Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 10.01.2021

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Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 10.01.2021


Sonntag 10.01. 2021 El Paso 17:00 Uhr

Bauknecht weiß…
Die schnellste Steuererklärung jemals


Die Frage bleibt offen: Sind das bereits die für uns unausweichlichen Folgen des Klimawandels, oder war die jahrelange Trockenheit einfach nur eine Wetterkapriole? - Statistiken zu dem Thema gibt es viele, auch ein paar, die sich speziell mit unseren Breiten und Längen befassen. - Die sind alle richtig, klar, aber wenn sich auf ein paar Kilometer die Klimazone mehrfach ändert, dann wird es einfach ein bisschen schwieriger. - Bei Passat ist das so, bei "Tiempo Sur" ebenfalls und Wind komplett aus dem Norden schafft wieder andere Nischen. - Wind aus Südwest, angetrieben von einem Tief, welches aus Westen bläst, das ist der einzig große Gleichmacher in Sachen Wetter auf der Insel. -Das Wetter blieb 5 Tage überall "schlecht" bis "sche…" und erst am Wochenende wurde es besser. - Überall regnete es zum Teil heftig, kein Flecken der Insel bleibt trocken und der große Unterschied ist nur, dass die Leeseite der Insel, als jetzt die Ostseite, nicht nur den Sturm abbekommt, sondern auch noch die unberechenbaren Fallwinde. - Das bedeutet wiederum, dass am Flughafen die ankommenden Maschinen gegen tückische Scherwinde ankommen müssen und da bei uns keine Flugzeuge starten können, die nicht gelandet sind, steht über der großen Erreichbarkeit die deutliche Vokabel "Incomunicado". - Am Flughafen geht dann nichts, so auch Mitte letzter Woche wieder und sicher waren wir erst ab dem Samstag wieder. - Für abreisende Gäste ist das genau so unangenehm wie für anreisende, denn wenn keiner ankommt, dann kommt auch keiner weg und wenn dann die Fluggesellschaften auf die Idee kommen, die Leute per Schiff auf La Palma nach Tenerife zu schippern, dann wird La Palma Urlaub doch immer mal wieder zum Abenteuer. - Klar, ein kleiner Felsen im Atlantik, der jedem Wind seine freche Nase in den Weg stellt, der wird halt für seine abrupte Präsenz bestraft wie belohnt.

Die andere Seite sind die jubelnden Bananenbauern und weitere Genossen der Zeit, welche nach Jahren der Trockenheit endlich wieder Wasserabundanz spüren. - "Es regnet so wie früher" hört man da schon mal glasig verklärt und manch hartgesottener Pflanzer unserer gelben Wappenfrucht rechnet einem in Minutenbruchteilen vor, wie viel Geld ihm dieses kabbelige Tiefdruckgebiet erspart hat. - Mir ertrinkt der Rosenkohl, der Salat verfault auf der Scholle und meine diversen Komposthaufen musste ich abdecken, damit die nicht Soupe Compó werden. - Aber jetzt am Wochenende ist das schon wieder Historie und dann dauert es noch ein paar Tage, bis ich den Gemüsegarten wieder auf Vorderbiobauer bringen kann. - Der Boden ist tief durchnässt, man kommt selbst mit geübten Schlägen der Guataca nicht mehr an trockene Schichten heran und glauben Sie mir, das ist ein beliebter Sport unter allen Nachbarn, welche auch als Zwangshobby den Gemüsegarten hegen. - Wie wunderbar man aber auch den Wandel in der Landschaft betrachten kann. - Da ist das andere Grün des Bejenado. Jetzt nicht mehr fahl und klagend, sondern wieder so, wie man sich eben das Grün südlicher Pinien so vorstellt. - Noch nicht überall, das macht die Beobachtung ja so interessant. - Genau dort, wo sich Wasser gut sammeln kann, in Senken und sanften Wellen, da sind die Bäume schon satt grün und an den Stellen, wo das Wasser zu schnell in Richtung Schwerkraft fließt, da können wir noch die fahleren Farben beobachten. - Wird in den kommenden Tagen anders werden. - Auch die Nordflanke der Caldera ist inzwischen wieder grün und die jetzt wieder saftigen Wolfsmilchen dort werden uns in ein paar Wochen mit einem gelben Blütenzauber beschenken. - So wie früher halt und weil es früher niemals einfach besser war, sondern eben nur anders, hat halt der viele Regen auch negative Folgen in Sachen unkrautartigem Pflanzenwachstum. - Wir sprechen hier vom Neophyten Federborstengras, Pennisetum setaceum und eigentlich kommt dieses Gras hervorragend ohne viel Wasser aus, aber wenn es dann mal viel regnet, dann sprießt dieses invasive Kraut ganz besonders heftig. - Aber generell überwiegen die positiven Effekte des vielen Wassers natürlich, gerade auch, weil wir uns gut erinnern, an die kritische Trockenheit der letzten Sommer hier im Westen der Insel La Palma.

