Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 26.01.2017

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 26.1.2017




Von der "Dritten Insel" zur "Fünften Insel"
Der Tourismus wird es schon richten


Es hängt immer davon ab, ob man La Graciosa nun denn auch den Status einer Insel verpassen möchte, oder bei dem Diminutiva "Islote" bleibt. - Offiziell gibt es sieben Kanareninseln, und als "Achte Insel" wird, man muss aber wohl eher sagen wurde, Venezuela genannt. - Allerdings entfernt man sich gedanklich immer weiter von diesem Land im Norden Südamerikas, auch wenn es keine Familie auf unserer Insel gibt, welche ohne verwandtschaftliche Beziehungen zu Venezuela ist. - Früher, als alles anders, und nur manches besser war, da gab es einen regen migratorischen Austausch zwischen den Kanaren und Venezuela, inzwischen ist da Stillstand eingekehrt, nachdem seit Chavez die Richtung der Migration nur noch weg aus Venezuela bedeutete. - Anfang des vergangenen Jahrhunderts sind also die Leute nach Kuba ausgewandert, später nach Venezuela, und etwa seit der Jahrtausendwende richten sich die Emigrantenströme eher nord- und ostwärts, die großen Kanareninseln, das Festland, oder die wirtschaftlichen Metropolen Europas haben meist den Sprung nach Westen über den Atlantik ersetzt.

Dabei haben die Inseln ganz unterschiedliches Wachstums hinter sich, die großen Insel werden immer "größer", also von der Zahl der Einwohner her, und die kleinen Inseln immer "kleiner" und dann gibt es noch Lanzarote und Fuerteventura. - Diese beiden Insel erlebten in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein extrem schnelles Wachstum, so verdoppelte sich die Einwohnerzahl Lanzarotes innerhalb von 20 Jahren auf heute 145.000 Einwohner und die Fuerteventuras sogar in nur 10 Jahren auf 107.000 Einwohner. - Eben vor nun an die 25 Jahren zählte La Palma noch mehr Einwohner, als die beiden östlich gelegenen Inseln, heute scheint La Palma abgehängt, seit Jahren gibt es kein demographisches Wachstums mehr auf unserer Insel, im Gegenteil, die Zahl der auf La Palma wohnenden Menschen nimmt stetig ab. - So wanderte La Palma vom dritten Platz der wirtschaftlichen Bedeutung der Inseln, immer hinter Gran Canaria und Tenerife, jetzt auf den fünften Platz und nur der sichere Abstand zu La Gomera und El Hierro bedeutet kein weiteres Absinken auf dieser Skala. - Noch drastischer wird es, wenn man neben den offiziellen Einwohnerzahlen die Anzahl derer nimmt, welche tatsächlich ständig auf der Insel wohnen und konsumieren, dann wird aus den gemeldeten 83.000 Palmeros eine Zahl rund um die 60.000 Nutzer und Verbraucher.

Gründe für diese unterschiedlichen Entwicklungen kann man mehrere finden, aber immer zeichnet eben für Lanzarote und Fuerteventura die extreme Abhängigkeit vom und zum Tourismus. - Das war so gewollt, ein bisschen geplant, aber mehr gerumpelt und auch wenn im Falle Lanzarotes ein César Manrique warnend und lenkend versuchte einzugreifen, diese beiden Inseln stehen wie kaum eine andere Region für das Erfolgsmodell spanische Tourismusindustrie, wobei sich das Wort Erfolg rein auf den wirtschaftlichen Aspekt beschränken muss. - In der gleichen Zeit schlummerte La Palma weiter den süßen Traum von ewigen Bananensubventionen und wehrte sich störrisch bis unwissend gegen manche gierigen Versprechungen seitens globaler Investoren. - Wir sollten nicht so vermessen sein, und die Weigerung La Palmas, sich den gleichen Strukturen zu ergeben, wie das Fuerteventura und Lanzarote gemacht haben, als Früchte unserer Weisheit und unseres Weitblicks zu interpretieren. - Vielmehr war unsere Antwort auf Anforderungen moderner Tourismusindustrie eine Mischung aus Unterlassung, Unfähigkeit, aber auch Unwille und der Tatsache, dass wir aufgrund unserer Orographie keineswegs massenkompatibel sind und nicht so richtig in den Slogan "Sol y Playa" passen, mit dem eben Lanzarote und Fuerteventura siegreich von veni nach vidi und weiter zogen.

