Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 16.01.2022

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 16.01.2022


Sonntag 16.01.2022 El Paso 10:00 Uhr

Tourismus in Zeiten des Vulkans …Covid-19
Seismische Inzidenzen


Vulkankartoffeln
Als Bauer wäre ich gerne ein bisschen dümmer. - Da war doch was. - Genau, am 14. Oktober habe ich doch in einem Anfall aus Mut, Hoffnung und letztem Aufbegehren Kartoffeln gepflanzt. - Vulkankartoffeln. - Jetzt, also genau drei Monate später, so machen wir das hier, habe ich diese geerntet. - Dass da nicht viel bei rum kommt, das habe ich nach ein paar Wochen schon bemerkt, mag sein dass Kartoffeln unter Folie ganz gut gehen, unter Asche aber nicht. - Dennoch, ich habe etwa so viel geerntet, wie ich gesät hatte, also noch im nachhaltigen Bereich, und eigentlich war es doch nur Symbolik und nun haben wir mehr als zwei handfeste Mahlzeiten. - Damals wussten wir ja noch nicht, ob wir diese Kartoffeln jemals ernten würden, oder ob die gleich als Bratkartoffeln in der Erde verbleiben aber bei uns ist ja alles gut gegangen und wir zählen zu den Privilegierten. - Außerdem wissen wir ja inzwischen, fegen modelliert den Charakter und wenn wir heute eine Buchung annehmen für unsere Häuschen, dann haben wir bereits einen Text in Sachen Asche vorbereitet. - Es knirscht weiterhin alles und überall, und immer wenn wir glauben, nun hat die Brisa oder das bisschen Regen die Dächer endgültig sauber gemacht, dann werden wir eines Sandigeren belehrt. - Aber wie gesagt, Asche auf unser Haupt und jetzt kommen zwei, vielleicht drei Tage Calima, also gelber Sand gegen schwarzen und warum regnet es diesen Winter eigentlich so wenig?

Bananen
Vor lauter Vulkan und jetzt Covid ist uns ein bisschen das Gefahrenradar für Trockenheit entglitten. - Während des Ausbruchs war es uns ja eigentlich sogar recht, dass es kaum regnete, aber inzwischen bleibt ja wieder Raum zum Granteln und wer könnte das besser, als trockengelegte Landwirte. - 230 Hektar Bananen (laut Gobcan) von der Lava zerstört, mindestens noch mal so viele vertrocknet, da keine Wasserversorgung mehr und hätte es deutlich mehr geregnet, dann wäre der Verlust nicht annähernd so groß. - Kommende Woche nun hoffen wir auf ein paar Tage Regen im Westen, aber das ist viel zu spät, da noch etwas retten zu wollen. - Allerdings war es leichter, in Brüssel die Hilfen für unsere Bananenproduktion auch für die zerstörten Flächen frei zu machen und erste Pflanzer berichten auch bereits, dass sie erneut auf der frischen Lava wieder ihre Felder ziehen wollen. Ob das wirklich gelingt, das ist eine komplett andere Frage und ob das sinnvoll ist, wieder eine andere Geschichte. - So gut muss das Geschäft dann doch gewesen sein und hier gilt nicht: Die dümmsten Pflanzer haben die krummsten Bananen. - Aber weiter bleibt die Drohung, der Klimawandel könnte auch uns weiter auf die trockene Seite der Angelegenheit schicken, leider bestehen. - Warum man dann gerade Bananen pflanzt und nicht Kulturen, die weniger Wasser brauchen, das diskutieren wir hier jetzt nicht.