Im Haus kann dieser viele Regen aber auch problematisch sein. - Kommt das Wasser mit einem Tief aus dem Westen, dann sind wir oft nicht unter der Wolke, sondern mitten drin. - Nebel ist etwas anderes, als in der Wolke zu sein. - Das sorgt dann nicht nur für viel Wasser, sondern auch für ständige Feuchtigkeit, welche unserer traditionell semipermeablen Bauweise nicht gerade zuträglich ist. - Wohnt man dann auch noch wie wir in einem alten Haus, also einem, mit solch dicken Wänden aus Basaltsteinen, dann fühlt man sich nach zwei Tagen doch eher als Biotopdeko in einem Aquarium. - Gut, wir haben auch einen modernen Anbau mit einem, fast dekadenten französischem Kamin, aber der Großteil des Hauses ist gute 150 Jahre alt und so kennen wir auch den Geruch der Menschen früher hier im Winter. - Viele von Ihnen erinnern sich vielleicht noch an unseren Ausdruck "Bauknecht" für gutes Wetter, den wir früher im Winter öfter mal herbeisehnen durften. - Heute wäre der Ausdruck immer noch treffend, aber nicht mehr genderkorret*innen. Es hieß ja mal, Bauknecht weiß, was Frauen wünschen und solche Strolcheinheiten darf man ja heute nicht mehr sag*innen. - Sie sehen also schon, so ganz richtig will ich damit nicht umgehen, aber ich übe ja auch noch. - Nach einer knappen Woche in der Wolke und keinem trockenen Wams mehr im Schrank könnte es auch Miele lauten, aber niemals litt jemand so an feisten Tiefs aus dem Westen, wie Ferienhauswechselwäschebetreuer*innen. - Selbst mit Trockner wird das schwierig, da die Umgebungsluft kaum noch in der Lage ist, Feuchtigkeit aufzunehmen. - Schnell muss man dann auch sein vom Trockner in den Schrank und aufs Bett der durchfrorenen Gäste, denn nach ein paar wenigen Stunden ist der Trocknungsvorschub längst verbraucht. - Diese feuchten Klamotten und Wäschen lassen einen dann noch viel mehr frieren, als die Temperaturen eigentlich hergeben und so sind viele froh, wenn man nach Tagen des Bauernwetters auch wieder mal trockenen Leibes unter die Bettdecke kriechen kann.

