Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 03.12.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



03.12.2021 Tag sechsundsiebzig der Eruption


Freitag 03.12.2021 El Paso 07:30 Uhr

Die Aktivität lässt leicht nach
Aber es fließt weiter reichlich Lava


Selbst der stolze "Jet" hat sich zurückgenommen und reicht bei weitem nicht mehr an die großen Höhen heran, mit denen er gestern noch brilliert hat. - Aber wir wollen natürlich zunächst wissen, was mit den Beben ist und bis auf eines, in 31 Kilometer Tiefe gestern Abend, gab es keine weiteren messbaren seismische Ereignisse mehr in diesem Bereich. - Darüber hinaus ist auch die Aktivität in der bekannten Zone zwischen 10 und 15 Kilometer deutlich zurück gegangen. Wir konnten sogar auf unseren Matratzen schlafen, welche nicht mehr den Anschein von Wackelpudding hatten gestern Nacht. - Auch der Tremor quittiert diese ruhigere Phase sofort mit einem schlankeren Eindruck und da wir ja gesagt haben, ein, zwei, vielleicht drei Einzelereignisse in der Tiefe ab 30 Kilometer beunruhigen uns nicht, sondern nur neue Bebenschwärme, liegen wir weiter im Soll. - Allerdings wissen wir auch, dass es weiterhin zu früh ist, einen erneuten Nachschub an Magma aus der tiefen Zone auszuschließen, wir müssen noch mehr Geduld mitbringen. - Aber beruhigend ist auch die sinkende Zahl der Beben im flacheren Bereich, der Druck scheint nachgelassen zu haben, vielleicht auch, weil seit gestern wieder mehr Lava über den neuen Verteiler fließt. - Da kommt auch die wirklich gute Nachricht rüber, eine die keine weiteren Tage der Bestätigung braucht. Der neue Lavastrom aus dem Nordteil hat sich deutlich Richtung Mitte auf der alten Lavazunge orientiert. - Das heißt zunächst, keine neuen Schäden und Zerstörungen an der Nordflanke der alten Zunge und die Höhe von La Laguna wird wohl auf dem Lavastrom "Nummer 7" erreicht werden, also ein bisschen weiter südlich, und nicht auf der zunächst angenommenen "Nummer 8". - Gerettet ist La Laguna damit auch noch nicht, aber die Chancen deutlich gestiegen, da wir hoffen dürfen, dass dieser Fluss dann südlich der Montaña La Laguna weiter ans Meer zieht und nicht nördlich des "Hausberg" La Lagunas. - Das ist auch eine gute Nachricht für die Siedlungen Marina Alta und Baja, welche bei einer nördlichen Querung des Hügels auch betroffen wären.

