Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 21.9.2019

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 21.9.2019



Wichtig ist, was nicht passiert
Sagt das Huhn in Tijarafe


Von dem besagten Huhn haben die allermeisten noch nichts gehört, manch ein aufmerksamer Leser allerdings wird sich vielleicht erinnern, dass dieses Huhn aus Tijarafe immer mal wieder nicht überfahren wurde. - Oft hat uns dieses Bild dazu gedient, die vielfach flache Nachrichtenlage auf der Insel ein bisschen zu erhellen, allerdings ist es für das Huhn ziemlich wichtig, genauer gesagt sogar existenziell, dass es nicht überfahren wurde. - Als Huhn bekommt man meist aber erst Aufmerksamkeit, wenn man im Topf landet, oder aber kontrastreich den bereits brüchigen Asphalt auf Regionalstraßen koloriert. - Niemanden interessiert, was nicht passiert, allerdings besteht so ziemlich unser ganzes Leben aus epischen "Ungeschehnissen" und, und glauben Sie mir, das ist mindestens gut so, meist sogar wünschenswert. - Oft erinnere ich mich dabei an die Worte meines, oft lauten, aber manchmal auch weisen Vaters, der da sagte: Hüte dich vor kleinen Männern mit runden Brillen und wenn es wieder mal heißt, wir leben in Großen Zeiten, dann lauf schnell und weit… (Vati, ich hab´ auch dich gehört…) - Um nun irgendwie wieder einen hiesigen Bezug herzustellen, ich sprechen vom Waldbrand auf Gran Canaria, welcher vor Monatsfrist nicht nur unsere Region beunruhigt hat. - Ganz platt könnte man ja nun sagen, schön, dass es uns auf La Palma nicht erwischt hat, aber so einfach und unbesprochen können wir das Huhn natürlich nicht überleben lassen. - Es geht vielmehr um die vielen Nachrichten, welche während und nach dem großen Feuer auf Gran Canaria nicht den Weg, oder vielleicht nicht das Interesse der Beobachter gefunden haben.

Was uns, natürlich richtig und gefordert erreicht hat, das waren heftige Bilder insgesamt dreier Flächenbrände, von denen man heute noch nicht ganz sicher ist, ob denn Feuer Nummer eins, irgendwas mit den Feuern zwei und drei zu tun hatte. - Darüber müssen wir uns jetzt auch keine Gedanken machen, zumindest fand das alles in der gleichen Region, also Hinterland Gran Canarias, und im gleichen Aufmerksamkeitskreis statt, und wen interessieren angesichts der vielen Bilder, ob das nun mehrere Feuer waren, oder nur eines. - Oder nehmen wir die Zahlen, 9.200 Hektar sind laut der ermittelnden BIIF (Brigada de Investigación de Incendios Forestales) durch das Feuer betroffen. - Das sind 92 Quadratkilometer, bei einer Gesamtinselfläche von 1.560 Quadratkilometer bedeutet das im Umkehrschluss, dass 94% der Insel nicht vom Feuer erreicht wurden. - Aber das sind Zahlenspiele, wichtiger ist allerdings, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist. - Und das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis der hervorragenden Arbeit der vielen Helfer und auch Institutionen, welche in solchen Fällen Hand und mehr anlegen. - Hier muss auch niemand besonders hervorgehoben, aber eben auch niemand rausgelassen werden, auch die Politik hat in diesem Fall funktioniert, sei es eben auch nur als schneller Türöffner für die Beschaffung von Material und Personal. - Leider kennen wir ja aus anderen Regionen oft viel schlimmere Folgen solcher Feuer und wenn man auch nur die geringste Erfahrung mit ähnlichen Flächenbränden sammelt, kommt man nicht umhin, den absolut professionellen Umgang der Einsatzkräfte und Behörden auf Gran Canaria und auch in anderen Fällen hier bei uns, in drohenden Feuerkatastrophenfällen zu loben.

