Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 30.11.2022

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 30.11.2022


Freitag 30.11.2022 El Paso 12:00 Uhr


Touristischer Vulkankredit abgelaufen
Santa Cruz erfindet sich aus Versehen neu



Gut, dass ich nichts von Fußball verstehe, so können wir das wenigstens schnell abhaken. - Als Kollateralgewinn dieser Meisterschaft der pomadigen Tretkünstler allerdings haben wir gelernt, dass unteilbare Menschenrechte so etwas Klebriges wie Politik seien und ein glatzköpfiger Schweizer die moralische Instanz für die Zuteilung solcher Rechte patentiert hat. - Dabei könnte ich wetten, man kann auch ohne die Fifa Fußball spielen und sich ohne Twitter verständigen. - Allerdings liegen zwischen der simplen Feststellung der Möglichkeiten und dem Handeln im Vollbesitz seiner Eier immer noch breite Schichten an parasitären wie präkognitiven Claqueuren. - Die Einen wollen mitverdienen, die anderen beklatschen sowohl Macht als auch Machtmissbrauch und wer von den beiden Gruppen an Verwirrten mehr Mitleid oder mehr Verabscheuung verdient, ich weiß es gar nicht. - Auf jeden Fall werde ich das Bild nicht vergessen: Glatze Infantino windet sich neben der blonden Ministerin mit der "One-Love-Binde", als wäre ihm gerade der ganze Kaviar wieder hochgekommen. - Man kann es kaum glauben, für Frau Faeser das größte mediale Ausrufezeichen in ihrer ministeriellen Karriere bislang. - Auch daran kann man erkennen, wie die Zeiten stehen. - Wenn man selbst mit einem weichgewaschenem, also katarisierten Regenbogen schon Protestpunkte einholen kann, dann ist der Gutmenschstandard mal wieder drastisch auf der, nach unten offenen Kim-Jong-Un-Skala gesunken. - Um im Jargon zu bleiben: Fifa 100, Nancy Faeser 1, alle anderen 0. - Dazu darf ich wieder mal einen Satz aus der Phrasenkiste für entrückte Philosphen neu bestücken: Nur die Fifa geht zugrunde, wenn wir ohne Fifa Fußball spielen. - Und schon sind wir wieder durch, mit dem Moralin versuchten Kapitel in der monatlichen Kolumne und können uns voll und ganz dem wunderbaren wie wundersamen Inselchen La Palma widmen.

Die Halbwertzeit von Naturkatastrophen kann in vielen Graden gemessen werden. - Generell sagt man ja, dass in entwickelten Ländern ein solches Geschehen mittelfristig einen wirtschaftlichen Aufschwung für die Region bedeutet. - Das kommt schon hin, auch hier. Nur scheint die Mittelfrist bald abgelaufen, die Gelder fast schon alle verteilt und wer jetzt noch kein neues Häuschen hat aus irgendwelchen Wiederaufbaufonds, der muss sich beeilen auf der richtigen Seite der Hilfeneruption zu stehen. - Wie die Coalición Canaria das hinbekommen hat, dass nun tatsächlich für die kommenden zwei Jahre allen auf La Palma tätigen die Einkommenssteuer um 60% gesenkt wird, ich weiß es nicht. - Eigentlich sollte ich nicht darüber meckern, bin ich doch Nutznießer einer solchen Gabe, allerdings gehöre ich eben zu den vielen Einwohnern der Insel, die nicht wirklich durch den Vulkanausbruch einen finanziellen Schaden davongetragen haben. - Im Gegenteil, wer wirklich schlimm dran ist oder schon vorher wenig hatte, der kann überhaupt keine Einkommenssteuer sparen, weil er eh keine und nur ganz wenig bezahlt. - Die Deutschen haben die FDP, wir die Coalición Canaria für die notwendige Ungerechtigkeit in kapitalistischen Systemen, soll sich also keiner benachteiligt fühlen. Natürlich ist es in Madrid so gut wie nicht spürbar, wenn wir weniger Steuern bezahlen, so unwichtig und ungewichtig sind wir, aber wenn schon die Schönheit und Kraft schwinden, dann bleiben einem doch immer noch die Prinzipien. - Weiß gar nicht, woher ich das nun wieder habe. - Jetzt wo Sie es sagen, fällt es mir aber auch wieder ein: Neulich musste ich wieder mal Zementsäcke schleppen und ich hätte schwören können, das waren wieder die mit 50 Kilo Inhalt. Auf jeden Fall kamen mir die genau so schwer vor, obwohl es natürlich nur die 25 Kilo Säcke waren. Aber daran kann man auch mal erkennen, dass die relative Theorie doch was mit Zeit zu tun hat und damit erneut erstaunliche Trefferpunkte macht.

