Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 06.04.2020

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La Palma Aktuell 06.04.2020





Montag 06.04.2020 Tag zweiundzwanzig des Hausarrests

Die Systemrelevanz eines Fußballprofis
Wenn das Licht am Ende des Tunnels kein entgegenkommender LKW mehr ist


Den ganzen Tag im Garten und jetzt tun mir die Knochen weh. - Dabei denkt man natürlich reichlich nach und ich habe mich heute mal gefragt, wie es denn eigentlich mit der Systemrelevanz von Profifußballern bestellt ist. - Natürlich unter den momentanen Maßgaben, wir sind doch gerade dabei viele Dinge neu zu bewerten. - Ich bin nicht viel weitergekommen, als einem Profifußballer die gleiche Systemrelevanz zuordnen zu können wie mir selbst. - Schwimmt mit, jeder nimmt irgendwie wahr, dass es einen noch gibt, aber machen, ausrichten oder gar nützliche Dinge zum Gelingen der augenblicklichen Situation beitragen, das können weder ich, noch diese Jungs, deren bisweilen einziges Können sich darauf beschränkt, brillant gegen einen Ball treten zu können. - Vergleicht man uns nun mit anderen Tätigen, also mit Regalauffüllern, LKW-Fahrern, Müllkutschern oder mit Leuten, die im Supermarkt an der Kasse stehen, dann könnte man Profifußballer, genau so wie mich, schlichtweg ohne Verlustängste einsparen. - Ich will gar nicht davon anfangen, wie wir gegenüber Krankenbrüdern- und Schwestern dastehen oder die Pfleger im Altersheim, wer darüber zu lange nachdenkt, der kommt einem kollektiven Suizid aus Scham aller Profifußballer wie Ferienhausvermieter immer näher. Ob das jetzt leicht überzeichnet, Sarkasmus oder gar Zynismus war, ich lasse das mal in Ihren systemrelevanten Händen und hoffe, dass man zumindest Ferienhausvermieter irgendwann mal wieder braucht…

Wir gehen nun in die vierte Woche der Ausgangsbeschränkungen und sind einigermaßen stolz, dass nun die allgemeinen Zahlen in Sachen Corona unsere Untätigkeiten endlich spiegeln. Wir werden das in ein paar Monaten sicher alle wissen, was diesen Kollaps in Madrid, Barcelona und auch Teilen der beiden Castillas ausgelöst hat. - Wir sind angetreten, als eines der besten Gesundheitssysteme Europas und haben ganz kräftig eines auf die ungeschützte Nase bekommen und müssen wohl eingestehen, dass wir, zumindest das System überschätzt haben. - Weniger die Leute, mehr die Organisation und das scheint immer schon unser Problem gewesen zu sein. - Aber ich darf nicht vorgreifen, weder auf eine generelle Selbstkritik dieses Systems, noch auf eine Aufarbeitung generell, denn wir sind noch nicht so weit, aufarbeiten zu können. - Die Zahlen aber bestätigen unser Verhalten und die Maßnahmen, auch wenn es sich fast unverschämt anhört, von "nur" noch 637 Toten innerhalb der letzten 24 Stunden zu sprechen. - In Hunderterschritten allerdings entfernt man sich von den, nahezu Tausend Verstorbenen am 2. April und ein, noch schnelleres Absinken der Zahl der Neuinfektionen macht weitere Hoffnung. - Darüber hinaus wissen wir ja, dass jetzt die Zeit der absoluten Überlastung mancher Klinik vorbei scheint, es also auch wieder mehr Zeit und Gerät für jeden intensivmedizinischen Fall gibt.

Auf La Palma köchelt das Virus eh auf kleinem Feuer so vor sich hin und in den letzten 5 Tagen sind lediglich 3 neue Fälle hinzugekommen, obwohl man an die 150 Tests in diesem Zeitraum vollzogen hat. - Wenig interessantes kommt dabei heraus, wenn man nun die infizierten Personen den einzelnen Gemeinden zuordnet, so wie das seit gestern in der Presse veröffentlicht wurde. - Diese Zahlen spiegeln fast genau die Zahl der Einwohner der einzelnen Gemeinden wider. Los Llanos hat also am meisten Fälle, knapp vor der Hauptstadt, mit Abstand dann El Paso und die beiden Breñas. - Ein paar Gemeinden, natürlich im Norden der Insel, verzeichnen keinen einzigen Infizierten, so scheinen Puntallana, Barlovento, Puntagorda und Garafía komplett Corona-frei zu sein. - Nun darf man die Frage stellen, hat bei dem Virus oder dem Test nehmenden Personal der Navigator versagt, oder aber man nimmt ganz einfach mal hin, dass dieses Virus tatsächlich dort am heftigsten zuschlägt, wo sich die meisten Leute begegnen. Was wiederum die Vorgaben der "Sozialen Distanz" unterstützt, uns als Gesellschaft damit aber auch ein ziemlich gutes Mittel der Verteidigung gegenüber dieser Seuche zu geben. - Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen sind noch nicht wirklich in Sicht, aber nach Ostern müssen die meisten Leute wieder arbeiten gehen, welche von der zweiwöchigen Verschärfung, oder dem "Generalosterurlaub" so verordnet wurden. - Zuerst die Kinder und Frauen hört man allerdings schon rufen, dann erst die Alten und verzweifelt suche ich bereits im Kleiderschrank meiner Kinder, ob da nicht was Passendes für mich drin wäre. - Und Maskenpflicht wird diskutiert, aber wohl überall und vielleicht könnten ja Profifußballer genau so wie ich dann doch noch ein bisschen Systemrelevanz erlangen, wenn sich die Borussen und die Bayern wie auch die Ferienhausvermieter jetzt an die Nähmaschine setzen und lustige wie listige Rotzbremsen aus Stoffresten sägen.





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