Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 29.12.2022

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 29.12.2022


Donnerstag 29.12.2022 El Paso 18:00 Uhr


Das Jahr Null nach dem Vulkan
Subventionen und Barackensiedlungen



Das Jahr verabschiedet sich hier mit erfreulichem Regen. - Niederschläge gab es auch, aber das kommt im weiteren Verlauf des Textes noch vor. - Wir hatten Besuch der Halbbrut, also eine Tochter samt Geschwieger, aber auch die musste gleich noch am ersten Feiertag wieder zurück, auf die groß genannte Kanareninsel. - Die andere Tochter konnte erst gar nicht kommen, die Arbeit ließ sie nicht los. Beide arbeiten in Branchen, welche keine Feiertage kennen und da man natürlich zuerst den Kollegen mit Kindern die besonderen freien Tage gibt, passiert das dann halt so. - Macht uns Spezialisten für Alltag nicht so viel aus, Symbolik kommt in unserem Leben eher knapp vor. - Allein am ersten Feiertag 25 Millimeter frisches Wasser aus dem Himmel, das kann sich sehen lassen und macht Mut für den Gemüsegarten. Gegen Anleitung meiner Nachbarn pflanze ich nämlich sogar noch während des Regens und habe damit eigentlich ganz gute Erfahrung gemacht. - Natürlich wächst jetzt alles ganz langsam und der Wechsel von Sommer- zu Wintergemüse verläuft wenig spektakulär. - Kohl überall, Salate, die vielleicht nicht mehr bereits in Handtellergröße zu schießen anfangen. Sellerie, Lauch und Rettiche, rot und schwarz, die wir gar nicht schnell genug vor dem Verfall ernten können. - Für den Garten war der Vulkanausbruch ein Glücksfall, zumindest hier auf der Nordseite des Geschehens. - Im Süden mag das anders aussehen, die konnten eine Schicht von einem Meter Asche/Sand nicht so einfach einarbeiten, wie wir unsere 15 Zentimeter. - Jetzt warte ich noch auf eine Lieferung von "Waldfrüchten". - So kündigt man Johannisbeeren, Himbeeren und die blauen, dicken Kugeln an, welche mal Blau- und mal Heidelbeeren genannt werden. - Es wird sich zeigen, ob die Versprechung, das seien alles Sorten, welche auch bei uns gedeihen, stimmt. - Der "Beerengarten" ist seit Monaten bereits fertig, mit tiefen Pflanzlöchern, jeder Menge Kompost und Bewässerungsanlage, wartet er nur noch auf die Stecklinge. - Stachelbeeren haben wir bereits aus Gran Canaria bekommen und vielleicht haben wir ja im Sommer bereits die ersten Beerencocktails.

Überhaupt ist das Gärtnern wieder in Mode gekommen. - Das war 2008 auch schon so, als den "Brothers Lehman" erst die kapitalistische Kunst und dann auch noch das Kapital ausgegangen ist, und wir Unkapitale das alles ausbaden mussten. - Gut, in Deutschland hat man die "Krise 2008" bereits 2007 erledigt, hier aber kämpften wir locker bis 2012 heftig mit den Folgen. - Erst dann atmete man hier wieder langsam auf, die Arbeitslosigkeit ging wieder zurück und manch einer ließ darauf hin die Guataca gleich wieder auf dem Feld liegen, da man sich jetzt Salat wieder im Supermarkt leisten konnte. - Jetzt gräbt man wieder aller Orte und Gärten, der Rost von der schweren Hacke mit den gekrümmten "Ohren" ist längst wieder ab, so heftig schlägt man das Arbeitsgerät erneut in den steinigen Boden, um die heftigen Auswirkungen der Inflation zu bekämpfen. Zum Teil gelingt es, zum Teil nicht wirklich und wie das weitergeht, wenn die vielen subventionierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ab kommenden Monat nicht mehr aufrecht erhalten werden, das muss noch abgewartet werden. - Die gestiegene Inflation, übrigens eine Erfindung, geboren aus Schuld und Zins, kommt überall zur Unzeit. - Natürlich auch wegen der vielen Leute hier, die nun ihre neue Heimat wieder aufbauen wollen und überall, besonders im Aridanetal fleißig "Häusle baue". - Zwar bekommt man als "damnificado" des Vulkans alle möglichen bürokratischen Erleichterungen, aber die Teuerung bei Baumaterialien, die muss anders aufgefangen werden. So rechnen wir durchaus damit, dass viele Baustellen, nach anfänglichem Rekordtempo, nun wieder dem uns bereits bekannten Schneckentempo anheim fallen und manch einer muss vielleicht sogar ganz den Traum vom neuen Eigenheim aufgeben.