Die Holzbaracken in El Paso und Los Llanos, genau so wie die Wohncontainer in der Aridanemetropole sind nun allesamt obdachlosen Vulkanopfern übergeben worden. - Lachende Gesichter in den Pressefotos, die Leute vom Gobierno de Canarias versuchen sich dabei vor die nachgerückten Vertreter der Gemeinden zu platzieren und irgendwie erinnert mich das mehr an einen lachenden Laschet, als an einen knieenden Brandt. - Dabei sind die Holzhäuser nicht mal ohne. Die Größeren sogar mit einem angedeutetem Wintergarten, nur blickt man durch die wohlgeputzten Fenster auf zig andere Holzhäuser im gleicher Bauweise und braucht sicher keine Brille, dem Gegenüber dabei beim Sudoku zu helfen. - Als Notunterkünfte genau so wie die Container in Los Llanos sicherlich tragbar, allerdings befinden wir uns deutlich ein Jahr nach Beginn der Eruption und damit der Notlage und eigentlich wäre es nun an der Zeit, langfristige und vor allem weniger gehälfsmäßige Vorschläge zu unterbreiten. - Gut, die Vielzahl derjenigen, welche ihr Haus verloren haben sind untergebracht, meist auf Eigeninitiative und mit dem Geld des staatlichen Versicherungskonsortiums. - Viele wohnen auch zur Miete und wollen das sogar vielleicht beibehalten, da der Preis für Grundstücke und Häuser auf der Insel, oder zumindest im nördlichen Aridanetal, eruptionsartig angestiegen sind. - So spüren wir schon die vermehrte Bautätigkeit um uns herum und was da unten in La Laguna nun seit fast einem Jahr an Steinen geklopft wird, das erschließt sich uns immer noch nicht ganz, ohne die tiefe Verschwörungsdrüse zumindest regional zu aktivieren. - Nur für die Straße zwischen La Laguna und Las Norias kann das nicht sein. - Eher mutet das alles bereits wie ein großer Steinbruch an, in dem Baumaterial für mehr als nur ein "Tal" bearbeitet wird. Wie nun eine private Firma ohne Ausschreibungen und Raumordnung einen "Steinbruch" auf der frischen Lavazunge betreiben kann, oder noch schlimmer, mitten im Ort La Laguna, das erschließt sich vielleicht erst, wenn man nach Zusammenhängen sucht. - So wirbt das Cabildo Insular auf der Messe "Constructec 2022" für den Verkauf von Baumaterialien aus vulkanischem Ursprung und das angebotene "Zeug" scheint nicht einfach nur so aufgesammelt zu sein. - Sicher wäre das ein guter Zug, aus dem Vulkan eine wirtschaftliche Tugend zu machen, allerdings fehlt uns hier mal wieder jegliche Transparenz und öffentliche Aufklärung, warum denn seit fast einem Jahr in La Laguna so etwas wie ein Steinbruch entstanden ist und wer davon profitieren könnte.

