Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 15.11.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



15.11.2021 Tag achtundfünfzig der Eruption


Montag 15.11.2021 El Paso 06:30 Uhr

Ruhige Nacht
So ganz unter uns, fließt da weniger Lava?


Heute Nacht gab es kaum Aktivität am Krater. Selten eine kleine Fontaine an Gas und pyroklastischem Material, aber ohne Kraft. - Unterhalb des Hauptkraters an der Westflanke sitzt ja der Ausgang für Lava und wir hatten gestern Abend noch das Gefühl, das Leuchten von dort wäre weniger stark als noch Tage zuvor. - Als Wochen zuvor allemal, damals sah das wie ein Springbrunnen aus, gefüllt mit Aperol oder Campari und sicher 20 Meter hoch stieg die Lava auf, bevor diese sich auf den Weg nach unten machte. - Im weiteren Verlauf der Lava nach unten können wir ja nachts oft nur den Feuerschein des Lavaflusses sehen. - Nur an manchen Stellen im oberen Bereich blicken wir direkt auf glühende Lava und uns schien das weniger, auf jeden Fall weniger hell zu sein, als noch Tage zuvor. - Enrique bringt in einer neuen Grafik vielleicht die Erklärung dafür. Inzwischen hat sich der äußerste Strom im Süden wieder mit flüssiger Lava versorgt und ist erneut in Bewegung gekommen. - Diesen Strom können wir von uns aus nicht mehr sehen, nur fahler Lichtschein deutet das an. Ob nun unsere Beobachtung richtig ist, oder genährt aus Wunsch und getrübt durch die Aschebrille, so ganz genau wissen wir das natürlich nicht. - Auf jeden Fall werden wir immer besser im Magnituden-Ratespiel, das einzige spürbare Ereignis heute Nacht, ein 4,4 in 38 Kilometer Tiefe, hatten wir beide richtig. - Über Nacht ist nur noch ganz wenig Asche gefallen und ich habe mir vorgenommen, den Wetterbericht mit dem Nordostwind auszudrucken und eine Kopie davon auf das Dach zu legen, vielleicht kann ich ja jemanden damit beeindrucken... Im weiteren Verlauf der Wettervorhersage wird auch klarer, dass diese Woche, wenn überhaupt, nur mit geringen Niederschlägen für unsere Seite zu rechnen ist. - Für einen normalen Winter, kein Niederschlag bis Mitte November, schlecht bis leicht katastrophal, im Moment zittern wir vor dem ersten Regen, da wir noch nicht wissen, wie die Ascheberge rund um uns darauf reagieren.

Der Tremor bleibt ein bisschen über dem Wert von gestern Früh und folgerichtig stagniert auch der Trend nach unten der verwandten gemittelten Tremor-Amplitude. - Beben weniger als noch gestern Nacht und für die Messungen der Deformation und die Bekanntgabe der Gasmengen ist es um diese Uhrzeit noch viel zu früh. - Aber nach der gestrigen Aufregung um die Reaktivierung der doch beeindruckenden Feuerspiele in Sachen Gas und glühendem Gestein, sind heute die Zeichen wieder eher auf Entspannung gelegt. - Bleibt die Frage nach der Ascheentwicklung und das wird eben abzuwarten sein, besonders wie der Wind sich entwickelt und warum meine Frau immer recht haben muss wenn sie sagt, mittags schläft der Wind ein und dann fällt die meiste Asche. - Zur Ascheentwicklung haben wir aber auch noch die Beobachtung gemacht, oft sind es gerade die leisen Phasen am Vulkan, in denen die dunkelsten Wolken austreten, voll geladen mit Asche und Lapilli. - Wenn der Kegel aber richtig Feuer speit, also Nepomuks Neid noch mehr angefacht wird, dann kommt meist weniger schwarzer Qualm aus dem Schlot. - Plaudereien am kanarischen Vulkan und ich weiß gar nicht, ob meine Frau das ernst meint auf dem Einkaufszettel, da steht doch glatt drauf: Piccolo. - Gut, da steht nicht, wann wir den öffnen werden, aber nach dem dunklen Tag gestern erhellt doch alleine schon der Gedanke an den Kauf einer solchen Kostbarkeit die Stimmung ganz gewaltig…




Dafür lohnt sich doch das Aufstehen nicht...
Quelle: IGN




Nein, Sorgen macht uns das nicht, aber ein kleiner Anstieg passt uns einfach nicht in den Kram
Quelle: IGN



Enrique zeigt dem Vulkan, wo es lang geht
Quelle: VolcanesYCienciaHoy




Auf der Karte des IGME sieht das dann so aus
Quelle: IGME - CSIC




Wer entscheidet denn jetzt, ob das nun mehr oder weniger Lava ist?




Danke, lieber St. Florian, dass dieser Dreck nicht AUCH noch bei uns runter rieselt!
So beschreibt Herbert Schaar dieses Bild von gestern Abend und wahrscheinlich ist der Dreck bei uns runtergekommen...
Quelle: Herbert Schaar




Jetzt wissen wir auch sicher, wie der Vulkan irgendwann mal heißen muss. Die Wahrheit kommt immer ans Licht!
Vielen Dank geht an Y.Z.