Die Barackensiedlungen, mal Container, mal Holzhaus in Los Llanos und El Paso, sind nun in voller Auslastung, wobei ich an vielen Hütten in El Paso noch keine Gardinen flattern sehe. - Mehr Stellplatz für das Auto als für Blumenkästen und dort ist nun wirklich kein Platz für eine Gemüsegarten, aber man soll sich ja sowieso nicht für "ewig" dort einrichten. - Keine Angst, ich will jetzt nicht mit Ihnen über die Bedeutung des Adjektives ewig sprechen, denn das könnte genau so lange dauern. - Weiter bleibt die mediale Stimmung in Sachen Vulkanaufarbeitung ziemlich angespannt, wobei wir aber auch immer bedenken müssen, über die "Nichtforderungen" von "Nichtunzufriedenen" zu berichten, überfordert unsere verwöhnte Presse deutlich. - Die Kunst, über das zu berichten, was nicht passiert, fällt eben nicht gleich neben die vielen vorgefassten Presseerklärungen, welche das tägliche Brot unserer Medien mit bereits leicht ranziger Margarine befetten. - Natürlich steckt da auch ein bisschen die Wanderung der Medienkonsumenten Richtung Halbalphabetismus dahinter, mehr als ein paar Zeilen triefender Aktion und vermeintlicher Fakten, gilt doch fast überall bereits als Laberei oder Zeitverschwendung. - Kann man also wieder das "selber Schuld" über miserable Berichterstattung oder schlampiger, bis keinerlei Recherche, als Ausrede hängen. Natürlich kenne auch ich diesen Drang, gleich nach dem Betrachten eines, bitte bedeutenden Bildes bei Facebook, gleich weiter zu scrollen, ohne den Text beachten zu wollen. - Aber ich darf Sie alle warnen, hinter jedem Katzenvideo, und ich habe sie alle gesehen, und fast immer vor Begeisterung fast geheult, steckt meist jemand, der ohne Ihre Aufmerksamkeit irgendeine Schmutzität begeht oder anzettelt. - Das hat alles schon was mit unserer Faulheit zu tun. Kritisch zu sein und Dinge weiter zu verfolgen kostet Zeit und Energie. - So neigen viele inzwischen ja sogar ihre Kritikfähigkeit dem "Outsourcing" hinzugeben und einschlägige Bauernfängerkanäle als Informationsquellen zu nutzen, um alles, meist mühsam recherchierte Arbeit gelernter Journalisten, dann als Lügenpresse abzugelten. - Auch wieder selber Schuld, wer seine kritische Stimme quer hinterlegt, der kommt halt einfach nicht gerade hinaus.

Ich gebe Ihnen hier einfach mal ein gesundes Beispiel für ungesund angewandte Nachrichtenlage. - Das Cabildo Insular, also die Inselregierung, verbreitet in einer Presseerklärung, angesichts der furchtbar hohen Kraftstoffpreise, nun endlich dagegen handeln würde. - Man lasse die, selbst eingeführte "Inselkraftstoffsteuer" nun fallen, um die Verbraucher auf der Insel zu entlasten. - Hintergrund dafür ist auch, dass der Tankrabatt von bislang 20 Cent pro Liter, am Jahresende wieder wegfällt. - In der Presseerklärung, welche von fast allen Medien abgedruckt wurde, hat sich allerdings der Denkfehlerteufel eingeschlichen und dort steht, diese Steuer würde 0,02 Cent betragen. - Das ist natürlich nicht richtig, es müsste heißen 0,02 Euro, also 2 Cent. - Alle schimpfen nun, wie man es wagen könnte, solch eine geringe Entlastung überhaupt in Betracht zu ziehen, das sei eine Frechheit. - Niemand allerdings machte sich die Mühe, das mal nachzurechnen, oder nachzufragen, ob das denn richtig sei, was da steht. - Selbst ein deutschsprachiger Nachrichtendienst hat den Fehler genau so ohne darüber nachzudenken übernommen, allerdings fällt dieses Portal schon seit längerem dadurch auf, dass man lediglich die automatisch übersetzten Pressetexte behutsam wie sparsam überarbeitet. - Auch die Inselregierung kommt überhaupt nicht auf die Idee, die Falschmeldung zu korrigieren, so steht das da weiter in den allermeisten Medien zu lesen, ohne dass irgendjemand den Fehler bemerkt. - So kann natürlich die Presse keine "vierte Macht" sein. Man sollte, gerade in Deutschland, sich deutlicher klar machen, was für ein wunderbarer Luxus das ist, öffentlich rechtliche Medien zu betreiben, welche solch einen Lapsus nie durch den Faktencheck lassen würden.

