Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 13.09.2021

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Vulkantagebuch



19.09.2021 Die Eruption


Sonntag 19.09. 2021 El Paso 09:00 Uhr

Dunkelgelb
Die Schlagzahl erhöht sich


Das Leben ist kein Sonntagsausflug. - Über Nacht nahm der Vulkan wieder seine Arbeit auf und ab den frühen Morgenstunden rumpelt es bereits im Abstand von nur noch wenigen Minuten. - Allerdings waren kaum stärkere Beben dabei, bislang wird nur eines von über 3 gemeldet. - Es ist die bewegteste Nacht seit dem 13.9. und auch ist auffallend, dass sich die Epizentren weiter Richtung Norden bewegen. - Die Hypozentren bleiben noch rund um 5 Kilometer, allerdings schwanken die Angaben deutlich von 9 bis 1 Kilometer. - Bislang gelten nur San Nicolás, Las Manchas de Abajo, Jedey, Puerto Naos, La Bombilla und El Remo als im möglichen Gebiet einer Gefährdung. - Für diese Regionen fanden auch gestern Abend Informationsveranstaltungen in San Nicolás statt, auf denen, sowohl Geologen, (Nemesio Pérez von Involcan und ein Techniker des IGN, dessen Namen ich nicht finden kann) wie auch politische und technische Funktionäre (Miguel Ángel Morcuende, Chef der Pevolca und die Bürgermeister aus El Paso und Los Llanos) teilgenommen haben. - Wichtig hierbei die Aussagen: Sammelpunkte bei einer eventuellen Evakuierung sind für Einwohner El Pasos der Fußballplatz im selben Ort und ebenso das Stadion in Los Llanos für deren Bewohner. - Man hat vor, im Falle eines deutlichen Hinweises auf eine Eruption, einen Umkreis von 2 Kilometern zur Geländeöffnung zu evakuieren. - Bleibt natürlich das Fragezeichen stehen, wo der Zirkel gesteckt wird. - Noch sind nur die Vorbereitungen in Arbeit und man glaubt wohl, einen möglichen Austrittsort der Lava noch vor einer Eruption ermitteln zu können. - Dazu soll auch das Flugzeug dienen, welches heute im Laufe des Tages die betroffenen Zonen überfliegt und dabei Temperaturmessungen vornimmt. - Darüber hinaus sind Teams mit Gasschnüffelgeräten unterwegs wie auch Drohnen, welche Bodendeformationen entdecken sollen. - Sollten sich die Epizentren allerdings noch weiter bewegen, also noch deutlicher nach Norden, oder auch zurück nach Süden, dann muss komplett neu verhandelt werden. - Es bleiben also viele Unsicherheiten weiterhin, was völlig normal ist, denn bei aller vorhandenen Technik und dem vielen Personal, ist das Verhalten der Magma weiterhin nicht wirklich kalkulierbar.

Man geht zwar davon aus, dass wenige Stunden vor einer Eruption an der Oberfläche mehrere starke Beben (zwischen 4 und 5,5) deutlich anzeigen, dass nun der Startschuss für Evakuierungen der "heißen Gebiete" gegeben ist, allerdings ist es nicht zwingend, dass diese starken Beben den nächsten Part der vulkanischen Geschichte einleiten. - Sollte das Magma ohne größere Schwierigkeiten an die Oberfläche gelangen, dann bleiben sehr starke Beben aus. - Allerdings sagt die Erfahrung aus Teneguía und San Juan, dass diese kräftigen Erdbewegungen wohl palmerische Tradition seien. - Aber weiterhin gilt auch die These, dass sich das Magma ohne weitere Ankündigung auch wieder zurückziehen kann, ohne dass es zu einer Eruption kommen muss. - Es wird so auch noch nicht evakuiert, allerdings schließt man nicht aus, dass man vorsorglich einzelne Gebiete räumt, welche gefährdet sind aufgrund möglicher Steinschläge und Murenabgänge, wozu sicherlich Teile El Remos und Puerto Naos gehören könnten. - Inzwischen sind auch die UME (technisches Militär für Hilfseinsätze) und weitere Kräfte des Roten Kreuzes aus Tenerife nach La Palma gekommen, welche bei eventuellen Evakuierungen helfen sollen. - Auf jeden Fall kann man sich ja aus den genannten Regionen schon mal bei Freuden, Familie und Bekannten umhören, wer denn Betten für eine gewisse Zeit zur Verfügung stellen könnte. Wer nicht mobil ist, oder gar ein Handicap hat, so dass er bei einer Evakuierung dringend Hilfe braucht, der muss sich umgehend mit seiner Gemeinde in Verbindung setzen. - Das gilt vorerst nur für die Region San Nicolás, Las Manchas de Abajo, Jedey, El Remo, Puerto Naos, La Bombilla. - Und natürlich achtet jeder auf seine Nachbarn, ob da irgendjemand den Schuss nicht gehört hat.