Montag 15.11.2021 El Paso 17:30 Uhr

Die große Veraschung
Mitte links, Mitte rechts, wohin fließt die Lava


Ein "r" mehr in der Überschrift an der richtigen Stelle und schon wäre der Gemütszustand vieler Leute im Tal treffend umschrieben. - Das mit dem Ausdruck der Wettervorhersage und dem Wind aus Nordost hat nicht funktioniert. - War der gleiche Reinfall wie seinerzeit mit den Kartoffeln und dem virtuelle Regen. Wind ist zwar da, aber der dreht hin und her wie er will und kommt unten von Osten, in der Mitte aus Süden und oben aus dem Westen. - Manchmal aber auch umgekehrt aber immer lässt er Asche im Aridanetal. - Am Vormittag war das über Los Barros und Los Pedregales manchmal so schwarz, das sah direkt ein bisschen nach Apokalypse aus und wer gerade seine Dächer gestern gereinigt hatte, der wird auch genau das empfunden haben. - Aus dem Krater kommen dicke, schwarze Schwaden und die sind geladen mit Asche und aus der Presse kann man entnehmen, dass selbst La Gomera noch was von unserem Vulkan hat. Soll man jetzt gleich ran, oder abwarten, bis der Wind wieder eine Richtung hat oder hört der Vulkan vorher noch auf oder ist Brandenburg doch eine Alternative für La Palma? - So deute ich manch Gedankengang bei hastig durch den Ort jagenden Menschen, immer irgendwas vor die Augen haltend, damit nicht so viel von der spitzen Asche eindringen kann. - Morgen soll der Wind sogar aus Südosten kommen, ungewöhnlich wie schlecht für uns, aber wenn die Vorhersage sich für heute bereits so geirrt hat, dann wäre doch da auch noch Hoffnung für morgen. Mit dem Regen, das ist für diese Woche abgesagt, vielleicht ein paar Tropfen, aber dafür füllen jetzt farbige Säulen für nächste Woche die Grafiken des GFS. - Abwarten, so schnell regnet es auf den Kanaren nicht und außerdem müssen wir ja erst die neu gefallene Asche wieder wegbekommen, bevor der Regen zur Freude aller fällt.

Der Vulkan war auch tagsüber verräterisch ruhig. - Wären da nicht die schwarzen Wolken für die Asche und die gräulich-weißlichen für die Lava, dann könnte man den Kauf dreier Piccolos heute durchaus verstehen. - Aber die Eruption endet ja erst am 27. November, also ist der Kauf deutlich verfrüht. Vielleicht meinte meine Frau ja auch, nähern wir uns diesem Datum, dann werden Liebhaberpreise für Piccolos aufgerufen oder es gibt diese Preziosen dann überhaupt nicht mehr im einschlägigen Leckereienhandel auf der Insel. - Wie wir das wissen, wann die Eruption endet? - Das haben wir aus mehrschlägigen Kreisen höchst wissenschaftlicher Anwender computergestützter Hightec-Geotriangel ermittelt, als wir einen kurzen Schulterblick mit versteckter Kamera erhaschen konnten. - Es versteht sich, dass dieses Material unter Verschluss zu halten ist, Preisexplosionen und dramatische Nachschubengpässe in Sachen Aperol und Piccolos wären sonst die Folge. - Um irgendwie jetzt wieder festen Boden unter die Tastatur zu bekommen die puren Daten von heute. - Beben in der Tiefe gleichbleibend, in den flacheren Schichten abnehmend. Gasemission wieder fünfstellig in Sache SO2, allerdings weiter auf dem Trend nach unten, wenn man die letzten Wochen gesamt betrachtet. Tremor nimmt wieder leicht ab und die Deformation an der LP03 ist erneut ein bisschen gesunken. - Neues gibt es aus dem Verlauf der Lavaströme. - Weiter darf man den positiven Aspekt "Lava auf Lava" verkünden, aber der Süden wird etwas entlastet, da mittig ein neuer Fluss langsame Fahrt aufgenommen hat. - Bis jetzt weiß man noch nicht, ob er die Ströme 4 oder 7 antreiben wird, oder beide zusammen. - Das wäre dann wieder ein Stückchen weiter nördlich, nur noch ein paar Hundert Meter von dem Strom Nummer 8 entfernt, welcher im südlichen Teil La Lagunas angehalten hat. - Strom Nummer 9 hat aber auch neue Lava erhalten und ist nun "endlich" auch zum Atlantik gekommen und hat sich auf dem Strand von "El Charcón" breit gemacht. - Es ist somit der dritte "Meerfall" eines Lavastroms zwischen Los Guirres und dem Leuchtturm.




Die Deformation geht erneut ein bisschen zurück
Quelle: IGN




Die gemittelte Tremor-Amplitude taucht unten gleich noch mal auf
Quelle: IGN




Mit viel gutem Willen, der hier immer vorhanden ist, meint man eine kleine Abnahme der Amplitude zu erkennen
Quelle: IGN




Deutlich weniger Beben in der letzten Woche
Quelle:Volcano Discovery




Hier sind die Lavaströme nummeriert, wobei die grüne Zahl die Bezeichnung des Stromes angibt. - In rot ist die zeitliche Abfolge gekennzeichnet
Quelle: Cabildo La Palma




Der wissenschaftliche Mitarbeiter wendet höchst präzise Messinstrumente an und raus kommt 27 und nicht 42...








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