Bei so viel guten Nachrichten dürfen wir den nördlichen Ausrutscher der Lava nicht vergessen, welcher gestern Mittag die Lage bei El Frontón und Richtung Tacande de Arriba verschärft hat. - Unsere Beobachtungen gestern Nacht und heute Morgen zeigen allerdings keinen weiteren Abgang von Lava in diesem Bereich mehr an. Alles was auf dem Hochplateau zu liegen kommt an Auswurf scheint nach Westen abzufließen. - Da unser Blickfeld wegen der Orografie dorthin nicht komplett ist, müssen wir das noch in ein Fragezeichen kleiden, aber da, wo wir gestern die Lava noch nach Norden haben fließen sehen, können wir nichts mehr erkennen. - Was wir aber sehr gut erkennen können ist, dass auch unsere kleine Vulkaninsel, nie war der Ausdruck knackiger, auch wieder Covid im Blickpunkt hat. - Da haben wir schon gelächelt über den Weichzeichner Miguel Ángel Morcuende, Sprecher des Krisenstabes der "Pevolca", der ohne Rast auf jeder Pressekonferenz wieder auf die Einhaltung der Regeln in Sachen Corona gepocht hat. - Nun sind wir auch wieder in den Fokus gerückt, mit über 60 Infizierten erreichen wir eine Inzidenz von über 70 und das ist für uns schon reichlich viel. - Noch medialer breit getreten wird das jetzt, da auch einige Fälle in der UME (Unidad Militar de Emergencias) gemeldet werden, dem für auf Nothilfesituationen spezialisierten Armeekorps, welches uns so gute Dienste hier leistet. - Jetzt fürchtet man auch noch die vielen Besucher von den anderen Inseln am Wochenende, welche die "Verfassungsbrücke" nutzen wollen, um einmal in ihrem Leben einen Vulkan zu sehen. Am 6. Dezember ist bei uns nicht Nikolaus, sondern da kommt es auf die Verfassung an, denn das ist der "Día de la Constitución" - Weiter am 8. Dezember ist "María Immaculada", also der Tag der "Unbefleckten Empfängnis" und bevor ich mir es jetzt nicht nur mit den Nazis, denen der FDP, den Querdenkern und Esoterroristen sondern auch noch mit den Römisch-Katholischen verderbe, obwohl ich selber ein solcher bin, halte ich lieber mal mein Schmuddelmäulchen. - Wer also hier gut mit Feiertagen umgehen kann, der fährt Freitagnachmittag weg und muss erst am kommenden Donnerstag wieder arbeiten gehen. - Was macht man da auf den Kanaren? - Klar, Vulkan gucken und Verkehrsstau in Tajuya basteln. - Wir freuen uns alle wieder riesig auf die vielen Unbefleckten…




Neben den üblichen Gymnastikseiten mit körperlicher Ertüchtigung weiblicher Personen, die meistgeklickte Seite der Kanarischen Insel
Quelle: IGN




Weniger Beben, schlanker Tremor das muss doch auch auf der Seite der gemittelten Tremor-Amplitude zu sehen sein:
Quelle: IGN




Bingo
Quelle: IGN




Ich hatte Ihnen doch von der Siedlung erzählt, welche sich tapfer gegen die Lava wehrt und dort sogar die Gesetze der Physik scheinbar nicht gelten, da die Lava nicht der Schwerkraft folgend in die Siedlung fließt, sondern weiter runter ans Meer. - Auf dem Video für das Cabildo Insular ist das gut zu erkennen und lässt uns auf ein weiteres Wunder hoffen
Quelle:Cabildo Insular




Der Blick auf den Vulkan heute Morgen. - Links kann man einen großen, glühenden "Lavaklops" entdecken, der scheint den Ablauf weiterer Lava nach Norden zu erschweren





Freitag 03.12.2021 El Paso 18:00 Uhr

Trügerischer Frieden?
Über den Wipfeln ist Ruh, aber unter der Erde nicht


Am Krater könnte man meinen, das hat sich erledigt. - Hier ein bisschen Dampf, da mal ein Stoß schwarzer Qualm, aber sichtbare Aktivität, welche nach brachialer vulkanischer Gewalt riecht, absolute Fehlanzeige heute. - So könnten wir uns in der Sonne der Selbstgerechten suhlen, haben wir das nicht immer gesagt, wir kriegen den klein? - Vorsicht, denn unter uns ist immer noch reichlich was los und auch heute war der Mittagsschlaf, natürlich der des Gerechten, erneut auf Wackelpudding gebettet. - Der Tremor drückt das auch aus und wir können nicht recht verfolgen, woher nach der oberflächlichen Ruhe plötzlich diese Hektik in den Grafiken kommt. - Die Deformation an der, der Eruption nächsten Station, der LP03 bei Jedey, hat wieder einen deutlichen Ausschlag nach "up" also oben gemacht und auf einen Schlag 8 Zentimeter gewonnen. - Das bedeutet, dort hebt sich der Boden erneut und da die Station so nah an der Eruption ist, fällt das meist auch sehr deutlich auf. - Aber es ist ja kein Magma aus der Tiefe mehr unterwegs, so weit sind wir uns ja fast alle einig, aber im Reservoir rund um die 12 Kilometer sicherlich noch. - Das scheint nun in Bewegung zu sein, nährt den Tremor und die Deformation und da aus dieser Tiefe das eine Sache von Stunden ist und nicht von Tagen, müsste das namenlose Scheusal eigentlich Feuer und Flamme spucken. - Macht er aber nicht, und das macht uns noch nervöser und unsicherer, da nun wieder keiner mehr weiß, was denn eigentlich Sache ist. - Da kommen auch bange Gedanken von einem neuen Eruptionspunkt, da mächtig Druck vorhanden ist, aber aus dem Ventil nichts, oder nur geringe Mengen entweichen. - Muss alles nicht sein, vielleicht ist der Vulkan schneller fertig, als wir alle zu hoffen gewagt haben, aber die Daten passen nicht zueinander und die nicht passenden Daten passen noch weniger mit dem zusammen, was wir da vom Monster am Kuhkopf präsentiert bekommen.