Und wo wir gerade bei früher sind. - Erinnern Sie sich noch, so vor rund 15 Jahren, als es im Winter immer wieder Falangistenalarm gab? - Schwarz, ekelig, treten immer in Massen auf, können nichts und keiner braucht sie? - Daher der Name. - Weniger politisch sagt man auch "Bicho Negro", also schwarzes Vieh und wenn wir uns ein wenig weiter in Richtung Wissenschaft bewegen, dann stranden wir beim "Milpiés Portugués" oder korrekt übersetzt, Portugiesischer Tausendfüßer. - Auf keinen Fall Tausendfüßler, das ist was anderes. - Ich zum Beispiel, wenn mir nachts kalt im Bett ist. - Lateinischen Namen kann ich auch noch liefern, es handelt sich um den, Vor- und Nachnamen mitgenannt, wegen quantitativer Erscheinung: Diplopoda Julidae Ommatoiulus moreletii. - Stammt natürlich nicht von hier, wohl nicht mal aus Portugal, aber die ersten Meldungen des Tiers hier auf der Insel stammen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. - Zunächst nur im Norden der Insel, später, rund um 2005 dann auch im Westen der Insel, allerdings massenhaft lediglich bis etwa 2010 auftretend. - Ganz verschwunden waren die Tausendfüßer nie. Junge, fast durchsichtige Exemplare konnte man immer mal in dauernd feucht gehaltenen Beeten finden, aber das Auftreten in Myriade, das war stets warmen und feuchten Wintern vorbehalten. - Hier im Tal hat man die Tiere lange nicht wahrgenommen und auch jetzt treten sie hier nur vereinzelt auf, aber im Norden der Insel hat man auch schon wieder größere Auftritte wahrgenommen. - Lichtscheu sind die auch noch, was nachts auf die Wände krabbelt, das verschwindet bei Tageslicht wieder im Schatten oder Erdreich und schlimmstenfalls verwechseln die, durchaus kognitiv eher schlicht aufgestellten Krabbler, Innenräume von Häusern mit schützenden Höhlen. - Damit nun stößt der Mensch auf die Biosphäre, oder eben den nicht fressbaren oder zu bekuschelnden Teil dessen und ist entsetzt. - Gift in Massen hat man in den schlimmen Jahren des Massenauftretens der Schnurfüßer gespritzt, meistens Fendona, welches durchaus auch hilft. - Hat Agent Orange auch, aber es gibt dabei deutlich mehr Nebenwirkungen als eine Impfung und so bleibt die Hoffnung eben, dass sich solch ein massenhaftes Auftreten der Tiere nicht wiederholt. - Oder wenn, dann eben auf Humanmaterial mit längsdenkender Funktionsweise trifft, welche wohl in der Lage ist, zwischen wenig ästethetischem Gekrabbel (FDP) und echter Gefahr (der gemeine Trumpler) zu unterscheiden. - Die Tiere sind nämlich völlig ungefährlich. - Im Gegensatz zum deutlich größeren Hundertfüßer, dem auch hier auftretenden Skolopender. - Man kann die Tausendfüßer hervorragend wegkehren, wegschnippen oder zu unserem Lieblingsspiel seinerzeit nutzen: Jeder bekommt 10 Diplopoden und muss versuchen, nur mit einem Finger und immer nur einen anstoßend, alle Tiere in gekräuselter Schreckstarre zu halten. - Droht Gefahr, dann macht der vielbefußte Störenfried den doppelten Rollberger und kringelt sich ein, um sich dann nach ein paar Sekunden erneut zu "entwickeln". - Ich gebe zu, es ist nur prickelnd, aber nicht schön, die in Tassen, Besteckkästen, Handtüchern und in der Dusche vorzufinden, aber stellen Sie sich mal vor, das wären wirklich Falangisten… Spätestens wenn es wieder trocken wird, oder im Sommer, dann verschwinden die auch wieder und neulich erst habe ich eine wunderbare Geschichte im Internet erfunden und das alleine beweist ja schon, dass die richtig ist. Die Tausendfüßer zu körnigem Brei zerstampft sollen als Wickel um Hals und Lunge auch gut gegen Corona helfen. - Allerdings nur, wenn man den Wickel stringent quer trägt.

Tourismus auf La Palma hängt natürlich auch wie überall im Moment am coronalen Faden. - Nachdem wir bravourös uns auch selbst wieder als Risikozone fortbewegen wollen, waren wir zunächst erstaunt, dass es kaum Einschnitte in der Gästezahl gegeben hatte. - Gut, es sind eh nur noch die "Eisernen" gekommen, also die wirklich Harten in Unreisezeiten, und nun kommt noch ein weiteres Problem hinzu, die Fluggesellschaften werden sich diese schlechten Belegungen nicht mehr lange angucken. - Eigentlich haben wir uns eh bereits gefragt, was denn die Hoffnung bei Eurowings, Condor, gar Lufthansa und auch EasyJet geschürt hat, uns fast "normal" mit dem Kontinent zu bedienen. - Jetzt liegen die mittleren Auslastungen bei unter 50 Fluggästen, mit wenigen Ausnahmen und damit kann man nicht mehr kostendeckend arbeiten. - Es ist also nur eine, sicher kurze Frage der Zeit, wann nicht nur das Virus erneut unsere Mikrobe Tourismus zügelt, sondern auch wird es wohl erneut ein Streichkonzert in Sachen Erreichbarkeit geben. - Folgerichtig ist die Laune und Zuversicht in Sachen Ferieninsel erneut ziemlich am Boden angelangt. Sehnlichst schielt man in Richtung der Pharma-Riesen, welche doch bitte endlich genügend Impfstoffe liefern können, damit touristische Hoffnung auf der Insel wieder Sinn bekommt. - Sicher ist das nur eine Frage der Zeit, für manche Firmen und Mitarbeiter im Sektor allerdings auch ein wenig erheiterndes Spiel ums Überleben. - Ab Sommer, oder ab frühem Herbst, so tuscheln wir im Moment untereinander und geben uns kämpferisch, wer jetzt noch nicht aufgegeben hat, der wird weiter alles geben. - So komme ich auch dazu, die Erstellungsdauer einer vierteljährigen Steuererklärung auf Minuten drücken zu können. - Was sonst Tage, weil man nie alle Belege greifbar hatte, gedauert hat, das macht man jetzt aus dem Kopf und zum allerersten Mal dauerte das Eingeben der Zahlen online in die Steuererklärung länger, als das Erstellen der dazu notwendigen Summenkolonnen. - Minimalisten am Steuerpult, wie gut, dass die EU einen großen Herzbeutel für Spanien übrig hat, denn bis wieder saftige Steuereinnahmen aus dem Tourismus kommen, dauert es noch ein bisschen. - Hört sich irgendwie blöde an, aber gerne hätte ich mehr Steuern bezahlt.