Dabei muss man auch ganz klar sagen, solch ein Feuer, einmal außer Kontrolle, und bei Wettersituationen, welche deutlich von der negativen Seite die berühmte Regel 30-30-30 berühren, kann man überhaupt nicht durch Menschhand und Technik löschen. - Das geht erst, wenn die Wetterbedingungen das zulassen und meist halten bei uns eben die Hitzeperioden nur ein paar Tage an. - Gute Einrichtung, Azorenhoch wir preisen dich! - Was man allerdings schon machen kann, das sind die Schnittstellen zwischen brennender Landschaft und den Menschen und deren Güter zu trennen, und natürlich zu allererst dafür sorgen, dass keine Leben in Gefahr geraten. - Manch einem wird zu früh evakuiert und auch zu früh abgesperrt, aber eben gerade diese Evakuationen, sowie das, zum Teil störrische Freihalten von Flucht- und Einsatzwegen beweisen sich als Erfolgsrezepte, auf welche man hier mit Regelmäßigkeit, und auch mit gewissem Stolz zurückblicken kann. - Natürlich läuft das niemals ganz glatt, oder gar perfekt ab, aber es hat viel häufiger funktioniert, als nicht, und daher ist auch dieses Mal wieder viel mehr nicht passiert, als passiert. - Auch sollte man erwähnen, die großen privaten Hilfsangebote in Sachen Tierrettung während des Feuers, da haben sich wunderbare Netzwerke aufgetan, wer denn Tiere freiwillig transportieren und verpflegen kann, die aus den betroffenen Gebieten geholt werden müssen. - Allerdings bleiben auch Hausaufgaben weiterhin stehen, das allererste Mittel gegen solche Feuer ist immer die Prävention, und das zweite eben die Schnelligkeit, mit der man an die Brandherde gelangen kann, um diese möglichst noch bekämpfen zu können, bevor diese unkontrollierbare Ausmaße erreichen.

Darüber hinaus gibt es direkt im Anschluss an solche Feuer auch die üblichen Diskussionen, bis hin zu politischer Nutzung solcher Sachlagen, und ganz vorne dabei steht immer wieder die Forderung nach mehr technischen Mitteln. - Hier auf den Kanaren fordert man vor allem die Aufstockung der Löschmöglichkeiten aus der Luft. - Dort auf Gran Canaria möchte man gerne die großen Canadair-Maschinen, auf den kleinen Inseln wie La Gomera, El Hierro und natürlich auch La Palma fordert man mehr Hubschrauber. - Warum das so ist, erklärt sich einfach. - Die kleinen Inseln sind steiler, und meist brennt es in Schluchten und schlecht vom Boden aus erreichbaren Gebieten und dort sind Hubschrauber deutlich effektiver einzusetzen, als auf den flacheren Landschaften der großen Inseln. - Am liebsten möchte man natürlich alles, aber je weiter die Temperaturen sinken, und je mehr das satte Grün der Landschaft nach den ersten Regenfällen gegen das Graubraun der versengten Bäume an Ausdruck gewinnt, um so eher sinkt der mediale und damit auch politische Druck, diesen Wünschen auch Taten folgen zu lassen. - Es geht natürlich dabei um Geld und um Verfügbarkeiten, und da es häufiger auf der Iberischen Halbinsel brennt, als auf den Kanaren, wird man wohl die Einsatzmittel hin und her schieben müssen und mit der Hoffnung leben, dass es nicht überall gleichzeitig brennt. - Was auch noch zu beobachten ist, und hier dient La Palma als Beispiel, in den letzten Jahrzehnten, hat nicht die Anzahl der Brände zugenommen, aber die Schäden, welche daraus entstanden sind. - Und hier bleibt eben zu erwähnen, die Menschen siedeln und arbeiten immer näher am Wald, und die Schutzbemühungen um die Kanarische Kiefer haben auch, sogar wortwörtlich gefruchtet, und Wald und Mensch sind immer näher zusammengerückt. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da brannte der Wald schon mal ein paar Tage länger, aber der Wald war eben auch weiter von menschlichem Leben, Hab und Gut entfernt. - Und heute steht uns zwar ein deutlich effektiverer, und zum Teil beachtlicher Park an Technik zur Verfügung, dieser wird aber fast ausschließlich dazu verwendet, Siedlungen und Eigentum vor den Flammen zu schützen, und zur strategischen Brandbekämpfung kommt man erst, wenn sich das Wetter und die ganze Aufregung wieder beruhigt haben.

