Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 18.12.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



18.12.2021 Tag drei nach der Eruption,


Samstag 18.12.2021 El Paso 11:00 Uhr

Er stinkt immer noch
In den Unaussprechbaren den Namenlosen gucken


Heute Nacht waren es 10 Grad, bei uns, nicht auf dem Berg oben. - Bei solch unmenschlichen Temperaturen könnte man gleich den nächsten Notstand ausrufen. - Wie gut, dass ich noch ein paar Unausprechbare im Schrank habe, Sie wissen, Schiesser Tausendsassa, lang und grau. - Ob mit oder ohne Eingriff verrate ich jetzt nicht, wir wollen doch sachlich bleiben. - Der Krater qualmt an sechs Stellen weiter vor sich hin und natürlich sehen wir das früh am Morgen besser, da es eben bitter kalt ist. - Bekannte haben heute Früh bereits angerufen und bestätigt, dass es am Tunnel Raureif gab und es auch dort oben auf der Ebene des Llano de las Cuevas dicht und unangenehm nach Schwefel stinkt. - Klar, der Wind kommt, wenn man das Wind nennen will, aus Südwesten, also trägt er den schlechten Atem des Namenlosen genau in diese Richtung und der verfängt sich auf der Ebene. - Die Beben sind weiter vorhanden, allerdings kaum noch im tiefen Bereich und die Magnituden nehmen weiter ab. - Es sieht also deutlich nach Bestätigung des Endes der Eruption aus und wenn wir dann noch die Bekräftigung durch die Bodendeformation bekommen, oder besser gesagt, durch das Ausbleiben derselben, dann fahren wir zur Wallfahrtskirche hoch und trinken den Piccolo Cava. - Auf dem Grafikblatt der seismischen Station TBT sehen wir, es gibt keinen Tremor mehr, der über dem Grundrauschen liegt und folglich ist die gemittelte Tremor-Amplitude ebenso gleich Null Komma Umgebung. - Das kann bitte so weitergehen, auch wenn ich heute Nacht geträumt habe, das Monster vom Kuhkopf hätte mit pyroklastischen Bomben nach uns geworfen und wir müssten los. - Ich fürchte, das geht noch eine Weile so und unterhält man sich mit den Leuten, dann haben viele im Tal ähnliche Träume, wahrscheinlich bis die Angsträume dann eher wieder nach Steuererklärung oder FDP riechen…

Vor den nächsten Zeilen steht ein Zeitsprung, wir haben inzwischen die Daten der Deformation erhalten und den Piccolo vernichtet. Mir ist es gerade noch gelungen, das Fahrzeug wieder halbwegs sicher nach Hause zu führen. - Auf der Station LP03 senkt sich das Terrain sogar einen Zentimeter etwa, da kommt nun also nichts von dem Schwarmbeben aus 30 - 40 Kilometer Tiefe nach. - Ob das nun Beben waren, welche den Zusammensturz leergelaufener Magmakammern angezeigt habe, die berühmten Ausgleichsbeben oder eine kleine Menge Magma, welche in das obere Reservoir über 30 Kilometer drückt, das wissen wir nicht, aber im Moment scheint nicht genügend Druck vorhanden zu sein, erneut Material weiter nach oben zu schleusen. - Jetzt schließen also auch wir uns den guten Freuden an und warten auf die noch folgenden sieben Tage, bis die Pevolca das Ende der Eruption verkündet. - Erst dann dürfen die meisten Anwohner in die Häuser zurück, wobei ich nicht weiß, ob das für alle zutrifft, nach der Stinkperiode heute Früh. - Leider haben die entsprechenden Messstationen einen Ausfall seit 04:00 Uhr aber wenn selbst die inoffizielle Station bei Dos Pinos 170 Mikrogramm um 08:00 Uhr meldet, dann waren das heute Morgen in Windrichtung des Vulkans sicher mehr. - Ein größeres Problem allerdings scheint es in Puerto Naos und Umgebung zu geben und zwar in Sachen CO2 und CO. - Dort hat man in den Tiefgaragen eine derart hohen Wert dieser Gase gemessen und gleichzeitig eine extrem niedrigen an Sauerstoff, dass man vor dem Aufheben der Evakuierung dort erst kräftig lüften und weiter messen muss. - Das gilt auch für die vielen Bodegas in der Zone Las Manchas, welche ja größtenteils in den Berg, also in alte Lava eingelassen sind, auch dort gibt es große Mengen CO2, die uns Menschen gefährlich werden können. - Also die Vorsicht und die Gase begleiten uns nach dem Ausbruch weiterhin und so sollten wir auf Warnungen und Hinweise der Pevolca und den anderen Autoritäten hören, welche in der Lage sind, solche Gasansammlungen zu messen. - Ich erinnere mich noch gut an die vielen Gefahren durch Silogase und Klärgruben in der Landwirtschaft und wie man Leute dort mit Kerzen hingeschickt hat. - Sollten die ausgehen, also die Kerzen, dann darf man da nicht hinterher und dem Kerzenträger hat man immer ein Seil um den Bauch gebunden für den Fall der Fälle. - Ich bevorzuge heute Hinweise von Leuten mit präzisen Messgeräten und bin wieder mal froh, keine Bodega zu haben. Vulkan ist aus, Piccolo ist aus, eins von beiden muss so bleiben…




Ich werden ihn nicht vermissen, den dicken Strich und das viele Blau
Quelle: IGN




Quelle: IGN




Jetzt glauben auch wir daran
Quelle: IGN









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