Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 01.10.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



01.10.2021 Tag dreizehn der Eruption



Freitag 01.10.2021 El Paso 07:00 Uhr

Neue Beben im Süden
Neue Austrittsöffnung im Norden


Das Leben ist kein Kompass. - Eigentlich habe ich am 1. Oktober immer schlechte Laune, weil nun die Steuerabrechnung für das dritte Quartal fällig wird. - Steuerabrechnung! - Da bricht ein Vulkan aus und der denkt an Steuerabrechnung. - Sind halt Reflexe eines Selbstständigen, aber es gibt eh nicht so viel zu versteuern für das Quartal. - Für das kommende noch weniger, so weit wage ich mich schon mal in die Lava hinaus. - Mehrere Beben haben gestern Abend noch unsere kleine, sicher naive Hoffnung unterbrochen, es könne so langsam mal ein Ende des Magmanachschubes unter der Insel geben. - Weiter wie gehabt im Süden, die Hypozentren nicht ansteigend, aber die Stärken. - Eines wurde sogar unkorrigiert mit 4.0 angegeben, später aber manuell berichtigt auf 3,5. - Hier ist also keine Pause zu vermelden und da die Tiefe der Beben nicht ansteigend sind, lässt sich eben die Vermutung nicht entkräften, dort kommt der Nachschub her, den dann der Krater hier in unserer Nähe ausspuckt. - Der Krater macht jetzt auch weitere Schwierigkeiten. - Wir hatten ja gestern Morgen bereits die Rauchentwicklung auf der Nordseite des Kraters bemerkt und angezeigt und genau dort hat sich dann am gestrigen Abend ein weiterer Riss gebildet und von dort aus Lava auf den Weg geschickt. - Wir können von unserem Standort aus nur die ersten paar Hundert Meter der Lava verfolgen und da sieht es so aus, als würde dieser neue Strom nur wenige Meter, nicht mal einhundert, parallel zu dem bereits vorhandenen Hauptlavastrom nach Westen drängen. - Ob sich diese beiden Ströme weiter unten, also Region Paraiso vereinen, das kann ich nicht beobachten. - Es ist auch möglich, dass sich der neue Strom auch einen neuen Weg weiter nördlich sucht, das wäre dann nahe Callejón de la Gata. - Aber da müssen wir Bilder oder weitere Informationen abwarten, es ist noch dunkel und ich kann nicht um die Ecke blicken.

Das Wetter steht weiter gegen das Aridanetal und die ganze Nacht über ist hier Asche gefallen. - In Form von Lapilli, also etwas gröber als das Zeug, was Anfang der Woche die Besen hier zum Glühen gebracht hat. - Heute soll der Wind, falls überhaupt spürbar, weiter aus Südosten, (was für eine selten wie dusselige Windrichtung) über das Tal wehen, also genau über den Auswurfkrater in Richtung Los Llanos. - Ob es jetzt schon sinnvoll ist zu fegen, das werde ich mit mir ausmachen, sobald die Sonne eine Einschätzung zulässt und der Aschefall nachlässt. - Diese grobe Vulkanasche hört sich übrigens haargenau an wie echter Regen, das dünnere Zeug fällt fast ohne jegliches Geräusch. - Eben konnte ich ein Bild machen vom Vulkan, man erkennt den neuen Auswurf, allerdings gibt es weiter unten noch einen neuen Feuerschein, was auf eine weitere Öffnung hindeuten würde.










Ab der Eruption nimmt die Zahl der Beben stark ab, allerdings steigt die Anzahl, und vor allem die Stärkeren, mit zunehmender Eruptionsdauer wieder an




