Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 24.11.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



24.11.2021 Tag siebenundsechzig der Eruption


Mittwoch 24.11.2021 El Paso 07:00 Uhr

Katja Ebstein und Sankt Florian singen in La Laguna
Weniger Lava entlastet nördliche Front


Das wäre doch mal ein Duett! - Wobei meine Favoriten ja immer noch Melli und Bruce sind, als sie die eine Gewitterstraße lang donnern… Das zweite Mal jetzt, dass der Ort La Laguna einer bevorstehenden Zerstörung so knapp entgeht, dass man im Vatikan schon wieder einen Wunderlehrling sattelt. - Die Erklärung könnte aber sehr einfach sein, die Lavamenge hat nicht ausgereicht, das begonnenen Zerstörungswerk zu beenden. - Vielleicht hat auch einer am "Verteiler" einen Schalter umgelegt, welcher den Lavastrom mit Nachschub für La Laguna dann doch noch auf den Weg ins Meer lenkte. - Die meiste Last liegt nun wieder mittig auf der inzwischen 3 Kilometer breiten Lavazunge, mit leicht südlicher Tendenz. - Das zumindest ergibt mein erster Überblick heute Morgen über den glühenden Horizont. - Insgesamt ist es ein wenig dunkler, was schon alleine für weniger Lava spricht und dort, wo gestern noch die Lava vom Süden her an La Laguna geknabbert hat, dort ist es komplett dunkel. Ob das hält, das weiß ich natürlich nicht, ich bin für das Glück meiner Katzen und ein bisschen für das meiner Familie verantwortlich, aber noch mehr bitte nicht. - War es gestern noch die Montaña La Laguna, welche im Fokus stand, so ist es heute erneut die Montaña Todoque. Als dritte Möglichkeit bietet sich auch noch an, die "Lavaautobahn" funktioniert wieder und das glühende Gestein läuft schnell und wohlmöglich in einer vulkanischen Tube hinab und unsichtbar für uns ins Meer. - Das allerdings würde bedeuten, man könnte mehr Dampf aus dem Wasser aufsteigen sehen und den sehen wir im Moment nur unterhalb des Hügels von Todoque. Ein Seitenarm fließt noch Richtung Norden, welcher La Laguna näher kommen könnte, aber der ist nicht besonders kräftig, wenn wir das an der Farbe der Glut ausmachen wollen. - So meine Theorie, es fließt deutlich weniger Lava seit gestern Mittag, was das Überlaufen aus der Mitte der großen Lavazunge Richtung Norden schwerer macht.

Es gibt etwa genau so viele Beben wie noch die Tage zuvor, also zu viele. Aber es fallen zwei Dinge auf. Einmal sind die Magnituden deutlich geringer, der "Klopper" heute Nacht war mit 3,8 nicht mal in der Lage, mich aus dem Bett zu schmeißen. - Darüber hinaus liegen die Epizentren weiter verstreut über den südlichen Teil der Insel, als noch vor ein paar Tagen. - Was das nun wieder bedeutet, das weiß ich nicht, aber immerhin habe ich mir selbst eine kluge Frage gestellt… Am Krater gab es weiter Auswurf von Gasen und pyroklastischem Material, aber nicht so schwung- und kraftvoll wie noch vor zweieinhalb Wochen, aber diese Tendenz ist ja auch schon keine neue Angelegenheit mehr. - Sollten wir damit den Lavaschub nach den vielen Beben vom 22.11. bereits aufgearbeitet haben, oder war das noch die Lieferung aus Tagen zuvor? - Haben wir auch bereits festgestellt, im Fragen stellen bin ich besser als im beantworten dieser, aber da draußen wimmelt es doch nur so vor Leuten, die das besser wissen müssten als ich. - Aber das ist eben so, wer es besser weiß, der weiß zuallererst, dass man Vulkanen nicht trauen kann, sondern nur Bankern und Sozialökonomen der FDP. - Also befassen wir uns mit dem Nebenschauplatz in Sachen Wetter, denn davon verstehe ich auch nichts. - Der neue Donnerstag ist jetzt Freitag, also haben wir noch einen Tag mehr bekommen, die Asche aus dem Weg zu räumen, bevor die Westseite der Insel dann mit Hilfe eines Tiefs gespült wird. - Aber ich würde mich nicht darauf verlassen, ich gehe heute erneut meine Runden mit Besen und Schaufel in der Hand, ich glaube es wird schon übermorgen nass und bin ganz gespannt darauf, wie heiße Lava auf richtig viel Regen reagiert.




Geringere Magnituden, weiter gestreut
Quelle: IGN




Gleichbleibend niedrig
Quelle: IGN




Auch hier erneut ein stabiles Bild
Quelle: IGN




Vom Kollegen anders optisch anders aufbereitet
Quelle:Volcano Discovery




Gestern Abend, Blick Richtung Südwesten und dem nahenden Unglück für La Laguna. - Merken Sie sich das weiße Haus im Vordergrund




Heute Früh gegen 05:00 Uhr, gleicher Blickwinkel. Nur noch linker Hand blinkt frische Lava auf, die sich nach Norden wendet





Mittwoch 24.11.2021 El Paso 18:00 Uhr

Haben wir eigentlich Glück, oder Pech gehabt?
Oder soll man über so etwas gar nicht nachdenken


