Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 24.12.2020

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 24.12.2020


Donnerstag 24.12. 2020 El Paso 17:00 Uhr

Die Taburiente-Mutation
Frohe Weihnachten und bitte ein Neues Jahr!


Wenn ich das gewusst hätte, dass man dieses Sylvester nicht knallt, dann hätte ich auch in Deutschland bleiben können. - Aber war doch gut so, besser als hier auf´m Inselchen, kann es einem doch gar nicht gehen. - Diese Böllerei konnte ich schon als kleines Kind nicht leiden. Vielleicht weil meine Mutter noch Bombennächte mitgemacht hat und mein Vater einen Logenplatz im Schützengraben hatte. Oder auch einfach nur, weil ich sowieso komisch schreckhaft auf Krach reagiere. - Also Reggaeton bereitet mir echte Schmerzen, wenn Leute brüllen, würde ich am liebsten immer weglaufen und früher, als es im Mai noch knallte, hier bei uns, da hängte ich sogar mein bisschen Restglaube an das genagelte Kreuz. - Das mit dem Mai muss ich wohl erklären. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es jeden Mai die Kreuzprozessionen. Im Osten der Insel gar noch heftiger, inbrünstiger und lauter als bei uns. - Das klerikale Mittelmanagement nahm dann die Arbeit der Nachbarschaften ab, welche die Kreuzstationen in ihrem einflüsslichen Glaubensbereich geschmückt hatten. - Dabei schoss man immerzu Böller ab, um eben irgendwelche bösen Geister oder Feinohrige zu vertreiben und manch ein Hund oder anderes Tier, das litt dann im Wonnemonat ganz fürchterlich. - Die Kreuzstationen sind immer noch da und im Osten der Insel wird wohl immer noch geknallt, aber bei uns hier im Tal ist das inzwischen nicht mehr so gerne gehört. - Hat auf der einen Seite was mit Brandschutz zu tun, die abgebrannten Böller bleiben ja nicht im Himmel, sondern kommen als Glimmstängel wieder zurück auf die Erde gesaust und generell sind auch wir hier ein bisschen weiter gekommen. - Und Sylvester? - Da gibt es in ein paar Gemeinden Feuerwerk, aber keinen privaten Bürgerkrieg mit China-Polen- oder sonstigen Böllerprovenienzen und nur wer ungezogen auffallen will, der knallt trotzdem. - Die zwölf Weintrauben, bei jedem Glockenschlag eine. - Das ist hier Tradition, zum Gebimmel der Kathedralen in Las Palmas oder Teror (nicht Terror), gerne auch zuhause vor dem Bildschirm, Hauptsache nicht verschlucken und den Wunsch sollte man sich bereits vorher überlegt haben.

Eigentlich muss man sich das mit dem Neuen Jahr ja gar nicht wünschen, das kommt von ganz alleine. Allerdings nehme ich gleich mehrere Wetten an, dass ganz viele Leute sich einfach ganz schnell ein Neues Jahr wünschen. Obwohl doch eigentlich das Jahr an sich gar nichts dafür kann. Immerhin war die Scheiße dieses Mal ziemlich gerecht über die Welt verteilt. Über die Dritte, wie die Erste und all die vielen dazwischen, die noch keine Kennziffer abbekommen haben. Old Lives Matter fällt mir dabei immer noch ein und wie sich gesellschaftliche Handicaps ganz schnell und einfach verschieben können. - Aber jetzt wird ja alles besser und neunormaler, denn orientale Migranten der pharmakologischen Loge in Deutschland retten ja gerade die Welt. - Er zumindest, sie ist ja in Deutschland geboren und wie schön es doch ist, jetzt keine Grundversatzdiskussion beginnen zu müssen, ab wann denn jemand deutsch genug ist die Welt tatsächlich zu retten. - Ich nehme sie alle! Die Impfungen meine ich und mal sehen, ab wann wir hier in El Paso die ersten kalten Spritzen aus der Mainzer Engelsküche abbekommen. - Die Impfhierarchie ist hier nicht wirklich klar, kaum jemand redet darüber, ist irgendwie noch kein Thema aber es ist sicher anzunehmen, dass auch hier zuerst in die Altersheime gegangen wird. - Wo das allgemeine Impfgeschehen stattfindet, das muss eigentlich auch nicht diskutiert werden. Wir haben ja die "Centros de Salud" und zumindest in den kleinen Gemeinden und Städten wird man keine "Zentren" aufbauen müssen, sondern das Zeug wird ganz normal über diese Polikliniken verteilt. - Glaube ich zumindest und mal sehen, wie wir das hier auf die Reihe kriegen. - So richtig gut im Planen sind wir ja eigentlich nicht, aber dafür um so besser im Improvisieren. - Ob man anrufen muss, oder angeschrieben wird, auch das ist überhaupt noch nicht klar, lassen wir uns überraschen, irgendwo wird schon eine Spritze mit unserem Namen rumliegen.