Freitag 01.10.2021 El Paso 19:00 Uhr

Erneuter Einbruch ins Paradies
Neuer Lavastrom beharkt wieder Alcalá und Paraíso


Es gibt zwei neue Lavaströme aus neuen Austrittsöffnungen an der Nordseite des Kraters. - Die erste davon liegt nur wenige Meter von der bereits bestehenden und hat sich schnell auch in den alten Lavastrom integriert. - Mehr noch beunruhigt allerdings die weitere Öffnung, mehrere Hundert Meter weiter im Norden, und am unteren Rand des bisher vom Norden aus sichtbaren Kegels. - Wir hatten ja heute Morgen ein Foto gemacht, auf dem wir bereits vermutet hatten, dass weiter unten auch eine neue Öffnung entstanden sein könnte und in der Tat war das auch so. - Dem Hang folgend schob sich die neue Lavazunge zunächst auf die Gerade von San Nicolás, so nennen wir dieses Stück der Straße LP 212, um dann die ersten Häuser des nördlichen Teils des Bereichs Alcalá zu zerstören. - Wir erinnern uns. Am 19.9.2021 gegen 17:00 Uhr waren Häuser des südlichen Teils Siedlung Alcalá die ersten Opfer einer, nicht enden wollenden Serie der Zerstörung, welche heute, laut Copernicus, bereits mehr als 1.000 Gebäude unter Lava begraben hat. - Wie viele davon richtige Wohnhäuser waren, das weiß ich nicht. - Weiter schob sich die neue Lavazunge Richtung Westen, durch El Paraíso, also gleich unter Alcalá und ein Teil des Lavastroms zeigt nun nach Süden, um sich wohl mit der alten Lavazunge zu vereinen. - Das wäre der beste Fall, allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass sich ein Teil dieses neuen Stroms weiter nordwestlich bewegt, also Richtung Industriegebiet von Los Llanos. - Enrique von VolcanesyCienciaHoy war wieder schneller und genauer als alle anderen und hat diese neue Bedrohung bereits in eine Grafik gepackt. - Allerdings sollte man dabei beachten, dass ein Ausbruch nach Norden der neuen Zunge, hier als Colada 7 bezeichnet, nicht zwingend erfolgen muss.

Dichte Qualmschwaden umziehen weiterhin den steilen Hauptkrater des, offiziell immer noch unbenannten Monsters. - Hier entsteht eine weitere Gefahr, das eilig vom Vulkan aufgebaute Gebilde könnte erneut in sich zusammenstürzen und dabei die Auswurfrichtungen erneut durcheinander wirbeln. - Ob nun nur Teile der Wände einbrechen, oder der Krater komplett in sich zusammenstürzt, das weiß keiner, ebenso wenig, wann das geschehen wird. - Es kann dabei zu Explosionen kommen, wenn der Hauptgasschlot blockiert werden sollte. - Die Beben im Süden der Insel haben heute sogar zugenommen, wobei zwei Epizentren dieser seismischen Bewegungen vor der Westküste im Meer gefunden wurden. - Hauptfrage bleibt halt weiterhin: Gibt es eine weitere Eruption südlich der jetzigen, oder reicht der nun fast 2 Wochen aktive Krater aus, um das neu einfließende Magma abzutransportieren. - Eine Antwort darauf wäre im Moment Millionen wert. - Heute bewarf uns der Vulkan im Aridanetal weiter mit Asche, allerdings der etwas gröberen Form, als Lapilli. - Wir haben dennoch fleißig gefegt, mehr können wir momentan eh nicht mehr machen, aber öfter mal haben wir uns zurückgezogen, da der dunstige Qualm im Tal uns nicht mehr geheuer war. Inzwischen kann man aber Luftmessstationen wieder einsehen, allerdings wohl andere, als bislang auf der neu geschaffenen Seite des Cabildo Insular dafür bestimmt wurden. - Eine Mobilstation in Los Llanos und eine tragbare in El Paso sind dabei und wenn die beiden Geräte halbwegs korrekte Werte angeben, dann war die Luft im Tal heute zwar nicht so sauber, wie wir das sonst kennen, aber noch unter den europäischen Grenzwerten.




Niemand erarbeitet schneller verständliche Grafiken zur Lage als https://www.facebook.com/VolcanesyCienciaHoy/




Das Krankenblatt des Vulkans




Ein bisschen viel klicken muss man hier um an die frische Luft zu kommen




Die Beben von heute




Wie durch die Nebel von Avalon... Das Monster zeigt sich heute verschlossen, aber die Flanken wackeln








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