Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 03.05.2020

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La Palma Aktuell 03.05.2020





Sonntag 03.05.2020 Tag neunundvierzig des Hausarrests, Phase minus eins

Der Finger und die ganze Hand
Davor haben uns Fernando und Christian immer gewarnt


Geht mir doch auch so. - Da lässt man uns inzwischen wieder rausgehen, zu bestimmten Uhrzeiten und schon meckern wir daran rum, dass uns das zu wenig ist und sowieso nicht passt. - Ich hatte vor ein paar Wochen schon genau so etwas vermutet, lässt man uns einmal los, dann wird daraus ein Gerenne und wieder will jeder der Erste sein und wir gefährden dadurch, zumindest eventuell, unsere Erfolge der wochenlangen Disziplin. - Eventuell, weil ich es ja nicht weiß. - Gut, unser Fernando Simón und Ihr Christian Drosten warnen deutlich davor, jetzt gleich alles wieder laufen zu lassen. Aber wenn erst einmal der Bürgermeister Amitys wieder Chief Christian Simón Brody zurück pfeift, da wirtschaftliche Interessen drastischer sein können, als der Biss des Weißen Virus, dann gnade uns Hollywood. - Es ist Sonntag, ich darf ein bisschen die Synapsen loslassen und ab und zu machen meine Finger auf der Tastatur eh nur, was sie wollen und nicht, was der alte Zausel sich da ausdenkt. - Sie wissen schon, was ich meine und nur zu gerne würde ich auch auf die Barrikaden steigen und mein Grundrecht auf Geldverdienen lautstark einfordern… - Ich bin aber zu alt für solch einen Scheiß und außerdem glaube ich Christian und Simón eher, als liberalen Kalbsanbetern mit dem Goldene Dolch und sowieso als einem Friedrich Merz oder gar, the Feinripp: Christian Lindner. - Ich weiß es nicht, aber ich fürchte mal, wir bringen nicht, oder auch noch nicht genügend alltägliche Disziplin auf, um all das, was wir jetzt schon fordern, auch auf die Tafel mit den täglichen 10 Forderungen gravieren zu lassen.

Auch wenn es sicher besser ist, von Physikern, als von Immobilienmaklern regiert zu werden, es braut sich im Hintergrund der abflauenden Hysterie ein erneuter Konsumdruck auf, der jede Vorsicht bereits wieder als Feigheit dastehen lässt. - Auch bei uns. - Die Wirte fordern mehr Plätze, welche in den Restaurants bedient werden können, die Hoteliers mehr Reisemöglichkeiten, die Friseure mehr Nähe am Haar und meine allerliebsten Fußballprofis fordern eine schnelle Rückkehr zum System Brot und gut bezahlte Spiele. - Ich hatte eigentlich immer schon auf den Lippen die Forderung: Profifußballer in die Volkswirtschaft, aber wer will denn das eigentlich unserem, bereits arg geschundenen Mittelstand antun, wenn Geistesbomben der balltretenden Art mehr tun sollen, als gegen Bälle zu treten. - Mal so ganz unter uns, ist es wirklich nötig, den Profifußball zur Rettung des mitteleuropäischen Proletariats bereits jetzt wieder auflaufen zu lassen? - Vielleicht ist das ja alles wirklich nur Hysterie und wir sollten so schnell wie möglich wieder ins profane Tagesgeschehen übergehen und vielleicht will ich mich ja einfach nur gegen das Profane wehren. - Alltag. - Dabei sprechen wir doch dauernd von neuer Normalität, bedeutet das nur, dass wir dann beim Profanisieren eine Schutzmaske tragen, welche bei Aldi ein Cent billiger ist als bei Edeka?

Mir kommen die Forderungen alle einfach nur ein bisschen zu schnell. - Vor zwei Wochen schien die Welt noch unter zu gehen, heute fordern wir bereits Genugtuung dafür, dass wir zu unserem eigenen Schutz zuhause bleiben sollten. - Gemach, gemach, morgen ist zunächst mal Phase Null hier angesagt und dann soll nach einer Woche auf Phase Eins hochgestuft werden. Da hat man letzte Woche erst die Regeln gemacht, gestern aber schon wieder nach Protesten aufgeweicht und hoffentlich geht das alles gut und wir müssen uns in drei Wochen nicht schon wieder mehr Fernando ansehen als kickende Großverdiener. - Ja, ich würde auch gerne wieder meine beiden Ferienhäuser vermieten und so Geld verdienen. Damit ich bis zur, gar nicht mehr so weit entfernten Rente gelange und meine Kinder nicht anpumpen muss. Aber wenn das noch nicht geht, dann warten wir halt lieber noch ein wenig mehr ab, als die ganze Arbeit der letzten sieben Wochen zu riskieren. - Mimimimimi, so hört sich der Siebold plötzlich an und ich wollte Ihnen damit eigentlich nur beweisen, dass auch ich Neusprech zumindest teilweise kenne. - Nein, ich habe keine Angst, das ist längst durch, aber als ich gelesen habe, dass die Hamsterkäufe seinerzeit, Sie wissen doch noch, Klopapier und Dosenerbsen, nicht von alten Leuten gemacht wurden sondern hauptsächlich von Leuten in den "besten Arbeitsjahren", seit dem gucke ich etwas beunruhigt altersmäßig hinter mich. - Um nicht "unter mich" schreiben zu müssen. - Früher sagte man, mit dem kannst du Pferde stehlen, da aber so gut wie niemand mehr Pferde braucht, wäre mein neues Loblied: Mit dem kannst du auf Quarantäne gehen.

Und wieder die Coronitis von heute, die Zahlen laut Mercedes Coello (Krankenhauschefin): 163 PCR-Tests wurden gestern gezogen, kein positives Ergebnis. - Davon waren 143 Proben Bediensteter im Gesundheitsdienst und 20 Tests auf Anraten der zuständigen Ärzte. - Der sechste Tag in Folge ohne positiven Befund. - Leider liegen weiterhin 2 Patienten in stationärer Behandlung, hartnäckige Kunden, aber "nur" noch 29 Menschen unterliegen der häuslichen Quarantäne. - Also sieht unsere Bilanz so aus: 31 aktiv Infizierte, gegenüber 51 genesenden Patienten. - Auch wollen wir nicht vergessen, dass allerdings auf der Insel sechs Personen an/mit Covid-19 verstorben sind.






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