Fast Nachrichtencharakter kommt nun wieder auf, wenn wir uns die aktuelle Lage in Sachen Covid-19 auf den Inseln betrachten. - Von 5.400 aktiv Infizierten der Kanaren kommen 4.500 alleine aus Tenerife und bereits die Stadt La Laguna hat mehr "Corona-Aktivisten" als alle anderen Kanareninseln zusammen. - Das war Anfang der "Zweiten Welle" schon mal ähnlich mit Gran Canaria, allerdings hat man das dort in ein paar Wochen gut in Griff bekommen. - Nun ist Tenerife, Mutter aller Inseln, auch die Mutter der schlechten Inzidenz und hat die Kanarischen Inseln vom Musterarchipel erneut zum Risikopatienten degradiert. - Aber dennoch koppelt man die Insel nicht aus, auch wenn so manchem Hotelier auf Fuerteventura oder Gran Canaria die Mutterliebe in Sachen Inselsolidarität gerade mächtig auf den Börsenkonkav geht. - Die Fragen, ob denn mehr Gäste kämen, wenn wir kein Risikogebiet wären, die darf aber auch ruhig gestellt werden. - Betrachtet man die, weiterhin lustig als "dynamisch" bezeichnete Entwicklung in Sachen Seuche, dann wird es wohl letztendlich egal sein, ob wir das Prädikat der geringen Inzidenz führen dürfen oder nicht. - Gerade jetzt, wo der Brexit bereits vom Virus stringenter durchgezogen wird, als von den ewig Verhandelnden und Kanzlerin wie Präsidenten vom Reisen generell abraten bis warnen, kommen eh nur noch die Vollstarken. - When the going gets tough, the tough gets going. - Irgendein Kennedy soll das mal ausgerufen haben, aber denen wird ja auch so ziemlich alles untergeschoben. - Weiter in Sachen Aktualität. - Auch auf La Palma haben wir gerade vor gut einer Woche unseren "Superspreader" gehabt. - Ischgl war hier in einer Bodega in Fuencaliente und es war wohl im Apres-Fußball auf Inselebene. - Von jetzt 45 als aktiv infiziert getesteten Menschen auf der Insel stammen 33 aus dem Umfeld des Fußballclub Fuencaliente. Allerdings leben diese hübsch über La Palma verteilt, so dass die Nachverfolgung der "Centinela" (so heißt unser Covid-CIS) ein gewaltiges Stück Arbeit war. - Inzwischen scheint man das im Griff zu haben, es tauchen nur noch wenige weitere "Post-Apres-Fußball-Zombies" mehr auf. Dann ist da noch die Familie aus Gallegos, dem so häufig fotografierten pittoresken Bergdorf an der Ostküste bei Barlovento. - Dort war jemand der Familie nach Tenerife gereist, also von uns aus nach Coronistan und prompt ist die gesamte Sippe positiv und die Gemeinde Barlovento meldet 8 Neuinfizierte. - Das nennt man bei uns auch die Taburiente-Mutation. - Jetzt rät sogar die Inselärztin Merche von Fahrten nach Gallegos ab und prompt blockiert ein Steinschlag die dort hin führende Straße. - Wer da Böses denkt, der soll ruhig ganz quer noch mal darüber nachdenken.

