Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 31.08.2020

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 31.08.2020







Montag 31.8.2020 El Paso

Sommer hat fertig, bitte
War das nicht so, dass es im Winter immer auf La Palma regnet?


Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da wuchs im Winter manchmal Moos auf unserer Terrasse. - Man kann es ja immer noch nachlesen, damals erwarteten wir tagelang sehnsüchtig das, was wir Bauknecht nannten, damit wir endlich mal unsere Wäsche wieder trocken bekommen haben. - Das hat sich, jetzt leider betitelt, in den letzten Jahren geändert, Moos kennen wir nur noch aus Bilderbüchern und Schilderungen von früher und nur bedingt lassen sich unsere welkenden Bohnen davon überzeugen, dass sich alle an den Klimawandel gewöhnen müssen, nicht nur die Krone der Schöpfung. Wobei ich ja immer noch hoffe, es handle sich bei der Aneinanderreihung der Dürrewinter um simples Künstlerpech des atlantischen Wetters und nicht bereits die logische und unabdingbare Folge des Klimawandels. - Tagelang stand mein Nachbar letzte Woche auf seinem Dach, selbst bei brütenden fast 40 Grad, um dieses mit einer modernen Tinktur aus dem Zauberladen der Werkstoffe komplett abzudichten. - Immer wenn die Ureinwohner lange auf ihren Dächern stehen und diese dicht machen wollen, dann folgt ein regenreicher Winter, so erzähle ich das nun meinen Katzen, denn meine Frau und Kinder die hören da schon lange nicht mehr zu. - Mag auch sein, dass ich das einfach ein bisschen zu oft erzählt habe und wenn man dann den Nachbarn fragt, warum er denn unbedingt so früh im Wintererwartungsjahressektor sein Dach repariert, dann antwortet der: Mein Nachbar hat gesagt, diesen Winter regnet es viel, also muss ich mich doch darauf vorbereiten. - Wir stehen jetzt also vor dem bekannten Indianer/Siedler Komplex, wo einer den anderen anfixt in Sachen Regen, denn ich bin der Nachbar meines Nachbarn.

Wir werden sehen. - Heute aber schon gibt es mehr "Wasser im System", denn man hat zwei alte Brunnen wieder in Betrieb genommen und pumpt jetzt an die 670 Kubikmeter Wasser jede Stunde aus dem Boden. - Das geschieht mit Hilfe enormer Dieselpumpen, welche das Wasser aus dem Barranco de la Madera und del Carmen aus etwas über 100 Meter an die Oberfläche saugen. El "Pozo Nuestra Señora del Carmen" und "Pozo de El Roque" sind jetzt die zweite Woche wieder am Netz und beide befinden sich in der Gemeinde Santa Cruz de La Palma. - Ein weiterer Brunnen, der "Pozo de Izcagua" in Puntagorda wird nun mit Mitteln des Cabildo Insular wieder hergerichtet, so dass man bald, keiner sagt aber genau wann, auch mit diesem Wasser wieder rechnen kann. - Das geschah auf Druck der vielen Landwirte der Insel, welche bereits seit langer Zeit mehr "Wasser im System" forderten und schließlich auch dazu führte, dass es eine große Kampagne gab, welche eine weitere Öffnung des "Túnel de Trasvase" geben sollte. - Reichlich Polemik wurde da serviert, schließlich entschloss man sich seitens des Wasserrates der Insel diese beiden mächtigen Brunnen wieder ans Netz zu nehmen und den "Túnel" nicht weiter zu belasten, allerdings kann diese Maßnahmen auch nur eine Übergangslösung sein. - Man erwartet eine schnelle Versalzung des Wassers aus den Brunnen, denn so weit ist man nicht vom Meeresspiegel entfernt und sollte man weiter derart viel Wasser mit so viel Kraft aus dem Untergrund saugen, dann käme schnell auch Meerwasser mit aus den Schächten. - So zumindest die Befürworter der "Tunnelversion".- Auf der anderen Seite liegen eben die vorher genannten Brunnen jeweils am Ausgang wasserführender Schluchten. - Das lässt zumindest eher auf eine nachhaltige Nutzung hoffen, da zumindest die beiden Brunnen auf der Ostseite mehr Frischwassernachschub erhalten als das Wasserreservoir, welches unter dem Massiv der Cumbre Nueva liegt und eben über den Tunnel entnommen würde. Aber wie man das Wasser auch aus der Erde holt, sollte es nicht bald wieder ergiebig regnen, dann sind sowohl die Brunnen, als auch der Tunnel leer. Es muss regnen diesen Winter. Nicht nur ein bisschen und nicht nur "aus Versehen" über den Passat sondern so wie früher. - Da war zwar nicht alles besser, aber es hat mehr geregnet…

