Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 19.7.2018

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 19.7.2018




Paul lebt noch
Ich übrigens auch


Nein, ich fange nicht wieder an, regelmäßig zu schreiben. Aber mir war gerade so und vielleicht war es auch der dezente Hinweis einiger Leser, die sich häufiger nach Pauls Gesundheit erkundigen, als nach meiner. - Sicher, den eleganten Gang und dieses strahlende Selbstbewusstsein, das bekomme ich einfach nicht hin und glauben Sie mir, ich habe sehr oft versucht katzengleich zu werden. - Jetzt weniger vom Äußerlichen her, das wird nichts, da zumindest darf ich ganz ehrlich sein, eher reizt mich der geschenkte Gleichmut dieser edlen Wesen. - Den Druck, immer alles wissen zu müssen und das Attribut "aktuell" auch zu erfüllen, das gebe ich mir nicht mehr. - Scheint gesund zu sein, zusammen mit Diät und der pharmazeutischen Industrie habe ich in anderthalb Jahren sieben Kilo zugenommen und wer mich kennt, der weiß, das ist für mich ein durchaus existenzieller Zugewinn. - Meine Frau schiebt jetzt ein bisschen Panik, wenn der so weiter macht, dann wird der noch achtzig und dann wird wieder nichts mit dem ruhigen Inselleben zwischen Blumen, Katzen und unwichtigen Dingen. - Gut, ich arbeite daran, oder dagegen, das kommt ganz auf die Perspektive an, aber es gibt nun wieder deutliche Anzeichen, ich könnte doch noch das Rentenalter erreichen und genau das hatte ich mir doch auch vorgenommen. - Bis dahin müssen wir aber noch weitermachen und damit sind wir bereits beim ersten Thema, welches die Insel gänzlich, aber wohl nicht ganzheitlich betrifft, den Tourismus.

Vor ein paar Jahren, etwa zu dem Zeitpunkt als ich aufhörte regelmäßig zu schreiben, da bot sich der Insel ja ein galoppierender touristischer Zug an, auf den man nur eben hätte aufspringen könne. - Geschuldet einer interessanten soziologischen Bewegung, die sich zu anderer politischer Jahreszeit "Arabischer Frühling" nannte, sowie eines interessanten Bemühens des zornigen Mann vom Bosporus, bloß sämtliche Besucher zu verprellen. - Neben dem Wunsch, so billig Urlaub machen zu können, dass man das gleich dreimal im Jahr geben kann, erwuchs eben auch die Sehnsucht, oder sagen wir frecher der Hype, nach sicheren Destinationen, was immer sich auch hinter dem Wort "sicher" zu verbergen mag. - Hier haben unsere Inselchen und auch ganz Spanien sicherlich große Vorteile gegenüber anderen Regionen rund um unsere langen Breiten- wie auch breite Längengrade, und als die aufgeschreckten Reiseveranstalter feststellten, dass die anderen Kanareninseln bereits "full" waren, entsann man sich auch der Existenz unseres Eilands. - Plötzlich kamen Leute aus Ländern zu uns, die wir bislang nur vom Hörensagen kannten und fleißige Politiker, aber auch börsengeschulte Kader der Goldenen-Kalb-Fraktion bauten aus diesem gepumpten Aufschwung gleich wieder eine lockende Zukunft. - Ein kanarisches Bodengesetz und ein Gesetz für die "Islas Verdes", also die "Grünen Inseln" hat man aufgelegt und dort versucht, den durchaus vorhandenen Interessenten der touristischen Investoren endlich Rechtssicherheit zu geben. - So ganz klappt das nicht, denn gegen beide Gesetze wiederum sind Klagen anhängig und die Golfplätze rücken erneut in weitere Ferne, nachdem die Justiz einer Erhöhung der geforderten Bettenanzahl in den begleitenden Hotels der Golfplätze eine Absage bereitet hat. - Immerhin hat sich ein Investor das große Hotel in Puerto Naos unter das Konto gerissen, allerdings nicht als Betreiber, das macht weiterhin die Gruppe Sol Melía, aber man erhofft sich wohl Gewinne aus dem touristischen Hotelgeschäft auf der Insel. - Man darf daraus ruhig positive Stimmung basteln, auf der anderen Seite muss es die Planungsschmiede doch eigentlich auch wieder stören, wenn Investoren lieber in bereits vorhandene Infrastrukturen Geld stecken, anstatt neue Burgen zu bauen. - Der ganz- oder teilheitliche Beobachter könnte hier nun sogar applaudieren, Erhaltung des vorhandenen Anlagen geht vor Neu aus dem Boden prügeln, das hört sich doch nach der so oft besungenen "Blue-Economy" an. - Wie man das wirklich bewerten muss, ich bin da vorsichtig geworden, zu viele Züge sind bereits an uns vorbei gerauscht und oft war es gut, dass diese weitergezogen sind, mag unsere Weisheit auch nur ein Akt der gnädigen Unterlassung gewesen sein. Zum Sprung auf den fahrenden Zug des Fortschritts wäre man ja schon kognitiv bereit gewesen, ist es immer noch. - Aber wir sind halt ein bisschen schwer im Willensapparat, wieder einmal waren die Koffer nicht gepackt, wir haben die Papiere verlegt und haben sowieso den richtigen Zeitpunkt in der REM-Phase zugebracht, noch ohne gänzliche Handlungsfähigkeit erreicht zu haben.