Auch brilliert erneut unsere Garde an Sonnenscheinpolitikern, welche sich nicht wirklich in Zeiten der Krise wohlig hervorheben konnte. - Da macht unser Oberkanare Ángel Torres eben die Antigentests zum vereinfachten Requisit der einströmenden Urlaubsgäste. Aber das hält nur ein paar Tage, denn das Imperium aus Madrid schlägt zurück und schickt diesen regionalen Alleingang in die Wunschgrube der föderalen Lustbarkeiten. - Also gilt wieder PCR-Test als State of the Art, wenn man auf die Inseln des schwankenden Glücks möchte und niemand weiß es wirklich ganz genau, ob man kontrolliert wird, oder halt nicht. - Auch innerhalb der Kanaren wird Reisen schwieriger, allerdings sind da PCR-Tests weiterhin freiwilliger Natur, noch reicht es anzugeben, ich habe nichts, dann wird man in Ruhe gelassen. - Auch die strengeren Beschränkungen auf Tenerife sind zum Teil hohl und schlicht überdacht. Das mit den politischen Eiern, ob man die hat, oder sie es überhaupt noch gibt, da haben wir ja in der letzten Kolumen bereits darüber diskutiert. - Wir müssen aber eingestehen, dass im Moment kein Politiker wirklich punkten kann und da wir hier keinen lauteren Karl am Bach haben, der uns permanent durchs virale Fegefeuer zieht, hat es jegliche Strenge schwer. - Gut macht es im Moment so richtig keiner, allerdings muss man sich bitte auch fragen, ob jemand von der Opposition es besser gemacht hätte. - Oder gleich die vorletzte Generalfrage in Sachen Kompetenz: Hätte ich es besser gemacht? - Wer jetzt mit Ja antwortet, muss im Krippenspiel als Jana aus Kassel auftreten und darf erst wieder runter von der Bühne, wenn Attila öffentlich geimpft wurde. - Als Berufsoptimist möchte ich ja eigentlich ausrufen, besser hätte man es gar nicht machen können! An einer ähnlichen Seuche im Jahr 1918 sind an die 50 Millionen Menschen gestorben und dann müsste man ja noch diese Zahl an der heutigen Bevölkerung hochrechnen. - Darum, es hätte auch alles noch viel schlimmer kommen können und wenn wir dagegen nur einen Lappen vor den Mund klemmen müssen und uns impfen lassen, dann sei das Neue Jahr nicht nur umarmt, sondern geradezu frenetisch bejubelt. Aber es gibt ja noch mehr, als nur das stinkige Virus, welches uns so derbe den momentanen Spaß an der Freude verhagelt. - Darum die folgenden Absätze garantiert virenfrei.