Tourismus
Wir nähern uns dem Thema an, denn auch wenn die Bananen wohl direkt der größte Einzelposten in unserer Inselvolkswirtschaft ist, der Tourismus mit Peripherie generiert noch mehr Einkommen für die Insel. - Da ist dann auch nicht alles mess- oder zählbar, aber die Wertschöpfungskette in Sachen Inselbesucher reicht eben über Unterkunft, Mietwagen und Restaurantbesuch deutlich hinaus. - In Sachen Vulkantourismus erwarten wir uns natürlich eine ganze Menge und wollen das natürlich deutlich vom, nicht so geschätzten Katastrophentourismus während der Eruption abgrenzen. - Vielleicht ist es besser, all die krummen Dinge, rund um das Grinseselfie vor spuckendem Vulkan schnell auf den Schuttabladeplatz der Peinlichkeiten zu bringen. - Aber auch die andere Seite, von den Vermietern, die plötzlich Wucherpreise für ihre Unterkunft forderten, bloß weil irgendwie nah am Vulkan und auch für eine Nacht zu haben, forderten. - Der Markt wird das schon bereinigen, das haben wir dann auch öfter gehört. - Es ist auch in der Tat so, dass es inzwischen eine gewissen Bereinigung des Marktes gibt, allerdings nicht durch neoliberales Geschwurbel, sondern durch Covid und der damit einhergehenden "Flugverbotszone" über Tourismus-Europa. Vereinzelt raffen sich die "Überlebenden" der ganz harten La Palma Fraktion auf und fliegen über Madrid oder Tenerife zu uns. - Man sieht inzwischen fast mehr internationale "Damnificados" also Vulkangeschädigte auf der Insel, um nach dem Ende der Eruption nun den Zweitwohnsitz freizuschaufeln, oder eben abzuwickeln, falls man das Pech hatte, seinen Besitz unter Lava verschwinden zu sehen. - Am Vulkan liegt es in keiner Weise mehr, dass uns weniger Leute besuchen, sondern an der Gesamtsituation in Sachen Pandemie. - Einige Male allerdings hat man uns auch mitgeteilt, man wolle noch abwarten, die Insel wieder zu besuchen, da man schon wieder gerne fertige Infrastrukturen nutzen wolle. - Manche sagten allerdings auch, nie wieder La Palma, denn alles, was wir so gerne gesehen haben und wo wir unsere Urlaubswurzeln ausgestreckt haben, ist jetzt unter Lava versunken. - Das alles ist auch respektabel, allerdings läuft uns ein bisschen die Zeit davon, wenn wir auch neue Gäste locken wollen.

Covid
Das Ding mit dem Vulkan gerät zwar nicht in Vergessenheit, aber wir sind länger bereits aus den Tagesnachrichten verschwunden und müssen uns erst wieder rührig in Erinnerung bringen, sollte es denn ab April oder Mai wieder losgehen in Sachen Flugtourismus. - Das mit April habe ich einfach mal so in den covidianischen Raum gestellt und hoffe dabei natürlich auf die Weisheit und Kenntnis unseres Ministerpräsidenten, der ja eine Veränderung in Sachen Covid-Strategie für die Zeit nach Omikron angekündigt hat. - Leute mit querlesender Dysfunktion haben daraus dann Spanien bereits ins Reich der Entschwörer gepackt. Allerdings vergessen viele dabei, dass man solch ein Wagnis in Sachen "Grippefizierung" sich nur dann erlauben kann, wenn man solch hohe Impfquoten aufweisen kann, wie sie es eben im Land der Iberer gibt. - Hier muss man auch die unsinnige Diskussion um eine allgemeine Impflicht nicht angehen, so bleibt mehr Zeit und Kraft für progressivere Verfahren. - Auf der Insel selbst sind wir inzwischen vom Vorzeigemädel zum Schmuddelkind geworden. Inzidenzen über 2.000 und Kapitulation in Sachen Nachverfolgung und auch meldet sich unsere, vor Jahresfrist noch so stolze Krankenhauschefin nicht mehr mit Erfolgsmeldungen sondern überlässt in den Pressekonferenzen das Wort dem politisch Verantwortlichen, Kilian Sánchez. - Glasnost macht halt doch nur Spaß, wenn es gute Dinge zu entdeckeln gibt und ein bisschen bleibt also der Vorwurf an der taffen Dame des Krankenhauses, sie sei eine Gutwetterdompteuse.

