Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 08.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 08.1.2017




Durch die Presse gedreht
Caldera, Weinbau und Weihnachtsgeschäft


Nationalparks heißen eigentlich so, weil es die höchsten Anspruche an Landschaftsschutz geben soll und deswegen lässt man eigentlich keine Lokalfürsten über solche Räume bestimmen, sondern die nationalen Korporationen. - Ich weiß gar nicht mehr wer denn eigentlich dagegen geklagt hat, dass diese Landschaftsschutzgebiete aus Madrid gesteuert werden, aber in der Tat, die Nationalparks müssen den Autonomen Regionen überstellt werden, das wissen wir schon lange und hier auf den Kanaren geht die Leitung der Nationalparks sogar in die einzelnen Inselparlamente über. - Das kann Gutes bedeuten, aber eben auch Gefahren für diese Parks, und was an dem Wort Nationalparks dann noch national ist, das ist die Bezahlung. - Danke schön sagen dabei die Autonomen Regionen, oder eben im "Kanarenfall" die Inselregierungen und diesen Sommer wird es dann so weit sein, dann steht der Nationalpark Caldera de Taburiente unter der Leitung des Inselregierung. - Darüber haben wir uns schon ein paar Mal Gedanken gemacht, auch über die neuen Chancen, aber auch Gefahren, und in die gleiche Kerbe etwa schlägt das Interview mit Rafael García Becerra, hoch anerkannter Biologe und Palmero, welches Diario de Avisos mit ihm über das Thema geführt hat.

Auch er freut sich grundsätzlich über die neuen Möglichkeiten die es geben wird, den Schutzraum Caldera de Taburiente nahe zu verwalten, allerdings sieht er eben noch dringender die Gefahr, dass man zu viel des Schutzgedankens gegenüber den wirtschaftlichen Verlockungen aufgeben könnte. - Dabei wird das Gremium "Patronato" den größten Einfluss über die Entscheidungen haben und hier sieht Rafael García Becerra wohl eine Gefahr, da die Zusammensetzung dieses Rates nach seiner Meinung "zu wenig Grün" sei. - Wer in dieses Patronat kommt, das bestimmen die im Cabildo Insular vertretenen Parteien, also ist da durchaus die Möglichkeit gegeben, dass man bestimmte Schwerpunkte setzt, in dem man eben wirtschaftsfreundliche Leute da hineinbringt, und weniger solche, welchen den Schutzcharakter des Nationalparks an vorderster Stelle sehen. - Darum dreht sich aber die ganze Geschichte und auch Rafael García Becerra sieht ein, dass die Caldera de Taburiente auch wirtschaftlich als touristische Attraktion eine Aufgabe für die Insel erfüllt, man muss eben dabei aber den Schutzcharakter immer bewahren. - Strikt gegen solche Pläne wie Straßen oder Hotels wendet er sich, aber man könnte Eintritt nehmen, und das Geld richtig angebracht und auch dem Besucher erklärt, warum und wofür man denn kassiert, das dürfte doch eigentlich kein Problem sein. - Im Sommer wird es wohl so weit sein, dann geht die Verwaltung des Nationalparks in die Hände des Cabildo Insular, und nicht nur Rafael García Becerra wird die Augen ganz weit offen halten, was denn dann mit dem Park passiert.

Über die Qualität der Weißweine aus La Palma haben wir länger nicht mehr gesprochen. - Braucht man auch kaum noch, denn inzwischen gelten die Weißen von der Insel unter Önologen längst nicht mehr als Geheimtipp, es hat sich eben herumgesprochen, dass La Palma Weine große Klasse haben. - Dabei haben sich besonders die Weine aus dem Norden der Insel hervorgetan, und da vor allem ist die SAT Bodegas Noroeste de La Palma zu nennen, welche Weine unter dem Namen Vega Norte ausbaut und vertreibt, und unter diesem Namen inzwischen sogar international für Furore gesorgt hat. - Der "Consejo Regulador de Vinos de La Palma", das sind die, welche über die Qualität des "DO-La Palma" wachen meldet nun, dass inzwischen 77% der Weinernte des Jahres 2016, welche unter dem "DO" registriert wurden, aus dem Nordwesten der Insel stammen und damit deutliche Bewegung in die traditionelle Herkunftsstruktur der Weine der Insel gebracht hat. - Das hat mehrere Gründe und auch bereits dazu geführt, dass sich in bestimmten Regionen des Nordwestens sogar das Landschaftsbild verändert hat.