Seit gestern Nacht rumort es unter unserem Inselchen wieder gewaltig. - Schwarmbeben sagt man dazu und natürlich ist der Hintergrund dieser seismischen Bewegungen der Hotspot unter den Kanarischen Inseln. - El Hierro, Tenerife und auch immer wieder La Palma sind seit ein paar Jahren Zentren der vulkanischen Aktivität, allerdings kam es bislang lediglich vor der Insel El Hierro zu einer, manche sagen auch drei, Eruptionen. - Auch wenn Tenerife und El Hierro weiterhin die seismisch aktiveren Inseln sind, so hat doch das Geschehen unter unserer Insel auch deutlich Fahrt aufgenommen. - In kürzeren Abständen von ein paar Wochen nun meldet sich der Vulkan Cumbre Vieja deutlich mit Schwarmbeben, die dann nach ein paar Stunden oder Tagen meist wieder verschwinden. - Auch dieses Mal rechnen wir damit, dass sich das in Bewegung geratene Magma unter unseren Füßen wieder bald beruhigen wird. - Allerdings sind in der jetzigen Episode die Magnituden deutlich höher, anstatt wie bislang gerade rund um die 1 mbLg auf den Geräten zu zeichnen, setzt die Cumbre Vieja nun Zeichen rund um 2 mbLg. Die Tiefenmessungen bleiben aber wiederum gleich, zwischen 25 und 35 Kilometer werden da vom Nationalen Geologischen Institut angegeben. - Die Daten zu eventuellem Anstieg von Gasemissionen fehlen noch. Wegen der jetzt folgenden Feiertage kann es natürlich zu deutlichen Verzögerungen in Sachen Meldungen seitens der Institute kommen. - Neben dem staatlichen IGN Instituto Geográfico Nacional, ist auch noch das regionale INVOLCAN Instituto Vulcanológico de Canarias forschend in Sachen Vulkane unterwegs und versorgt uns normalerweise mit mehr Daten, also nur die seismischen Vorkommnisse. - Gestern Abend gegen 21:26 Uhr maß man das erste Beben in Sachen neuer Schwarm unter der Cumbre Vieja, seit dem rappelt es nahezu ununterbrochen mit klarem Fokus auf den südlichen Teil unseres aktiven Vulkan, Cumbre Vieja.

Unter dem Deckmantel des Unnormalen findet allerdings schon so ein bisschen was wie Alltag statt. Als wirklich aufregende Neuigkeiten kann man vielleicht die Herunterstufung unserer Transvulcania nennen. - Die Skyrunners World Series, welche als Weltmeisterschaften in Sachen Extremläufe in den Bergen gelten, haben nun Madeira statt la Palma auf dem Plan, zumindest mal für das kommende Jahr. - Damit sind wir zunächst mal raus aus dem Geschäft in Sachen Weltmeisterschaft. - Das heißt natürlich nicht, dass die Transvulcania in sich an Wert verliert, allerdings werden die großen internationalen Stars der Szene wohl unserem Rennen fern bleiben. - Schuld verteilen, warum man denn Madeira La Palma vorzieht, das kann man sich einfach machen, aber diese Welt ist nun mal nicht so schwarz/weiß gestrickt, wie man das gerne so hätte. - Unser Fehler war sicherlich, eher auf lokale Sponsoren zu setzen wie regionale Reedereien, oder der krumme Griff, Kanarische Bananen damit bewerben zu wollen. - Auf der anderen Seite ist die Welt im Rennen als Austragungsort für sportliche Großereignisse zu fungieren sicherlich gewissen Moden unterlegen. - Auch gelingt es uns von Anfang an nicht, die Kosten-Nutzen-Rechnung für die Insel in reinem Glasnost zu präsentieren. Es stellt sich halt immer wieder die Frage, wie viel Rücklauf kommt aus dem, nicht konkret messbaren Werbeeffekt. - Klar ist, dass man alleine mit den Teilnahmegebühren und dem, leider nur tagesweise Aufenthalt der Athleten, nicht annähernd die Kosten zu decken vermag. - Dagegen stellt der jeweilige Betreiber leider meist wenig glaubhafte Aussagen, welche uns einen mehrstelligen Millionengewinn mit der Außenwerbung verschafft. - Allerdings haben wir diese Millionen niemals wirklich gesehen, oder konkret mit der Transvulcania aus touristischen Einkünften verbinden können. Es ist halt immer ein bisschen einfältig, wenn man den Werbetreibenden selbst die eigene Leistung beurteilen lässt. Unsere Fehleinschätzung dabei war sicher, die Marke Transvulcania nicht auf ein Niveau gehoben zu haben, wie es zum Beispiel der Ironman auf Hawaii hat, oder einige dieser langweiligen Städtemarathons, wo Tausende hinter einer Gruppe Kenianer und Äthiopier her rennen. - Geschenkt, dann laufen wir halt weiter für Plátanos de Canarias und Naviera Armas uns die Lunge aus dem Leib. Vielleicht bringt das sogar mehr, wenn Dreiviertelprofis jetzt ganz vorne laufen können, als viel, viel Geld für Sternchen auf den Tisch zu legen, die nach 2 Tagen wieder von anderswo aus Hochglanzbilder in die kurzlebige Werbewelt der manchmal sozialen Medien senden. - Leider war dieses, einzige Sportereignis der Insel auf internationalem weltmeisterlichen Niveau von Anfang an politisiert. - Die Grabenkämpfe von, mal Opposition, mal Ausrichter und politischer Arroganz wie kleinbürgerlicher Selbstsucht haben natürlich kontinuierliche Arbeit in die Marke Transvulcania verhindert. - Aber so sind wir halt, wie kabbelige Geschwister, die dem anderen kein Stück Schokolade gönnen. - Wenn wir erst was richtig Gutes in den Händen halten, dann zerren so viele Interessengruppen daran, bis unser Steckenpferd eher einem Trojanischen Gaul zu gleichen beginnt. - Ich bin auch mal gespannt, wie uns die zukünftigen Veranstalter des Rennens das Fehlen der großen Stars dennoch als Glanzleistung verkaufen werden.

