Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 04.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 04.1.2017




Ich habe Recht, sagte das Ich zum Du
Fuente Santa ist ein inselweites Projekt, meint die Insel


Es gibt bereits die ersten Stimmen welche sagen, hätten wir doch die Heilige Quelle dort ruhen lassen, wo sie im Jahr 1677 von den Lavamassen des San Antonio verschüttet wurde. - Dabei ist doch eine solche Thermalquelle eine absolute touristische Attraktion und könnte als, erstes und einziges Thermalbad der Kanarischen Inseln, La Palma doch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal andienen. - Wenn nur nicht der große Streit wäre, zwischen Gemeinde Fuencaliente und der Inselregierung, und beide Institutionen recht robust ihre Interessen vertreten. - Ohne das natürlich öffentlich zu machen steht das für eine Art Stellvertreterauseinandersetzung, Krieg wäre dann doch zu harsch, aber natürlich gibt es Interessengruppen, welche sich besser von der Gemeinde vertreten fühlen und andere, die mehr auf die Inselregierung setzen.

Die höchste Inselkorporation, also das Cbaildo Insular, hat vor gut zwei Jahren einen internationalen Wettbewerb ausgeschrieben, an dem über einhundert Technik- und Architekturbüros teilgenommen haben, wer denn die beste Idee in Sachen Thermalbad im Süden der Insel hätte. - Darüber hinaus wurde gefordert, die gesamte Konstruktion muss rückbaufähig sein, und sich auch so gut wie möglich an die Umgebungslandschaft anpassen. - Das mit dem Rückbaufähig hat mir mal ein Bauingenieur so erklärt, es komme einfach nur auf die Größe der Maschine an, ab wann jedes Gebäude rückbaufähig sei… - Die Notwendigkeit eines solchen Rückbaus entsteht durch die Forderungen der Küstenbehörde, die seit 1988 keine wirklichen Immobilien mehr an der Küste duldet, (Ok, je nach Stärke des Kazikenarms). - Darüber hinaus plagt das Projekt, welches nun auch immer, auch noch mindestens eine zweite bürokratische Hürde, das Gelände dort liegt nicht nur im Einflussbereich der Küstenbehörde, sondern ist auch noch Teil des Naturmonuments Teneguía. - Mindestens eine zweite Hürde deshalb, weil im Küstenbereich eben auch die Geschichte mit gewerblichen Betrieben äußerst kompliziert ist, wir aber doch sicher auch vorhatten, mit der Heiligen Quelle weltliche Kasse zu machen.

Eigentlich braucht man angesichts der, zunächst unüberbrückbar scheinenden bürokratischen Hindernisse, keine weitere Auseinandersetzung der Korporationen, aber die Fuente Santa weckt eben allergrößte Begehrlichkeiten und manch Geifertropfen macht den Weg zum Thermalbad eher schlüpfrig. - Aus dem internationalen Wettbewerb ist ein Projekt als deutlicher Sieger hervorgegangen, "Piedra de Fuego" ("Feuerstein" des Architekten Federico Soriano) welches die uneingeschränkte Unterstützung der Inselregierung findet, allerdings keinesfalls der Gemeinde Fuencaliente. - Die nun haben ein Gegenprojekt aufgestellt, allerdings deutlich außerhalb des Zeitrahmens des eigentlichen Wettbewerbes, aber mit Unterstützung des Wiederentdeckers der Fuenta Santa, dem illustren Ingenieur Carlos Soler, welcher in Diensten des Gobierno de Canarias steht. - Mir fehlt natürlich die fachliche Kompetenz, die beiden Projekte sachlich zu beurteilen, oder gar miteinander zu vergleichen, allerdings erhofft sich die Gemeinde Fuencaliente, welche übrigens auch nicht mit geeinter Zunge spricht, deutlich mehr Vorteile im Projekt Carlos Solers, wie immer man auch Vorteile umschreiben will.

Nun strebt man seitens der Gemeinde Fuencaliente ein Referendum an, nicht nur eine Bürgerbefragung ohne rechtliche Folgen, man möchte unbedingt das Projekt der Inselregierung verhindern. - Allerdings ist das nicht so einfach, ein rechtlich wirksames Referendum abzuhalten, mit Recht haben die meisten Verfassungen da gewaltige Auflagen vor solch ein Referendum gestellt. - Als übergeordnete Korporation muss auch die Inselregierung ein technisch-juristisches Gutachten verfassen und nach Madrid weiterleiten, wie man denn das Begehren der Gemeinde Fuencaliente nach einem Referendum betrachtet und mich persönlich verwundert das nun gar nicht, dass dieses Gutachten das Anliegen der Südgemeinde nicht unterstützt. - Wir lassen die genannten Paragraphen alle mal weg, sondern kümmern uns um die Kernaussage und die lautet, die Fuente Santa sei von inselweitem Interesse, man könne also ein Referendum, in dem lediglich die Einwohner der Gemeinde Fuencaliente über die Zukunft dieser Ressource bestimmen, nicht unterstützen.

Gut gebrüllt Cabildo könnte man nun einfach dazu sagen, und natürlich übersteigt eine solche Thermalquelle die alleinige Gemeindekompetenz, man schreibt ja die Nutzung als touristischer Ressource der Caldera auch nicht alleine der Gemeinde El Paso zu, oder die der Observatorien der Gemeinde Garafía. - Damit ist das Referendum eigentlich vom Tisch, da die Gemeinde so etwas ausschließlich über konkret lokale Dinge anstreben kann. Da ich aber verwaltungsjuristisch genau so gut geschult bin, wie über die Abseitsregeln beim Fußball, muss ich daher zugeben, ich weiß nicht ob es Rechtsmittel gegen eine solche Einschätzung der Inselregierung gibt. - Aber auch ohne Referendum wird es schwer werden, da man ja die Gewichtung der gegenteiligen Interessen anhand solcher Bemühungen wohl einschätzen kann. - Es ist sehr wahrscheinlich damit zu rechnen, dass der Weg hin zu einer breiten Nutzung der Heiligen Quelle auch über die Justiz laufen wird, wir also mit Zeiträumen rechnen müssen, die eher nach BER riechen und nicht nach baldiger Verfügbarkeit eines Thermalbades auf den Kanarischen Inseln. - Leider, aber wo so viele Interessengruppen an möglichem Verdienst zerren, da wird man wenig Vernunft erwarten dürfen.


Projekt Piedra de fuego, also Feuerstein für die Heilige Quelle auf La Palma


Teilansicht des Projektes Piedra de Fuego, welches die thermalen Wasser der Quelle zugänglich machen soll




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