Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 17.12.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



17.12.2021 Tag zwei nach der Eruption,


Freitag 17.12.2021 El Paso 17:00 Uhr

Morgen Kinder wird´s was geben
¡¡ Piccolo !!


Warum nicht schon heute? - Weil ich ganz sicher sein und die morgigen Deformationen noch abwarten will, dass sich da auch wirklich nichts tut nach dem letzten Schwarmbeben in mehr als 30 Kilometer Tiefe. - Heute gab es keine Veränderungen der Deformationen auf den für uns maßgeblichen Stationen, also wird es immer wahrscheinlicher, dass uns wirklich das Ende der Eruption droht. - Der Krisenstab will allerdings noch 8 Tage abwarten und erst dann, immer unter der Voraussetzung, dass sich nichts mehr tut und die Werte stabil bleiben, das Aus erklären. - Die sind also noch viel vorsichtiger als ich und das ist einfach zu erklären, die müssen das sein. - Wenn die das Aus erklären, dann können Tausende an Menschen zurück in ihre, zum Teil seit 3 Monaten leer stehenden Häuser und begeben sich wieder in die Gefahrenzone. - Sollte dann, wider Erwarten doch die Eruption fortfahren, dann wird sicherlich gleich nach Verantwortung gerufen und man will doch die Weiße Weste in Sachen kein Toter, keine Verletzten am Leib behalten. - Der Siebzigjährige, der in Las Manchas verstorben ist, beim Räumen der Asche, erlag eines natürlichen Todes. - Allerdings soll dann das Ende der Eruption auf den 14.12.2021 zurückdatiert werden, den Tag, an dem die Lava aufhörte zu fließen. - Zehn Tage ab da, das wäre dann also der 24. Dezember, was für eine Partitur. - Die heutige Pressekonferenz klang allerdings schon nach letztem Elternsprechtag vor den großen Ferien und mal sehen, wie lange wir dann noch die täglichen Einblendungen erleben dürfen, bei denen manche bereits mitsprechen können.

Für uns ändert sich damit auch so einiges und wenn die Leute erst in Ihre Häuser und Wohnungen zurück dürfen, dann wird auch das Angebot für Wohnungen und auf dem Ferienhäusermarkt hier im Tal und auch im Norden neu geordnet. - Es sind ja nicht nur die Evakuierten, viele, auch aus unserer direkten Umgebung sind während der Eruption in weiter entfernte Regionen gegangen, weil sie den Krach und den Dreck einfach nicht mehr ausgehalten haben oder das nicht wollten. - Völkerwanderung ist sicher ein übertriebener Ausdruck, aber man hat sehr viele neue Gesichter gesehen, Helfer von anderen Inseln, aber auch viele andere Gesichter vermisst. - Manche mehr, manche weniger. - Alltag, meine große Sehnsucht, allerdings ist das gar nicht so einfach nach den drei großen Einschnitten, welche Covid, Feuer im Tal und eben Vulkan dieses Jahr waren. - Die größte Bedrohung für uns persönlich war das Feuer, allerdings mit Hilfe der Hubschrauber und des Wasserwagens und Helfer aus Barlovento, auch innerhalb von ein paar Stunden abgearbeitet. - Der Vulkan, ein dreimonatiger Traum mit schriller Tendenz zum Alp. - Von blanker Angst in der ersten Woche bis zu Aushalten, Ertragen, Wut, Entsetzen über die Zerstörung bis hin zum ermüdenden Dauerstress. - Covid bleibt nun in erschreckend großer Breite auch hier auf der Insel zurück und oft verdrängen wir eben dabei, dass der Vulkan sicher die mächtigere und lautere Bedrohung war, aber Covid uns wohl noch länger und tödlicher beschäftigen wird. - Da hat ja La Palma seine Unschuld auch schon verloren, spätestens mit der Shisha in der Diskothek vor ein paar Monaten und jetzt sind wir auch bei einer Inzidenz von 166 mit steigender Tendenz. - Ich war heute "Boostern", nach zweimal Astra jetzt BionTec und nach Betreten des Gesundheitszentrum bis zum Piks dauerte es knappe 3 Minuten. - Klar, man muss sich in den lokalen Gesundheitszentren einen Termin holen, in Santa Cruz im Pabellon Multiuso Roberto Rodríguez geht es auch ohne. - Für diese Kolumne ändert sich, ab morgen, es sei denn, die Daten oder der Krater verkünden wieder Unheil, nur noch einmal am Tag, im Laufe des Vormittags. - Ab Alltag, also wohl um Weihnachten rum, dann wieder einmal im Monat.




