Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 04.04.2020

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 04.04.2020





Samstag 04.04.2020 Tag zwanzig des Hausarrests

Antonio-Wetter
Bauchpinseleien


Auch heute kann es noch regnen im Aridanetal, allerdings werden es wohl nicht mehr diese Mengen werden, wie das gestern noch der Fall war. - Je nach Lage zwischen 15 und 30 Millimeter sind gar nicht so schlecht und wir haben auch Glück gehabt, da der Regen langsam begonnen hat. - Die Erde konnte sich also auf die Aufnahme von Wasser vorbereiten und so können wir sogar etwas anfangen mit dem gestrigen Niederschlag. - Mitte kommender Woche könnte es bereits den nächsten Regen hier geben, aber das ist noch nicht sicher und bei unserem bisherigen Glück wagt man eher nicht, solch eine Prognose bereits zu verkünden. - Nun aber erinnern wir uns gerne an die vielen Niederschläge früher im Winter und da ist sie wieder, die Glorifizierung der Vergangenheit. - Ich muss ja nur bei mir selbst nachschlagen, wie oft wir die langen winterlichen Niederschläge vermaledeit haben und nach "Bauknecht" riefen und beteten. - Nun ist es der erste brauchbare Niederschlag hier im Tal seit mehr als einem Jahr und wir feiern das, unter coronalen Umständen, ausgiebig. - Pedro hat aber nicht getanzt und ich glaube auch, dass Corona hier nur eine Ausrede war. - Aber bei Pedro sind wir gleich bei der Überschrift angekommen, denn Antonio war Pedros Vater. - Der war, vom ersten Regentropfen bis zur letzten Husche eines ordentlichen Tiefs aus Westen immer von der Bildfläche verschwunden. - Nicht, dass der Kerl aus Zucker gewesen wäre, ganz und gar nicht. - Seine Lebensweisheit war halt so, wenn es regnet, dann kann man eh nichts machen, also legen wir uns ins Bett und kommen erst wieder raus, wenn es sich wieder lohnt.

Wahrscheinlich hätte sich Antonio auch ins Bett gelegt in Sachen Corona und Ausgangsbeschränkung, bis eben diese wieder aufgehoben wäre, man kann ja eh so gut wie nichts machen. - Stimmt natürlich nicht, selten habe ich so viele Leute in den Gärten gesehen wie jetzt und in ein paar Monaten gibt es eine Kartoffelschwemme auf der Insel, wie man sie selten zuvor gesehen hat. - Nein, ich laufe nicht den ganzen Tag verbotenerweise rum, sondern immer nur, wenn ich den Müll wegbringe und unsere Müllcontainer, die stehen an der Hauptstraße und wer sagt denn, dass ich dazu das Auto nehmen muss. - Kleine Fluchten, welche halt das Landleben bietet aber auch meine Frau ist eisern genug, täglich mehrfach diese mörderisch steile Einfahrt zu unserem unteren Nachbarn hinab, um dann im Schartekentrab wieder rauf zu laufen. - Es ist zwar nicht gerade der Vertikale Kilometer, aber immerhin mehrfach am Tag der vertikale Schweinehund. - Aber es geht uns gut, die jüngere Tochter verdient weiterhin das Geld in der Schweiz und die ältere versucht sich eben gerade am spanischen Modell der Kurzarbeit, sehr kurz übrigens, und überlegt, wie sie denn dann mal zu uns kommen könnte, den Rest der "ERTE-Ferien" in ihrer Heimat auf La Palma verbringen könnte. - Wann es dann wieder losgeht, ob Mai, Juni oder Juli, mit dem Tourismus auf den Großen Inseln, wer weiß das schon. Meine Frau und ich werden immer besser im Vorrentnerleben, also zusammen meine ich. Anstatt Privatier bin ich ja jetzt arbeitsloser Penner der selbstständigen Art, aber meine Frau steht weiter zu mir. - Sie kann ja auch nicht weg, möchten jetzt vielleicht aufmerksame Beobachter dazu anmerken. - Zu denken geben sollte mir allerdings folgende Entdeckung: - In Schönschrift steht bei mir auf der, zum Teil grau behaarten Brust und darunter geschrieben: "Nicht beatmen, überlassen Sie die Geräte jungen Fußballern mit rasierten Beinen" - Ich hatte mir Bauchpinseln übrigens anders vorgestellt, aber man lernt eben nie aus. - Ich habe das natürlich nur geträumt, muss ich einflechten, als ich das aber meiner Frau beim Frühstück erzählt habe meinte sie nur: "Stimmt, das wäre ein Traum…"

