Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 11.05.2020

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La Palma Aktuell 11.05.2020





Montag 11.05.2020 Tag siebenundfünfzig der Ausgangsbeschränkungen, Phase Eins

Das Schönste an Phase Eins ist:
Nicht mehr eine Null zu sein


Ruhiger wurde ich erst, als wir wieder auf der Straße Richtung El Paso waren. - Für mich war der Stadtbummel von der logistischen Seite zu einhundert Prozent erfolgreich, alles was ich besorgen wollte, habe ich auch bekommen. - Eine sonst, schwer zu erreichende Menge, allerdings bin ich nicht wirklich anspruchsvoll in weltlichen Dingen. Mein Leibgericht ist Käsebrot und mein Auto piept noch nicht einmal, wenn man keinen Gurt anlegt und das Antiblockiersystem liegt zwischen Arschmuskel und Popohaut, so wie früher halt. - Meine Frau ist nicht so einfach zufrieden zu stellen, die hätte gerne neue Schuhe gehabt, aber das ist eine andere Geschichte, welche den hiesigen Rahmen sprengen würde. - Wenige Läden haben offen, von den erwarteten achtzig Prozent muss man gute dreißig wieder abziehen und ähnlich sieht es mit der Durchmaskung der Bevölkerung aus. Ich hatte eine Maske in der Hosentasche, für Notfälle. Aber der trat nicht ein und die Läden in die ich ging, die waren auf Abstand bedacht und weniger auf technische Hilfen. Aber so langsam entsteht ein Gruppenzwang, wenn noch mal 10 Prozent mehr Leute mit Maske auf der Straße rumlaufen, dann wird man vielleicht von selbst zur viralen Uniform greifen. So musste meine Frau einen Laden wieder verlassen, da wollten die nur Kunden mit Maske bedienen und ließen sich nicht vom heraufgezogenen Schal überzeugen. - Hat vielleicht auch was mit der starken Fernsehpräsenz der deutschen Proteste in Stuttgart zu tun. Die unlustige Ansammlung von ewig Meckrigen, links wie rechts und mitten durch die Synapsen, ist in Zentralmakaronesien nicht gut angekommen und wenn die Deutschen hier bislang unter dem umgekehrten Lombardei- und Wuhanbonus standen, so ist dieser, nach den Berichten über Jammerdeutschland, so schnell dahin, wie ein Furz im Schweinestall.

Schwierig ist es wohl überall auf der Welt, auf dem Bürgersteig durch eine Warteschlange zu treten, ohne den Leuten zu nahe zu treten. - Allerdings sind wir auch noch nicht wirklich mit einem inneren Zweimetermaß ausgestattet und Schlange stehen haben wir auch nicht wirklich geübt und ist in unsere DNS auch nur rudimentär vorhanden. - Ich suchte meistens den Weg des geringsten Widerstandes, also vor Leuten, welche ihre Gehirnlappen um das Smartphone gelegt hatten und wirklich, die wenigsten davon bekommen ja wirklich mit, dass sich da was Deutsches vor ihnen über den Bürgersteig schiebt. - Viele Läden waren aber auch noch im Aufbau, oder der Öffnungsüberlegungsphase. - Da sah man Eigentümer, oder Geschäftsführer und Innen rumstehen und sinnieren und manchmal hatte man das Gefühl, die gehen gedanklich gerade alle Möglichkeiten durch, von Öffnung bis Nutzung der Klauseln für beschränkte Haftungen. - Die Gastronomie ist eine ganz schwierige Kiste und da die progressive Regierungsspitze in Madrid mit Geldern nur so um sich wirft, ist für viele Gastronomen eine teilweise Öffnung wirtschaftlich gefährlicher, als noch ein paar Wochen geschlossen zu lassen. - Die Angestellten können noch auf Kurzarbeit Null (ERTE) gelassen werden, die "Mutuas" (Berufsgenossenschaften) halten die Selbstständigen gerade ein bisschen über der Armutsschwelle und wegen fehlender Mietzahlungen darf keinem gekündigt werden, also ist abwarten noch eine Option. - Ich möchte nicht in dem Entscheidungszwang stecken und so blieben heute zumindest auch die allermeisten Lokalitäten der lukullischen Versorgung zu. - Da lediglich die Tische draußen besetzt und bedient werden dürfen, und das auch nur zu 50 Prozent, muss mancher Wirt besser im Rechnen sein als im Kaffee brauen und für Läden, welche nur ganz wenige, oder gar keine Tische unter der Sonne wie dem Mond haben, müssen zunächst noch eine weitere Phase durchlaufen. - Ob man sich da einen Vorteil erarbeiten kann, jetzt schon aufzumachen, aber vielleicht finanziell noch draufzuzahlen, ich kann das nicht sehr weit beurteilen.

Die Stimmung ist nicht wirklich sehr gut da draußen, außerhalb unseres tajuyensischen Geltungsbereiches der fiedelen Nachbarschaften. - Viele freuen sich zwar über die gewonnenen Freiheiten, aber wir haben noch so viel Weg vor uns, dass diese Freude mit deutlich gebremstem Schaum einherkommt. - Auch hemmen eben die wirtschaftlichen Auguren freudigen Ausblick. Dabei ist vieles von dem, was durch die Presse gedrückt wird, eben auch Lobbyarbeit irgendwelcher Verbände, welche gut geübt und multisono den Blues nach ihren Vorstellungen interpretieren. - Da fehlt noch die Mitte. - Auf der einen Seite gibt es da viele Übervorsichtige, welche glauben, das Virus würde sich selbst durch den Bösen Blick verbreiten, und andere glauben an virulente Verschwörungen von Computerherstellern im generellen Verweigerungsmodus. Beides ist nicht gesund und ich frage mich oft, wie viel Wissenschaft wir denn noch über die Welt stülpen müssen, bevor die Leute zwischen echter Gefahr und Wirrglauben unterscheiden lernen. - Also, erste Alltagsübung zwar mit Teilerfolgen abgearbeitet, aber wenn das schon die Neue Normalität sein soll, dann will ich nicht wirklich normal sein. - Aber ich glaube, das ist nur die Beta-Version bislang…

Die Zahlen für La Palma: Ein positiv gestesteter Fall in Sachen Covid-19 durchbricht unsere dreitätige Nullphase und dagegen stehen 40 negative Testergebnisse von gestern. - 3 Personen werden stationär behandelt, 24 befinden sich in häuslicher Quarantäne und 63 Menschen sind bereits von den Ärzten als "geheilt" entlassen worden.






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