Fragen über Fragen begleiten so generell den Wiederaufbau und nachdem wir alle nicht nur Vulkanologen, sondern auch begnadete Raumordnungsplaner und Städtebauer sind , fällt es doch sicher leicht, das alles ausschließlich positiv zu betrachten. - Mir sowieso, steckt doch genug kapitallastige Gießkannenkultur in so ziemlich allen Hilfeplänen. - Als wäre ein Stückchen FDP auf der Insel, oder wie soll man das erklären, dass diejenigen, welche eh am meisten verdienen, auch die meisten Steuern sparen können. - Gut, nur in den beiden kommenden Jahren, aber wie ich uns Schlawinerchen kenne, ziehen wir das auch noch deutlich in die Länge. - Allerdings fürchten wir als kleine, unschuldige Spendenempfänger schon ein bisschen die kommenden Wahlen im Mai 2023. - Es besteht ja die Unruhe, die Partido Popular könnte zusammen mit den Nationalisten der VOX eine Mehrheit in Madrid gewinnen und die sind nicht so zimperlich und chakrengesteuert wie die sensiblen Linken der PSOE und Podemos und könnten schnell Schluss machen, mit der reichlichen Vergabe regionaler Bonbons. - So wissen wir ja auch noch nicht, was aus den, wohl über 2.000 Arbeitskräften wird, welche in Sachen Vulkanwegräumen von den Institutionen in diversen Riegen angestellt wurden. - Die meisten Verträge, welche ausschließlich für die Beseitigung der Folgen des Vulkanausbruchs eingestellten Arbeiter, laufen Ende dieses Jahres ab. Weiter nehmen wir an, stellen schnell lokale Fürsten ein paar von denen wieder ein, um genügend Freunde zu haben für die Kommunalwahlen, aber dann spätestens im Mai 2023 wird wohl der Arbeitsmarkt wieder vulkanbereinigt sein. - Dabei werden in vielen Branchen, vor allem auch in der Gastronomie händeringend Leute gesucht, welche mehr als einen Teller auf einmal, weiter als 10 Meter weit tragen können. - Die "Guten" sind eh alle schon weg, so munkelt man hier, die Jungen, die was auf dem Kasten haben sowieso und übrig bleiben wieder mal wir, also die Einäugigen. Heißt diejenigen, die nur aus Mangel an Konkurrenz überhaupt noch Lohn, Brot und/oder Subventionen bekommen. - Ich nehme mich da nicht aus, auf dem internationalen Arbeitsmarkt wäre ich sicherlich auch nicht nur des Alters wegen bereits aussortiert. - Doppelt links und grün versifft, Besserwisser und Choleriker, seit 30 Jahren selbstständig, so etwas ist auch unter dem Vulkan nicht mehr zu vermitteln.

Also denken wir darüber nach, alle vom Vulkan zerstörten Flächen an Bananen wieder herzustellen, am besten natürlich mit Subventionen aus Europa. - Die sind nämlich so blöd und subventionieren alles, auch die Wiederherstellung von Anbauflächen, auf denen aus den gleichen Töpfen das angebaute Produkt ebenfalls subventioniert wird. Aber es ist ja für einen guten Zweck, für uns, und wer will denn der armen, vom Vulkan gebeutelten Insel auch noch die geliebten und teuren Bananen wegnehmen. - Aber hier wiederhole ich mich gerne, in der Partitur der Landwirtschaftshilfen der EU stehen wir mit einer Null vor dem Komma als nur ganz kleiner Sünder da. - A bisserl was geht immer, auch immer weiter und irgendwas ist schon dran an der lustigen Strategie: Lieber die europäische Landwirtschaft subventionieren, als alles auf dem Weltmarkt suchen. - Haben wir doch gerade wieder gelernt, dass selbst in der kleinsten Matroschka noch ein Skrupel stecken kann und bevor wir Bananen beim Chinesen ordern, schicken wir lieber Geld auf die Kanaren. - Witzig, dabei kommt die Pflanze ursprünglich sogar aus Asien, hat aber seine shareholdertaugliche Karriere dann woanders gemacht. - Um aber überall wieder Bananen zu pflanzen, auch dort wo sie vorher waren, ist nicht nur eine Frage des Laufs der Vulkanzungen, sondern viel mehr der Wasserverteilung. - Noch mehr Plantagen sind aufgrund Wassermangels zerstört worden, als durch den Vulkan direkt. - Gut, irgendwann wird die Wasserversorgung überall wieder stehen, aber bislang ist da lange noch nicht alles geflickt. - Dazu muss es natürlich auch genügend regnen. - Bislang tat es das diese Wintersaison lediglich auf der Ostseite und im Norden der Insel, allerdings kommt dieses Wasser, sei es auch auf Umwegen, auch der Westseite zugute. - Hier im Tal gab es im Oktober zwei nette Höhentiefs, danach und bis zum heutigen Datum allerdings ging der komplett Westen leer aus. - Jetzt aber formieren sich gleich zwei Tiefs auf unserer Höhe und wir dürfen ab dem 4. Dezember dann tatsächlich auch mit reichlich Niederschlägen im Aridanetal rechnen. - Ein großes Hoch über Mittel- und Nordeuropa bremst den Weiterzug der Tiefs nach Osten und so könnte das endlich mal wieder mit saftigen Niederschlägen auf den Westseiten der Kanaren klappen. - Wenn die beiden Tiefs sich geschickt ablösen, also mal landwirtschaftsfreundlich gedacht, dann können wir bis zu 10 Regentage im Dezember erhoffen und so der Vegetation im Westen auch einen gewaltigen Schub verleihen. - Wäre auch schön für die Kiefern rund um den Vulkan. - Die treiben zwar fast alle wieder aus, was jetzt aber noch fehlt, ist ein kräftiger Schluck aus dem Himmel, um wieder richtig frech zu grünen.

