Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 01.06.2020

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La Palma Aktuell 01.06.2020





Montag 01.06.2020 Tag achtundsiebzig der Ausgangsbeschränkungen, Phase Zwei

Azorentief
Die Hoffnung trocknet zuletzt


Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da regnete es im Juni nie. - Das stimmt zwar genau so wenig, wie das Lied mit dem südlichen Kalifornien, aber in der Tat, wer hier auf Juniregen setzt, der muss der Verzweiflung wirklich nahe sein. - Aber da draußen tut sich was, dort wo sonst das gewaltige Azorenhoch seine Wettersymphonien für den gesamten Bereich Nordatlantik komponiert, da dreht gerade ein kleines, aber garstiges Tief seine Runden. - Kommt auch heran zu den Kanaren und könnte unsere Insel tatsächlich ein bisschen nass machen. - Würden wir nehmen, zwischen Dienstag und Freitag besteht Hoffnung auf Niederschläge auf der Westseite und im Norden der Insel und mal sehen, ob der Juni mehr Regen bringt als der Dezember oder Januar. - Das fühlt sich selbst beim Schreiben komisch an, aber wer eh gerade auf der Suche nach einer neuen Normalität ist, der kann doch im Vorbeigehen auch noch Bauernregeln neu regeln. - Seitens der Inselregierung verbreitet man gerade diese Tage stolz, man würde das größte Kontingent an Personal und Material jemals für diese Waldbrandsaison vorhalten. - Ich bin ja nun nicht erst seit vorgestern Beobachter der Szene für politische Propaganda hier auf der Insel und in der Tat, jede neue Inselregierung behauptet das im ersten Jahr der Legislaturperiode. - Das sei also gestattet und jedes Jahr erhalten wir auch die feinen Bilder von neuen Feuerwehrautos mit monströsen Pumpen und deutschen Diesel die jedem Feuer Angst einflößen sollen, allerdings frage ich mich manchmal, wo diese ganzen Wagen immer hin sind, wenn wir jedes Jahr ein paar neue davon bekommen. Macht nichts, wir wissen ja eigentlich wie das geht und dass es wichtiger ist, schnell ein paar Mann/Frau oder HelikopterInnen am noch frischen Brandherd zu haben, als tausend PS in der Garage. Ich hoffe mal ganz dringend, dass ungewohnter Regen in den kommenden Tagen das vorwitzige Virus von der Schlagzeile verdrängt und nicht ein wild gewordenes Feuer.

Auf dem Weg in normale Bahnen hatte ich letzte Woche bereits das wirkliche Vergnügen eine ärztliche Sprechstunde per Telefon zu erhalten. - So ganz unbekannt ist es wohl nicht, dass ich da ein paar Zipperlein den Wanst betreffend mit mir herumschleppe, aber ich eben auch bei weitem kein dringender Fall mehr bin. - Also Überwachung, jedes halbe Jahr Kontrolle mit Magnetresonanz und Analysen und dann Facharztbesuch im Krankenhaus. - Das war immer ein unangenehmer Termin, da man meist stundenlang in überfüllten Krankenhausgängen warten musste. - Oft bloß, um dann zu erfahren: Weitermachen, alles im karierten Bereich, wir sehen uns in einem halben Jahr wieder. - Das kann man natürlich auch telefonisch machen, aber das wollte man nicht so gerne und nun zwingt uns ja dieses, hier mal nützliche Virus dazu, neue Wege zu beschreiten. - Inzwischen sind die Krankenhausgänge leer, viele Arztbesuche werden per Telefon gemacht. - Begleiter sind nicht mehr zugelassen, Besucher auch nur unter bestimmten Umständen und darüber hinaus ist es doch schön, Kaffee trinkend zu warten, oder am heimischen Arbeitsplatz oder unterwegs, und sollte wirklich mal was auffallendes in den Analysen stehen, dann ruft man eben sein Schäfchen zu sich. - Heute morgen das erste Mal Blut abnehmen nach neuen Regeln im lokalen Gesundheitszentrum und hier klappte das nicht so hervorragend. - Es ist in El Paso morgens kurz vor Acht ziemlich frisch und man muss ja nun draußen warten und anfänglich klappte das mit dem viralen Abstand auch noch zwischen den wartenden Patienten. - Allerdings versteht man draußen die aufgerufenen Namen nicht so einfach, besonders nicht, wenn gerade ein deutscher Diesel vorbeibrummt und so rückten mit der Zeit alle auf und so kommt man sich näher. - Gut, alle waren mit Masken beschützt, aber irgendwann besann man sich, nicht mehr nach Listen aufzurufen, sondern einfach immer diejenigen ins Zentrum zur Blutabnahmen zu holen, welcher der Tür am nächsten standen. - Also brach das System des disziplinierten Wartens komplett und konkret zusammen und da mir Drängeln auch vor Corona schon generell widerlich war, musste ich das erste Mal fast eine Stunde auf der Straße vor dem Gesundheitszentrum warten, bis ich endlich meinen Lebenssaft geben konnte. - Mal lockt die Neue Normalität, mal brauchen wir noch Übung, aber ich warte lieber länger auf der Straße, als ein Notfall zu sein, der ganz fix bedient wird.

Die Zahlen von gestern: 46 Tests PCR und davon war eine Probe positiv. - Also nichts mit, schon gegessen und es muss weiter nach den Kontakten dieser neuen Fälle gefahndet werden. - 5 Neuinfektionen in 4 Tagen, also über die Hälfte aller noch akut gemeldeten Fälle und die Leute rund um das "Corona-Detektiv-Zentrum" in der Kaserne haben deutlich mehr zu tun, als noch vor ein paar Wochen. - 9 aktive Fälle, ich zähle den jungen Mann aus Tenerife mit dazu. - Also nur noch einstellig, aber eben ziemlich frische Einstellige. - Gesamtinfektionen auf der Insel werden jetzt 99 gemeldet, von denen 85 als genesen ins Buch der Corona-Historie geschrieben werden und leider auch 6 verstorbene Patienten.






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