22.12.2021 Tag sieben nach der Eruption,
Mittwoch 22.12.2021 El Paso 11:30 Uhr
X - 10 = 14 … X = 25
Aber auch am Weihnachtstag werden die Evakuierungen wohl nicht aufgehoben
Macht ja nichts, vielleicht sind wir heute Nachmittag ja schon alle reich. - Gut, jetzt nicht im Sinn der FDP oder Friedrich Merz, aber 400.000 Euro, das wäre doch schon nicht schlecht. - Heute zieht man die Lose der gesungenen Lotterie und der Hauptgewinn sind eben 400.000 Euro für ein Los von 20 Euro für ein "Décimo" also eigentlich Zehntellos. - Das interessante dabei ist, dass es von diesem Hauptgewinn 1.720 Lose gibt, (172 Serien a 10 Lose) und damit auch 1.720 mögliche Hauptgewinner. - Oft sind die Serien rund um einen Ort oder Stadt verteilt, so dass es immer wieder vorkommt, dass Regionen einen plötzlichen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, da plötzlich 688 Millionen Euro im nahen Umlauf sind. - Und das Geld wird auch wieder ausgegeben, denn anders als die Summen, welche FDPler alle in der Schublade haben, (muss ich denn immer drei Punkte setzen…?) kann man 400.000 Euro locker in sinnvolle Geschichten stecken rund ums Haus, Familie, Urlaub oder Schulden. - Käme also der Hauptgewinn nach La Palma und die Lose wären nicht weit verteilt, dann könnten wir dem Vulkan damit den Krater stopfen. - Das meistgesuchte Los dieses Jahr war die Nummer 19921, also 19. September 2021, der Tag des Beginns der Eruption. - By the way, man schätzt inzwischen den Gesamtschaden, der durch den Vulkanausbruch entstanden ist hier auf der Insel, auf eine knappe Milliarde Euro. - Ob da meine Besen schon dabei sind, keine Ahnung und ist Ihnen eigentlich auch aufgefallen, dass seit ein paar Jahren immer nur noch in Milliarden gerechnet wird und kaum in Klassen darunter?
Kommen wir zurück auf den Boden. - Ein alter, (ehrlich gesagt nicht ganz so alt) Spruch von Anwohnern galliger Vulkane lautet: "Du sollst den Tag nicht vor der Deformation loben". - Das haben wir heute wieder erleben dürfen, denn unsere meistbeachtete Station in Sachen "Inselhub", also die LP03 bei Jedey, die zeigt heute erneut, und das wundersame Weise, eine Erhöhung um doch 5 Zentimeter an. - Damit wär also die gestrige Senkung wieder aufgehoben aber dennoch wundert es uns mehr, als es uns erschreckt. - Zwar sind die Beben wieder ein paar mehr geworden, gegenüber gestern, aber die erklären den Anstieg nicht wirklich und schon gar nicht alleine. - Da ist also doch noch reichlich Bewegung unter der Insel und bis alles wieder auf seinem Platz, oder eben dem zukünftigen, das dauert länger als wir gedacht und sowieso gehofft haben. - Damit sind wir beim Thema, denn auch wenn, wohl erst am 25. Dezember, der Vulkanausbruch offiziell als beendet erklärt wird, (nicht der Vulkan Cumbre Vieja) werden die meisten der Evakuierten noch länger auf eine Rückkehr in ihre Häuser warten müssen. - Die Gase sind hauptsächlich daran Schuld, denn immer wieder tauchen bei den, jetzt noch häufiger vorgenommenen Messungen in den betroffenen Zonen riskante Werte in Sachen CO2 und CO auf. - Meist in Bodensenken, aber eben auch in Kellern, Tiefgaragen und den so beliebten Bodegas haben sich diese Gase angesammelt und verdrängen Sauerstoff. - So gefährlich ist das auch, da man es nicht sieht und auch nicht riechen kann und wohl meist auch keine Zeit hat wieder zu entfliehen, wenn man erst merkt, dass was mit einem geschieht. - Wahrscheinlich wird man zunächst die Gegenden in Tazacorte und nördlich La Lagunas freigeben, denn dort ist die nahe Lavazunge aus dem Oktober und bereits stark abgekühlt. - Darüber hinaus gibt es die Windrichtung Südost äußerst selten, was eben die Lage dort erleichtern könnte. - Im Süden sieht es halt schwieriger aus, besonders auch, da eben CO2 nicht nur über die Luft dort hingelangt, sondern meist aus dem Boden aufsteigt und als deutlicher Hinweis auf Magma im Untergrund gilt. - Und wir wissen ja, unter uns ist noch reichlich flüssiges Magma, welches noch nicht auskristallisiert ist und auf dem Weg zum jetzigen Krater, kam das Zeug aus dem Süden heran.