Um das Virus kommen wir natürlich auch in der Betrachtung unseres Alltags herum, keine Chance. - Die Kanaren befinden sich inzwischen in der "Dritten Welle", das kann man nicht mehr leugnen. - Sicher angeheizt vom fast grenzenlosen Leichtsinn während des, viel zu langen Feiertagskomplexes des Jahresende, hin und her zu reisen. - Mit Ansage kam das Ganze und war es vor drei Wochen noch alleine Tenerife, welche sich als Mutter aller Inseln der wohltemperierten Inzidenz versagte, so ist jetzt wieder Gran Canaria das Dickschiff in Sachen Zahlen des Bösen. - Aber auch die anderen Inseln stehen nicht wirklich nach und auch auf La Palma macht sich das angekündigte Weihnachtsfest für Viren deutlich bemerkbar. - Rund um die 50 Infizierte in Sachen Corona haben wir nun seit gut 3 Wochen. - Angefangen um die dumme Geschichte in Sachen Fußball in Fuencaliente, sind es nun die Familienangehörige von Reisenden, welche über die Feiertage zu uns gekommen sind. - Nur wer aus dem Ausland, oder vom Festland kommt, der muss einen negativen Test vorzeigen. Wer innerhalb der Kanarischen Inseln reist, der muss lediglich per gutem Willen bezeugen, dass er seit 14 Tagen nicht außerhalb der Autonomen Region Kanarische Inseln auf Virusfang war. - Klar, dass damit der Austausch innerhalb des Archipels wohl gedeiht und nur in Ausnahmen kommen wir noch dazu festzustellen, dass das alles von außen kommt. - Aber immerhin sind wir auf La Palma vorne in Sachen impfen, zumindest lässt uns das die, immer rührende wie rührige Krankenhauschefin wissen. - Auf keiner anderen Inseln sind mehr Leute bislang bereits geimpft, als auf La Palma und schiebt schnell noch den kleinen Haken prozentual hinterher. - An die Eintausend Leute, allesamt Bewohner und Dienstlinge in Sachen Pflegeheime sind bei uns bereits "gepfizert" und als nächstes kommen jetzt die anderen Angestellten des Gesundheitsdienstes dran. - Wie es danach weitergeht, das ist uns allen noch nicht so ganz klar. - Werden wir angeschrieben? Wohl eher nicht, da unsere Post eigentlich nur semipräsent ist, oder angerufen, was wahrscheinlicher ist. - Oder müssen wir anrufen, so wie es bei der Influenza-Impfung war, oder sollen wir uns irgendwann in eine Schlange stellen und warten, bis es pikst. - Meine jüngere Tochter, die Veterinärin, die meint noch ganz lapidar, jeder ihrer Berufsgenossen könne gut 800 Ferkelchen am Tag impfen. Vielleicht sollte man da mal kurzzeitig Genre, Handwerkszeug und Einstellung tauschen…


Endlich liegt wieder schnee auf den Höhen der Caldera de Taburiente auf La Palma

Endlich liegt wieder Schnee auf den Höhen der Caldera de Taburiente auf La Palma


Die Südflanke des Bejenado lässt uns ahnen, wie viel mehr Wasser diesen Winter gefallen ist als noch in den vergangenen Jahren. - Dennoch sieht man weiterhin fahles Grün, wenn auch bei weitem nicht mehr so viel

Die Südflanke des Bejenado lässt uns ahnen, wie viel mehr Wasser diesen Winter gefallen ist als noch die vergangenen Jahre. - Dennoch sieht man weiterhin fahles Grün, wenn auch bei weitem nicht mehr so viel.


Regenbogen, Drachenbaum, Kamin, Winter bei El Paso, La Palma

Regenbogen, Drachenbaum, Kamin, Winter bei El Paso, La Palma


Bicho Negro, portugiesischer Tausenfuesser, Diplopoden

Sie können ja mal nachzählen. - Hier ein noch junges Exemplar, daher mit fast durchsichtiger Haut.







Familie Ingrid & Mathias Siebold
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La Palma, Islas Canarias, Spanien
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