Der "Arabische Frühling" ist zur ganzjährigen Verarschung verkommen, der zornige Mann vom Bosporus hat sein Ziel erreich und gibt sich wieder handsam, also kann man auch die touristischen Ströme wieder dorthin leiten, wo zwischen Herkunftsland und Destination noch mehr Spanne steckt, als hier bei uns auf den Inselchen. - Verdiente Wohlsprecher versuchen weiterhin die Zahlen gut zu reden, fangen wieder mit den lustigen Wortspielen um Passagiere, Besucher, Gäste und Touristen an, wobei hier kurz nur anzumerken sein, dass man jetzt als Bürger der Kanaren für Reisen zwischen den Inseln, und ganz frisch auch auf das Festland, nun zu 75% sein Flug- oder Fährticket subventioniert bekommt. - Hier erklären sich natürlich die ganzen Zuwächse im Reisesektor ganz einfach. - Mehr Urlaubsgäste allerdings haben wir aber nicht mehr auf der Insel, was dem geübten touristischen Auge sicherlich auffallen wird. Im Gegenteil, gerade unser Stammpublikum, also die deutschen Starkwadler (Natur- und Wanderreisende) aber auch Brezeldiebe (Überwinterer) haben sich zum Teil wieder von uns abgewandt, wobei ich kein Analyseergebnis melden kann, woran das nun eindeutig gelegen haben mag. - Da ist ganz bestimmt auch die Geschichte um Air-Berlin und Niki zu nennen, welche unsere Insel heftig getroffen hat, aber sicherlich ebenso eine gewisse Überhitzung. - Individualtourismus mag vor allem eines nicht, nämlich Scharen an Individuen, und ganz schnell reagiert unser Stammpublikum auf bereits kleinste Hinweise einer drohenden "Teneriffasierung". - Mögen die Bewohner der Mutter aller Inseln mir verzeihen, aber es ist halt immer in die Hose gegangen, wenn unser kleines Inselchen versucht hat, die große Schwester dort am Horizont zu kopieren. - Sofort reagieren auch wieder die Fluggesellschaften, es gibt wieder deutlich weniger Flieger aus Mitteleuropa nach La Palma und wie oft nun dieses Pendel zwischen Angebot, Nachfrage, Können und Wollen noch hin und her springt, das weiß wohl der Passat ganz alleine.