Messstation TBT am 18.9.2021




Messstation TBT am heutigen 19.9.2021. Man kann eindeutig die starke Zunahme der seismischen Aktivität erkennen





Eine der Seiten, auf welcher man offizielle Hinweise nachlesen kann





Sonntag 19.09. 2021 El Paso 15:00 Uhr

Ein Kraterschlot öffnet sich oberhalb San Nicolás
Die Eruption ist da


Kurz nach 15:00 Uhr am heutigen Sonntag beginnt die erste Eruption eines Vulkans nach dem Teneguía im Jahr 1971. - Oberhalb des Ortes San Nicolas, vielleicht auf etwa 800 Meter Höhe hat sich ein Kraterschlot geöffnet und spuckt jetzt dunklen Qualm. - Da es momentan Wind still ist, steigt der Raum steil nach oben. - Ohne weitere große explosive Beben und eher leise hat sich nun der Krater geöffnet. - Es gibt keine Hinweise auf Verletzte und auch können wir noch keinen Lavafluss beobachten. - Es scheint mehrere Aufbruchstellen innerhalb geringer Distanzen zu geben. - Auf dem Seismogramm der Station TBT ist allerdings bereits seit fast 2 Stunden einen tremorartigen Ausschlag. Wir haben die Webcam auf die Ausbruchsstelle gerichtet. Später mehr, wir sind zu aufgeregt um mehr zu berichten.


















Bei genauem Hinsehen erkennt man bereits den Tremor seit fast 2 Stunden





Sonntag 19.09. 2021 El Paso 19:00 Uhr

Der Kuhkopf sprüht Feuer und Flammen
Die Ampel springt von Gelb gleich auf Rot


Inzwischen ahnt man zwischen den Rauchwolken fünf bis sieben Austrittsöffnungen, diese befinden sich allerdings allesamt in einem Umkreis von vielleicht 300 Metern. - Cabeza de Vaca und von dort ein bisschen südlich, Calle Alcalá nach Osten, nach oben eben. - Inzwischen hat die Lava die LP 212 überquert und schickt sich an hinab auch zur Hauptstraße LP 2 zu gelangen. - Puerto Naos, La Bombilla und El Remo sind geräumt und inzwischen beginnt man damit, die Menschen unterhalb des Industriegebiets Los Llanos´ zu evakuieren, also die Zone Camino Cumplido. - Man erwartet, dass der Lavastrom sich dort hinab in Richtung Atlantik bewegt und da befinden sich reichlich Anwesen und auch der Ort La Laguna. - Eben öffnet sich ein neuer Schlot an der gleichen Stelle, gelblicher Qualm deutet auf den neuen Ausgang hin. - Bislang gibt es keine Verletzten, noch weniger Menschenleben zu beklagen, allerdings ist auf einigen Videos zu beobachten, dass bereits erste Häuser von der frischen Lava eingeschlossen sind. Wir erwarten eine unruhige Nacht und hoffen sehr, dass sich keine weiteren Schlote auftun und neue Regionen bedrohen.




Hier tut sich gerade ein neuer "Höllenschlund" auf







Der Tremor in vollem Galopp








Familie Ingrid & Mathias Siebold
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La Palma, Islas Canarias, Spanien
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