Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 05.04.2020

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 05.04.2020





Sonntag 05.04.2020 Tag einundzwanzig des Hausarrests

Hospitality hat nichts mit Hospitalismus zu tun
Zahlenspiele


Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie das wäre, jetzt in einem Hochhaus zu wohnen. - 75 Quadratmeter, drei Bälger und die Oma, weil die nicht mehr weggekommen ist und der Alte zieht bereits eine Schleifspur hinter sich her, vom Kühlschrank zur Playstation. Die Nachbarn machen genau so laute Musik wie man selbst und die Nachbarn links und rechts von einem beschimpfen sich gegenseitig von Balkon zu Balkon. - Man kann es deutlich schlechter erwischen als wir hier und das war eigentlich immer schon so. - Auch ohne dieses kleine, so listige Virus, welches sich zum Protagonisten der frühen Zwanziger aufschwingt. Aber in ländlichen Regionen ist das einfacher auszuhalten, ganz einfach auch, weil soziale Distanz für uns immer schon Alltag war. Gut, für mich ganz besonders, ich war nie der große Bussi-Bussi-Macher und Umarmer, aber eine kräftige Hand zum Schütteln zu reichen, das fehlt mir auch ein bisschen. - Mit meiner Frau übe ich das ab und zu, sie beklagt sich danach über einen, zu festen Händedruck und ich frage mich, wo denn die Grenze zwischen Hospitality und Hospitalismus überhaupt liegt. - Dass wir zweimal am Tag die Auffahrt zu unserem Nachbarn runter und wieder rauf pesen, das kann man ja noch fast als Sport bezeichnen, aber das Abzählen der Kekse beim Kaffee und jeder bekommt jeden Tag genau vier Stück, das macht mich dann doch ein bisschen betroffen.

Anderthalb Stunden haben wir heute Morgen nach dem Frühstück die kommende Woche geplant, da unser Quarantäneeinkaufsrhythmus ja von so etwas Oberflächlichen gestört wird, wie das Ostern in Zeiten des Generaleierschaukelns nun mal ist. - Freitag können wir ja nicht einkaufen gehen, also müssen wir entweder Donnerstag oder Samstag und vielleicht sogar den Dienstag auf den Montag vorziehen. - Gut, dass es keinen Ostermontag hier gibt, denn sonst müsste ja der Donnerstag für uns als alternativer Einkaufstag wegfallen. - Sehen Sie, das meine ich mit aufkeimendem Hospitalismus. - Nie in meinem Leben habe ich jemals die Einkaufstage vorgeplant, oder mich länger als drei Minuten mit irgendwelchen Versorgungsstrategien beschäftigt und jetzt rückt unser Wochenhöhepunkt, der halbgemeinsame Einkauf, ins Druckgeschehen. - Die Summe aller Probleme bleibt immer gleich, aber Blickwinkel und Fokusse können sich ändern. - Einer meiner Lieblingsschriftsteller, Hermann Kinder, hat mal geschrieben: Du musst nur die Laufrichtung ändern. - Wer allerdings immer mit dem Rücken zur Wand im Leben steht und den Tunnelblick hat, der muss zunächst die Denkrichtung ändern und genau so hat das der prächtige Bengel wohl auch gemeint. Meine jüngere Tochter schickt uns heute Morgen ein Bild vom Brunchen am Zuger See. Im Sonnenschein und so, wie man sich eben die Schweiz vorstellt. - Aber alleine, physisch. Den Partner per Livestream zugeschaltet,ebenso beim Brunch, mit etwa den selben Zutaten, aber nicht annähernd am See. - Liebe in den Zeiten der Corona, jetzt weiß ich endlich, was ich heute Abend mal wieder lesen werde, denn Internet ist besetzt von meiner Frau. - Die hat das Netflix-Kennwort der älteren Tochter herausbekommen und lädt schon mal vor…

Aus La Palma und der Corona-Front gibt es wieder halbwegs erfreuliche Nachrichten. - Vier Tage und nur zwei neue Infektionen, das macht einen halben Infizierten am Tag. - Halbinfizierte stören die Statistik zu sehr und man bewegt sich weiter mit rund 30 Tests täglich. - So ist inzwischen sicherlich ein Trend zu erkennen der heißen muss: Wir haben das immer besser im Griff, die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung greifen spürbar. - Ich möchte mich hier mal ausdrücklich bei unserer Regierung bedanken, welche die richtigen Schlüsse gezogen, und uns so vor einer galoppierenden Ausbreitung des Virus geschützt hat. - So haben Sie das noch nirgendwo anders gelesen, macht sonst auch keiner, sich bei Politikern zu bedanken, aber ich war ja schon immer anders… Aber nicht alles ist nur wunderbar, denn inzwischen gibt es ein viertes Todesopfer auf La Palma zu vermelden. Die zweite Frau, also steht es unentschieden zwischen männlichen und weiblichen Opfern auf der Insel und bei der Betrachtung der gestrigen kanarischen Statistik fällt auch auf, dass La Palma an diesem Tag für die Hälfte aller Todesopfer verantwortlich ist. - Das sind natürlich nur Zahlenspiele und Zufälle und die Statistik von heute gibt es morgen. - Dabei fällt mir noch auf, dass weiterhin 69 Infizierte auf La Palma gemeldet werden, wo doch eine Person verstorben, und keine Neuinfektion hinzugekommen ist. - Ich hab´ da mal ´ne Fräge…





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