Fast schon wagt man es, den dritten Sommer am Stück ohne großes Feuer auf La Palma feiern zu wollen, allerdings sollten wir ehrlicherweise noch ein paar Wochen abwarten, bevor wir uns, und auch dem Wetter auf die selbst gepolsterte Schulter klopfen. - Drei Hitzeperioden hatten wir abzureiten, allerdings nicht die ganz üblen Dinge mit Südwind Temperaturen über 40 Grad. - Aber dieser August war zwar deutlich wärmer als die beiden vorangegangenen, jedoch bei weitem nicht so heiß wie noch 2016 oder 2012. - Es gab auch mehrere Feuer bei uns, aber sämtliche Ereignisse konnten sofort von wachsamen Bürgern und den Einsatzkräften noch in der Entstehung eingedämmt werden, so dass diese es nicht in die Nachrichten geschafft haben. - So können wir auch hier wieder melden, viel wichtiger, was nicht passiert ist, als das, was tatsächlich geschehen ist. - Allerdings beobachteten wir auch wieder ein Phänomen, welches bei Hitze mit Wind aus Nordost und klarer Luft passieren kann, der Wein verbrennt noch vor der Reife am Stock. - Eben kein Calima, oder Südwind, sondern ein verrutschtes Azorenhoch und ein Tief weiter nörlich, welches uns die Tür zur, sonst unser Wetter bestimmende Kaltluft abgeschnitten hat. - Der Wind wie eigentlich immer aus Nordost, sogar weiter als Fallwind über die Cumbre Nueva ins Tal hineinschneidend, aber dieser Wind war eben heiß und die Luft so klar, dass in den oberen Zonen Las Manchas viele Weinfelder stark gelitten haben. - Am Rebstock vertrocknet, noch vor der Reife, und so beklagen die Winzer in den mittleren Zonen deutliche Ernteausfälle. - Die Sonne sticht dann richtig auf der Haut und wer die Tage auf dem Feld arbeiten musste, oder auf dem Dach, weil er doch hoffte, mit seinen Imprägnierarbeiten den Regen irgendwie anzulocken, der wird sich auch ungern an diesen Sommer erinnern.

Andere erinnern sich ebenso ungerne an diesen Sommer, da der internationale Tourismus auf La Palma auch irgendwie Hitzefrei genommen hat. - Auf der anderen Seite überrannten uns Gäste von den anderen Inseln, und auch zum Teil vom Festland, die billigen Flüge über die hohen Subventionen ermöglichten es für viele. Das darüber hinaus enorm angestiegene Angebot an Ferienhäusern über die Modalität Vivienda vacacional machten für zahlreiche Besucher einen Kurztrip auf die "Schöne Insel" zusätzlich reizvoll und erreichbar. - Booking oder Airbnb zusammen mit 75% Rabatt auf Flüge innerhalb der Kanaren ergeben eben ein neues Bild der Familienselbstverschickung und plötzlich sind eben Urlaubsreisen über den Teich auch für Leute möglich, die sich das bisher verkniffen haben. - Kurztrips allerdings und es bleibt abzuwarten, wie lange sich das der lange Arm des Imperium (Kanarenhoteliers) friedlich mit ansehen wird. - Bislang gab es nämlich kaum räuberische Schnittstellen zwischen den Hotelbetrieben und den Anbietern von Ferienhäusern, da jedes Ressort seine eigene Klientel selbst mitbrachte und es kaum möglich war, des anderen Gäste abspenstig zu machen. - Nun allerdings stehen die Ferienhäuser, welche inzwischen auch tageweise, oder für das Wochenende alleine Unterschlupf anbieten, und das gleich für die ganze Familie unter 80 Euro, heftig in der Konkurrenz zu den Hotels und so kommt es nicht überraschend, dass die neue Tourismusrätin der Kanaren bereits angekündigt hat, die Modalität Vv, also Vivienda vacacional, erneut von allen Seiten betrachten zu wollen. - Allerdings ist nicht zu erwarten, dass da grundsätzlich neue Dinge bei rauskommen werden, denn sicherlich wird man es nicht schaffen, das touristische Vermieten generell zu verbieten. - Wie denn auch, denn eigentlich darf doch jeder mit seinem Eigentum machen was er will und kein, auch nur im Ansatz quotengeiler Politiker, wird eine solch breit aufgestellte und frische Gewerbestruktur zerstören wollen. Allerdings versucht man die Regeln deutlich zu verschärfen und leider zuckt hier sofort wieder mein Limbisches System gewaltig, denn nach meiner Erfahrung treffen solche Verschärfungen immer diejenigen, welche sich nicht hinter internationalen Verschachtelungen und Heerscharen von Anwaltskanzleien verstecken können.

