Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 13.08.2020

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 13.08.2020




Donnerstag 13.08.2020

1,3 Millionen Urlauber auf La Palma
Kleine Fluchten und große Pläne


Fast sieben Wochen lang durften wir mit blanker Corona-Weste die Neue Normalität üben. - Gerade als wir die Masken schon wieder zurück in den Aussteuerschrank packen wollten, da rückt uns die Realität auch wieder das Neu im Normal zurecht und schickt uns auch wieder ein paar Infizierte. - Wobei, es sind nicht so ganz "unsere" sondern allesamt importiert, so wie alles Übel sowieso von außen kommt. - Das stimmt übrigens sogar, alles kommt von außen bei uns, aber nur das Übel melden wir. - Jetzt haben wir, einen falschen positiven Fall und sieben richtige Falsche. - Macht laut Statistik keinen einzigen aktiven Fall auf La Palma. - Künstlerglück könnte man dem entgegenhalten, denn man kann ja auch alternativ zählen, so wie das in der Überschrift bereits ein bisschen anklingt. - Die offizielle Statistik in Sachen Covid-19 der Kanarischen Inseln führt nämlich die Fälle zunächst nach Ausstellungsbehörde der Gesundheitskarte auf. - Wer also auf Gran Canaria gemeldet ist, der kann zwar auf La Palma krank sein, zählt aber in der Statistik als Corona-Fall für Gran Canaria. - Nicht beschrieben ist nun, ob jetzt dieser Fall auch nur auf Gran Canaria andere anstecken kann, oder hier harmlos ist. - Ist natürlich quatsch und auch muss man fragen, wie hält man es denn zum Beispiel mit eventuellen ausländischen Infizierten? - Bei Urlaubern wissen wir das nicht, allerdings werden die Flüchtlinge, welche mit Corona zu uns kommen und auf Lanzarote gelandet sind, auch dort aufgeführt. - Allerdings haben wir auch sieben Fälle im Moment auf der Insel, alle in häuslicher Quarantäne heißt es und man spüre die Kontaktpersonen gerade auf.

Es gibt in der Statistik aber auch noch einen kleinen Trick, wie man die Fälle herausfinden kann und dabei nicht auf die Karte ausstellende Behörde hereinfällt. - Man geht, rechts oben, statt dem vorgegebenen "Residencia del caso" zu "Declaración del caso" und scrollt dann die Gemeinden runter, bis man eben, hier zum Beispiel, 7 Fälle in Breña Alta findet. - Unser Inselkrankenhaus liegt eben in der Gemeinde und dort hat man die Analysen dieser, wie es heißt, kleinen Reisegruppe aus Gran Canaria gemacht und so ergibt sich eben der Fall, dass wir keinen aktiven Fall auf der Insel haben, aber dennoch sieben Infizierte. - Offiziell muss man natürlich sagen, die Dunkelziffer wird dadurch auch nicht heller, aber 1,3 Millionen werden es wohl nicht sein. - Aber rund um uns, zunächst auch dem Festland, in den letzten Tagen aber auch auf den anderen Inseln, galoppieren die Zahlen wieder los, gerade so als sei der März wieder an seinen eigenen Iden interessiert. - Die Zweite Welle? - Was weiß ich denn, auf jeden Fall die nächste Welle und inzwischen räuspert sich ja der Außenminister Maas auch schon wieder, wenn der "Balearen" ausspricht. Wir wissen doch, erst kommt Mallorca, dann das Mittelmeer und dann, nach 1,3 Millionen Kilometer, schon wir. - Die "coronale Stimmung" ist somit auch schon wieder ziemlich unten hier auf dem Inselchen und als ob man dadurch wieder "blank" werden könnte, meint man plötzlich wieder viel mehr Leute, auch auf der Straße, mit Maske zu sehen.