Noch können wir natürlich keinen Abschlussbericht über den Wald- Flächenbrand dieses Jahr in Garafía liefern, aber ein paar Dinge lassen sich jetzt bereits erzählen. - Ein Schuldiger soll auch bereits gefunden sein, wobei wir aus Erfahrung sehr vorsichtig sein sollten mit solchen Dingen. - Ein Jugendlicher soll versucht haben, eine Opuntie vor dem Haus zu entfernen und hat diese wohl in Brand gesteckt. - Auch das mit dem Klopapier vor 4 Jahren hörte sich zunächst komplett dämlich an, aber es erwies sich dann doch als wahr, also wundern brauchen wir uns nicht wirklich. - Ganz vorsichtig hinterfragen ein paar Stimmen, aber wirklich nur ein paar, ob man denn nicht zwischen dem Abkokeln eines Kaktus und dem Ausbreiten eines Flächenbrandes nicht effektiver hätte eingreifen können. - Aber dazu fallen im Moment auch nur vage Vermutungen in die fleißig bedienten Flüsterräume der, manchmal sogar sozialen Medien und ich kann da sowieso nichts dazu sagen, da viel zu weit weg. - Drei komplett verbrannte Häuser meldet man, weitere zehn Gebäude mit Teilschäden, so die bisherige Bilanz. Die lokale Presse steigt immer gerne und auch fast schadenfroh auf den Umstand ein, dass gerade die betroffene Ecke der Insel von "Hippies" gerne genutzt wird und dass nun, nach dem Feuer, mehrere "illegale" Behausungen und Wohnhöhlen freigelegt wurden. - In der Tat tummeln sich Schamanen und durchaus bunte Waldvögel wie Schrate besonders gerne im palmerischen Auenland des Nordwestens. Da Feuer nicht wirklich zwischen katastererprobten Siedlungen und aus verfestigten Chakren geklöppelten Wohntempeln unterscheidet, mag die tatsächliche Zahl der verlorenen Behausungen auch höher liegen, als die drei gemeldeten Häuser.

Wie immer unterscheiden sich auch betroffene und verbrannte Fläche und da werden 1.400 Hektar für den ersten Umstand und 400 Hektar für den zweiten Zustand genannt. - Also kein großes Feuer, verglichen mit den Bränden 2016 oder 2012 und hier nun setzen die positiven Nachrichten ein, denn insgesamt dient uns dieses Feuer und dessen Bekämpfung als gute Blaupause für zukünftige und moderne Brandbekämpfung. - Niemals waren derart viele Einsatzkräfte schneller vor Ort und auch die Technik, wie die drei Löschflugzeuge vom Typ CL-415. - Auch gab man die Leitung der Brandbekämpfung in die Hand eines Technikers und die Politiker nahmen sich selbst weit genug zurück, um eben Profis arbeiten zu lassen. - Das Ergebnis kann sich wirklich anerkennen lassen, hätte man das Feuer nicht noch vor der zweiten, größeren Hitzewelle unter Kontrolle gebracht, dann müsste man durchaus mit Flächenschäden in Größe und Umstand wie in den Jahren 2008 oder 2012 rechnen. - Die Frage bleibt offen, ob man denn nun auch für die Zukunft vom bisherigen Leitfaden, nur Süßwasser zur Brandbekämpfung zu nehmen, generellen Abschied nimmt. - Seit vielen Jahrzehnten löscht man hier auf La Palma ausschließlich mit Süßwasser, um die Vegetation zu schonen. - Das allerdings bedeutet auch, dass Löschflugzeuge nach jedem Einsatz am Flughafen landen müssen und dann per Tankwagen neu mit Wasser befüllt werden. - Das nimmt enorm viel Zeit in Anspruch und machte bislang den Einsatz der großen Canadair-Maschinen hier auf der Insel eigentlich sinnlos. - Die Hubschrauber hingegen können aus nahen Reservoirs Wasser aufnehmen und so, trotz der geringeren Nutzlast, mehr Wasser und vor allem genauer auf die Ziele bringen. - Wir müssen das abwarten, ob denn die Schäden durch das Salzwasser größer sind als der zu erwartende Schaden, hätte man diese Flugzeuge nicht eingesetzt. - Weiter haben sich die Feuerschneisen erneut als sinnvoll erwiesen aber das weiß man ja nicht erst seit gestern. - Auch haben, von Unkraut befreite Weingärten gern genutzten Widerstand gegen die Ausbreitung des Feuers geliefert und damit auch wieder alte Geschichten aufgewärmt welche da immer wieder die Wichtigkeit der Landwirtschaft gegen Flächenbrände nennen. - Generell war es aber sicher ein bisschen das Wetter, denn der Wind kam deutlich geringer als befürchtet und sowieso ein, noch nie gekannter professioneller Ablauf in der Brandbekämpfung, der uns alle in bisschen in Staunen versetzt hat. - Es sind halt nicht immer nur die alten Recken mit lokalem Wissen, welche wissen wie man Feuer bekämpft, sondern es gibt eben auch die jüngeren Leute, welche das Handwerk gelernt haben. - Wenn man dann noch das Glück hat und verantwortliche Politiker, welche einsehen, dass sie keine Ahnung haben und nur mit auf das Foto müssen, die Entscheidungen aber den Profis überlassen, dann können wir zukünftigen Bränden auf der Insel gelassener entgegensehen als bisher.