Auf La Palma direkt greift das Problem des "Overtourism" und der damit einhergehenden Gentrifizierung nicht wirklich so weit, dass es soziale Tremoreinheiten geben könnte. - Vielleicht eher eine Gewichtsverlagerung von internationalem zu regionalem Tourismus. - Wohl aber drohen eben die Reiseveranstalter und die Hoteliers damit, der Insel noch weiter die kalte Turbine zu zeigen und dann droht da schon die Geschichte mit der "kritischen Masse" an Gästen, die man minimal auf die Insel karren muss, damit sich da überhaupt eine Wertschöpfungskette knüpfen lässt. - So ganz ohne Subventionen wird es da sicher nicht ablaufen können, unter dem Deckmantel der Werbekostenzuschüsse laufen ja sowieso schon viele Jahre lang ganz lustige Zahlungen an interessierte Carrier des fliegenden Dienstes. - Und dann müssen wir auch unbedingt noch über die Kollateralschäden der Billigfliegerei reden, die eine ganze Branche erzittern lassen und bereits mehr als einen, ehemals stolzen Piepmatz vom Himmel gegeizt hat. - Es war nicht alles der Hunold ganz alleine, zumindest habe ich jetzt noch nicht gehört, dass gerade der die Condor retten sollte, und eigentlich möchte ich gar nicht daran denken, wie das denn hier auf der Insel aussehen könnte, wenn auch noch der Condor chronische Mauser bekommt. - Da machen aber die paar Zehntausend Euro, welche nur noch palliativ aus La Palma kommen könnten, auch den Geier nicht mehr flott, und so bleibt wieder mal nur das System Hoffnung auf irgendeinen Scheich oder gelangweilten chinesischen Neureichen.

Wie aus einer anderen, wunderbaren wie wundersamen Welt der himmlischen Geschichten muss da den weltweiten operierenden Fluggesellschaften unser kleiner Beitrag zum fliegenden Golden Kalb vorkommen. - Da sich Fortschritt auch bei uns dummerweise immer noch über Wachstum definiert, feiert man weiterhin die steigenden Gästezahlen an unserem Flughafen. - Immer neue Rekorde und fast gelingt es unserem breit gestreuten Frohmut darüber zu vergessen, dass lediglich die Passagierzahlen in Sachen Regionalverkehr stark ansteigen sind und die Anzahl der internationale Gäste erschreckend abnimmt. - Aber ein Zuwachs ist da, auch wenn der sich natürlich leicht damit erklären lässt, dass man mal wieder die Zuschüsse für Reisen zwischen den Insel und dem Festland deutlich erhöht hat. - Es ist absolut verständlich, dass solch fraktionierte Regionen wie Inselarchipele getrennt vom Mutterland darauf bedacht sind, die Verbindungen zwischen den Inseln zu vereinfachen. Allerdings sind Zuzahlungen, gemischt aus regionalen- und staatlichen Steuerkassen, von 75% des Preises irgendwie schon auffällig und verschieben das Wort Zuzahlung in Richtung Passagier. - Da wir allgemein nur selten über unseren atlantischen Tellerrand hinausgucken, kribbelt es auch eher ganz zart, oder eben nur bei furchigen Generalhinterfragern, wie es denn sein kann, dass in anderen Regionen der Welt Inlandsflüge abgeschafft werden sollen, und wir für subventionierte 9 Euro von La Palma nach Tenerife fliegen und das manchmal sogar mehrfach am Tag. - (Und dass wir uns richtig verstehen, die Piloten und Flugbegleiter bekommen mehr…)

