Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell 30.04.2023

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Nachrichtenarchiv La Palma
Casamartin 30.04.2023


Sonntag 30.04.2023 El Paso nachmittags


Ab in den Sommer
Von oben betrachtet doch eher nachhaltig planlos



Frühling ist was für Weicheier. - Und sowieso die Geschichte mit den Inseln des ewigen Frühlings, die kann sich der olle Humboldt sonst wo hin schieben. Eigentlich haben wir gar keinen Frühling und ebenso wenig einen Herbst, daher kennen unsere Couturiers auch keine Übergangsjacken. - Meine textile Bescheidenheit drückt Jahreszeiten so aus: Mit Flanellhemd über dem T-Shirt ist Winter, ohne Holzfälleraccessoire feiern wir Sommer. Fulanito de tal, also Pedro Musterkanare drückt sich ein bisschen gewählter aus: Hay que frío estamos pasando (unter 20 Grad) = Winter und "Que tremendo calor hace" (über 20 Grad) begleitet als suggestive Fragen die mäandernde Schweißperlen auf Stirn und Nacken. Ein bisschen konkreter könnte man vielleicht sagen, der Winter ist die Jahreszeit, in der es theoretisch im Westen der Insel regnen kann. - Der Sommer die andere. - Das hängt grundsätzlich zunächst wieder mal am Azorenhoch, welches so ziemlich jedes mögliche Tief aus dem Westen so weit in den Norden drängt, dass es die Kanaren nicht mehr erreichen kann. - Da das Azorenhoch im Sommer noch stabiler scheint als im Winter, regnet es den Sommer über auf der Westseite der Insel eigentlich überhaupt nicht. - OK, mitten drin können mal dicke Tropfen, mit mehr Sand als Wasser, so etwas wie Niederschlag vortäuschen, aber nach April und vor Oktober metamorphosieren Regenschirme im Aridanetal in aktiver Weise zu Sonnenschirmen. Früher, als alles anders, aber nur manches besser war, da kannte man den Klimawandel auch bereits, man sagte aber einfach nur: Das Wetter ist auch nicht mehr, was es einmal war. Wie und ob und in welcher Robustheit sich nun der Klimawandel auch bei uns bemerkbar macht, das lässt sich hier noch weniger als in Mitteleuropa jetzt schon beantworten. - Wir beobachten nämlich ein Wetterphänomen, welches gegenläufig zu den immer krasseren Schwankungen in nördlicheren Regionen steht. - Es war seit vielen Jahren nicht mehr über 40 Grad bei uns im Tal und die Winter waren weder sehr regenreich, noch ausgesprochen trocken. - Was aber dringend auffällt, die meisten Wettersituationen bleiben länger bestehen als noch vor, vielleicht einem Jahrzehnt. Daher entstehen die Eindrücke eines, viel zu kalten Januar und Februar und eines, viel zu warmen März. - Das Extremwetter bildet sich also eher aus Kontinuität, denn 14 Tage, wenn auch nur knapp über 30 Grad, ergibt dann auch schon eine Hitzeperiode, auch wenn Rekordtemperaturen nicht annähernd erreicht werden.

Als neues, ziemlich unangenehmes Wetterphänomen kommen vereinzelt heiße Fallwinde im Aridanetal vor. - Was allen eigentlich als "Brisa" bekannt ist, oft Nieselregen bis nach El Paso trägt und frische Luft bis tief hinab ins Tal, hat nun einen warmen Bruder bekommen. - Fallwinde aus Nordost jagen über die Cumbre Nueva, da Wind aus Nordost eben solchen föhnähnliche Strömungen auf der Leeseite des Hindernis erzeugen, allerdings reißt dieser Wind manchmal heiße und trockene Luft mit sich, welche sich in den oberen Luftschichten angesammelt hat. - Eine solche Situation führte schließlich ja auch August 2021 zu dem ersten Großfeuer im besiedelten Bereich auf der Insel, als trocken-heiße Winde ein kleines pyromanisches Missgeschick oberhalb El Pasos als Feuerwalze bis hinab nach La Laguna getragen haben. - Man spricht inzwischen nicht mehr so häufig von diesem Feuer, da einen Monat später der Vulkan das gesamte Schreckenspotenzial an sich riss, aber uns Betroffene hier in oder an der damaligen Feuerschneise steckt der Schreck immer noch in den Drüsen. - Genau dieses Wetterphänomen hatten wir Anfang dieses Monats erneut und uns war gar nicht wohl dabei, auch wenn wir seit Ende 2021 fast das gesamte Grundstück für mögliche Feuerbekämpfung neu gestaltet haben. - Im Schnitt wird sich der Winter wohl als normal in die Statistik einreihen, denn heiß plus kalt ergibt halt warm und nur wer genauer beobachtet und öfter mal hinguckt dem wird klar, dass auch unser Klima im Wandel begriffen ist und damit langfristig unser Wettergeschehen neu lenkt.