Zwischen Schilda und Absurdistan siedelt sich auch die neue Bushaltestelle in Puerto Naos an. - Es gab halt wieder Geld von der EU, wenn man "Paradas Preferentes" baut, also bevorzugte Haltestellen. - Puerto de Tazacorte hat solch eine bekommen, das Inselkrankenhaus auch und nun ist man im Badeort Puerto Naos dran, einen, vielleicht in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrtausends modern anmutendes Fragezeichen aufzustellen. - Sicher kann man gesteigerten Wert auf Bushaltestellen legen, wenn sich irgendwo viele Linien kreuzen und der geneigte ÖPNVler zu Wartezeiten verdonnert wird. - Auch sind Sozialräume für Busfahrer, welche den Schichtbetrieb beginnen oder die Linien wechseln oder Pausen abhalten dürfen, dankbar dafür, dass es besondere Haltestellen gibt, wo man solche Leistungen anbietet. - Allerdings fährt durch Puerto Naos geradezu mal eine Linie, man ist nicht mal Endhaltestelle und die meisten warten lieber am Strand oder im Café auf einen Bus, als unter dem Dach des vorletzten Versuchs eines Architekten, doch noch irgendwo mal mehr als eine Bushaltestelle bauen zu dürfen. - Alle halbe Stunde ein Bus, man lässt Leute aussteigen und lädt neue Leute ein, um dann nach El Remo oder Los Llanos zu fahren. - Dafür reicht ein Unterstand, sollte es einen der 10 Tage Regen im Jahr erwischen, alles andere ist purer Luxus und nutzt dem Fahrgast so viel, wie ein Umweltsiegel auf einer Umverpackung einer Verpackung für ungeschälte Bananen. - Mir sind vor lauter Scham beim fotografieren meine europäischen Knie weich geworden, wer also unbedingt Fotos von diesem calatravschen Selbstverwirklichungscheckpoint sehen will, der klickt HIER auf einen Artikel mit Bildern der Online-Zeitung El Apurón.