Am Krater ist es jetzt wieder leise, nachdem den ganzen Tag über wieder der Jet gestartet ist, ohne jemals abzuheben. - Aber bei weitem nicht so laut wie noch am Beginn der Eruption, wir sind also ein Stück weiter… Wo wir sind, wer weiß das schon und die heutigen Daten geben dazu auch nicht wirklich viel mehr her. - Beben werden wieder geringer, sowohl in Anzahl als auch in Magnituden, das letzte Beben 4+ ist schon fast zwei Tage her. - Inzwischen sind die Hypozentren durchmischt, es wechseln sich solche der flachen Fraktion (10 - 15 Kilometer) mit solchen der tiefen (30 Km +) ab. - Ich kann also nicht erkennen, ob da gerade jemand Most holt oder wegbringt, aber wenn man den "Jet" am Hauptkrater und an Robin als Ankündigung für mehr Magma nehmen will, dann ist heute Nacht wieder mit größeren Lichtspielen auf der Lavazunge zu rechnen. - Der Tremor ist unerschrocken niedrig und gibt das an die gemittelte Tremor-Amplitude weiter, wir marschieren auf niedrigem Niveau Richtung Dezemberausgang. - Die Deformationen sind weiter ein klein bisschen zurückgegangen, also von dort kommt kein Signal für größere Mengen an aufsteigendem Magma. - Schwierig wird es bei den Gasemissionen, denn so einfach lassen sich die nicht einfangen. - Carmen López muss heute in den geschwefelten Apfel beißen und den Wert von 1.300 bis 18.000 Tonnen SO2 in der aufsteigenden Rauchsäule aus dem Krater melden. - Sicher können wir uns jetzt einen Wert aussuchen, so war das doch wohl gemeint, da ist was für Katastrophenjunkies dabei und für mich auch. - Ist natürlich Quatsch, zeigt aber mal wie schwierig das ist, da eine gültige Zahl für einen Moment oder Tag zu erhaschen. - Das ist äußerst schwierig und dann haben die Wissenschaftler auch noch eine Geheimsprache erfunden, damit wir das nicht lesen können und geben die Werte in DU (Dobson Unit) an. Und in der Tat, folgt man dem Link zum Pandonia Global Network an der Station Izaña auf Tenerife, dann gewinnt man schon einen Eindruck, warum das Geschäft des Schwefelratens so unfreundlich ist. - Ich nehme dann mal die 1.300 Tonnen…Es gibt also nicht wirklich Neues vom Vulkan, außer dass er jetzt wieder ruhiger geworden ist und wir in die Nacht eintauchen und sehen können, ob der Eindruck, dass es wieder ein bisschen mehr Lava gibt, richtig ist. - La Laguna bleibt weiter bislang verschont, das Zeug fließt jetzt genau zwischen den Hügeln (La Laguna - Todoque) durch und nimmt dabei die letzten Häuser mittig noch mit. - Nur am südlichen Rand der Montaña Todoque stehen noch ein Dutzend Wohnungen, ich schlage die dann gleich mal für ein weiteres Wunder vor

Ein Gedanke kommt uns allen ziemlich oft. - Haben wir eigentlich Glück gehabt, oder Pech mit dem jetzigen Geschehen rund um den Vulkan. - Überwiegend spricht man von Pech, da wir alle eben der Meinung waren, der nächste Ausbruch findet weiter südlich statt. - Drei, vier Kilometer weiter im, rund um Santa Cecilia, man evakuiert die paar Leute aus El Charco und dann sehen wir der folkloristischen Veranstaltung "Kanarischer Vulkan" bequem zu. - Gut, ein bisschen daneben, aber es hätte auch viel schlimmer kommen können. - Drei, vier Kilometer weiter nördlich und El Paso, Los Llanos und Tazacorte wären weg gewesen. - Und sagen Sie nicht, so weit nördlich kommt nichts mehr, der Vulkan "Tacande" von 1470 wanderte um die Montaña Enrique herum bis El Paso. - Hätte der auch nur annähernd die Massen verteilt wie es der jetzige Vulkan macht, dann wären Los Llanos und Tazacorte auch noch abgedeckt worden. - Oder aber, der bricht mitten in einem Ort aus, nicht wie am Kuhkopf auf der "Grünen Wiese", dann ist richtig Bambule angesagt und wir müssen mit vielen Toten und Verletzten rechnen. - Abschließend wird man das natürlich nicht behandeln können, aber wir müssen wohl gründlich darüber nachdenken, wo denn zukünftig neue Siedlungen entstehen sollen. - Da kommt der Vorschlag, aus dem geplanten Golfplatz in Tamanca, oberhalb El Remos ein "Neu-Todoque" zu machen ziemlich schräg daher. - Nicht nur, dass das ziemlich nach Business klingt, 500 Häuser dort in der Zone von höchstem Risiko, ich glaube wir sollten das neu überlegen. - Ob nun Glück oder Pech, das wird ganz subjektiv bleiben, aber sicher ist es der Vulkan der Geschichte der Kanarischen Inseln, welcher den gewaltigsten Schaden in finanzieller Sicht angerichtet hat. - Aber, der nächste könnte noch schlimmer werden, wenn wir nicht ein klein bisschen aus dem Geschehen lernen.




Der Tremor zeigt eine Stabilität, die erstaunlich ist
Quelle: IGN




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