Am Vulkan kann es weniger liegen, dass uns wieder weniger Menschen aufsuchen, auch wenn die britische Presse, aber auch manch lokale Schreckschreiber hinter jedem kleinen Beben gleich eine Katastrophe wittern. - Mehrere Reihen an Schwarmbeben hatten uns letztes Jahr aus unserer vulkanischen Ruhe geworfen, obwohl uns doch eigentlich allen klar ist, dass die Baumeister "Hotspot" unter unseren Inseln noch nicht mit seinem Werk durch ist. - Allerdings war es eben bei uns unter der Insel seit der Eruption im Jahr 1971 derart ruhig, dass nun vulkanische Normalität Unruhe bei den Betrachtern der Szene ausgelöst hat. - Allerdings muss man diese Tätigkeit wohl in einem seit vielen Jahren stattfindenden Reaktivierungsprozess sehen, welcher die ganzen westlichen Kanaren betrifft und unser Inselchen nun endlich auch auf diese Vorkommnisse antwortet. - Wobei das Magma unter La Palma der am wenigsten aktive Teil der Episode zu sein scheint, unter Tenerife, auch Richtung Gran Canaria und natürlich ebenso unter El Hierro randaliert unser Schöpfer deutlich heftiger. - Aber wir sind wieder mit im Geschäft, sicherlich nicht der Mittelpunkt, aber komplett sollten wir das Thema noch nicht ausblenden. - Und man sieht ja aus dem, was auf Hawaii momentan Alltag ist, solch eine Eruption kann auch gut fürs Geschäft sein.

Lassen wir die Nebensächlichkeiten wie wirtschaftliche Dinge, Vulkanausbrüche und zukünftige Entwicklungen, und kommen zu den wirklich entscheidenden Dingen. - Wir haben es weiterhin nicht geschafft, die Zahl der "Internen Katzen" zu verringern. - Im Gegenteil, es sind nun deren acht, wobei ich den letzten Zugewinn der Gemeinschaft noch gar nicht vorgestellt habe. - Fredi haben wir den jungen Mann genannt, welcher als "Ersatz" für den verschollenen Leo gedacht war, es sich aber nur um eine Verwechslung handelte. - Zwar sieht Fredi dem Leo wohl ähnlich, aber er war es nicht, als man uns zum Tierarzt in Los Llanos lockte mit der Aussage, unser verschwundener Leo sei gefunden worden, und wir könnten ihn abholen. - Aber wir konnten natürlich Fredi dort nicht einfach zurücklassen, auch wenn es eben eine Verwechslung war, und seit dem ist der junge Kater eben bei uns und hat sich vorzüglich in die Gemeinschaft eingefügt. - Der eigentlich Knaller aber ist, Leo ist nach siebeneinhalb Monaten wieder aufgetaucht und damit sind wir erneut reichlich komplett an Krallen und Schnurren. - Schnodderige Zungen behaupten von uns, wir seien die "Guiris Locos" mit den vielen Katzen, aber Hand auf die Kralle, selten in meinem Leben wurde ich betörender angemacht. - Wo Leo war, warum der für den lächerlichen Kilometer vom Fußballstadion zu uns siebeneinhalb Monate brauchte, und was der alles in der Zeit erlebt hat, das wäre eine andere, Bücher füllende Geschichte. - Zudem haben wir momentan auch noch eine Logierkatze, denn auch unsere Brut fiel nicht weit vom Genstamm und weil unsere angehende Veterinärin natürlich keine normalen Katzen hält, sondern nur krumm und schief gewachsene, humpelt nun noch kleines Wesen mit seltsam geformten Hinterpfoten bei uns herum und bekommt es, wem auch immer sei Dank, gar nicht wirklich mit, warum die anderen Katzen auf Tische und Stühle springen können, sie aber nicht. - Paul sieht dem ganzen Treiben seit Anno-Katzenmal mit stoischer Geduld zu und war natürlich der allererste, welcher sich geduldig von dem, erst ein paar Monate alten Beinkrüppelchen bespielen ließ. - Alle Achtung alter Mann, ein Auge tränt schon ein bisschen, das Fell spiegelt auch schon eher geriatrischen Glanz wider und gerne lässt er sich auf den Schoß heben, anstatt zu springen, weil die Gelenke halt wegen der zu gerne genossenen industriellen parfümierten Tierkadavern schon ein bisschen "..ose oder …itis" aufweisen. - Aber Paul, als Integrationsgarant, weiterhin die Katze 0 - 0 - 0 auf meinem felinen Koordinatensystem und oft stelle ich sogar eine vierte Null noch dahinter und wer nun fragt, wie das gehen kann, mit vier Nullen, der hat noch nie Katzen und Kinder gehabt.

