Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 28.02.2022

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 28.02.2022


Montag 28.02.2022 El Paso 18:00 Uhr

Geduld als Leistungsprinzip
Posteruptiver Alltag in lokalem Kolorit


Blablabla
Ich verstehe zu wenig von Krieg und anderen widerlichen Methoden, seinen eigenen Phobien Ausdruck zu verleihen, um irgendetwas Substanzielles zu Putin zu sagen. - Wer einen Krieg unter anderem damit erklärt, einen jüdischen Staatspräsidenten entnazifizieren zu wollen, der fällt aus allen Kategorien heraus. - Das werden wohl die großen Zeiten sein, vor denen uns mein Vater immer gewarnt hat. - Physisch sind wir hier wunderbar weit weg, fast ein bisschen feige weit, aber wie sagte mein Vater, der jahrgangs- und regimebedingt auch mit russischen Soldaten zu tun hatte: Wenn die Zeiten wieder "groß" werden, dann mach dich ganz klein! - So weit bin ich also richtig hier, aber wie stehe ich denn nun vor meinen Kindern da? - Noch nicht ganz 20 Jahre ist das her, als ich denen versprochen habe, es gibt keine Kriege mehr in Europa. - Der Nationalismus ist verschwunden, hat sich selbst gefressen, die Leute sind schlauer, gebildeter und sowieso vernünftiger geworden. - Das habe ich denen erzählt und werde mich da nun irgendwie rechtfertigen müssen, für meinen Irrtum, oder meine Naivität. - Natürlich wird Putin sich den Hals brechen mit dieser Aktion, wie alle Despoten, die jegliche Kontrolle verloren haben, die Frage ist halt immer nur, wie viele Unschuldige mit in den Abgrund gerissen werden. - Momentan wird ja gerade verhandelt, mal sehen, ob man die Russen zur bedingungslosen Übergabe Moskaus auffordern kann...

Putinfolgen
Auch hier ist man geschockt und betroffen, trotz der Ferne der Dinge, aber informationstechnisch sind wir halt auch mitten in Europa. - La Palma hat man als direkte Folge einen "Großen Bahnhof" entrissen: Die geplante Konferenz der Präsidenten der Autonomien mit der Zentralregierung ist abgesagt worden. - Die hätte in Los Llanos stattfinden sollen, als Zeichen der Solidarität mit den Geschädigten des Vulkanausbruchs. - Vergleichen könnte man das mit einer Bund-Länder-Konferenz und auch der König hatte sein Erscheinen angekündigt. - Wird also, zum Putin noch mal, nichts, so bleibt das archäologische Museum, wo die Konferenz hätte stattfinden sollen, wieder nur den Mumien und Tonscherben vorbehalten. - Schade eigentlich, wir hätten uns von unserer, fast schon wieder besten Seite zeigen können, denn die Ecke, "Las Adelfas" und die angrenzende Altstadt Los Llanos´ ist bemerkenswert schick geraten. - Und sowieso, das Leben ist zurückgekehrt auch in die Ecken und Winkel, zumindest hatten wir diesen Eindruck gewonnen in den letzten Tagen und Wochen. - Nach dem Vulkan war das zunächst schon ein deutlich anderes Bild. Zumindest hier im Tal, wo bleiche Gesichter und eher niedergeschlagene Gestalten das tägliche Spektrum füllten. - Die Cafes sind nun wieder offen und gefüllt, es wird wieder deutlich lauter und freier gelacht und manch einer trägt sogar schon wieder gute Laune ostentativ vor sich her. - So ausgelassen und selbstverständlich wie noch vor Covid und Vulkan ist das immer noch nicht wieder, aber zumindest deutet sich hin und wieder bereits der durchaus noch vorhandene Keim der südlichen Lebensfreude wieder an.