Wie sonnenköpfig wir da sein können, das Ganze verkaufen wir dann auch noch als Fortschritt, zumindest uns selbst. - Ich kann nur hoffen, dass Greta weit an den Kanaren vorbei zurücksegelt, wenn die das mitbekommt, dann haben wir ganz schnell Fridays for Shitstorm und man erklärt uns zum Archipiélago non Greta. - Ich darf sogar noch eine Anekdote dranheften, auch die Form der Subventionierung der Flug- und Schiffsfahrten zwischen den Inseln und dem Festland ist bemerkenswert. - Der Rabatt wird bereits von der Fluggesellschaft und den Reedereien beim Kauf des Tickets berücksichtigt. - Was zunächst wie ein feiner Zug gegenüber den Reisenden aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen zur bunten Aufforderungen das Firmenvermögen doch möglichst schnell und einfach zu steigern. - Mit jedem Anstieg der Rabattierung, (zunächst 33%, dann 50% und nun 75%) ging eine generelle Preiserhöhung bei den entsprechenden Fluggesellschaften und Reedereien einher, denn man befördert fast ausschließlich Passagiere, welche diesen Rabatt erhalten und da man den Rest sowieso aus der Öffentlichen Hand wieder ausbezahlt bekommt, geht es den Platzadlern und -walen (Hirsche wären wegen mangelnder Flugeigenschaften unangebracht) hier ziemlich gut. - Nur am Rande bleibt noch zu erwähnen, dass es jahrelange Untersuchungen gegen manche Fluggesellschaften gab, wegen eines Verdachtes des Subventionsbetrugs. Aber wer kommt denn schon auf solch eine abwegige Idee, dass höchst honorable Firmen, zumindest nach Selbstauskunft, diesen Umstand ausnützen könnten, nur weil sie keinen weiteren Nachweis für den Erhalt von Subventionen brauchen, als die eigenen Belege.

Aber bloß nicht an funktionierenden Systemen rütteln und es gibt ja längst die Weisheit der banalen Vernunft, welche da lautet: Lieber gut geschmierte Seilschaften, als Bremsklötze einer gewissen Klasse, welche Gewissen klasse finden. - Der musste sein, aber in der Tat wabert immer mal wieder diese Erkenntnis durch abgedunkelte Räume, meist zu fortgeschrittener Stunde, wenn der austretende Atem der anwesenden Freidenkerlehrlinge bereits mehr Ethanol enthält als Gretagas. - Dann wiederholen selbst manche Flatratesozialisten die hier oft erzählte Geschichte, dass es doch vielleicht besser gewesen wäre, die Coalición Canaria am Drücker zu halten, weil dann wenigstens die paar Seilschaften noch funktionieren würden und man nicht überall bei Minus fünfzehn anfangen müsste. - Es kommt übrigens häufiger vor, dass die Erzähler dieser Schwänke sich dabei eine Taschenlampe unters Kinn halten… - Ich habe in der Tat bereits mittelalt gediente Sozialisten nach plötzlicher und unvermeidlicher Amtsübernahme in dunklen Fluren schluchzen hören: "So eine Scheiße, jetzt sind wir dran, kann uns bitte einer mal sagen, wie das eigentlich geht?" - Das mag sich nun für das sozialdemokratische Umfeld der deutschen Leser unverständlich anhören, aber hier, im Land wo Gofio und Mojo pudern und fließen, sind wir Sozen immer noch Volkspartei. - Die Angst der Sozialisten vor der eigenen Moral kann allerdings noch schlimmer sein, als die vor der eigenen Ideologie, und glauben Sie mir, zumindest davon habe ich Ahnung, denn ich gönne mir schon lange eine ideologische Moralphobie mit sakralem Nationalverlustsein. - So, jetzt haben Sie ein ganzes Wochenende Zeit, darüber nachzudenken, was ich damit gemeint habe, aber ich bin mir sicher, Sie haben was Besseres zu tun. - Wäre ja auch schade, es wäre mehr passiert als nicht!


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