Die Zahl der Inselbesucher tröpfelt eher, als einen steten Fluss dazustellen, wobei weiterhin mehr Besucher aus dem Inland anzutreffen sind, also solche mit ausländischer Provenienz. - Aber generell weniger und der Besuch des Vulkans, der immer noch keinen richtigen Namen hat, scheint inzwischen einfach nur weiterer Punkt der to-see-Liste zu sein und nicht ersatzlos triftiger Grund auf die Insel zu kommen. - (Ich weiß auch, dass viele den Vulkan "Tajogaite" nennen, aber da es kein offizielles Organ gibt, welches ein solches Naturmöbel endgültig benennt, sind die meisten deutlich unzufrieden mit den aufgezwungenen Namen) Egal, bis zur nächsten Eruption kann man auch einfach "der Vulkan" sagen und so wird das auch von den meisten gehandhabt. - Allerdings trifft uns hier auch ein bisschen wieder Mitschuld, da wir den Vulkan und seine Lavazungen nicht gut vermarkten. - Wir werden zu sehr auf Abstand gehalten, nur ausgewählte und bezahlende Leute kommen dem Ding auf geführten Wanderungen näher, aber wie auf Island oder Hawaii, wo man sich der Lava bis auf wenige Meter nähern kann, keine Chance. - Sicher steht der Aspekt des Schutzes der Gesundheit und des Lebens komplett vorne an, aber wir dürfen ja nicht mal näher als 10 Meter an die bereits erkalteten Außenränder der Lava. - Noch weniger in Richtung Krater, dabei wäre das natürlich der echte Hammer, sich den noch dampfenden Schloten nähern zu können und dabei dem Vulkan so richtig in die Magengrube zu riechen. - Aber wenn was passiert? - Böse Zungen behaupten jetzt sogar, es wäre gut, wenn irgendwo jemand in den Krater plumpst. Dann kommen wir wieder in die Zeitungen und ins Fernsehen, aber das wäre dann so ähnlich gruselig, wie die vielen Berichte über die Ukraine. - Wieder fehlt die kluge und stringente Hand, die uns gute Regeln mitgibt und den Leuten ein bisschen mehr Eigeninitiative aufgibt. - Wenn wir nicht ran können an den Vulkan, dann wird der uns auch nicht mehr als Lockmittel dienen. - Gerade wo wir wissen, wie heute Werbung gemacht wird und in ein- und ausschlägigen Medien Bilder dafür sorgen, für Destinationen zu werben.

