Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 12.10.2021 Vulkanausbruch

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Vulkantagebuch



12.10.2021 Tag vierundzwanzig der Eruption


Dienstag 12.10.2021 El Paso 07:30 Uhr

Ruhige Nacht mit kurzen Ausnahmen
Aber die Katastrophe geht weiter


Das von uns erhoffte Wunder hat sich nicht eingestellt. - Die Lava strömt weiterhin zum allergrößten Teil im Nordwesten aus dem Krater und befeuert so die gefährlichsten Zonen am Industriegebiet und der Gegend von "La Somada", südlich der Anlage "La Plantación". - Dort befürchtet man einen weitere Schwenk in nördliche Richtung, falls eben Lava in großen Mengen dort nicht schnell genug in den Westen, also weiter runter in den Atlantik, abfließen kann. - Wieder ist es Enrique von VolcanosyCienciaHoy, der mit seinen Karten das beste Bild der Situation darstellt und er bezeichnet die "heißen Punkte" als 9b und 9c. Der Krater bietet nur ein ganz klein wenig Veränderung, da ist kaum etwas passiert. - Die Gase scheinen gut entweichen zu können, was die relative Ruhe um die Region Kuhkopf zulässt. - Aber der Tremor, also die vielen ständigen Beben, welche auf den Magmafluss hindeuten, der sich zum Krater begibt, der ist auffälliger geworden. - Es scheint mehr Magma nach zu kommen, was bislang allerdings eine Vermutung ist. Das untere Ende der nördlichen Lavazunge ist bereits nah am Meer, zwar nicht ganz so schnell, wie man da ursprünglich vorhergesagt hatte, aber es ist anzunehmen, dass der nördliche Strom (9A) noch vor der südlichen Lavazunge an den Atlantik gelangt. - Diese kommt kaum noch voran, vor allem wegen fehlenden Nachschubs an Lava, der im Moment eben fast ganz in den nördlichen Teil schießt.

Es sind ein paar Beben weniger, als noch gestern Nacht. - Ob das bereits als gute Nachricht verkaufsfertig ist, das weiß ich nicht, man muss abwarten. - Auch den Zusammenhang mit den Deformationen, welche sich eben seit Tagen zwar nicht wirklich nach oben, aber eben auch nicht nach unten bewegen. - So lange Beben und Deformationen nicht deutlich nachlassen, so lange brauchen wir über ein baldiges Ende der Eruption nicht sprechen. - Werden die Beben flacher und steigt die Deformation an, dann muss man sogar mit einer weiteren Eruptionsstelle rechnen. - Aber auch das ist momentan nicht imminent. - Aus der Pressekonferenz des Krisenstabes gestern nehmen wir noch die Zahl von 591 Hektar Land, welches inzwischen von Lava bedeckt oder umgeben ist. - An der breitesten Stelle ist die Lavazunge inzwischen 1.520 Meter breit und weiter 6,5 Kilometer lang. - Zerstörte Gebäude, da sehen wir inzwischen ein bisschen klarer. - Von den, weit über 1.000 angegebenen Totalschäden sind 620 Wohnhäuser. - Wie viele davon als Hauptwohnsitz dienen, das ist noch nicht ganz klar und wird wohl klugerweise auch erst ganz zum Schluss ermittelt, denn der Vulkan ist noch bei der Arbeit. - Ob unsere Zone noch mit einem Hausarrest belegt ist, das weiß ich nicht, aber gestern Nachmittag sollten wir nicht aus dem Haus, da man giftige Dämpfe befürchtete, welche sich bei der Vereinnahmung des Industriegebietes durch die Lava ausbreiten könnten. - Das Wetter spielt auch weiterhin nicht mit. - In den oberen Schichten aus Westen, was den Flughafen wieder lahmlegt, unten so gut wie überhaupt kein Wind und die Gefahr einer Inversionslage. - Im Moment laden uns alle Luftmessstationen noch ein, unserer normalen Aktivität nachzugehen, als wüssten die, was für uns so normal ist… Aber sicher lohnt sich da ab und zu mal einen Blick drauf zu werfen.




9b und 9c, das sind die beiden Punkte, auf die das ganze Aridanetal blickt, besonders die Einwohner des südlichen Teils La Lagunas