Covid
Aber wir stehen halt nicht alleine da, Solidarität in Sachen Covid krumm herum verstanden und nun will man aus der Not eine Tugend machen mit Beispielfunktion wohl in ganz Europa. - Ein bisschen nimmt Spanien jetzt dabei auch die Rolle eines Versuchsfeldes ein, dreimal Impfen macht Corona zur Grippe, mal auf Focus-Deutsch formuliert. - Leider müssen wir das noch abwarten, ob wir das alles so elegant hinbekommen, wie unser Beau Pedro sich das so vorstellt. Zwischendurch habe ich, angesichts unserer Inzidenzen, manchmal eher den Verdacht, man will diese ganzen Zahlen einfach mal los sein, da eine wirksame Nachverfolgung von Kontaktpersonen bei solchen Zahlen schlichtweg unmöglich ist. - Aber Pedro Sánchez ist ja "kein Dummer nicht", wie man das in Alpennähe so umschreibt und vielleicht bringt uns das ja wirklich im Frühling wieder auf die touristischen Beine. - In welche Richtung das dann läuft und ob der Norden dann wirklich mehr Chancen hat als ein kupiertes Aridanetal, ich halte mich da mit heller Sicht zurück. - Nicht, weil ich nicht sehen will, sondern weil ich es einfach nicht wirklich einschätzen kann. - Die anfängliche Euphorie in und um den Norden der Insel ist inzwischen ein bisschen entmuntert, fehlende touristische und generelle Infrastrukturen, ganz unabhängig von anderen Umständen, sind wohl doch hemmender und störender als ursprünglich angenommen.

Tourismus
Viel hängt auch davon ab, wie denn die Reiseveranstalter auf unsere rote Doppelampel (Vulkan und Covid) reagieren und überhaupt im Sommer mit uns planen. - So lange diese Fragen offen bleiben wird es auch keine Sicherheiten für die Carrier, also Fluggesellschaften geben und das wiederum zwingt natürlich auch den Individualtourismus erneut in die, eh schon weichen Knie. - Ungeklärt bleibt ebenso, wenn wohl auch nur mittelfristig, wann denn Puerto Naos wieder ins touristische Geschehen eingreifen kann. - Wieder nicht für den Individualtourismus, aber ohne das Hotel dort wird es kaum Reiseveranstalter geben, die sich erneut für unser kleines Inselchen begeistern lassen. - Noch schafft es eben der Individualtourismus nicht, belastbare Flugpläne zuzulassen, welche auch den Gästen irgendwelche Planungssicherheiten geben. Da wird man, nach Covid, vielleicht auch mal wieder mit irgendwelchen Verbänden sprechen müssen, ob nicht verkaufte Tickets für einen bestimmten Termin einfach mal als echter Vertrag gelten sollten, den beide Seiten einhalten müssten. - Die Generalausrede Covid ist natürlich nachhaltiger, als der Vulkan bei uns, aber nur jeder vierte Gast etwa, dem man mehrfach den Flugtermin verschoben hat, kommt dann wirklich noch zu uns. - Es gibt also tausend und mindestens eine weitere Baustelle in Sachen Tourismus auf La Palma und ich habe jetzt mal einen Geheimtipp, den Sie auf keinen Fall weitergeben dürfen: Visit La Palma jetzt! - Man muss halt über Madrid oder eine andere Kanareninsel, aber selten war man individueller auf der Insel als Urlaubsgast unterwegs als jetzt. - Man kommt zwar noch nicht überall hin, aber wer Zeit hat, und das sollte ein Urlauber doch mindestens hinbekommen, der fährt halt einfach "hinten rum" und kommt dann auch dahin wo er will. - Und, was haben wir uns alle gemerkt: Buchen Sie vor Ort, Hütte und Auto, nicht bei internationalen Datenbanken, die nur ihre Rechnerleistung verkaufen. - Mag ein klein bisschen mühevoller sein, vielleicht muss man ein, oder zweimal mehr klicken, oder haben Sie einfach schon mal daran gedacht, einfach hier anzurufen? - (Nicht bei uns persönlich, ich meine bei den lokalen Vermittlungsbüros). Sie werden überrascht sein, da gehen Menschen ans Telefon und können sogar Ihre Fragen beantworten, was für eine wunderbare, wirklich Neue Welt!