International gesehen steht dann aber noch die Flugreise an, welche ganz schnell für Verdruss sorgen kann. - Wenige Verbindungen bleiben bestehen, andere müssen einen ganzen Tag reisen, um 3.500 Kilometer zu überbrücken, da Uhrzeiten und Flugrouten nicht immer um den Nabel der Welt, also uns, gesetzt wurden. - Was für ein riesiges Glück, dass dennoch viele Stammgäste uns weiter besuchen, auch weil Corona und dann der Vulkan das "La Palma Ereignis" die letzten Jahre verhindert haben. - Die Aussichten werden auch kurzfristig nicht besser, auch wenn man aus dem Cabildo schon wieder mit Geld droht, welches man allerdings schon längst nicht mehr hat. - Aus Madrid will man sich noch Honigtöpfe erschließen, um dann wieder mit dem Scheckheft lustige "Werbeverträge" mit gewissen Airlines abzuschließen, welche dann plötzlich doch wieder auf die garstige und so sehr eigenwillige Insel fliegen. - Wir sind halt wieder da, wo wir bereits Anfang des Jahrtausends waren: Die geringe Verfügbarkeit an Fluggastplätzen auf die Insel hindert uns daran, internationalen Tourismus breiter aufzustellen. - Natürlich kommt auch hier wieder die Nischengeschichte, welche ich erzähle, seit Windows 3.11uns den Kugelschreiber aus der Hand geschlagen hat. - Wir müssen in den Nischen unser Produkt suchen, da wir auf dem "normalen" Markt der Destinationen in Sachen Mittelstrecke niemals mithalten können und das eigentlich auch gar nicht versuchen sollten. - Da ist der Vulkan schon nicht schlecht, noch besser wenn man ihn anfassen könnte, aber generell ist es wohl interessanter, ein ungeschliffenes Inselchen mit Kanten, Ecken aber Authentizität zu besuchen, als ein touristisch weich geklopftes Standardziel der Hotel und Strand Klasse. - Eben ohne den Segen internationaler Konzerne, ein bisschen wild und störrisch von Anfang an und wenn es halt schwierig ist, zu uns zu kommen, dann wird das doch auf der anderen Seite wieder wertvoller, bei uns zu sein. - Also lassen wir die ganze dämlich Planung doch wieder sein und finden uns ab mit dem, was wir sind. Die größte Zwerginsel auf dem Ozean, der kleinste Scheinriese im touristischen Konzert und jeder unserer Besucher kann sich sicher sein: Das ist kein Schauspiel hier, sondern alles echt. - Jetzt haben wir den Slogan doch noch gefunden: ECHT!

Dass man bei uns die Sachen nicht wirklich planen kann, nicht mal im negativen Sinne, macht uns die charmante Renaissance der Hauptstadt deutlich klar. - Wir erinnern uns. - Um die Jahrtausendwende hat Los Llanos die Hauptstadt Santa Cruz deutlich hinter sich gelassen. Sowohl, was die Anzahl der Einwohner angeht, als auch in Sachen wirtschaftlicher Bedeutung. - So zogen seinerzeit Banken (zum Beispiel DB-España) und andere Geschäfte auf die Westseite und was an größeren Läden sonst Leute in die Stadt lockte, das zog nach La Grama in Breña Alta, was man heute als "Rund um den Lidl" kennt. - Wären da nicht die vielen Institutionen, die man als Hauptstadt so führen muss und der harte Kern an Städtern, vielleicht hätte sich diese Neuerfindung Santa Cruz´ nicht wirklich entwickeln können. - Die Voraussetzungen sind eigentlich klar und negativ. - Kein Raum um zu wachsen, keine bequemen Parkplätze, in der Rushhour hektisch, danach verschnarcht. - Die meisten Besucher mussten meist notgedrungen nach Santa Cruz, dam man was zu erledigen hatte und weil die Busanbindungen weiterhin schlecht sind und der Bus nur in den Süden der Stadt fährt, wählen fast alle das Auto und wissen dann nicht, wohin damit. - Das Parkhaus hat da kaum geholfen, da schlecht gelegen und schwer zu finden und ebenso kurvig zu gebrauchen. - Der stationäre Handel zog langsam nach Breña Alta, auch weil der dortige progressive Bürgermeister Blas Bravo strategisch wohl gelegene Teile der Gemeinde als weiche Industriezone auswies und damit den Handel an sich riss. - Fast trotzig zog man sich zurück in der Hauptstadt und seit dem man dann auch noch die Umgehungsstraße hatte, konnte man nicht nur durch Santa Cruz fahren, sondern locker auch daran vorbei.