Jetzt fällt die Überleitung leichter zum anderen Thema, welches uns eben auch seit Jahresbeginn nicht mehr loslässt. - Auch hier fuhren wir am Besten, als wir die Spezialisten in Sachen Virologie die Marschroute vorgeben ließen und die Politiker sich selbst zurückgenommen haben. - Das hat sich leider wieder ein bisschen geändert, vielleicht auch, weil die Sterbefälle im Moment gerade mal klein zweistellig sind und man nicht mehr darauf achten musste, noch gerade unter der Zahl eintausend pro Tag zu bleiben. - Von der Zahl der Infektionen her haben wir, regional unterschiedlich, aber ingesamt die Ziffern aus dem April und Mai bereits überholt. - Und das, obwohl die Zahl der Testungen, zumindest hier auf den Kanaren nur geringfügig höher ist als noch im Mai. - Man nennt gleich mehrere Erklärungen hierfür und es scheint wohl eine Mischung aus mehreren Faktoren zu sein. - Man kann nach ein paar Monaten eben besser mit der Krankheit umgehen, die neueren Mutationen des Virus scheinen weniger letal zu sein und es trifft inzwischen überwiegend jüngere Menschen, welche eben weniger Vorerkrankungen haben und somit auch ein geringeres Risiko tragen. - Allerdings fürchtet man eben, dass dieser deutliche Anstieg der Neuinfektionen auch bald wieder bei den älteren Menschen ankommt und es wieder höhere Todesraten geben könnte. - In der Tat steigen nun auch wieder die Fälle, welche einen Krankenhausaufenthalt fordern und auch die Belegungen der Intensivstationen. - Allerdings bei weitem nicht in der Summe, wie das noch im Frühjahr der Fall war.

Verwirrend bleibt weiterhin die Statistik, denn es gibt diverse Quellen, welche unterschiedliche Zahlen liefern. - Allerdings sind die Unterschiede nicht gravierend, so könnte man durchaus argumentieren, es handle sich um Zeitverzögerungen bei den Meldungen oder man müsse erst die Wiederholer an Tests herausrechnen, bevor man dann die Werte veröffentlicht. - Dabei kommt La Palma noch ziemlich glimpflich davon, im Moment sind es gute 20 als aktiv Infizierte geführte Bewohner, von denen allerdings alle bis auf einen, nicht von der Insel sind. - Hier hat man nun auch die Darstellung der offiziellen Webseite geändert und unterteilt nicht mehr in Wohnort und Meldeadresse der Betroffenen, sondern führt nur noch den Ort der Feststellung der Infektion an. - So kommt es auch, dass offiziell auf La Palma nur ein Infizierter nicht in Breña Alta gemeldet ist, denn dort befindet sich das Inselkrankenhaus und somit werden alle, deren positives Testergebnis hier im Inselkrankenhaus festgestellt wird in der Gemeinde geführt. - Dabei war es eine Gruppe junger Frauen, welche aus Las Palmas kommend in El Paso untergekommen ist und dort die Quarantäne aussitzen musste. - So wie es generell die Hauptstadt Gran Canarias nun ist, welche als "Hotspot" für eine weitere Ausbreitung auf den Kanarischen Inseln herhalten muss und dabei hat man ganz besonders eine Veranstaltung in Santa Catalina im Blick, von der aus wohl der Großteil der letzten Neuinfektionen aus gestartet ist.