Mag eine Kleinigkeit sein, an der sich wieder nur jemand reibt wie ich, aber die Beispiele kann man locker weiterspinnen. - Dauerbrenner und wieder aktuell, unser verwirrter Umgang in Sachen Müllmanagement. - "Smart Island" nennt uns keck ein Teil der Inselregierung und auf der anderen Seite kippen wir (fast) den gesamten Inselmüll in eine Schlucht. - Also wie früher, mit dem feinen Unterschied, dass nun der gesamte Müll zunächst zu einem "Umweltkomplex zur Verarbeitung von Abfall in Mazo" (Complejo Ambiental de tratamiento de residuos Los Morenos) durchläuft und dann erst auf die Kippe fliegt. - Da hatte man uns vor Jahren statt der Eierlegenden Wollmilchsau eine Krötenfressende Stinkmorchel verkauft und "verarbeiten" kann diese teure und mit Lorbeeren vorgeführte Anlage nur, was bereits getrennt nach Rohstoffen angeliefert wird. - Der Restmüll, also eigentlich so ziemlich alles hier auf der Insel, der wird weiterhin einfach deponiert. - Lediglich diejenigen Rohstoffe, welche in den dafür aufgestellten Containern noch vor der Abholung separiert werden, die können dem Recycling-Kreislauf zugeführt werden. - Da war mal die Rede davon, man wirft vorne einen Sack Müll rein, und hinten kommen da sauber getrennte Rohstoffe raus. Aber das war wohl nur die Geschichte des eloquenten Verkäufers solcher Anlagen, denn das hochgelobte Technikwunder der vermüllten Branche kann nur verarbeiten, was nicht "kontaminiert" ist. - Und kontaminiert ist eigentlich der gesamte Hausmüll bei uns, denn immer findet sich irgendwas Organisches darin und schon muss das auf die Deponie. - Groß und breit erklärt nun unsere zuständige Rätin, Schuld seien wir, die Verbraucher, weil wir nicht genügend Müll trennen würden. - Nieves Rosa Arroyo ist allerdings nicht neu auf dem Posten, das Problem ist bereits seit der Inbetriebnahme des Müllverwertungszentrums bekannt, und man hat immer noch kaum eine der vielen angedachte Maßnahmen getroffen. - Immerhin plant man inzwischen wieder zurück zur Hausabholung zu steuern, so könnte man die einzelnen Haushalte viel besser kontrollieren. - Das mit den Sammelcontainern, das ist einfach viel zu anonym, da lassen die allermeisten die Müllsau ohne Skrupel raus. - Allerdings wird das noch nicht angewandt, man müsste zunächst halt wieder mehr Geld in die Hand nehmen und dieses müssten die Gemeinden zunächst von den Haushalten kassieren. - Gar nicht erwähnt und auch nicht gefragt in dem breiten Interview, warum es denn hier auf La Palma überhaupt kein Pfandsystem gibt. - Nur die Gastronomie wird noch mit Mehrwegflaschen versorgt, der Handel bietet das überhaupt nicht mehr an. - Einmal im Jahr, kurz nach Weihnachten über den Müll sprechen, das ist einfach zu wenig.

Man kann daraus aber auch deuten, dass der Vulkan inzwischen solche unappetitlichen Themen bereits zulässt. - In der Tat ist für die Allermeisten inzwischen anfänglicher Alltag, mit allen Ecken, Kanten, Geraden oder Gefällen. Für viele andere allerdings bleiben die Wunden, das Heim verloren zu haben, weiterhin weit offen. - Es sind keine wirklichen Zahlen zu finden, wie vielen Menschen denn jetzt noch geholfen werden muss. - Man weiß, einige sind sogar noch im Hotel untergebracht, viele wohnen weiterhin zur Miete, andere in den Baracken oder Container-Siedlungen, aber die Mehrzahl baut sich gerade ein neues Haus und das ist auch gut so. - Dann sind da immer noch die Leute aus Puerto Naos und La Bombilla, zusammen wohl an die 2.500 Menschen, welche keine konkreten Pläne erfahren, wann sie denn wieder in ihr Haus oder an die Arbeit gehen können. Die Gase, allem vorweg das CO2 verhindern das weiterhin. - Auch wird immer noch gestritten, ob das Kohlenstoffdioxid wirklich von Vulkan, also Magma aus dem Untergrund stammt, oder ob da die Sickergruben mit eine Rolle spielen, welche halt seit 15 Monaten nicht mehr benutzt wurden. - Immer neue Ideen tauchen auf, manchmal sogar irrwitzig anmutende Pläne und die nicht betroffenen Beobachter können wählen: Glaube ich der puren Wissenschaft, also den Geologen der "Involcan" und den anderen Instituten oder lasse ich mich auf andere Deutungen ein, die in manchen Kreisen durchaus schon verschwörerische Hintergründe finden.