Lage, Lage, Lage
Das scheint allerdings südlich der Lavazunge noch anders. - Kein Wunder. - Wer weiter gegen meterhohe Ascheschichten vorgehen muss und die erlahmende Solidaritätswelle mitbekommt, die einen plötzlich alleine mit Schippe und Schubkarre dastehen lässt, vor 40 Kubikmeter Streuware. - Gut wer da einen guten Kanal ins Rathaus hat oder viele Freunde, oder eben genug Geld, sich einer der vielen dienstbaren Firmen anzuvertrauen, die ihre Haupttätigkeit momentan im Ascheschippen sehen. - Bis wir da "durch" sind, das dauert noch eine ganze Weile und so zeichnet sich auch eine deutlich Bresche zwischen südlich der Lava und nördlich. - Das hat auch was mit dem Wetter und der Erwartungshaltung zu tun. - Mit dem Wetter, weil südwestlich des Vulkans viel mehr Asche gefallen ist, aufgrund der Hauptwindrichtung auf La Palma, Nordost. - Mit der Erwartungshaltung, da dort, also südlich San Nicolás, deutlich eher mit dem nächsten Vulkanausbruch gerechnet wird, also im nördlichen Teil des "unverwundeten" Aridanetals. - So spiegeln das auch deutlich die Preisvorstellungen für Land und Häuser wider, während südlich der Lavazunge eher zäh fließender Immobilientransfer stattfindet, so klettern im Norden der "schwarzen Wand" die Preise in unverschämte Höhen. - Selbst die Politik bemüht sich nun um Mäßigung und fordert Geduld beim Haus- oder Schollenkauf, in der Hoffnung, der Markt würde sich wieder regulieren. - Mir hat mal ein Makler vor vielen Jahren gesagt, auf einer Insel wird Land niemals billiger, ich bleibe allerdings bei der Hoffnung, dass auch diese Leute sich mal irren können.

Bauen auf 500 Quadratmeter
Auch liegen jetzt die ersten Ausnahmereglungen in den Raumordnungsplänen vor. - In El Paso zum Beispiel dürfen nun die Betroffenen, also diejenigen, welche ihren einzigen und Hauptwohnsitz verloren haben, im ländlichen Bereich auf einem 500 Quadratmeter großen Grundstück bauen. - Allerdings verlangt "der Markt" inzwischen für ein solches Grundstück mehr als das doppelte für die früher geforderten 1.000 Quadratmeter und so landen wir wieder mal bei der Weisheit, dass Solidarität mit Nachbarn oft an der Brieftaschenkante endet. - Auch wollen die Menschen hier gerade nicht wirklich verkaufen, also zumindest die, welche eben die "Gnade der nördlichen Lage" erfahren haben. - Goldgräberstimmung trifft es ein bisschen zu heftig, allerdings sieht der eine oder andere schon eine prächtige Chance, das vorher wertlose Grundstück doch noch zu vergolden oder mindestens versilbern. Wer jetzt kaufen muss, im gebenedeiten Norden der Lavazunge, der muss rutschig bis flüssig sein. - Ob denn die vielen ausländischen Eigentümer, welche ihr Haus unter der Lava verloren haben bleiben, oder lieber anderswo investieren, dazu fehlen noch Zahlen. - Ich erinnere daran, dass die Mehrzahl der verschütteten Häuser keine Erst- oder Dauerwohnsitze waren, sondern vielfach im Besitz ausländischer Eigentümer und zum Teil als "Vivienda vacacional" genutzt wurde. - Von denen waren fast alle versichert und sind so, zumindest teilweise mit einem magmatischen Auge davongekommen. - Auch ist völlig unklar, ob denn der fragwürdige Umstand, dass "Betroffene" unter anderen Regeln Baugenehmigungen erhalten als nicht Betroffene, juristisch haltbar ist. - So erklärt sich auch die, zunächst befremdende Personalpolitik der Gemeinde Los Llanos, mehr Anwälte als Architekten einzustellen, für den Wiederaufbau. - Allerdings erwartet man nicht, dass die Einsprüche und Klagen auf Gleichbehandlung erfolgreich innerhalb der Verjährungsfristen für durchgezogen werden können.