Da sind wir beim nächsten Thema, die selbstgemachte Brut. Hier überlasse ich den Grad des subjektiv bedingten Glorienabzugs meiner Schilderungen natürlich ganz ihren Fähigkeiten. Sie können mich ja nach 14 + 2 Jahren Schriftverkehrs, wenn auch meist einseitig, richtig einzuschätzen. - Die große Tochter, welche ja eigentlich die Kleinere ist, die zerstört sämtliche Arbeitsmarktstatistiken, in dem sie als unter Fünfundzwanzigjährige, in ihrem studierten Beruf bereits einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat. - In Spanien wohl bemerkt, auf Gran Canaria, so viel darf ich noch berichten, und es ist wirklich selten dieser Umstand, wir haben oft genug darüber berichtet, wie wackelig und zerbrechlich, besonders für Jugendliche, der Arbeitsmarkt in unserem iberischen Land aufgestellt ist. - Auch genießt sie, eben gespiegelt vom elterlichen Wirken, die angenehmen Seiten des Arbeitnehmerlebens, besucht uns immer wieder im Urlaub und bringt auch hartnäckig jedes Mal den gleichen Partner mit zu uns, so dass wir uns dann doch entschlossen haben, uns den Namen des knackigen iberischen Hünen dann doch mal zu merken… Die kleine Tochter, vom Wuchs her allerdings die Größere, die braucht noch ein Jahr, ihr Studium abzuschließen, auch auf Gran Canaria, ist aber derzeit in der Schweiz auf Praktikum und hat es dort wohl vortrefflich erwischt und kommt in einer großen Tierklinik an ganz viele Aufgaben heran, welche halt in der universitären Theorie nur im trockenen Teich geübt werden können. - Allerdings droht diese wissbegierige Brut mit weiteren akademischen Höhen und rüttelt damit an meinen ganz privaten frührentlichen Plänen, welche eh nicht mit den Obrigkeiten (in dem Fall meine Frau und der Rentenversorger) abgestimmt sind. - Das war immer schon mein Problem, ich bin einfach nicht so alt, wie ich aussehe. - Das hat mir in meiner Jugend manchmal geholfen, in Erreichbarkeit von Kinovorstellungen, Schülerbällen, den Erwerb von ethylischen Getränken sowie anderen Götzendiensten, aber seit einigen Jahrzehnten ist es eher hinderlich, dass ich so alt aussehe, wie andere schon sind. - Aber wir haben einen wunderbaren Sommer vor uns und sind auch schon mitten drin. - Fast immer ist mindestens eines unserer Kinder zu Besuch, auch weil eben das große Stadtfest, die Bajada de la Virgen del Pino diesen August wieder alle "Pasenes" in die Heimat ruft, und es ist eben gerade für mich "Heimatvertriebenen" (Sohn eines Sozialisten aus dem Bayrischen Wald) dann doch ein wunderbares Bild, dass zumindest meine Brut eine Heimat gefunden hat und so etwas wie Traditionen sogar anerkennt und lebt.

Wobei ja Traditionen auch ab und zu schrecklich hinderlich sein können und wir in unserer kleinen, so auch manchmal garstig abgeschotteten Welt oft trotzköpfig alles zu Traditionen verklären, was irgendwie nach Endemie riecht. - Da liegen viele zynischen Fallen für strittig objektive Betrachter und meist hat ja nicht mal konstruktive Kritik was mit reiner Vernunft zu tun. - Das konnte ich jetzt endlich mal anbringen, da meine Frau sich ja gänzlich weigert, meine Feigheit gegenüber unserem hinterwäldlerischen Gehabe noch was zu unternehmen, doch endlich als historische Altersmilde anzuerkennen. - Integriert, assimiliert, aufgesogen und als "Guiri del turno" also Quotenausländer wieder rausgelassen. - Warum auch nicht, permanent aufrechter Gang verursacht in unserer Generation meist "Rücken" und ich kann es mir alleine zeitlich schon gar nicht mehr leisten, noch mehr medizinische Kunstrichtungen bemühen zu müssen. - Ich frage mich halt nach so vielen Jahrzehnten, wollen wir nicht, wollen wir nicht können, oder wissen wir, dass wir nicht können sollten und die ganze Weigerungshalten gegenüber Fortschritt unterliegt einem höheren Plan. - Reizvoll eigentlich daran zu glauben, wenn schon sonst nichts Höheres mein limbisches System überwinden kann und wohl schließt sich hier der Kreis hin zu Voltaire oder Leibnitz, es ist sicher die beste aller Welten. - Ganz sicher und wer daran zweifelt, der baue sich seine wohltemperierte Welt doch bitte selbst.