Ein Glück, dass es keine ausländischen Urlaubsgäste waren, das ist mir zunächst eingefallen. - Allerdings erweist sich diese rassenlose, aber dennoch rassistische Bemerkung selbst in den Abgrund, denn in der Grube liegen letztendlich ja alle Urlauber drin. - Es ist durchaus damit zu rechnen, dass auch wir in den kommenden Tagen oder Wochen wieder "dicht" machen, oder "dicht" gemacht werden und damit spielt die Herkunft irgendwelcher Gäste sofort auch wieder keine Rolle mehr. - Wie dann die Pläne für den Herbst aussehen, wer will darüber denn noch orakeln und vielleicht bleibt ja sogar La Palma "offen" und nur die anderen Inseln werden gemieden. - Vielleicht, weil man uns vergisst, oder eben die Statistik noch flexibler sein kann und unser Tourismusrat lässt gerade das Kleingedruckte der russischen Impfung übersetzen und hat bereits 1,3 Millionen Dosen geordert... - So etwas nennt man eine "dynamische Lage" und um die Verwirrung weiter zu treiben: Hier hat noch niemand einen bloßen Schimmer, wie denn in ein paar Wochen der Schulunterricht wieder anfangen soll, aber man plant bereits wieder die ersten Fußballspiele mit Publikum. - Da setzt dann unser Alpha-Personal auch wieder kompetente Prioritäten und wer sollte denn bitte daran zweifeln, dass sich in den letzten Monaten niemand nachweislich bei Fußballgucken angesteckt hat. - Und das, obwohl wir 1,3 Millionen Zuschauer hatten! - Vielleicht müssen wir wieder zurück in Phase Null oder Eins, damit wir das endlich kapieren. - Anderthalb Meter, oder Maske auf. So schwer kann das doch nicht zu begreifen sein und wer davon seine persönliche Freiheit einschränkt glaubt, der ist vielleicht wenigstens so solidarisch, die Freiheit, den Willen und die Gesundheit der Anderen zu respektieren.

Der nächste Aufreger waren für eine Woche an die 300 Beben unter der Insel. - Nach ähnlichen Vorgängen in den Jahren 2017 und 2018 ist das nun die dritte Episode "nach Teneguía" und natürlich ist das für ein Inselarchipel auf einem aktiven Vulkanhotspot ein völlig normales Ereignis. - Das eigentlich Interessante dabei ist, dass wir zwischen 1980 und 2017 so gut wie überhaupt keine seismischen Ereignisse registrieren konnten und ich bin vorsichtig genug, registrieren zu schreiben. - Die Überwachung war da nicht immer optimal und erst seit dem La Palma durch das mächtige Zutun von Simon Day und Juan Carlos Carracedo in Sachen Tsunami Aufmerksamkeit erregt hat, nimmt man uns hier ernster als früher. - Dabei grummelt es unter Tenerife seit mehr als einem Jahrzehnt inzwischen und El Hierro hat ja sogar seinen, oder gar seine Eruptionen erst hinter sich. - Also sind unsere, meist kurzen Meldungen des Hotspots nicht wirklich aufregend, zumal niemand auf der Insel es mitbekommen hat, sondern eben nur die technischen Geräte. - Alle Beben mit Hypozentren zwischen 25 und 30 Kilometer und selten bis an die Stärke 2 reichend. - Was aber interessant ist, das kanarische Institut "Involcan" meldete für den Juni einen verstärkten Ausstoß von CO2 im Gebiet der Cumbre Vieja und prompt folgten dann die seismischen Ereignisse im Juli. - Magma sucht sich dort unter der Insel neue Kammern, bewegt sich in Kavernen und bahnt sich Wege und dabei bricht es eben auch das poröse Gestein unter der Insel. - Theoretisch kann das natürlich auch das Vorspiel zu einer Eruption sein, allerdings ist es, fast unendlich wahrscheinlicher, dass es nur ein "Furz unter der Cumbre Vieja" war und keine Ouvertüre zu einer Eruption.

Man wird allerdings keine seriösen Leute aus der Materie finden, welche da irgendwas komplett aus- oder einschließen, aber Wahrscheinlichkeiten wagt man doch zu nennen. - Nemesio Pérez, Chef des Involcan (Instituto Volcanológico de Canarias) nennt in einem Interview, zumindest für das vulkanisch aktivere Tenerife, folgende Tabelle: - 1,2% Wahrscheinlichkeit für eine Eruption in diesem Jahr, 11% in den kommenden 10 Jahren und 70% immerhin für die nächsten 100 Jahre. - Er schließt diese Statistik mit dem Hinweis ab, dass es also doch wahrscheinlicher ist, eine Eruption auf den Kanaren zu erleben, als den Hauptgewinn in der Weihnachtslotterie zu erlangen. Generell fällt schon auf, dass es in den vergangenen Monaten zu erhöhter seismischer Aktivität unter El Hierro, Tenerife und auch zwischen Tenerife und Gran Canaria gekommen ist und nun hat sich eben, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum, auch die Cumbre Vieja wieder mal eingemischt. - Inzwischen ist das Schwarmbeben unter der Insel erneut verstummt und auch die Gasemissionen sind wieder fast auf normal zurückgegangen. Das Involcan bringt seit nunmehr drei Wochen auch eine Übersicht für La Palma, mit den aktuellen und den Vergleichswerten, so wie das für Tenerife bereits seit Jahren der Fall ist. - Mal sehen, wie lange man sich die Mühe macht, auch unserer Insel solche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. - Vergessen wir nicht, dass diese ganzen geologischen Untersuchungen und Projekte viel Geld kosten und man im Moment irgendwie andere Sorgen hat, als furzende Hotspots.