Zum Alltag in Sachen Virus auf der Insel. - Innerhalb von 72 Stunden nur 2 neu Infizierte bringt uns auf dem Inselchen nun eine Gesamtzahl von 69 Patienten mit nachgewiesenem Covid-19 ein. - Das lässt natürlich deutlich hoffen, zumal sich die Anzahl der Tests, täglich deren knapp 40, nicht verringert hat. - 3 Menschen sind auf der Insel bislang mit dem Virus verstorben. - 4 Patienten liegen auf der Intensivstation, hier meist "UCI" (Unidad de Cuidados Intensivos) und auch "UVI, (Unidad de Vigilancia Intensiva) genannt. - 4 Weitere befinden sich in Stationärer Behandlung und 61 Patienten zu Hause. - Die Test werden nach Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durchgeführt, sind damit also in dem gleichen Standard, wie in den anderen europäischen Ländern auch. - Es kommt also immer mehr Information durch und auch die Befürchtung wird zitiert, dass nun kommende Woche für die Kanaren die stärkste Welle an schweren Verläufen zu erwarten ist, nachdem die Zahl der Neuansteckungen inzwischen abflacht. Also eine, bis zwei Wochen nach der Spitze in Madrid. In das Bild passt auch das Vorhaben, die Ausgangsbeschränkungen kommende Woche im Parlament zu verlängern und Pedro Sánchez kann wohl mit den Mehrheiten auch der Opposition zu diesem Thema rechnen.

Die "Zwangsferien" für die meisten, nicht lebenswichtigen Betriebe, die allerdings enden am 9. April, so wie man das auch vorgesehen hatte. Damit dürfen und müssen dann diejenigen Menschen wieder arbeiten gehen, welche Ende März in den Osterurlaub verbannt worden sind. Damit kann es auf dem Bau weitergehen, viele Läden können wieder öffnen, allerdings fällt manchen dazu auch nur ein: Nach Ostern ist meine Firma eh schon Pleite, wir brauchen gar nicht mehr arbeiten gehen. Heiß diskutiert wird inzwischen auch, ob man denn nicht differenzieren könnte zwischen den Autonomen Regionen. - Es gibt eben welche, in denen man richtig viele und auch schwere Fälle hat, andere in denen es einen leichteren Verlauf der Pandemie gibt. - Wir erinnern uns an die Diskussion in Deutschland, wegen seiner föderalen Strukturen. Dort wünschte man sich ein bisschen mehr Zentralismus und bäckt sich den wohl gerade, hier hat man diesen und wieder ist es uns nicht recht. - In der Verlängerung des Alarmzustandes steht aber nicht ausdrücklich geschrieben, dass man keine Ausnahmen in den Regionen machen darf. Also könnte man hoffen, wenn auch nur ein bisschen, dass man vielleicht auch bei uns auf den Kanaren die Zügel ein bisschen lockerer lässt. Allerdings fällt das den Regionalpolitikern im Moment noch recht schwer, sich gegen den großen Solidaritätsschub in Sachen kollektiver Disziplin aufzulehnen. Darüber hinaus bilden die überwiegend gleichen Fraktionen das Gobierno de Canarias, wie auch die Zentralregierung in Madrid und da fällt es natürlich noch schwerer, Pedro ein Zugeständnis in Sachen Unsolidarität zu entlocken.





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