In Sachen Archäologie ist man nun im Kohlezeitalter angekommen, denn in einer Höhle in El Paso ist man auf Zeichnungen aus solchem Material gestoßen. - Sieht alles ganz frisch aus, ein bisschen wie Altamira, ein bisschen wie die ersten Versuche meiner kreativen Töchter in der Vorschule. - Das kryptische an diesen Zeichnungen allerdings ist, dass noch nie auf den Kanaren seitens der Ureinwohner irgendwo solche Darstellungen in Kohle aufgetaucht sind. - Bislang kennt man die Steinritzungen, meist Spiralen und andere, ähnliche Ornamente, nun aber zeigen diese Zeichnungen gar humane Anmut und buchstabenähnliche Kritzeleien. - Auch der Hinweis, diese Höhlen seien bislang unentdeckt geblieben macht mich stutzig, da selbst ich, als bekannter Nichtspeläologe, um die Existenz der Kavernen wusste. - Ich war natürlich nie drin, Höhlen sind nicht mein bevorzugter Aufenthaltsort, ich ziehe eher herausragende Bushaltestellen vor. - Bevor nun die archäologische Welt einen Paradigmenwechsel vollzieht und die Kohlezeichnungen aus den hängenden Höhlen El Pasos auf ein Niveau mit Altamira stellt, hat man doch lieber Proben der Kohle in ein Analyseinstitut geschickt. - Es kann sein, dass die Geschichtsbücher umgeschrieben werden müssen, also wieder einmal, oder wir einfach nie wieder von diesem Jahrhundertfund hören. - Ich tippe mal eher auf Zweites. - Wieder verweise ich Sie auf den Artikel mit Bildern davon an Elapurón, da ich es nicht mag, Bilder andere Webseiten zu klonen.

Viel leichter mit Schadenfreude zu verzieren ist dagegen noch der Aufschrei meiner Lieblingsoppositionspartei Coalición Canaria, in Sachen Reinhaltung der Insel vor fremder Bedrohung. - Lieblingsopposition natürlich, weil ich nicht will, das selbst ernannte Nationalisten unserer Insel Böses antun können und weil Nationalisten generell einfach nur einen an der Nation haben. - Immerhin hat man es ja nun seit ein paar Jahren geschafft, diesen kanarischen Lobbyistenclub im Parteimantel anhand gewagter politischer Koalitionen vom regieren abzuhalten. - Jetzt ist deren Aufgabe natürlich sich permanent über die Unfähigkeit der aktuellen Führung zu erregen, so wie sich das halt für politische Opposition gehört. - Nun hat man voller Empörung entdeckt, dass beim Straßenbau der Südtrasse zwischen El Paso und Fuencaliente eine invasive Pflanze als Begrenzungsornament gepflanzt wurde. - Frevel, Feuer, Grausamkeit, allerdings hatten hier die Ankläger irgendwie übersehen, dass der Rumex lunaria, welche hier unter Anklage der "Neophytismus" steht, gar ein Kanarenendemit ist. - Also so gar nicht eingeschleppt oder fremd und damit böse, sondern sogar eine, für selbst ernannte Nationalisten akzeptable Pflanze mit Taburiente-Pass ist. - Der reinen Rasse also und wie man nun überhaupt auf den Trichter kommen konnte, den hier als "Vinagrera" bekannten Kanaren-Ampfer als invasiven Eindringlich zu bezeichnen, das wird wohl als Geheimnis des erfolgreichen oppositionellen Treibens der Coalición Canaria stehen bleiben müssen. - Dabei ist das Thema rund um die Neophyten sogar ein ganz heißes Ding. - Zu allererst fällt uns dabei natürlich sofort das Lampenputzergras ein, das Pennisetum setaceum. - Das macht sich hier auf der Insel seit nunmehr bereits Jahrzehnten breit und bereits mehrfach hat man, leider bislang fruchtlose Unternehmungen begonnen, dieses Kraut auch wieder los zu werden. - Neben den, manchmal hilflos nur als Presseerklärung auftretenden Versprechungen der Inselregierung, das Kraut von der Insel zu treiben, auch wunderbare private Unterfangen. -Allen voran darf man hier die aufrechten Krautzupfer der Gruppe "Sinrabogato" nennen, welche, meist im Monatsrhythmus, in gemeinsamen Aktionen nicht nur über das Kraut schreiben, so wie ich, sondern wirklich dagegen anrupfen. - Und das auch auf Deutsch, da manche Teilnehmer dieser, schauderlich schwierigen Sprache mächtig sind und sich durchaus auch auf weitere Voluntaristen an der floristischen Front freuen würden. - Deren Facebook-Auftritt dient wunderbar nicht nur zur Erklärung, sondern auch dazu, deren gemeinsamen Schlachtpläne gegen den "Rabo de Gato", wie man hier sagt, zu planen. - Auch als Inselgast kann man daran natürlich teilnehmen, Adressen gibt es im Netzauftritt.