Vulkan
Er dampft weiter vor sich hin, mal stinkt er, mal nicht. - Wenn Sie jetzt glauben, wir sprächen von Ihrem Mann, dann irren Sie sich zumindest ein bisschen. - Wir meinen natürlich den Krater, als äußeres Erscheinungsbildes des Vulkans. - In der Tat hat sich in den, jetzt schon wieder 4 Wochen kaum was getan in Sachen messbaren Daten und Auffälligkeiten. - Es gibt weiterhin seismische Bewegungen, von Erdbeben will ich bei Stärken von bis zu 2,3 nicht wirklich reden. - Aber alles in einem erklärbaren Bereich, die Insel rückt sich langsam wieder zurecht und das eben langsam, so langsam wie das noch vorhandene Magma in den Kavernen, Kondukten und Reservoirs auskristallisiert. - Dazu gehören dann auch weiter die Gasemissionen, die man weiterhin manchmal im Tal auch riechen kann. - Morgens besonders, aber in den Messstationen kann man dann ablesen, dass wir in Sachen wahrnehmbarem SO2 weit von früheren, alarmierenden Werten, entfernt sind. - Anders beim Kohlendioxid. - Hier stellt man immer noch Mengen fest, welche wohl deutliche Probleme bereiten können und das besonders im unteren Bereich der Insel und südlich der Zone um die Lavazungen. - Dort gast es noch gewaltig vor sich hin, aus dem Boden, für uns Menschen aber nicht wahrnehmbar. - Die Magmakondukte laufen dort in der Region San Nicolás, Todoque so flach unter der Oberfläche, dass auch noch während des Abkühlungsprozesses reichlich CO2 ausgeschüttet wird. - Dieses zieht, da schwerer als Atemluft, nach unten und die meist vorherrschende Windrichtung NO tut ein übriges hinzu, gerade das Delta rund um Puerto Naos zur komplizierten Zone zu machen. - Hier auch wieder die tiefer gelegten Regionen, also Keller, Mulden, Garagen, Bodegas und Opel Mantas. - Keiner der, immer noch reichlich vorhandenen Mitarbeiter der wissenschaftlichen Instituten wagt nun eine Vorhersage, wann sich denn die CO2-Werte auf ein Niveau stabilisieren, das wieder uneingeschränkten Zugang nach El Remo, Charco Verde, Puerto Naos und La Bombilla ermöglicht. - Eigentlich hatte man das schneller erwartet, oder zumindest erhofft, aber noch gibt es da keine Entwarnung. - Auch das ist natürlich in Sachen touristischer Planung deutlich kontraproduktiv, solch eine Destination kann man nicht vermarkten, so lange keine konkrete Sicherheit greifbar ist.

Wiederaufbau
In Sachen Infrastruktur gab es nicht wirklich Überraschungen, allerdings Bestätigung der, nicht wirklich fröhlichen, Realität. - Die beiden Bagger in La Laguna geben sich reichlich Mühe, allerdings hätten wir gerne 20 davon und nicht nur deren 2. - In Richtung San Nicolás wird nahe Kreuzung Tajuya auch gearbeitet, allerdings kann ich das nicht beurteilen, mit welcher Hingabe dort gebuddelt wird. - Inzwischen sieht man aber wohl ein, dass man zunächst über die Lava Wege und Trassen ziehen wird und nicht das ganze Zeug wegräumen, um dann auf dem vorhergehenden Grund die Straßen wieder herzustellen. - Das würde viel zu lange dauern und man wird wohl auch 2 Schritte machen. - Zunächst provisionale Wege ermöglichen, also in den Süden und nach Puerto Naos, zum Teil nicht asphaltiert, sondern auf zerkleinerter und platt gewalzter Lava und dann erst im weiteren Verlauf der Monate/Jahre, neue Verkehrswege durch den betroffenen Teil des Aridanetals ziehen. - Dann könnte es eine Mischung aus Wegräumen und "Rüberfahren" über die Lavaströme geben und bis dahin ist man sich vielleicht auch über die zukünftige Nutzung der von Lava überströmten Flächen einig. - Die allererste und wichtigste Verbindung ist zwischen La Laguna und Todoque, von dort aus, also hinter Las Norias, kann man sowohl den Süden der Insel erreichen als auch Puerto Naos und wenn die Temperaturen der Lava das zulassen, dann könnte man in ein paar Monaten eine solche provisorische Trasse in beide Richtungen sicherlich verlegen. - Oben, also in der Region San Nicolás, dort wo die LP2 zum Teil unter 80 Meter Lava eingeschlossen ist, dort wird man völlig neu überlegen müssen und vielleicht die Straße in den Süden weiter nach unten verlegen.