Was in dem Artikel des Diario de Avisos nicht vorkommt ist, dass es viele Jahre dicke Subventionen gab um ehemalige Weinfelder dort im Norden erneut zu erschließen und dass dabei auch zum Teil gewaltige Baumaßnahmen stattgefunden haben. - Stringente Naturschützer kritisieren das, allerdings gibt der wirtschaftliche Erfolg dieser Maßnahmen den Vätern dieser Subventionen zumindest finanziell Recht. - Es sind aber eher die moderneren Keltermethoden und die bessere Vermarktung, welche hauptsächlich für den Erfolg der Weine aus dem Norden der Insel verantwortlich sind, aber auch dürfen wir nicht vergessen, dass dort im Norden in den letzten 10 Jahren kein Waldbrand mehr die Reben in Gefahr gebracht haben. - Verlierer in diesem Wandel sind vor allem die Region Mazo, sowie auch der Süden mit Fuencaliente, welche inzwischen aber mit neuen Ideen auf diese Verlagerung in den Norden der Insel reagiert haben. - Das kann letztendlich nur gut sein für die Weine der Insel, man macht sich inzwischen selbst deutliche Konkurrenz und heraus kommt dabei kein undefinierbarer Massentrunk, sondern vielfältige und ausgesuchte Weine, die pfiffige WinzerInnen klug und auch erfolgsorientiert dem interessierten Weintrinker anbieten.

Und erfreulichen Erfolg melden die Vertreter der Einzelhändlerverbände aus den beiden "Metropolen" Los Llanos und Santa Cruz. - Eigentlich ist es viel zu früh, wirkliche Balance des Weihnachtsgeschäfts zu ziehen, denn bei uns geht das ja bis zum 5. Januar abends, aber aus beiden Städten meldet eltime.es deutlich weißen Rauch und das stimmt auch mit der oberflächlichen Beobachtung überein, die man selbst als Konsument und Besucher der beiden Orte hatte. - Zahlen, wenn wir dieses denn wirklich greifbar bekommen, die gibt es noch nicht, aber lächelnde Sätze, die mit sehr gut und erfolgreich beginnen. - Das hatte man auch erwartet, Konsum gilt ja auch als Spiegel der guten Laune in Sachen wirtschaftlicher Entwicklung und hier hat man doch kollektiv beschlossen, die Krise, die will keiner mehr haben. - In Los Llanos hatte man sich auch seitens der Gemeinde alle Mühe gegeben mit, teils neuer und auffälliger Weihnachtsdekoration die Leute in die Stadt zu locken. - Scheint geglückt und auch das Einkaufszentrum "Trocadero Plaza", das erste funktionierende auf der Insel, hat wohl ein gutes Weihnachtsgeschäft hinter sich, auf jeden Fall war es sehr gut besucht und es wäre wirklich äußerst interessant, mal Vergleichszahlen zu den Jahren vor 2007 zu bekommen, also noch vor der Krise.



Gastbeitrag von Timm Reisinger und Rainer Olzem
Das weite Lavafeld des Vulkans Tacande
Teil 1 von 3


Vulkan Tacande (oder Montaña Quemada) mit seiner charakteristischen Lava-Ausflussrinne

Der Vulkan Tacande (oder Montaña Quemada) mit seiner charakteristischen Lava-Ausflussrinne




Ganz im Norden der Cumbre Vieja liegt ein markanter Vulkan mit steilen Flanken und einem weiten Lavafeld, Volcan Tacande oder auch Montaña Quemada genannt.