Nicht alleine die vielen Leute, welche weiterhin zwangsweise zur Miete wohnen haben auch auf La Palma die Mietpreise in, für uns unbezahlbare Höhen, steigen lassen. - So muss man für ein Normalhaus, mit 2 Schlafzimmern und Garten, außerhalb der Städte bereits stringent über 1.000 Euro berappen und die meisten Arbeitnehmer hier, sind so genannte "Mileuristas". Das heißt "Tausendeuroer" also Mitbürger, welche an die Eintausend Euro im Monat nach Hause schleppen und sich somit solche Häuser natürlich überhaupt nicht leisten können. - Für diejenigen, welche ihr Haus beim Vulkanausbruch verloren haben, für die gibt es Mietzuschüsse, aber für Pedro Normalpalmero eben nicht. - Jetzt hofft man natürlich, dass sich die Situation langsam bessert, wo doch immer weniger Menschen auf den Markt der Mietobjekte angewiesen sind und man darüber hinaus doch deutliche Bautätigkeit, besonders hier im Tal, bemerken kann. - Die allerbeste Lösung wäre natürlich auch wieder, man würde die vielen leer stehenden Häuser und Wohnungen auf den Markt werfen können, aber dieser Vorschlag endet halt wieder schnell im Bereich der freien Entscheidungsmöglichkeit der Eigentümer. - Die Forderung nach mehr Staat ist hier genau so unbeliebt wie bei der FDP und dass Eigentum auch Verpflichtung und Verantwortung bedeutet, wird anders dekliniert als wir Salonkommunisten das pfleglich handhaben wollen. - In keinem Fall gibt es da einfache Lösungen, allerdings jagen wir natürlich so auch viele Leute von der Insel. - Und dabei eben meist welche aus dem, ohnehin bereits angenagten Fundus der Menschen aus dem produktiven Teil der Bevölkerung, was uns volkswirtschaftlich natürlich deutlich schadet. - So fragen auch alle immer wieder gerne nach dem großen Plan, der uns in eine brillante wie fast kostenfreie Zukunft leiten wird. - Darauf kann ich weiter nur warnend antworten: Immer wenn wir Pläne gemacht haben, dann ist alles schief gelaufen und krumm gekommen. - Eher die Dinge wachsen lassen und schneller auf Veränderungen reagieren. - Wir sind sowieso nicht in der Lage, überhaupt eigene Entscheidungen zu treffen, wo der absolute Großteil unserer Etats von außerhalb kommt und wir großmäulig auf Berlin machen. - Die allerdings waren, oder sind wenigstens "arm aber sexy" wie es mal Wowereitsch so glamourös hieß, wir aber sind arm und mit Wollsocken wie Maurerdekolleté unterwegs. Das ist eigentlich in Ordnung, wenn man arbeitet und sich bückt, um Unkraut zu jäten, den Häcksler reinigt oder Stein auf Stein Kathedralen aufschichtet, dann hilft einem sexy nämlich nicht so wirklich weiter. - Nur keine Pläne machen, das hat schon in der DDR nicht funktioniert, in Cuba genau so wenig und auf La Palma führen Pläne meist direkt vom Markt in die Wirtschaft.