Wiederaufbau
Immerhin gibt es in La Laguna, also dem nördlichen Teil, inzwischen wieder eine Straßenbeleuchtung. - Noch nicht viel, aber nachts brennt dort jetzt wieder Licht und macht ein bisschen Hoffnung, die Wunden im Aridanetal doch mittelfristig schließen zu können. - In Los Llanos gab es eine Stellenausschreibung in Sachen Wiederaufbau und man sucht dort doppelt so viele Juristen wie Architekten und schon sind wir bei einem Thema, welches uns während der Eruption noch weiter weg schien, als soziale Kompetenz bei der FDP. - Wollte man zunächst glauben, jetzt wird es einfacher, zum Beispiel Straßen zu bauen, da man eben nicht mehr Grundstücke oder katalogisierte Schutzräume umfahren muss, so zeigt sich nun, Pustekuchen. - Der Grundbesitz erstreckt sich auch auf den Untergrund und man will da seitens des Gobierno de Canarias auch nichts daran ändern. - Könnte man wahrscheinlich auch gar nicht, oder man würde in ausschweifenden Enteignungsverfahren die Eigentümer entschädigen. - Daraus entsteht natürlich auch die Frage, kann ich (man) denn wieder auf mein Grundstück bauen? - Radio Eriwan meint dazu: Grundsätzlich Ja! - Allerdings möchte man das auf diejenigen kanalisieren, welche den ersten und einzigen Wohnsitz dort hatten und natürlich auf die Bananen. - Wenn Sie jetzt fragen, warum schreibt er natürlich: Wir sind die einzige Bananenrepublik der Welt, welche stolz auf diesen Umstand wie Titel ist. - Ob es, mittels Dekret, Gesetz oder Raumordnung gelingt, manchen das Bauen auf der Lava zu ermöglichen und anderen nicht, das wird dann im folgenden Marathon der Juristen geklärt werden müssen. - Dabei spielt dann dir Frage, will ich denn überhaupt auf einer 20 Meter hohen Lavaschicht bauen und dann wohnen, wo doch rund herum um mich alles schwarz ist. - Daran schließen sich dann auch noch die ganzen Forderungen derer an, die zwar nicht ihren Besitz verloren haben aber jetzt nicht mehr oder schlecht erreichbar sind. - Haben die ein Recht auf einen erneuten Straßenanschluss auf Kosten der Allgemeinheit? - Arbeitslose Juristen haben also auf La Palma die kommenden Jahre wohl mehr Aussichten als Raumplaner und Architekten und wir sind äußerst gespannt, wie man denn die vielen Ausnahmeregeln angesichts eines spuckenden Vulkans im Alltag dann juristisch verteidigen will. - Oder eben abwimmeln, dass nun alle anderen, nicht Geschädigten zum Beispiel auch fordern, auf weniger Land und unter geringeren Auflagen bauen zu können.

Wiederaufbau
Einig ist man sich zumindest, dass man das viele Geld, welches jetzt auf die Insel schwappen lässt auch ordentlich verwerten muss. - In wirtschaftlich reich entwickelten Regionen der Welt bedeuten begrenzte Naturkatastrophen auch eine ökonomische Bonanza (Aufschwung) in der mittelfristigen Entwicklung nach dem Ereignis. - Nutzt man das intelligent aus, dann kann man fällige Strukturwandel oder zumindest Korrekturen dabei vollführen und reichlich Menschen wieder in Arbeit bringen. - Seien es nun die Kommunen oder hier zusätzlich die Inselregierung, es werden in den kommenden Monaten und Jahren viele Arbeitsplätze geschaffen. Auch besonders in den kritischen Bereichen, also denen, welche keine besondere Ausbildung oder Qualifikation abverlangt werden. - Noch schlauer, als viel mehr Gemeindearbeiter einzustellen, vergibt man die anstehenden Aufträge an neu gegründete lokale Firmen. Und das möglichst schnell, bevor die internationalen Wettbewerbshüter erneut die globalen Spieler mit an den, im Moment noch reichlich gedeckten Futtertrog bugsieren. - Allerdings droht dabei eben wieder reichlich Vorteilnahme und Gabe und manch ein zeitlicher Verzug, denn wie wir bereits an der Anzahl der Bagger in La Laguna sehen, wir haben nicht so viel Material hier rumstehen, damit wir alles alleine abarbeiten können. - Der Übergang von selbstlosem Hilfseinsatz zum kontrolliertem Wiederaufbau ist eine kritische Phase, welche leider wohl viel zu wenig Beachtung geschenkt wird und selten überwacht ist. - Immer gleich in solchen Geschichten, wo auch immer das sein mag: Eigentlich weiß man es vorher schon, wer als Gewinner aus solchen Situation heraus kommt und wer als wirklich Geschädigter übrig bleibt. - Es ist halt nicht nur der Kommunismus eine Frage des Charakters, sondern auch die Kontrolle der Hackordnung an der Tränke des Goldenden Kalbes. - Zu politisch? - Sicher nicht, nur Realität.