Manchmal gibt es auch semiphilosophische Einwände, unser Vulkan würde auch das Wetter hier verändern, was allerdings durchaus greifbare Folgen haben kann. - Nicht so sehr regional und schon gar nicht global, aber lokal hat "die Wolke" schon deutlichen Eindruck bei uns hinterlassen. - Der bereits öfter hier angesprochene "Twomey-Effekt" ist zwar kaum noch spürbar, weil einfach die Schwefel-Emissionen des Kraters und der Lavazunge deutlich zurück gegangen sind, aber nicht nur Solaranlagenbesitzer im Aridanetal erinnern sich deutlich an dieses Wetterphänomen des Vulkans. - Global machen die Vulkane natürlich auch Wetter und Klima, wahrscheinlich sogar einflussreicher als wir "Kleinvieh" in Sachen CO2 Produktion und anderer Schmuddelgase der mindestens zwielichtigen Fraktion. Allerdings scheinen wir dabei eben den Tropfen zum Überlaufen zu liefern und noch dazu in einer Geschwindigkeit, für welche diese Welt wohl einfach nicht gebastelt ist. - Ob es nun bereits nach 12 Uhr ist, oder noch ein bisschen davor, was wissen wir denn schon. - Als Vater zweier Kinder ist man mindestens gelernter Optimist und verschreibt sich schon aus Solidarität nachhaltigen Umgang. - Dumm nur, wenn dieses Grüngedöns selbst der eignen Brut manchmal auf den liberalen Nerv drückt. - Noch mehr gehe ich damit natürlich der eigenen Frau auf den Geist, die oftmals deutlich genervt ist von dem Umstand, dass immer nur von der eigenen Scholle essen, doch wenig abwechslungsreich sein kann. Eine Woche lang immer Blumenkohl mit Brokkoli an Spitzkohl, oder umgekehrt, muss dann auch erst mal gekocht und verdaut werden. - Aber er ist doch so stolz auf seinen großen Biogarten und wenn er dann wieder die Hände voller Kompost in die Küche rennt und knabenstolz ausruft: "Schnupper doch mal dran…" - So riecht es, wenn alte, weiße Männer mit grünversifftem Kolchosencharme die Welt retten wollen.

Immerhin, das Ding mit der Solaranlage und der flotten, kleinen Französin Zoe läuft besser, als man je glauben wollte. - Inzwischen hat unser Renaultchen auch schon die "Roque-Taufe" (kleines Beweisvideo) hinter sich und ist locker bei einer Inselumrundung auf Berge geklettert und in Täler gerauscht, gerade so als sei Zoe die Tochter Reinhold Messners. - 230 Kilometer und ein paar Tausend Höhenmeter und immer noch waren knapp 10 kWh in der Batterie. - Klar, nicht Bleifuß war hier Kapitän, aber auch nicht Kolonnenschleicher und ein Durchschnittsverbrauch von 11,5 kWh auf einhundert Kilometer ist doch ganz nach unserem Geschmack. - Dann auch noch an locker an einem Tag wieder zuhause mit sauberem Strom voll geladen, klingt doch gut! Die nette Dame von der Tankstelle in El Paso winkt inzwischen fröhlich zurück, wenn ich wieder mal, natürlich ohne zu tanken, flott hupend an ihr vorbeistrome. - Was da immer in den FDP-nahen Verbrenner-Medien erzählt wird, mit Verbrauchen von 20 - 30 kWh für die runden dreistelligen Kilometer, das kann ich mir nur damit erklären, dass man unbedingt versuchen will, den europäischen Verbraucher auch elektrisch nicht mehr aus dem SUV zu lassen. - Da bewegt man dann gute 2 Tonnen um 70 Kilo zum Brötchenholen zu wuchten oder die Brut zum Klarinettenunterricht zu fahren und wundert sich dann, wenn man alle drei Tage zum Laden an die Säule muss. Gut, jeder rettet die Welt auf seine Art und Weise. Manche klebend, andere im Porsche und zwischen diesen beiden Extremen versucht eine, durchaus vernünftige Mitte, doch irgendwie klar zu kommen. - Der nächste Schritt nun in unserem Solarkomplott gegen Scheichs, Putins und die FDP, wir werden zukünftig nun auch Energie ins Netz einspeisen. - Wir haben trotz Auto immer noch so viel übrig, dass Max da uns jetzt ein interessantes Angebot herausgesucht hat. - Allerdings kann ich erst im kommenden Monat oder noch einen später davon berichten, ob es alles so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben.