Ein paar Beben weniger ergeben noch keinen Sommer... Volcano Discovery




Dafür steigen die Amplituden des Tremor an




Das morgendliche Portrait des Übeltäters





Dienstag 12.10.2021 El Paso 19:00 Uhr

Neue Evakuierungen südöstlich La Lagunas
Cruz Chica bis Las Martelas


Das Leben ist kein Faktencheck. - Immer wenn es ganz Dicke kommt, muss man besonders vorsichtig sein und alle Nachrichten dreimal hinterfragen. - Aber die Aufregung, die Angst, die Menschen neigen dazu in der Herde in Panik zu geraten und so weiter. - Heute haben sich die Nachrichten wieder mal überschlagen und ich versuche nun, das ein bisschen konkreter werden zu lassen. - Der nördlichste Lavastrom sorgt weiter für Zerstörung, allerdings südlich des Camino Cumplido. - Direkt vom Industriegebiet hinab auf die Straße, aber dort scheint der Lavastrom nun nicht mehr, oder ganz langsam weiter zu ziehen. - Wir können von unserem Standort aus die Häuser am Camino Cumplido sehen und im unteren Bereich steht noch alles. - Aber weiter südlich wandert die Lava weiter und zieht wohl auf den Spar und die Tierklinik an der Straße nach Puerto de Naos. - Relativ schnell, gut genährt durch den immer noch an der nördlichen Flanke austretenden Lavafluss. - Wie gesagt, das sind Momentaufnahmen aber die Aussage in anderen Medien, der Camino Cumplido sei verschwunden, die stimmen heute um 18:30 Uhr nicht. - Aber der Schaden weiter südlich ist auch immens und wie es weiter gehen kann, das hat wieder mal Enrique in eine der Grafiken gepackt. - Wir dürfen nicht vergessen, nach dem ganzen Schlamassel, dass wir nach Enrique irgendeine Gasse oder sonst was benennen, so nah dran ist der, aber doch auf Tenerife.

Folgerichtig beginnt man nun mit weiteren Evakuierungen, Camino Cruz Chica nördlich, bis Las Martelas (Casa Kiko eingeschlossen) und unter der Straße LP 213 die Abzweigungen, welche eben zwischen Las Martelas und Camino Cruz Chica liegen. - 800 Menschen sind das wohl und zunächst ist der Sammelpunkt in Los Llanos, Campo de Lucha. - Aber das ist eigentlich schon wieder eine alte Nachricht, darüber hinaus werden alle Bewohner informiert und man gibt denen Stunden Zeit, das Wichtigste zu packen. - Leider ist die Karte der Evakuierungszone ein bisschen klein, aber wer da wohnt, der sollte bereits deutlich aufgefordert worden sein zu gehen. - Ärgerlich, aber erinnern wir uns, die vielen vorsorglichen Evakuierungen haben am Anfang dafür gesorgt, dass bislang niemand durch den Vulkanausbruch sein Leben verloren hat, oder auch nur ernsthaft verletzt wurde. - Also ist es nicht verfrüht oder zu vorsichtig, sondern die machen sich schon ihre Gedanken, ob und wann evakuiert wird. - Sollte nun die Lava weiter ihren Weg ziehen und in solche großen Mengen Nachschub erhalten, dann werden in den kommenden Tagen noch deutlich mehr Menschen aus ihren Häusern gebeten werden. - Dazu brauchen wir auch die Gästebetten der touristischen Einrichtungen, also überlegen Sie sich gut, jetzt nach La Palma zu reisen. - Nicht gleich für Dezember oder Januar stornieren, das wäre verfrüht, irgendwann geht auch dem Bösen Onkel Olaf die Puste aus, im Moment wäre ein La Palma Urlaub allerdings irgendwie schräg. - Einen extrem guten Hinweis habe ich gestern noch erfahren. - Wer sein Haus verlassen muss, oder in der Nähe der gefährdeten Zone sein Haus hat, der möchte doch bitte in seinen Wassertank oder Pool eine Ausstiegshilfe für Tiere installieren. - Das macht man in einem Pool ganz einfach, in dem man einen Liegestuhl schräg in den Pool stellt, ein tieferer Tank braucht hingegen schon ein längeres Brett. - Hunde, Katzen und anderes geflüchtetes Getier gerät auf der Suche nach Wasser immer wieder in die Falle eines Pools oder eines Tanks und kommt dann nicht mehr raus.

Der Vulkan selbst ist kaum zu hören heute, aber er spuckt weiter kräftig Lava. - Weniger Gase und die kommen eben ohne Störung aus den Schloten, ich habe deren zwei gezählt und zusätzlich kommt auch durch den Auslass der Lava noch Gas und Gesteinspartikel mit. - Ein paar weniger Beben als noch am Vortag. - Keine Änderung bei Epi- und Hypozentren, der Tremor nimmt leicht ab. - Die Deformationen gehen auch, allerdings minimal zurück, also deutet momentan nichts darauf hin, dass das aufsteigende Magma sich einen neuen Weg nach außen suchen muss. - Das ist immer noch nicht vom Tisch, aber so lange das Ventil am Kuhkopf funktioniert, braucht es keinen anderen Ausgang. - Ganz aufmerksam allerdings müssen wir die weiteren Wege der Lava verfolgen und können nur hoffen, machen auch beten, dass der nördliche Strom irgendwie zurück in das alte Bett findet und nicht weiter durch das Aridanetal pflügt.




Immer wieder Enrique mit den anschaulichsten Karten





TicomSolucions für das Cabildo Insular, aufgenommen, 11:30 Uhr PDF




Immer noch viele Beben, aber ein paar weniger...




Auch hier meint man ein kleines Abnehmen der Anzahl beobachten zu können




Der Tremor wird ruhiger, würde weniger Lava bedeuten




Evakuierungsgebiet heute









Familie Ingrid & Mathias Siebold
Calle el Torreón 5/7
E-38750 El Paso
La Palma, Islas Canarias, Spanien
Telefon: + 34 922 497 216
WhatsApp: + 34 616 167 775
email: m.siebold@casamartin.de

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