Vergreisung
Noch mehr Sorgen, als ob man denn nun ´zig ausländische Investoren verloren hätte, machen die schwachen Zukunftsaussichten für junge Menschen. - Auf der einen Seite sprechen wir davon, dass solche Katastrophen in marktwirtschaftlich entwickelten Regionen eine "Geldspur" hinter sich herziehen. Auf der anderen Seite fürchten wir noch mehr Jugendliche zu verlieren, welche lieber ihr Glück auf einer anderen Nachbarinsel suchen und oft finden, oder gleich über den Teich aufs Festland ziehen. - Dabei muss ich gestehen, dass 50% unserer Familie nicht mehr auf La Palma lebt, genau der junge Teil, also der produktive, sondern auf einer großen Kanareninsel. - Warum unsere Kinder nicht mehr hier sind ist einfach zu erklären: Es gibt keine entsprechenden Berufsaussichten in ihren Branchen und darüber hinaus ist denen die Insel einfach zu klein. - In jeder Hinsicht, die Quadratkilometer allerdings stehen erst an vorletzter Stelle… Das heißt aber auch wieder, dann droht noch stärkere Vergreisung der Insel noch stärkere Abhängigkeit der "Inselvolkswirtschaft" von außen, da folglich noch weniger produziert wird und mühsam aufgebaute Wertschöpfungsketten somit wieder brüchig werden könnten. - Die Frage ist wohl erlaubt, was denn nach dem "Ascheschippen" kommt und die Antwort könnte lauten: Viele Kleinstunternehmen, welche sich auf den Wiederaufbau im Immobiliensektor stürzen. - Da kommt das Vorhaben einer Reform der Pflichtversicherung in Sachen "Autónomos" gerade recht, welche zukünftig die Beiträge in Sachen Kranken- und Rentenversicherung an die Seguridad Social nach den Umsätzen bemessen wollen und keine Pauschale mehr erheben. - Das war bislang skurril bis geschäftsschädigend, ein Autónomo, oder "Ich-AG-Unternehmer" der bezahlte unabhängig von seinen Umsätzen feste Beträge, ob er nun 1.000,- oder 100.000,- Euro im Monat bewegte. - Bislang war der Mindestsatz für Renten- und Krankenversicherung knapp 300,- Euro im Monat, das soll sich nach unten bis 150,- rabattieren und nach oben hin an die 1.000,- reichen. - Ob das nun noch rechtzeitig kommt und ob die vielen jungen Leute, welche die Koffer schon von Mutti haben packen lassen wirklich "wegmachen", das werden die kommenden Monate zeigen. - Viele Leute haben Angst vor diesem Schritt in die Selbstständigkeit, viele übersehen halt dabei auch die zukünftigen Chancen wenn es endlich heißt: "Natürlich kann ich auch eine richtige Rechnung stellen, das ist alles im gesetzlichen Rahmen!"

Es bleibt in der Familie
Wir sind ziemlich orientierungslos im Moment und wissen wirklich nicht so genau, wohin uns denn die fremden Geschicke treiben. - Selbst das Steuer in die Hand zu nehmen fällt uns schwer, viel mehr als schräge Kopien anderer Sozialgemeinschaften mit fragwürdigen Erfolgen, gelingen uns meist nicht. - Oder wir erklären Subvention einfach zur Tradition. Was mal als temporäre Hilfe eines angeschlagenen Sektors gedacht war, fungiert inzwischen als ehren- und schützenswerter Berufsstand und wie selbstverständlich doch die subventionierten Landwirte Subventionen fordern, das subventionierte Modell wieder aufzubauen. - Gott, oder von der Leyen hüte uns davor, diesen Luxus der Bananen und das daraus erwirtschaftete Geld zu verlieren, aber wenn wir tatsächlich weiter von Nachhaltigkeit und Strukturwandel glaubhaft reden wollen, dann sollten wir vielleicht besser in schallisolierten Räumen bleiben. - Schade auch, dass unsere politische Führung so ganz ohne jegliche Erscheinung und Erleuchtung ist. - Aus Madrid kamen reichlich Versprechen und auch reichlich Geld, das muss man eingestehen und auch die tausenden an Hilfskräfte, welche während der Eruption hier Dienst taten, die haben viel geholfen. - Jetzt allerdings hat man uns wieder uns selbst überlassen und ich bin bei weitem nicht der einzige, der aus diesem Grund etwas von seinem Optimismus verloren hat. - Leider hat unser Inselpräsident, außer als stiller Handkreuzer auf den Pressefotos, keinerlei Impuls oder gar Wirkung hinterlassen. - Es wäre eigentlich egal, wenn dieser Posten überhaupt nicht besetzt wäre, Mariano Zapata wird als Komplettausfall in die Analen der Inselpräsidentschaften eingehen. - Noch schlimmer allerdings, es gibt schon wieder "Geschmäckle". Die neue Präsidentin für Erforschung der Auswirkungen des Vulkanausbruchs und auch des Wiederaufbaus La Palma, Lorena Hernández Labrador ist die Partnerin von Mariano Zapata und Mutter seiner Tochter. - Wieder einmal zeigt die Partido Popular wie die Dinge hier laufen: Hand wird stets von Hand gewaschen und am besten bleibt alles auf der Insel und sowieso in der eigenen Familie.