Die Beben werden generell weniger und in der Tiefe hat es heute zweimal gebockt aber das beunruhigt uns nicht. - Nur wenn es in Schwärmen wieder in der Tiefe anfängt, würde unser mühsam zusammengebasteltes Theorienzimmer zusammenstürzen. - Aber die geringere Zahl der Beben in der jetzt "heißen" Zone zwischen 10 und 15 Kilometer passen eben nicht zum aufgeregten Tremor und genau so wenig zu der Deformation. - Wenn "Involcán" nicht so geizig mit ihrem Wissen um die SO2 Menge in der Gasemission des Vulkans wäre, und uns nur noch wissen lässt, dass der Ausstoß seit vielen Tagen "hoch" ist, dann könnte man auch den Parameter noch mit in die Überlegungen einfließen lassen. - Aber das würde uns wohl nur noch mehr verwirren und endlich gibt es eben auch wieder Parallelen zwischen den Wissenschaftlern und uns Laien, keiner weiß wie es weitergeht. - Am Berg selbst kommt deutlich weniger Lava, allerdings dafür auch wieder im Süden. - Dort kommt jetzt sogar die größere Menge an und richtet sich erneut auf Corazoncillo und die Region südlich der Montaña Cogote. - Wir wissen allerdings nicht, auch weil unserem Blick verborgen, ob das aus dem Hauptkrater kommt oder einer der östlicheren Kraterchen jetzt Lava spuckt. Im Norden bröckelt nach wie vor ein bisschen Lava in El Frontón herab und über den neuen Verteiler gelangt weiter Lava auf den jetzigen Hauptstrom. Dieser lief ja zunächst am nördlichen Rand der Lavazunge, zog dann auf Höhe des Fußballplatzes in die Mitte und hat inzwischen, nach 3 Tagen Laufzeit (also sehr langsam) den südlichen Teil La Lagunas fast erreicht. - Aber eben auf der Zunge 7 und nicht der 8, wie man deutlich an dem Luftbild erkennen kann, welche das Cabildo Insular zur Verfügung stellt. - Das Wunder von La Laguna könnte also auch diesen Angriff überleben, auch weil der Vulkan nicht genügend Nachschub liefert. Seit Tagen nicht, um schnelle Bewegung auf dem, inzwischen über 3 Kilometer breiten Lavafeld, zu bewerkstelligen. - Wie heißt das immer so schön in den alten Kino-Klassikern oder Abenteuerschmökern: Es ist ruhig, zu ruhig und das gefällt mir nicht.




Das hat uns dann wieder nicht gefallen, die Deformation an der LP03 macht wieder Sprünge
Quelle: IGN




Bislang geht unser Hoffen auf, nur noch vereinzelte Beben unter 30 Kilometer
Quelle: IGN




Der Tremor übt sich in Ausdruckstanz
Quelle: IGN




Das Foto des Cabildo Insular der "Nordfront", die frische Lava ist grau auf schwarzem Hintergrund
Quelle: Cabildo Insular de La Palma




Er ist mit der Gesamtsituation unzufrieden




Erinnern Sie sich noch an "das weiße Zeug"? - Das wurde ja dann irgendwann mal gelb, inzwischen gibt es das weiße Zeug das gelb wurde auch in rot...








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