Ohne Kommentar, ist nicht mehr nötig...
Quelle: IGN




Mein persönliches Gedankengeschwür in Sachen Reaktivierung kann man ganz gut erkennen, am 16. und 17.12. unter 30 Kilometer. - Viele Beben, allerdings in kleinen Magnituden
Quelle: IGME - CSIC





Die Ausschüttung von SO2 über den Vulkan geht inzwischen gegen Null
Quelle: IGME - CSIC




Die "Meteor" vor der Küste La Palmas um eine Bathymetrie vorzunehmen




Hier geht es zur Spritze ohne Voranmeldung, ansonsten fragt man in seinem lokalen Gesundheitszentrum nach





Freitag 17.12.2021 El Paso 06:30 Uhr

Über allen Wipfeln ist Ruh´
Darunter aber noch nicht so ganz


Irgendwie scheint der Bebenschwarm in der Tiefe außer uns niemanden sonst zu beunruhigen. - Den schönsten Satz hat wieder mal Miguel Ángel Morcuende, Chef des Krisenstabes der Pevolca gesagt: "(…)Tenemos un pelín más de sismicidad(…)" - Pelín heißt ein klein bisschen und es ist seine Aufgabe, als Anchorman der weichen Zeichen, Bedrohungen handhabbar zu reden und solche Unruhstifter, wie eben diesen erneuten Bebenschwarm in der Tiefe, als Diminutiv zu entlarven. - Gut, manche Larve bringt enorme Linge mit sich, manche sogar gewaltig mit Schmetter. - Ich muss dringend mit solchen Wortspielen um diese Uhrzeit aufhören, wenn das einer von der FDP mitbekommt, dann wissen die, wo sie mich kriegen können. - Also jetzt im Ernst, liebend gerne folge ich der höchst wissenschaftlichen Einlassung zur Auslassung von besorgten Hobbyvulkanologenassistentenanwärter, die mit einem unbedeutenden Bebenschwarm die generelle Feierlaune sprengen wollen. - Mea culpa, ich stelle mich wieder hinten an und zähle die Beben erneut. - Es sind über Nacht weniger geworden, jetzt finden wir eine interessante Mischung aus tiefen und flachen Beben auf der Grafik des IGN und warten mit entspannter Laune auf die entsprechenden Daten der Deformation. - Dr. Klügel hat uns ja gestern auch noch aufgeklärt, dass das Material,welches er untersucht hat aus einer, durch Unterlassung von Beben sehr interessanten Region stammt, nämlich aus 20 - 26 Kilometer. - Laut Seismogrammen der letzten Monate gibt es diese Tiefe allerdings überhaupt nicht…. Kommen wir aber zum Beginn der ganzen Chose zurück, dann begann das alles mit der ersten Bebenepisode unter La Palma nach 1971 im Oktober 2017 in eben genau dieser Tiefe. - Ganz verwegen könnte man ja nun darauf kommen, dass der Klügel ein bisschen klüger ist als wir in Sachen Magmatransport unter den Kanaren. - Eigentlich hätten wir bereits darauf kommen können beim Versuch den Titel seiner Dissertation zu verstehen: "Ascent rates of magmas and genesis, transport, and reactions of mantle and crustal xenoliths of the 1949 eruption on La Palma (Canary Islands)" und das hat der nirgendwo plagiiert, denn mal so ganz unter uns, wo soll man so etwas denn abschreiben?

Wir haben es also mit drei Schichten zu tun, die wir im Auge behalten müssen und wie jeder vernünftige Laienelektriker streiken wir ab dem zweiten Kabel, (blau - braun - kenn ich, der Rest kann weg). - Das obere Reservoir 10 - 15 Kilometer, darunter die stille, aber vielleicht riesige Reserve und dann gibt es noch das, laut Julio, erschreckende Tor zur Hölle zwischen 30 und 45 Kilometer Tiefe. - Wie da nun die Magmawanderungen stattfinden, das ist eben die große Frage und wie weit muss uns in dieser Situation beunruhigen, dass ganz unten jemand das Tor zur Hölle weiter, zumindest einen Spalt, offen hält. - Vielleicht überhaupt nicht, auch da weiterhin die Magnituden dieser Beben im tiefen Bereich eher klein sind, die gesamte Energie also dieser Episode nicht annähernd an vorhergegangene heranreicht. - Ich denke auch, dass es viel die große Anspannung nach nunmehr drei Monaten Dauerstress ist, welche uns jede Zuckung der Insel gleich als weitere Drohung wahrnehmen lässt. - Warten wir die Werte von heute ab, welche im Laufe des Morgens noch eintrudeln und dann das gleiche noch mal am Samstag. - Der Tremor ist so dünn wie Helga Feddersen, die gemittelte Tremor-Amplitude dort, wo ich gerne eine Partei verorten würde, die ich jetzt nicht nennen will. Die anderen mit dem F in den Initialen ist sowieso immer unter Null und der Freund Miguel Ángel Morcuende, Chef des Krisenstabes, ist nicht mal ein "pelín" beunruhigt. - Darum hat auch er den Job bekommen und nicht wir…




Gemischte Bebenware mit gerüttelter Konsistenz
Quelle: IGN




Das ist kein Tremor mehr, wir nennen das aber irgendwie aus Gewohnheit immer noch so
Quelle: IGN




Genau da gehört sie hin...
Quelle: IGN




Und das meinen wir, wenn wir davon sprechen, dass die freigesetzte Ernergie der letzten, oder momentanen Bebenepisode, nicht wirklich Einfluss haben muss
Quelle:Volcano Discovery




Bild nachgereicht, 09:00 Uhr. - Weniger Rauch als gestern, trotz der Kälte




Aus dem Oktober 2017








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