Wiederaufbau
Ein guter Start in den eigenständigen Wiederaufbau ist das nicht und dazu passt vielleicht ganz gut das Bild, welches wir seit über einer Woche in La Laguna beobachten können. - Endlich hat man wirklich schweres Gerät auf die Insel geschafft, einen großen Caterpillar, ich vermute einen D11, und das riesige Teil steht nun auf der Lavazunge in La Laguna und bewegt sich einfach nicht. - Kaputt, oder es fehlt ein Teil, oder keiner kann das Monster steuern, wir wissen es nicht. - Viele kleinere Maschinen rund herum wuseln aufgeregt, seit fast nunmehr 2 Monaten in La Laguna und kommen einfach nicht wirklich in Richtung Süden voran. - Was man dort in La Laguna die ganze Zeit macht, das weiß ich auch nicht wirklich, denn eigentlich hatte doch der, wenn auch provisorische "Durchstich" zwischen La Laguna und Todoque absoluten Vorrang. - Man sei vorsichtig, man mache erst einen Plan der Kavitäten und das braucht reichlich Zeit. - Es ist sicherlich meine Ignoranz und Unwissenheit, aber der fehlende optische Fortschritt Richtung Süden belastet die allgemeine Laune doch sehr. Ich habe da immer so ein Bild in den postvulkanischen Träumen: Ein im Fahrtwind wild-gelockter Mariano Zapata steht mit einer, von weitem nach Bananen aussehenden Fahne, auf dem dunkel qualmenden D11 und zeigt dem bärtigen Fahrer die Richtung an, wohin er das Gefährt denn hurtig lenken soll: South to Todoque… Ich muss allerdings zugeben, dass mir viele skurrile Bilder im Kopf wie eine Dia-Show auf Abruf bereit stehen. Wir sind also noch nicht so weit, wie wir das gerne hätten, aber mal so ganz unter uns gesagt, wir hatten das auch nicht wirklich anders erwartet, nach dem "Abzug" der staatlichen Kräfte und Organisation.

Wiederaufbau
Völlig unbestimmt ist weiterhin, wann denn die Region Puerto Naos - El Remo wieder bewohnt werden kann. - Weiterhin sind über 2.000 Menschen von ihren Wohnungen und Häusern abgeschnitten und müssen weiterhin in Hotels und anderen Unterkünften warten. - Der Vulkan und das Magma nah unter der Oberfläche gast weiterhin derart viel CO2 aus, dass in den Gebäuden und Bodensenken dort gefährlich hohe Konzentrationen an Kohlenstoffdioxid gemessen werden. - Zunächst muss natürlich die Quelle der Gase versiegen und dann muss man die Gebäude noch lüften und sicher übergeben, vorher ist in Puerto Naos und Umgebung noch nichts zu machen. - Das ist selbstverständlich auch ein gewaltiges Handicap für den Tourismus, der gerade wieder die Insel entdecken will. - Das Hotel dort in Naos bietet sich nun für Anfang Juni wieder an, ein durchaus verständlicher Termin. - Die Einschränkungen für Urlauber werden immer geringer, nun will man sogar besondere Zonen einrichten, wo denn Interessierte die frische Lava anfassen können, ohne sich in Gefahr zu begeben. - Wer ein paar Hundert Meter zu Fuß laufen kann, der kommt aber inzwischen überall an die starr gewordene Lava heran. - Allerdings muss man ganz dringend davor warnen, auf eigene Faust dort herum zu klettern. - Einmal ist das Zeug an Kanten messerscharf, darüber hinaus warten Spalten und wohl auch viele Hohlräume darauf, zu neugierige Seelen zu verletzen.

Tourismus
Der allergrößte Teil der Insel ist aber wieder ohne Einschränkung touristisch zu genießen und ich darf nur zu gerne daran erinnern, dass sich La Palma so schön und unaufdringlich spektakulär wie immer präsentiert. - Eben mit dem kleinen geologischen Hinweis, wir durften gerade live dem "Inselforming" zugucken. - So langsam wacht nun auch die Infrastruktur in Sachen Urlaubsgäste wieder auf. - Die Restaurant schreiben wieder Speisekarten neu, die Bars und Cafeterías sind wieder gefüllt und auch die Einschränkungen in Sachen Covid werden Stück für Stück zurückgefahren. Es gibt also keine Ausrede mehr, La Palma nicht mehr zu besuchen, bis auf die Lavamauer, welche Aridane-Süd von Nord trennt, ist alles so, wie Sie das auch von früher her kennen. - Im Gegenteil, wer La Palma authentisch erleben will, der hat selten die Möglichkeit das so gut zu tun wie jetzt, denn wir sind derart mit uns selbst beschäftigt, dass wir es gar nicht mitbekommen, wenn interessierte Menschen aus anderen Regionen der Welt uns beim Schmurucheln zusehen.