Biegt man von der Hauptstraße LP-3 El Paso - Santa Cruz, kurz vor dem neuen Tunnel unter der Cumbre Nueva rechts auf die schmale und kurvenreiche LP-301 zum Rast- und Grillplatz El Pilar ab, sieht man nach einigen Kilometern rechts der Straße bereits in der Ferne den Vulkan Tacande mit seiner auffälligen nach Norden geöffneten Ausflussrinne seines Lavastroms.


Vulkan Tacande oberhalb El Paso auf La Palma

Der Vulkan Tacande mit seiner nach Norden geöffneten Ausflussrinne und seinem weiten Lavafeld. Links am Rand der Vulkan Enrique (Google Earth)




Einige Kilometer und viele Kurven weiter verläuft die extrem steile Südostflanke des Tacande unmittelbar rechts neben der Straße. Die auffallend steile Böschung wird bestimmt durch den sogenannten Winkel der inneren Reibung. Der Neigungswinkel, unter dem eine kohäsionslose Masse, wie diese Ansammlung aus vulkanischen Aschen, Schlacken und Lapilli, in Bewegung gerät, heißt Reibungswinkel oder auch natürlicher Böschungswinkel. Er ist umso größer, d. h. die Böschung ist umso steiler, je eckiger die einzelnen Körner sind, je dichter das Material gelagert ist und je unterschiedlicher die vorhandenen Korngrößen sind.


Die steilen Hänge des Vulkan Tacande




Dann öffnet sich die bis dahin dicht mit Kanarenkiefern bewaldete Landschaft zur weiten Aschenebene Llano del Jable. Hier kann man den Wagen bei Straßen-km 4 rechts am Fuß des Tacande abstellen. Dort beginnt eine Aschenpiste, die PR-LP 14, die zunächst nach Nordwesten führt und kurz darauf leicht nach rechts, nach Nordosten, abbiegt.

Interessant sind hier die oft einige hundert Meter langen und bis 1 m tiefen Erosionsrinnen links des Weges, die sich nach starken Regenfällen in der schwarzen Asche ausbilden. Die dunkle Asche stammt übrigens nicht vom rechts des Weges liegenden Tacande, sondern von einer älteren prähistorischen Eruption des Vulkans Birigoyo, der sich zur Linken auf der Cumbre Vieja weithin sichtbar als kahler Gipfel erhebt.

Bei Sonnenschein glitzert und glänzt es in den Aschen überall. Es sind die für Basaltlava typischen kleinen Amphibol- und Pyroxenkristalle, deren spiegelnde Oberflächen das Sonnenlicht reflektieren.


Erosionsrinne auf La Palma




Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch "Geologischer Wanderführer La Palma" von Rainer Olzem und Timm Reisinger und gehört nach meiner Auffassung längst auch zum Handgepäck einer Vorbereitung für eine Reise nach La Palma. - Auch für geologische Laien verständlich erklärt, bereiten die Wandertouren auf der Insel noch viel mehr Spaß, man kann die vielen Dinge, denen man mit Staunen auf den Touren begegnet, dann nicht nur beim Namen nennen, sondern weiß auch noch warum das so ist. - Nicht als Ersatz für den Rother Wanderführer, immer noch das Meisterwerk für La Palma auf Schusters Rappen, aber als ideale Ergänzung für Menschen, welche zwischen Ausgangspunkt und Belohnungsbier der Wanderung die Augen auf der Vulkaninsel La Palma offen halten. - Auf La Palma gibt es dieses Buch bei Sorpresa in El Paso zu kaufen, bei Valle Verde in Santa Cruz und in Los Llanos, sowie bei Artesanía Drago in Garafia. Manchmal auch nur als Vorbestellung, oder man geht auf das Bestellformular in der Webseite Rainer Olzem und Timm Reisinger zum Buch.


Geologischer Wanderführer La Palma





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