Sicher nicht, weil sie Candide gelesen haben, sondern eher frühabendliche Auswanderungsunterhaltung in den Prekariatsendern der privaten Szene genossen, kommen auch weiter viele Mitteleuropäer zu uns. Ich meine jetzt nicht diejenigen, welche eine wunderbare Zeit auf einer wundersamen Insel im touristischen Sinn verbringen wollen, sondern die Flüchtlinge, meist mitteleuropäischen Ursprungs, welche kommen, um hier zu leben. - Also die das tun, was wir auch getan haben und daran ist ganz sicher nichts auszusetzen, eher im Gegenteil, unterstützt das doch grundsätzlich die eigene These vom hiesigen da sein. - Also nicht das Dasein im Sinn von Sein oder nicht, sondern hier und heut und ganz lokal. - Und auch hier spiegelt die Zeit die Kommenden, aber auch Gehenden wider, und wie gelingt mir nun der Schritt, meine Eindrücke ohne den Makel der Mehrdeutigkeit zu zeigen. - La Palma hat immer schon Wandervögel angelockt, manchmal komische, manchmal lustige Vögel und sicherlich ziehen andere Leute eher ins Zillertal, als auf eine kleine Insel im Atlantik, deren Aufgabe eigentlich nur daraus zu bestehen scheint, den Passat auf seinem Weg in den Westen ordentlich zu ärgern. - Alles ist schneller geworden, auch scheint das auf die Rotationsgeschwindigkeit hinzudeuten, in welcher sich die parallele Welt derer mit Migrationshintergrund erneuert. - Und wenn wir davon ausgehen, das fast alle immer durch ihr Können und Wirken das Heil und umfassendes Wissen mit auf die Insel bringen, zumindest lauten die Vorhaben meist so, dann ist der Zugewinn für unsere Inselvolkswirtschaft sicherlich als enorm einzuschätzen.

Manchmal allerdings begreife ich nicht wirklich diese schnellere Welt, obwohl es natürlich schon reizvoll sein kann, dass es inzwischen auch digitale Esoterik gibt, man also Heiler und Gurus nicht mal mehr bis in den Norden der Insel verfolgen muss, sondern sich per Mausklick die Chakren glattbügeln lassen kann. - Oft pfiffig verknüpft mit dem allgemein wie speziell durchaus anerkannten akademischen Grad vom Coaching, was immer das auch sein mag. - Vielleicht wollen wir das auch so einfach haben, maximal drei Sätze, oder drei Sinnformeln, natürlich geteilt, bloß nichts Eigenes, dann kurz per Mausklick noch über Verfassungen abgestimmt oder Empörung ausgedrückt und schon hat man sein tägliches Weltwerk an Gutem vollbracht. - Warum das auch hier stattfinden muss, auf dem Inselchen, also La Palma als 3D-Browser mit Vibrationsalarm und in Eigenschämoptik, ich weiß es nicht. - Aber man braucht halt Bauern, als Bauernfänger, und das scheint sich über die Jahrtausende nicht geändert zu haben, in jeder Gesellschaft und überall ist die Zahl der Plätze, an denen ein Depp über die Straße geht, genau so hoch, wie die Zahl der Ecken, an denen die Schlepper auf den Deppen lauern. - Früher war eben nicht alles besser, sondern nur alles anders, und ein kleiner Tipp, unter uns, müssen Sie auch nicht unbedingt weitererzählen. Sollten Sie mal krank werden, dann gehen Sie bitte zum Arzt, nicht zum Coach, auch nicht auf die Couch, und schon gar nicht zu Dr. Google. - Und sollten Sie sich sonst nicht wohlfühlen, oft reicht ein Spaziergang im Wald, ein Vega Norte, und wenn das auch noch nicht hilft, schmeißen Sie den Alten Sack einfach raus. Aber das wissen Sie doch alles schon lange selber und wer für gute Ratschläge gutes Geld bezahlt, der ist ein guter gefangener Bauer. - Überhaupt, machen Sie Ihren eigenen Mist und hören nicht so sehr auf andere, und schon gar nicht auf mich! - In diesem Sinne, bis mir mal irgendwann wieder so ist.


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