Maritimes
Das Schiff ist weg! - Die "Punta Salinas" ist noch vor Jahresende wieder abgezogen worden und jetzt ist der einsame Wächter dort am Horizont verschwunden. - Vielleicht bin ich sogar der einzige, welcher dieses rastlose Schiff ohne greifbare Aufgabe vermisst. - Über drei Monate ist der rote Versorger und Schlepper vor unserer Küste auf und ab gefahren und ich habe immer daran geglaubt, dass dieses Schiff ein bisschen auf uns aufpasst. - Jetzt wird der alte, weiße Mann aber doch ein bisschen gaga? - Vielleicht, gaga liegt ja auch immer im Auge des Betrachters und Sie haben den Text bis hier hin gelesen, also seinen Sie bloß vorsichtig… Jetzt sehen wir immer mal einen Polizeikreuzer der Guardia Civil in schneller Fahrt und dann der träge Tanker, die "Tomaso S" der bis kurz vor der Eruption noch "Sichem Lily" hieß. - Wie ein kleiner Floh rund um den Tanker sieht man dann auch noch die "Trheintayuno", die wohl als Schlepper für die "Tomaso S" fungiert und das Anlegen in Puerto de Tazacorte garantieren soll. - Dort nimmt das Tankschiff dann Gießwasser für die Bananen in Puerto Naos auf, um es mit dem der Meerwasserentsalzungsanlagen zu mischen. - Dann fahren da noch die beiden Landungsboote der Marine die Pflanzer zur Arbeit und ab und zu steuern uns ein paar Segelboote an. - Kreuzfahrtschiffe sind keine mehr auf unserer Seite zu sehen, der Vulkan hat seine feurige Anziehungskraft verloren und ist den meisten auf Vergnügungsfahrt schon keinen Umweg mehr wert. - Wir müssen jetzt aufpassen, den Schwung des vielen Geldes, die Kraft des Neuanfangs und die Spannung der Entspannung zu nutzen, um wirklich ein deutliches Stück weiter zu kommen, als nur Alltag zwischen zwei Eruptionen weiter zu finden. - Aus dem Stand auf die Schulter seines Schattens springen, das wäre die Aufgabe und ich übe bereits täglich…




Vom Vorzeigemädel zum Schmuddelkind in Sachen Inzidenz
Quelle: Gobierno de Canarias




Immer noch seismische Ereignisse unter der Insel. Das wird wohl auch noch Monate so weitergehen, bis sich die Insel wieder auf ihrem Sockel "wohlfühlt" und die Lava abgekühlt ist
Quelle: Instituto Geográfico Nacional




Der Sinn soll wohl generell sein, dass man mehr Kartoffeln reinsteckt, als wieder rausholt...




In La Laguna wird kräftig gearbeitet, auf dem Meer zieht eines der Landungsboote vorbei




Hafen von Puerto de Tazacorte




Der Krater in seiner ganzen Pracht. - Er gast immer noch gewaltig, mal mehr, mal weniger. - Auch das soll wohl noch wochenlang so gehen







Bei Wind ist es rund um den Krater kaum auszuhalten. - Je länger die Eruption dauerte, um so bräunlicher wurde die Asche in Staubform. - Hier unterhalb des Llano de Jable






Familie Ingrid & Mathias Siebold
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La Palma, Islas Canarias, Spanien
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