Der Vulkankegel selbst hat sich inzwischen für die meisten Betrachter längst als normaler Horizont eingeschweißt. - Noch qualmt er vor sich hin, meist schwefelige Dämpfe, wie man an den Ablagerungen auf dem Gipfel erkennen kann. - Regnet es, dann steigt auch viel Wasserdampf auf, denn weiterhin sind, weder Kraterkegel noch Lavazunge, überall ausgekühlt. In vielleicht nur 10 Meter Tiefe unter der Lava sind noch Temperaturen zu finden, welche eben Wasser in Dampf verwandeln. - Aber es gibt keinerlei Anzeichen für eine schnelle Reaktivierung der Eruptionstätigkeit, die jetzt bekannten Magmakammern füllen sich nicht (noch nicht) erneut. Es gibt allerdings eine zarte Bodendeformation der beiden Stationen LP3 und LP4, also der dem brutalen Geschehen am nächsten gelegenen Messinstrumenten. - Zu gering, um bereits wissenschaftliches Interesse in Bewegung zu setzen, zumal die seismischen Ereignisse weiterhin abnehmen. - Überhaupt ist es fragwürdig, ob man den Beben unter 1mbLg überhaupt als Beben markieren sollte, aber die Sensoren sind nun mal derart fein eingestellt. - Neulich waren wir mal wieder Fran besuchen, also die Gedenkstätte für den Feuerwehrmann und Mitarbeiter der Umweltbehörde, welcher vor nun bereits über 6 Jahren ums Leben kam. - Dazu beschreitet man den Forstweg vom Llano del Jable Richtung Fuencaliente, auf der Trasse, welche mal kurz als Notverbindung vom Aridanetal nach Las Manchas dienen sollte. - Da hatte man lockere anderthalb Millionen Euro investiert, um die Piste gut befahrbar zu machen. - Das Geld hätte man wunderbar woanders verwenden können, denn der Weg ist nach den ersten Niederschlägen bereits so wie vorher, für PKW schlecht befahrbar. - Darüber hinaus gibt es ja die Straßen von La Laguna nach Las Norias, also kann man den Weg dort oben wieder locker den Fußgängern und Besuchern Frans überlassen. Ähnlich ergeht es dem Bootsanleger, der in La Bombilla gebaut wird, auch der ist schon wieder beschädigt, noch bevor das Ding überhaupt in Dienst gehen konnte. - War halt auch während der Eruption "übers Knie gebrochen" und wird wohl nie sinnvollen Betrieb erreichen.

Wir sind noch nicht wirklich im Alltag angekommen, allerdings öffnet sich eine Schere zwischen denen, die den Vulkan zwar von nahem erlebt haben, aber nicht finanziell betroffen sind und denjenigen, welche vieles oder gar alles verloren haben. - Das Verständnis bröckelt und ab und zu vernimmt man schon Leute sagen: Jetzt ist aber auch mal wieder gut mit den ganzen Hilfen. - Wobei viele Betroffene wiederum sagen, wir haben noch gar nichts oder viel zu wenig von den versprochenen Hilfen gesehen. - Wäre schade, wenn sich daraus ein Neidwettbewerb entwickelte, denn das würde niemandem helfen oder gar gerecht werden. - Ich kann das nicht einschätzen, ob zu viel, oder zu wenig geholfen wurde seitens aller öffentlicher Institutionen, darüber hinaus sind ja auch alle Fälle völlig unterschiedlich gebaut und auch zu bewerten. - Vielleicht war auch das Versprechen zu groß, oder die Erwartungshaltung an Staat, Behörden und Gemeinden. - Das ist aber sicherlich keine palmerische Bedeutungs- oder Sinnfrage, in wie weit, die berühmte Öffentliche Hand, sich so weit öffnen muss, damit alle Lasten in Krisen, Unfällen und schwierigen Zeiten vom Bürger genommen werden und damit anderen zur späteren Last gelegt. - Weniger Staat wird oft gerufen, meist wenn es um persönliche Freiheiten geht. - Läuft aber dann was schief und krumm, dann kann es nicht Staat genug sein. Ich kann kein Rezept für den richtigen Einsatz gemeinschaftlicher Mittel nennen, dafür fehlt mir auch der Überblick. - Allerdings können wir auch hier wieder feststellen: Nicht derjenige, welcher am dringendsten Hilfe braucht, bekommt auch die meisten Zuwendungen, sonder diejenigen, welche am pfiffigsten sind, den besten Steuerberater haben oder einfach keine Skrupel kennen. - So ganz menschlich halt, so wie wir das alle von überall her kennen. Nicht mal der berühmte Sinnspruch, Hinterher weiß man es besser, lässt sich hier anwenden, man weiß es doch gar nicht wie es gekommen wäre, hätte man es anders gemacht. Dann noch der Aufruf an Menschen, die aus dem Sendebereich des MDR stammen, also Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen und hier auf der Insel vom Vulkan geschädigt wurden. - Der Sender will im Programm "Lebensretter" berichten und hat noch keine Interviewpartner aus dem Stammgebiet des MDR gefunden. - Einfach mir schreiben, Tel.-Nummer nennen und ich gebe das dann weiter.




Immer weniger Beben weisen auf einen weiteren Rückgang der vulkanischen Aktivität unter La Palma hin
Quelle: IGN




Der Krater aus Südosten, vom Feldweg "Pista Fran Santana" aus betrachtet




Trotz des starken Regens Anfang des Monats findet man eher selten solch kontrastreiche Erosion des vulkanischen Materiales. - Das Zeug ist derart porös und scharfkantig, dass es mit Wasser vermengt kaum ins Rutschen oder gar Fließen kommt. Gut für uns!





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