Fuchser wollten den Wind aus noch genau aus Südost, nicht aus Südwest wie jetzt, um das Calima-Prädikat zu verteilen. - Es gibt auch noch lokale Bezeichnungen, Africano ist recht bekannt, Levante auch, Calderete sagt man auf der Ostseite in manchen Gemeinden auch, aber alle sind sich einig "Tiempo Sur", also Wetter, welches aus dem Süden kommt, das ist nicht gut vorhersehbar. - Dabei gibt es hier im Aridanetal, neben der so oft genannten Brisa, also den Fallwinden, welche der Passat aus dem Osten über die Cumbre Nueva schickt, noch den "Descuernacabras.

Dieses Phänomen ist allerdings selten, sonst hätten die meisten Ziegen im Tal schon keine Hörner mehr, denn der Name dieses schrecklichen Windes lautet auf Deutsch: Ziegenenthörner. - Meist nach Südwind, in der Höhe aber bereits Passat, dann kann es zu Fallwinden kommen, welche direkt aus Norden kommen, nicht über die Cumbre Nueva sausen, sondern über den Bejenado oder den Kamm der nördlichen Caldera ins Tal hinein. - Dabei können ganz kurze, nicht vorhersehbare Windböen entstehen, welche derartige Kraft haben, dass sie, der Legende nach, den Ziegen die Hörner vom Kopf ziehen. - Das ist natürlich übertrieben, aber ich habe das mal erlebt in der Abuela, dem Restaurant, als solch ein Windstoß allen auf der Terrasse sitzenden Gästen die Tische im Nu komplett abgedeckt hat und Teller, Gläser und Essen weit über die Nachbarschaft verteilte. - Ich hatte, wohl aus Reflex damals, mein Glas fest umklammert und es war noch die Zeit, als man ohne Fotoapparat unterwegs war, der auch telefonieren kann, also kann ich keine Beweisfotos liefern.

Oben herum ist die Luft schon fast wieder klar, unten mischen sich nun ein paar Wolken mit dem restlichen Staub aus der Sahara, so dass ein Zwielicht entsteht, welches nicht hochglanztauglich ist. - Allerdings wird sich an der Großwetterlage zunächst nichts ändern. - Weiter Wind aus Südwest, deshalb so kalt und nicht warm, und weiter Staub aus Afrika, aber bei uns auf La Palma bei weitem nicht so dicht, wie auf den Afrika näheren Inseln. - Apropos Staub, ganz feiner Staub, also sogar Feinstaub, wenn das so richtig dicht ist hier auf den Insel, dann messen wir hier Feinstaubwerte, bei denen wir nach mitteleuropäischen Richtwerten nicht nur die Autos, sondern auch noch die Esel stehen lassen müssten. - Allerdings sind das bei uns keine Partikel aus Industrieschloten, oder von zu vielen Autos, sondern vom Sand. - Es sei denn, es ist Rosenmontag, dann liegt die Feinstaubbelastung aus Talkumpulver in der Hauptstadt in einem Bereich, welchen die Asthma-Skala überhaupt nicht mehr anzeigen kann. - So schlimm ist das im Moment allerdings nicht und wieder bietet Apalmet hierzu interessante Grafiken, wie dicht denn der Staub bei uns so ist und werden kann.

In dem ganzen Wettermehrerlei fehlt nur noch der HausmannInnenblues, wenn es eben im Calima zu Niederschlägen kommt und die ganze Aussteuer auf der Wäscheleine nun plötzlich gelbbraune Flecken hat, und die nichts mit humaner Semipermeabilität zu tun haben. - Alles wieder in die Wäsche, neues Glück versuchen, aber vielleicht besser noch einen Tag abwarten, und dann erst wieder auf die Leine bringen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da nannte man das gute Wetter nach Calima oder Sturm "Bauknecht", aber das wage ich einfach nicht mehr, seit dem gleich mehrere Chauvi-Kassen versuchen, sich von mir ganz alleine sponsern zu lassen. - Aber immerhin, die Mandelbäume sammeln bereits Kraft und setzen schon zur Blüte hier im Tal an, Calima hin oder her, nach der, wegen der Trockenheit verschleppten Blüte der letzten beiden Winter, können wir uns da in den kommenden Wochen auf ganz große Auftritte freuen.


Heftiges Wetter auf La Palma, hier vor der Küste Tazacortes


Die Segelyacht Hispania in schwerem Wetter vor La Palmas Küste


Wellen auf der Westseite La Palmas





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