Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 17.06.2020

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La Palma Aktuell 17.06.2020



Mittwoch 17.06.2020 Tag vierundneunzig der Ausgangsbeschränkungen, Phase Drei

Warn-Anwendungsprogramm ¡Toma Taburiente! herunter und geladen
Pedro macht uns den Libero


Ich glaube, in unserer Straße gibt es drei Leute mit einem Smartphone. - Bei zwei davon bin ich mir nicht sicher, ob die überhaupt damit umgehen können. - Ich kann es sicher nicht, nutze meine Fettfingerwischtafel lediglich zum Telefonieren, wenn ich das Gerät denn rechtzeitig aus der Tasche bekomme und den richtigen Wisch in die angesagte Richtung hinbekomme. - Meine Frau kann so einiges mit ihrem Smartphone, da bewegen sich sogar Sachen auf dem Bildschirm und meine Töchter sprechen tatsächlich mit uns über ein, dem Fernsehen ähnliches Bild. - Aber ich darf dabei das Gerät nicht in die Hand nehmen, ich könnte ja irgendwo draufdrücken mit meinen unegalen, bayrischen Waldfingern. - Die dritte Person in der Straße ist die Frau eines der Nachbarn, die sitzt öfter mal da und starrt auf das Display des wundersamen Gerätes und bringt es gezielt zum piepsen und pupsen. - Die kann sicherlich damit umgehen und so auch ein Warnanwendungsprogramm herunterladen, welches uns dann vor Corona warnt. - Bei mir macht das eh keinen Sinn, ich habe die Daten so gut wie niemals an, Bluetooth weiß ich gar nicht, wo man das anschalten sollte und gehen wir mal die beiden täglichen Routen unseres schlenderischen Geltungsbereiches ab, dann würde ich mal auf 10 von 100 Nachbarn kommen, welche maximal in der Lage wären, solch ein Programm wie eine Corona-App zu nutzen.

Es würde auch überhaupt keinen Sinn machen, das Ding hier zu nutzen. - Wir sind fast alles Menschen ziemlich deutlich über Dreißig, die meisten sogar schon aus dem Zwangsarbeitsleben ausgeschieden. - Kaum jemand fährt weiter weg als Los Llanos oder nach Tazacorte, auf der Suche nach Kontakten würden sich unsere Handys nach ein paar Tagen dem digitalen Suizid hingeben, aus Vereinsamung. - Sicher sieht das in großen Städten anders aus, wo doch tatsächlich Menschen aneinander vorbei gehen, die sich nicht kennen. - Dort mag das Sinn machen und wenn das alles so stimmt, wie das beschrieben ist, dann gibt es auch überhaupt keine Grund, diesem Programm nicht zu trauen. - Aber wir brauchen das nicht, wir haben hier Pedro, und der kann jederzeit sagen, wo wir sind, mit wem wir Kontakt hatten und sollte in unserer Umgebung sich jemand "einen Corona" eingefangen haben, dann gilt die Meldepflicht sowieso zuerst an Pedro und dann erst an die Behörden. - Pedro hat natürlich kein Telefon, ist aber den ganzen Tag unterwegs, Tajuya abzudecken. - Sollten wir abends noch nicht gelaufen sein, dann kommt Pedro bei uns vorbei und fragt, ob wir denn was bräuchten und ob es uns denn gut ginge. - Allerdings mit Abstand und Respekt, Maske verwegen wie Laschet getragen und einer Körperhaltung, welche mich an den späten, sehr späten Celentano erinnert. - Alles gut Pedro, meine Frau hat noch so lange in den Taschenrechner gesprochen, du weißt schon, mit den Kindern. - Na dann ist ja alles in Ordnung, wir haben uns alle schon Sorgen gemacht, weil euch heute Nachmittag noch keiner gesehen hat. - Leute, soziale Kontrolle ist nur was für soziale Menschen. - Ich liebe es, vielleicht auch, weil meine Nachbarn zwar alle nicht mit einem Handy umgehen können, aber ziemlich was auf dem Kasten haben. - Manche sagen ja, die seien alle krank, die hätten was am Herzen…

Die La Palma-Zahlen von gestern: 100 Tests PCR, so viele wie noch nie zuvor an einem Tag. - Kein positiver Befund. Da es eine Entlassung aus häuslicher Quarantäne gab sind jetzt noch 11 aktive Fälle auf der Insel registriert. - Das hört sich zunächst wenig an, allerdings gibt es auf den gesamten Kanarischen Inseln nur noch 63 als aktiv infiziert gemeldete Patienten. Unsere Einwohnerzahl macht etwa 4% der Kanarischen Inseln aus, aber wir haben fast 20% der aktiven Fälle auf dem Inselchen. - Na ja, vielleicht sind wir auch nur besonders ehrlich…






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