Für La Palma gilt auch, die Dürre ist die deutlich größere Bedrohung und wer sich ein bisschen eingehender mit der Inselvolkswirtschaft beschäftigt hat, der wird sogar einsehen, dass wir mehr Angst vor dem Klimawandel haben, als vor Corona. - Gegen den Klimawandel kann man nämlich nicht impfen, oder hätte es vielleicht vor einem halben Jahrhundert bereits machen müssen. - Dabei bimmelt es immer ganz komisch in meinem limbischen System, warum denn so viele von den Corona-Leugnern auch zu den Klimawandelnegieren gehören. - Dabei geht es ja gar nicht darum, dass das Klima sich immer wandelt, es geht um die Geschwindigkeit, mit welcher dieser Wandel fortschreitet und eben dabei uns Menschen keine Zeit lässt, noch hinterher zu kommen. - Auch wissen wir ja auf La Palma nicht, ob unsere, je nach Unken- oder Laubfroschruf, bereits bis zu 9 Jahren anhaltenden Niederschlagsdefizite bereits Klimawandel sind, oder immer noch von humorlosen Wetterkapriolen gedeckt werden. - Niemand hier möchte sich wirklich ausmalen was wäre, wenn wir auf unseren landwirtschaftlichen Exportschlager Nummer Eins, die Banane verzichten müssten. - Eigentlich sind sich alle einig. - Ändert sich die Lage auf der "Regenhabenseite" nicht in den kommenden Wintern, dann gibt es in wenigen Jahren bereits nicht mehr ausreichend Wasser, die durstigen Bananen zu versorgen. - Da wir uns, aus bekannten Gründen, nicht selbst zutrauen, noch vorher einen geordneten Strukturwandel hin zu bekommen, träfe uns ein solcher Fußtritt des Klimawandels heftiger als Corona und vulkanische Eruptionen zusammen. Gegen den Vulkan wird man aber nichts machen können, allerdings sind aller Erfahrung nach die Eruptionen hier auf den Kanaren meist sehr lokale Ereignisse. - Gegen den Klimawandel, ich weiß nicht, ob man da noch was tun kann, dazu habe ich zu wenig Ahnung von der Materie. - Hallo Greta, übernehmen Sie! - Allerdings hoffe ich ja immer noch ein bisschen, da geht noch was und dieser Winter wird vom Wetter her bereits, wie es sich Landwirte auf La Palma wünschen. - Gegen Corona aber ist es leicht was zu tun. Maske auf und bleibt mir vom Leib und wenn dann erst die Impfung da ist, die man nicht mit Wodka runterspülen muss, dann können wir uns auch alle wieder näherkommen. - Alle 1,3 Millionen.


Die offizielle Statistik, kein aktiver Fall auf der Insel

Laut offizieller Statistik gibt es momentan, 11.8.2020, keinen aktiven Fall auf der Insel


In Breña Alta sind allerdings deren sieben gemeldet

In Breña Alta, also der Gemeinde, in welcher das Inselkrankenhaus steht, finden wir aber am gleichen Tag sieben Meldungen über aktive Fälle.


Das Instituto Geográfico Nacional zeigt uns, wo die Cumbre Vieja Blähungen hat

Das Instituto Geográfico Nacional zeigt uns die seismischen Ereignisse unter der Insel.



Nachtrag, am 13.8.2020 meldet man 9 aktive Fälle in Breña Alta, aber weiterhin keinen für La Palma. - Das ist wie beim Klimawandel, wir hoffen immer noch auf einen Irrtum...








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