Vulkan
Am Vulkan, der immer noch keinen Namen hat, und vielleicht auch nie einen bekommen wird, hat posteruptiver Alltag die Herrschaft übernommen. - Noch stinkt der schwefelige Kollege je nach Windrichtung unangenehm, aber ohne brisante Ausschläge auf der Skala der Messgeräte für die Luftqualität. - Gerade nach kalten Nächten kann man oft noch reichlich Fumarolen beobachten und manchmal qualmt es auch aus neuen Spalten und alte schließen sich. - Insgesamt ist es weniger geworden als noch vor einem Monat, allerdings bleibt weiterhin eine ständige Fahne über dem Kater. - Auch kann man, mal deutlicher mal weniger, den Twomey- Effekt beobachten über der Lavazunge, was eben auch auf weiter aufsteigende Schwefelgase und Partikel deutet. - Das ist noch nicht alles fest und auskristallisiert in dem breiten Lavafluss, was eben auch ein Problem darstellt, wenn Raupenschlepper brachial die Lava durchpflügen sollen. - Die seismischen Bewegungen nehmen ständig weiter ab, inzwischen ist es bereits Tagesgeschäft, dass die kleinen Erdbewegungen, der letzten drei Tage auf eine Seite der IGN-Grafik passen. - Darauf kann man auch gut erkennen, dass längst wieder anderswo unter den Kanaren auch wieder Magma-Zumba getanzt wird und es ist ein bisschen auffällig, dass in der Hauptphase der Eruption hier auf der Insel fast vollständige Ruhe unter den anderen Kanareninseln herrschte. - Gut, bei solch krassen Beben, viele rund um Stärke 4 und manche sogar bis 5,1 wie wir das während der Eruption hatten, kann man die meisten kleinen Bewegungen gar nicht abbilden. - Interessant bleibt aber, dass hier unter La Palma, anders als nach der Eruption vor El Hierro vor ein paar Jahren, kaum noch stärkere Beben post-eruptiv stattgefunden haben. - Die geologischen Knallbonbons der Inseln sind halt doch immer sehr unterschiedlich und so muss man auch jetzt wieder vorsichtig sein, die nun auf La Palma gesammelten Daten ohne weiter Übersetzung auf andere, sicher kommende Eruptionen auf anderen Inseln zu übernehmen.

Karierte Maiglöckchen
Der Gärtner freut sich inzwischen über die Asche aus vulkanischem Schlot. - Die Menge macht auch hier allerdings den Unterschied und wieder trennt sich hier der Norden vom Süden der Lavazunge. - Wir hatten, in mehreren Wellen, vielleicht 15 Zentimeter Asche/Sand/Lapilli/Staub aus dem Vulkan. - Im Süden, besonders der Zonen San Nicolás und Todoque, sind es bis zu einem Meter und das ist nicht eben mal in den Boden einzuarbeiten. - Das muss man wegnehmen von der neu zu bepflanzenden Erde und kann nur einen Rest davon einarbeiten. - Tief einackern, so haben wir das gemacht und hier bringt nun das schwarze Zeug aus dem Vulkan seine positive Wirkung hervor. - Einmal hält eben das poröse Material das Wasser gut im Boden, und dann schüttet das eben auch eine Menge Mineralien aus und schon haben wir einen Gemüsegarten, der stolze Gärtner hervorbringt. - Anfänglich half natürlich auch die Wirkung, dass es kaum noch Schädlinge gab, inzwischen sind Blattläuse und andere Widerlinge zurück. - Auf der einen Seite ein gnädiges Signal der Natur, aber schon müssen wir eben auch wieder teilen mit den Mitessern im Garten. - Es bleibt abzuwarten, ob auch die sommerlichen Kulturen ähnlich begeistert von der vulkanischen Asche sind wie Salate, Kohl, Sellerie, Zwiebeln und Porree, ich werde darüber berichten und auch, ob und wann dieser wunderbare Effekt eines, eigentlich katastrophalen Ereignis, uns langfristig schöne Gärten beschert. - Ja, wir im Norden sind privilegiert, aber meine Schamdrüsen sind nach Putin bereits leergezuzelt.




Fredi äußert sich nur ungern zum Ukraine-Konflikt




Und er steht und steht und steht...




Der spanische Flugzeugträger Juan Carlos I holte am 9.2.2022 die beiden Landungsboote wieder ab, welche fast vier Monate lang Landwirte von Tazacorte aus nach Puerto Naos geschippert haben




Der Passat jagt Asche und Wolken über die Cumbres und zur Abwechslung mal wieder die Palme meines Nachbarn





An ein bisschen weniger windigen Tagen zeigt sich wieder beeindruckend der Twomey-Effekt über der Lavazunge




Hier zarter aus einer anderen Perspektive




Deutlich weniger Beben unter La Palma seit ein paar Tagen







Familie Ingrid & Mathias Siebold
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