Wir vergessen alle zu gerne und zu schnell. - Nach ein paar Jahren neuem Jahrtausend gab es eine touristische Krise auf den Inseln, noch deutlich vor der hausgemachten Immobilienkrise, und in den Jahren verdoppelte sich bis verdreifachte sich in wenigen Monaten die Arbeitslosigkeit auf Lanzarote und Fuerteventura, während auf La Palma die Zahl der Menschen ohne Arbeit nahezu gleich blieb. - Natürlich nach dem Motto, auf La Palma konnten eigentlich keine Arbeitsplätze im Tourismus verschwinden, weil es keine (besser wenige) gab. - Auf jeden Fall sorgte diese kleine Krise für eine gemeinschaftliche Weigerungen vieler Investoren sich auf den Kanaren weiter ihr Geld in Tourismus zu investieren und kreuzte damit eben auch die Inselpläne La Palmas, welche damals gerade versuchten, mit einem durchaus strukturierten, aber eben nicht praktikablen Tourismusplan sich offen für Investoren zu zeigen. - Die gleichen Politiker, welche noch vor der touristischen Krise die verschlafene Entwicklung La Palmas rügten, lobten dann in der Krise die Unempfindlichkeit des lokalen Arbeitsmarktes gegenüber Schwankungen im Tourismus und zeigt so erneut auf, dass Politik bei uns nicht wirklich Führung und Planung bedeutet, sondern passives Wellenreiten und gefällige Wetternachhersagen.

Jetzt fährt der nächste touristische Zug nach Weißnichtwo, und wieder werden wir ermahnt, doch aufzuspringen. - Ganz einfach natürlich aus wirtschaftlichen Überlegungen und aus Angst, noch weiter abgehängt zu werden. - Hohe Jugendarbeitslosigkeit, "Hirnflucht" in Massen, also Wegzug der akademischen Elite, und eine fast knorrige Dickfelligkeit hat seit Jahren so ziemlich jegliche Entwicklung stark behindert. Angesichts des mangelnden Interesses globaler Investoren hat man auch durchaus alternative Ideen entwickelt, welche dieser Insel eine Zukunft mit Bananen, Tourismus als Beiwerk und einer witzigen Mischung aus Hochtechnologie und gleichzeitig "Slow und Smart" verleihen sollte. - Die bärtigen Deppen der Islamistenfraktion werfen nun wieder alles durcheinander und als Folge davon überschwemmt uns heute eine, nie vermutete Tourismuswelle, für die wir nichts, aber auch gar nichts können. - Weder im Guten noch im Negativen, aber es fährt eben wieder ein Zug, und das ist selten genug auf unserer Insel, und wer jetzt nicht aufspringt, der ist dann wieder der Angeschmierte.

So klingt nun die offizielle Partitur der Inselregierung und flugs werden Pläne gefaltet, Dekrete ertrumpt, Gesetze gebogen und alles, um sich mit Federn zu schmücken, welche uns eigentlich nicht stehen. - Allerdings fürchte ich mal, selbst wenn wir einen Propheten hätten, der uns eindringlich davor warnt, auf Züge zu springen ohne eigene Haltestelle, die Verlockung langfristige Probleme kurzfristig von außen lösen zu lassen, ist einfach viel zu groß. - Und nur verständlich, angesichts der scheinbaren Lösung aller Probleme in statistische Tabellen gedrückt, zerschellen wirklich "smarte" Ideen und Praktiken wie Birkenstocks an Springerstiefeln und ich weiß gar nicht wirklich, was ich uns für die Zukunft wünschen soll. - Vielleicht sollten wir auf den Zug aufspringen, oder dass wir dabei zart genug auf die Nase knallen, damit wir diese wieder aufrecht genug in den Passat strecken können, um wirklich mal eigene Ideen auch umzusetzen.


Fortschrittszug entgleist, wer konnte das denn ahnen?

Zug entgleist, hoppla, wie konnte das denn passieren?






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