Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 02.05.2020

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La Palma Aktuell 02.05.2020





Samstag 02.05.2020 Tag achtundvierzig des Hausarrests, Phase minus eins

Die Nachbarschaft steht noch
Raus aus den Federn, sonst ist Schicht im Schacht


Meine Frau war nicht besonders begeistert von meiner Idee, noch vor dem ersten Kaffee und dem Frühstück die erste erlaubte Runde im Kiez seit 7 Wochen zu drehen. - Nur der wunderbar duftende Kaffee konnte sie davon abhalten die Anzahl der Corona-Toten auf La Palma nicht weiter erhöht zu haben. - Ich muss also morgen vorsichtiger sein. - Aber das mit dem Kaffee klappt bei meiner Frau eigentlich immer und unterstreicht meine, seit vielen Jahren bereits bewiesene These, hinter jeder erfolgreichen Ehe steckt ein Mann der Kaffee kochen kann. - Es wurde ein Kompromiss, ein ausgiebiger Kaffee, gemeinsames Faltenstretching mit dem Wagenheber, kurze Toilette und dann raus auf die Straßen. - Kennen Sie das Lied von Konstantin Wecker, Genug ist nicht genug? - "Nichts wie runter auf die Straße und dann renn´ ich jungen Hunden hinterher". - Ich bin schon auf der ersten Stufe der Treppe unseres Eingangs gestolpert und nur pure Akrobatik hat mich davon abgehalten, jetzt dick eingewickelte Knöchel zu beklagen. - Aber das mit den jungen Hunden war dann zunächst mal vorbei, aber unser junger Kater Bruno war mit dabei. Auf jeden Fall die ersten hundert Meter. - Der war völlig verdutzt, dass wir eine andere Richtung einschlugen, wie seit Wochen nun, aber es geht eben plötzlich Richtung Große Freiheit, und die liegt bei uns gleich hinter den Müllcontainern an der Calle Taburiente.

Richtung Fuencaliente ist heute dran und so früh ist noch niemand unterwegs, außer ein paar Oberschlauen wie uns, die heute Abend erneut auf die Straße wollen und darauf vertrauen, dass niemand sie so früh bereits registriert. - Wie denn auch, man müsste schon mit einem großen, auffälligen Fleck auf dem T-Shirt unterwegs sein, um Aufregung zu erzeugen. Also mit einem solchen Fleck wie meinem, den ich mir beim drohenden Sturz zugezogen habe, als ich katzengleich meinen Körper an der frisch gekalkten Hauswand noch abrollen konnte. - Macht nichts, ich habe ja eine Frau dabei, welche die ganze Zeit darüber kichert, die Familiengruppe mit Fotos davon voll macht und selbst ihr Instagram-Freunde sind bereits darüber informiert, wie manche Männer auf die Straße gehen. - In solchen Momenten versuche ich es immer mit Bay-Chi, das ist die bayrische Variante einer bekannten Art, aufgenommene Energie gebündelt nützlich weiter zu leiten und denke mir dann: Meine Frau hat es viel schlimmer erwischt als mich, denn die muss ja mit mir unterwegs sein. - Während Sie noch darüber nachdenken, was ich eigentlich gemeint habe damit, schreibe ich einfach mal weiter, sonst wird das nichts mehr.

Eine gute Stunde waren wir unterwegs. Vier Menschen sind uns entgegen gekommen oder waren sichtbar in der gleichen Richtung unterwegs, so viel zu der Gefahr, sich in El Paso- Tajuya von Menschenmengen beviren zu lassen. - Hinter ein paar Fenstern raschelte es auch bereits und ich kenne die ja so ziemlich alle auf meinem Taburiente-Trail und die meisten, welche uns entdeckten, waren auch freundlich angetan, uns zu sehen. - Etwas Normalität tritt also zurück ins Leben. - Wenn die Guiris erst wieder spazieren gehen, dann schient der Boden zumindest nicht mehr Lava zu sein und wenn die überlebt haben, obwohl die nicht Radio María hören, dann scheint es ja doch keine Strafe Gottes zu sein. - Alle, sonst schon auf mich wartenden Hunde waren noch am Leben. - Manche von denen allerdings überrascht, mich plötzlich wieder zu sehen. - Ein paar davon bellten zunächst, erkannten mich aber dann und lieferten diese wunderbare Vorführung auf, wenn Hunde sich für ihr Verhalten kurz schämen, dann aber wieder in den Alltag zurück fallen.

Aber mit jungen Hunden hinterherrennen war nichts, ich hatte sogar Schwierigkeiten, den Rhythmus meiner Frau aufzugreifen und beizubehalten und wollte nicht auf mein Missgeschick gleich am Beginn unserer Ausfluges hinweisen, als mich ein Ausrutscher beinahe flach gelegt hätte. - Wir waren früh genug zuhause, um zu frühstücken und dann noch eine der ersten auf dem Supermarktparkplatz zu sein und haben so schon mal die zeitlichen Abläufe für die Phase Null und Eins geübt. - Als wir endlich los wollten, da zupfte meine Frau dann doch noch an meinem Hemd und klärte mich über die missratene Batik auf meiner Rückseite auf und dass ich doch bitte das Hemd wechseln sollte. - So kann ich mit dir in Tajuya spazieren gehen, aber doch nicht in die Stadt fahren und pass auf, wenn du die Treppe hoch steigst, dass du dich nicht wieder gleich schmutzig machst. - Seid Bay-Chi bin ich froh, eine solch führsorgliche Frau an meiner Seite zu haben, die mir die schwere Entscheidung abnimmt, wo bitte ich mich denn zum Trottel machen darf.

So viel Zeit muss sein, die Zahlen von gestern: 166 Tests PCR, komplett ohne positives Ergebnis. - Davon wurden 147 an medizinischem Personal durchgeführt, die anderen 19 an Routinefällen, welche sich mit Symptomen melden, die an die Virus-Erkrankung denken lassen. 2 Patienten weiter in stationärer Behandlung, 30 in häuslicher Quarantäne und insgesamt meldet man bereits 50 genesene Patienten. - La Palma scheint bereit für Phase Null. - Mindestens…






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