Schon damals haben manche, ab und zu kluge Kreise gefordert, Santa Cruz müsste den Mut haben, sich neu zu orientieren. - Einen deutlichen Strukturwandel sollte es schon sein und weniger auf Tradition pochen, sondern charmanter und lockerer werden. - Kleine Geschäfte, welche appetitliche Dinge feil bieten und nicht mehr Waschmaschinen oder landwirtschaftlichen Bedarf in einer Fußgängerzone. - Bummeln, schlendern, gucken und verweilen, statt hektisch von einem Amt zum anderen den kürzesten Weg zu schlagen. Das Umfeld dafür war ja immer da, auch weil man es in den gefährlichen Wachstumsjahren versäumt hatte, grausame Straßenschluchten und Wohnparks durch die Altstadt zu schlagen. - Gut, solche gibt es außerhalb der Kernzone der Stadt wohl, allerdings kann man diesen Sünden des Wachstums einfach und ohne viel Mühe entgehen. - Ein bisschen "Schuld" haben sicher die Kreuzfahrer auch am Wandel der Stadt, ein wenig mehr der so strittig diskutierte Stadtstrand, aber am meisten hat sicherlich der unbändige Wille der Städter selbst dazu beigetragen. - Inzwischen hat sich aus einer Stadt im grassierenden Ausverkauf wieder ein launiges Städtchen berappelt und seit dem der Vulkan und seine Wirrungen auch noch aschemüde Westler der Insel zum kurzzeitigen Charmeschnappen nach Santa Cruz lockt, lässt es sich nicht mehr verheimlichen: Santa Cruz hat sich gewandelt und versprüht wieder ein bisschen Glanz und sowieso geläuterte Patina über deren Besucher wie Einwohner. - Noch mehr spürt man das natürlich, ohne Bürobetrieb und auch ohne Kreuzfahrer, also in den Abendstunden oder im Sommer, wenn die dicken Pötte eh in der Arktis und in den Fjorden rumlungern. - Charme, ganz viel von dem sogar, südliche Gerüche und Geräusche, welche von bewegtem Treiben und sinnlichen Streben zeugen. - Der Strand wird längst angenommen, auch wenn weiterhin eine sinnlose Straße Stadt und Strand voneinander trennt, aber in dem angenehmen, wie auch leicht anarchischem Schlendrian der neuen Stadt, steckt eben genau dieser gewachsene Ausdruck von Leben. - Nicht planen, sondern einfach wachsen, so wie der Wunsch der Menschen nach Muße und Zufriedenheit auch keine gerade Linie ist. - Also auch hier wieder: ECHT.