Das treibt uns auch touristisch in die Enge und inzwischen meldet das staatliche Gesundheitsamt sogar mehr Neuinfektionen hier auf den Kanaren als auf den Balearen. - Dem entgegen hat man schärfere Maßnahmen gesetzt und hat dabei besonders die nächtlichen Aktivitäten im Blickfeld. - Hier auf der Insel ist man stinkig auf die Besucher, welche nach fast zwei Monaten völliger Absenz von aktiven Fällen in den offiziellen Blättern doch wieder zweistellig mit von der Partie ist. - So gelten auch hier die verschärften Anforderungen der Maskenpflicht, welche nun auch trotz Mindestabstand das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Raum und besonders Gebäuden vorschreibt. - Nur außerhalb der Wohngebiete und bei individuellem Sport macht man eine Ausnahme und diese Maßnahme stößt nicht gerade auf breites Verständnis. - Gefällt mir auch nicht, allerdings erklärte mir ein Polizist den Fall und begründete das so: Besonders bei Veranstaltungen und abendlichen Kontrollen verstrickte man sich immer wieder in zeitraubende wie sinnlose Diskussionen, ob denn jetzt der Mindestabstand eingehalten wurde, oder nicht. - Mit der generellen Maskenpflicht entfallen diese Streitigkeiten und die Ordnungskräfte können sofort ihre Maßnahmen durchführen. - Auch diese Ansicht ist irgendwie verständlich, eben aus der Sicht der Exekutive und ich möchte auch wirklich nicht in der Haut der Polizisten stecken, welche jeden Abend erneut mit Leuten diskutieren müssen, ob es denn nun angebracht sei, eine Maske zu tragen, oder nicht.

Wohl aber scheint das die einfachste Möglichkeit zu sein, eine erneute generelle Ausgangsbeschränkung unnötig zu machen und damit sollte uns das nicht nur Recht, sondern sogar recht sein. - Wir erinnern uns, das Virus wird über Tröpfen aus Speichel und Nasensekret verbreitet, also ist ein Lappen vor den Auswurfluken ein durchaus probates wie verständliches Mittel. - Hilft nicht zu 100 Prozent, aber hält wohl das allermeiste zurück. - Allerdings schützt man dadurch nur sein Gegenüber und nicht sich selbst und das wird wohl auch der Grund dafür sein, dass sich manche dadurch in ihren Grundrechten auf freie Rotzverbreitung eingeschränkt fühlen. - Asoziales Verhalten ist weiter verbreitet, als man zunächst glauben möchte. - Mag natürlich auch sein, dass einige, die gleich mehrere Semester auf der Facebook-Akademie Egoterik für Hutbürger studiert haben, da anderer Meinung sind. Geschenkt, zumindest hier sind das so wenige, dass sich Erregung darüber nicht wirklich lohnt. - Hauptsache, wir bekommen das wieder in den Griff und müssen nicht erneut den Laden schließen. - Oder man schließt ihn uns, wenn man das mal durch die touristisch-gewerbliche Brille sehen will, welche konkret am letzten international verbliebenen Zipfelchen Deutschland hängt. - Ganz böse hat es nun auch unsere kleine Nachbarinsel El Hierro erwischt. - Waren die noch "coronafrei" als erste in der Phasenzone allen voran, so melden die jetzt 37 aktive Fälle, fast doppelt so viele, wie bei uns auf der Insel und wir zählen fast acht Mal so viele Einwohner. - Die Zahlen können Sie wie immer HIER auf der Seite des Gobierno de Canarias nachlesen.








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