Unsere Katzen könnten sich gerne nach Weihnachten gewöhnen. - Auch wenn wir jetzt gerade ein bisschen Calima haben, es also nicht so ganz kalt ist, heizen wir seit ein paar Tagen unseren gewaltigen französischen Kamin. - Das bedeutet, bis zu acht Katzen räkeln sich auf Sofa, Sitzbank und dem Ohrensessel, der schon gar keine richtigen Ohren mehr hat, da Katzenkrallen gute Argumente gegen Ohren aus Polster haben. - Für Bruno, den Letztgefundenen, ist es das erste Weihnachten mit Baum, aber der kleine gescheckte hat schnell das Interesse an dem glitzernden Fremdling verloren. - Patita hingegen, die flauschige Dame mit den verdrehten Hinterbeinen, die kann kaum genug davon bekommen, die Krippenfiguren aus Gips und den tief hängenden Baumschmuck zu bespielen. - Die anderen Katzen sind eh komplett auf den Kamin fixiert und mich hat es ziemliche Überredungskunst gekostet, auch ohne anwesenden Kindsbrut den Weihnachtsbaum zu schmücken. - Dafür durfte ich das auch ganz alleine machen, im Tausch gegen das Weihnachtsmenü. - Das muss ich dann nur essen, aber nicht zubereiten und ich verrate nur so viel, dass wunderbare Dinge da in großen Kasserolen schmoren und sicher genau so gut munden, wie sie jetzt bereits riechen. - Da haben wir so eine ganz eigene Tradition, die ich so richtig gut finde. - Wir gehen immer erst am 24. vollkommen planlos einkaufen und entscheiden dann ganz spontan, was es denn als kulinarischen Heilandsgeburtshelfer bei uns so geben könnte. - Mit den Kindern haben wir das nicht anders gemacht und das hat super funktioniert, da man eben nicht bereits Wochen oder Tage vorher planen musste. - Einfach das, was gerade frisch und wohlfeil dort im Aushang gereicht wird und selten ist wirklich was daneben gegangen. - Früh muss man halt los, aber das ist eine unserer leichtesten Übungen. Auch Tradition ist, alles liegt in Abundanz irgendwo herum, die Kinder haben noch Selbstgebackenes geschickt und natürlich neigen auch wir zu Weihnachten dazu, von allem immer viel zu viel besorgt zu haben. - Ich hoffe nicht unverschämt zu sein, wenn ich Ihnen das Gleiche wünsche, wie Sie mir. Aber so ein bisschen haben Sie das auch selber in der Hand und dem Gemüt und nächstes Jahr, also wenn alles besser ist und sowieso, dann hören wir mal wieder voneinander. Aber nur, wenn ich Lust zu schreiben und Sie Zeit haben, das auch zu lesen.


Das Instituto Geográfico Nacional bebildert unsere Rumpelkammer unter dem Vulkan Cumbre Vieja

Dank der seismischen Stationen des Instituto Geográfico Nacional sind wir jederzeit über die Aktivität unter unserer Insel im Bilde



Unser ganz besonders Kätzchen mit den Beinen verkehrt herum inspiziert unsere Korea-Tanne

Patitas ist kaum noch vom Baum wegzulocken, nur der Kamin besitzt noch größere Anziehungskraft



Bruno, der Letztgefundene in unserer Katzenclique

Noch ist Bruno, das jüngste Mitglied unserer semihumanen Familie, keine Gefahr für die Nach-Paul-Hackordnung. Aber so ganz in sich träumt er schon von einem Posten mit Alpha-Charakter









Familie Ingrid & Mathias Siebold
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