Schwierig wird es aber auch für die Leute aus El Remo, Puerto Naos und La Bombilla. - Dort steigt zwar weniger CO2 aus dem Untergrund, die sind nicht auf der Versorgungslinie des Vulkans, aber es ist schwer, dorthin zu kommen. - Im Moment geht das nur über den Süden und dann die Straße, welche am Tennisplatz heraus kommt. - Die Bananenarbeiter werden zum Teil aus Tazacorte mit den beiden Landungsbooten der Marine nach Puerto Naos gefahren, aber die können nur anlanden, wenn das Meer ruhig genug ist. - Jetzt will man, neben dem Bau einer zweiten Trasse, welche die einzige Zufahrt bislang entlasten soll, auch noch einen Bootsanleger in La Bombilla bauen. - Direkt am Strand dort, lässt sich den Meldungen entnehmen, und der soll groß genug werden, dass dort sogar LKW angelandet werden können. - Möglich macht so etwas wieder nur der Vulkan, plötzlich erhält eine Siedlung, die eigentlich nach dem Küstengesetz "weg" soll, sogar einen Hafen (wenn auch nur einen Anleger) und macht sich dadurch unentbehrlich. - Aber wir merken bei solchen Überlegungen auch, dass man großen Bammel hat vor den Aufgaben, welche noch auf uns warten, die Infrastruktur der Insel wieder auf die Beine zu bringen. - Wenn man einen Bootsanleger plant, der selbst LKW aufnehmen kann und das schneller hinbekommen will, als ein paar Kilometer Straße durch lavaverseuchtes Gelände, dann bleibt der touristische Hotspot der Westseite Puerto Naos sicher noch eine Weile ziemlich kalt. - Jetzt noch zur Überschrift. - Man hat uns erklärt, nach dem Aus der aktiven Eruption will man 10 Tage warten, bis man das Ende dieser auch offiziell erklärt. - Rückwirkend möchte man dann den 14. Dezember als Tag X-Piccolo angeben. - Zähle ich jetzt 10 dazu, dann kommt bei mir der 24. Dezember raus, aber die von der Pevolca sprechen immer vom 25. Dezember. - Vielleicht sind die ja sogar eigentlich meiner Meinung, am 14. Dezember floss nach meiner Beobachtung noch Lava, wenn auch in kleinen Mengen, am 15. Dezember aber nicht mehr. - Uns sollte das egal sein, wir lagen eh alle daneben mit unseren Tipps, aber wer den 15. Dezember getippt hatte, der wird sich vielleicht ärgern, dass die Gleichung X - 10 = 14 irgendwie erst nach der dringend erforderlichen Mathematikreform greift.
Ein bisschen mehr Beben als noch gestern, aber nichts was uns beunruhigt
Quelle: IGN
Man soll den Tag nicht vor der Deformation loben, wer hat das noch mal gesagt?
Quelle: IGN
Die gemittelte Tremor-Amplitude zeigt sehr gut die Aktivität des Vulkans über die drei Monate. - Ich habe da ein paar Anmerkungen eingebaut
Quelle: IGN
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