Ein bisschen trägt man die Nase zwar schon wieder nach oben, aber das muss man einer Hauptstadt schon gönnen, besonders wenn man eben gerade mal wieder einer Demütigung durch die Boomtown Los Llanos entgangen ist. - Hier kommt natürlich auch der kurzfristige Doppelwumms des Vulkans dazu: Die Schockstarre Teile des Aridanetals und das jetzt hektische Treiben um die Folgen des Vulkans zu besiegen, machen es der Hauptstadt leicht, eine Verlockung darzustellen. - Kleine, durchaus schicke wie adrette Läden haben sich etabliert, die eben keinen Alltag mehr anbieten und auch die Gastronomie ist durchaus wieder konkurrenzfähig geworden. - Manch ein Händler hat auch den Spagat zwischen, Ramsch für die Kreuzfahrer und nützliche Dinge für die Hauptstädter, sein gelassen und bietet nun allen schicke Waren an und nicht mehr Tand und Schand aus Plaste und Elaste. - Natürlich gibt es weiterhin auch solche Läden, aber als geübter, millenniumtauglicher Schlendergeselle hat man doch längst ein selektives Wahrnehmungsorgan entwickelt: Die Trashabwehrdrüse. - Diese kann wunderbar zwischen aufgesetzt oder ehrlich gewachsen unterscheiden und führt einen fast unbemerkt an globalem Tand und geistloser Weltküche vorbei, hin zu den kleinen Edelsteinen diverser Branchen in Sachen Leistung im Dienst. - Immer die Nischen suchen, lieber noch mal um die Ecke biegen, anstatt der ersten Verführung zu erlegen und schon gelangt man zum Beispiel auch in den "Banana-Garden". - Nie im Leben hätte ich ein Hotel gebucht, welches einen solchen, fast blasphemischen Namen trägt. (Denn Plátanos sagt man hier zu unserer kleinen, gelben Wappenfrucht) - Bis ich es gesehen habe und alle Vorurteile nachverhandeln konnte. - Eben nicht aus dem Boden gestampft, sondern eingefasst in die Altstadt, so krumm und schief diese eben auch gewachsen sein mag. - Dennoch hell, freundlich und sogar in diesem Jahrtausend angekommen, auch weil der junge Chef eben schon ein bisschen in der Welt unterwegs war und den Schritt zurück nach La Palma nicht, oder noch nicht bereut hat. - Selbst das kleine Café in dem kleinen Hotel läuft prächtig, da es ab dem späten Vormittag für jeden zugänglich ist. - Abends gibt es sogar Biere aus La Palma und Cocktails, deren Namen wir noch nie zuvor gehört haben. - Das alles mit einer Nonchalance, als wäre es schon da gewesen, als sich noch die Piraten um Santa Cruz balgten und nicht die Kreuzfahrtschiffe um einen Liegeplatz. - Ein kleines Stadthotel dort, wo es hingehört, mitten in die Stadt. - Auch als Kombination mit einem Wanderurlaub, der natürlich bei uns im Tal anfängt. - Wenn der Flugtag sich mit der Verfügbarkeit der Unterkunft brennend überschneidet, dann kann man wunderbar ein paar Tage am Anfang oder am Ende des Urlaubs dort in Santa Cruz verbringen und mal nachgucken und spüren, ob denn der Siebold noch alle Sinne am richtigen Platz hat. - Warum das "Banana-Garden" heißt und nicht "Jardín de Plátano" erklärt sich übrigens so: Erfunden auf La Palma, bei gutem Wind auch irgendwann den Rest der Welt zu beglücken. - Meinen Segen haben die und allzeit eine gute Belegung unter allen Kielen…




Der Krater vom Aussichtspunkt in Tacande aus betrachtet




Immerhin hatte die Lava Respekt vor unserer Stromversorgung




Wenn man möchte, könnte man ab Mitte Oktober einen Anstieg des Bodens rund um die Messstation LP3 (Jedey) erkennen. - Allerdings im Millimeterbereich.
Quelle: IGN




Aber wir finden keine Entsprechung bei Anzahl oder Stärke der Beben, warum an der Station LP3 ein leichter Anstieg gemessen wird
Quelle: IGN




Die staatliche Wetteragentur AEMET sieht das an Niederschlägen für uns Anfang Dezember voraus. Gut erkennbar, die beiden Tiefdruckgebiete, eines geht, eines kommt.
Quelle: AEMET




So sieht das in der Druckverteilung aus, könnte nach dem Motto: Freuen wir uns mit dem Landwirt ablaufen...
Quelle: AEMET



Das Global Forecast System sieht das ähnlich und meldet diese Niederschlagsmengen für El Paso Anfang Dezember
Quelle: Wetterzentrale (beste Übersicht auf Deutsch über alles, was mit Wetter zu tun hat)




Santa Cruz de La Palma




Santa Cruz für Anfänger...




Santa Cruz für Fortgeschrittene...




Santa Cruz für Könner...




Künstlich aufgeschütteter Strand vor der Hauptstadt. - Viel diskutiert, auch kritisiert, aber wie man sieht, selbst Ende November, wenn eigentlich niemand mehr Baden geht, gerne genutzt.




Banana Garden, wenn es mal nicht das Aridanetal sein kann




Belohnung für Stadtbummel im Banana Garden







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La Palma, Islas Canarias, Spanien
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