Die einen retten die Welt mit Kompost und Elektro-Autos, in der Politik auf Inselebene scheint es auszureichen, genügend Geld nach La Palma zu holen. - Genau in einem Monat sind Kommunal- und Regionalwahlen und so muss man halt auch über alle Glanznotizen in sozialen wie unsozialen Medien immer das Fragezeichenmäntelchen des Wahlkampfs stülpen. Dabei fällt weder dem politischen Humankapital, noch den potenziellen Wählern auf, dass Geld alleine kein Ersatz für Ideen, Perspektiven und schon gar nicht Organisation oder Planung darstellen kann. - Hier wird das Mittel zum Zweck, gar zum einzigen Ziel und verfehlt dabei seine, durchaus probate Eigenschaft, Treibstoff für möglichen Fortschritt zu sein. - Die Geldbeschaffung soll dabei von den krassen Lücken in echter Zukunftsplanung ablenken und wenn man Subventionen zu, von Gott gegebenen Grundrechten deklariert, oder gleich zur Tradition, dann lenken wir heftig am Motor und versuchen mit dem Lenkrad Gas zu geben. - Ganz rüpelhaft und rudimentär mal erklärt: Erst kommt die Analyse der Notwendigkeit, dann das Projekt, nun die Finanzierung und im besten Fall liegt dazwischen auch noch eine demokratisch geführte Debatte. - Wir allerdings werfen Projekte über die Insel, gucken mal, wo die kleben bleiben und rufen dann nach Finanzierung. - Im weiteren Verlauf verleihen wir dem Ganzen auch die Notwendigkeit und sorgen meist noch vor Baubeginn oder Inbetriebnahme für Projektänderung, welche eine Kostenexplosion erklären und weitere Finanzbeschaffung notwendig machen. - Ob das Ganze Sinn macht oder nicht, das war nie die gestellte Aufgabe und wird auch nicht gerne hinterfragt, denn Finanzmittel scheinen einfacher besorgt zu sein, als gute Ideen und planerisches Talent. - Dabei kommt Ihnen sicherlich vieles bekannt vor, progressive Fantasielosigkeit und chaotisches Steuerungsverhalten sind kein Alleinstellungsmerkmal kanarischer Politik, sondern durchaus Global Prayers. So hält sich der Wahlkampf auf der Insel auch im bekannt bescheidenen Rahmen. Wer mehr Fiestas feiert und Straßen baut wird wieder gewählt und das lustige bis traurige Eigenlob, gute Planung rund um Covid, Feuer und Vulkan betrieben zu haben, lässt auch noch die letzten Kritiker in Sarkasmus und Verzweiflung elendig verstummen.

Immerhin, in ein paar Tagen wird eine Küstenstraße eröffnet, die gar nicht an der Küste liegt und das auch nur, weil das Geld dafür direkt aus Madrid geflossen ist. - Muss Pedro Sánchez bei einem seiner vielen Besuche aus der Tasche gefallen sein und keiner der lokalen politischen Größen war in der Lage zu sagen: Halt lieber Regierungspräsident, die Finanzierung einer Straße über die Lavazunge wäre dort sinnvoller, wo die Leute wohnen (Los Llanos und El Paso) und nicht dort, wo man erst hinfahren muss (Tazacorte). Dass diese neue Straße dann auch keine Anbindung an die Umgehungsstraße Tazacortes hat, sondern schon oberhalb des Friedhofs endet ist geschenkt. Dieser Verkehrsweg ist ja auch noch nicht fertig, aber die Idee, von Puerto de Tazacorte nach Puerto Naos zu kommen, ohne durch Tazacorte oder Los Llanos fahren zu müssen, die ist doch wirklich prickelnd. - Oder? - OK, da fährt, außer ein paar Bananenbauern und Anwohnern keiner lang, aber es ist die erste, voll asphaltierte Piste über die Lavazunge von Nord nach Süd und umgekehrt. Übrigens noch unbedingt vor den Wahlen zu eröffnen. - Die erste Straße über die Lava des Rüpels am Cabeza de Vaca macht aber durchaus auch Fortschritte, auch wenn wir immer noch über gerüttelt "Römerbeton" fahren müssen. - Dieses Gemisch aus Salzwasser, Kalk und Lavasand wird zwar permanent als Wunderbelag für die Straße betitelt, hält allerdings nicht wirklich der täglichen Belastung des Verkehrs stand. - Inzwischen aber asphaltiert man das erste Teilstück von La Laguna Richtung Süden zum neuen Kreisverkehr, der lustigerweise wieder dort ist, wo auch bereits der alte war. - Von dort soll dann Richtung Cruz Chica oder Las Norias verteilt werden, natürlich mit der offenen Option auch mal wieder die Peilung San Nicolás oder wenigstens Campitos. - Bald wird man sich also von La Laguna aus den dusseligen Bogen um das, inzwischen größte Baustoffwerk der Insel ersparen können, um dann im weiteren Verlauf wohl noch über den holperigen Lavabeton nach Süden zu gelangen. - Aber wieder ein paar Minuten weniger und so langsam nimmt eben diese Straße, obwohl eigentlich nur aus der Not heraus ungeplant in die Lava getrieben, magistralen Charakter an. - Wann diese Straße durchgängig asphaltiert werden kann, das hängt natürlich auch davon ab, wie schnell das, immer noch flach unter der Lavazunge weiter glühende Magma, abkühlt.

Das wird auch permanent als Antwort genutzt, warum man denn eigentlich den Straßenbau über die Lavazunge nicht "von vorne" angeht. - Da wäre halt die LP2 zu nennen, diese Straße, welche die südliche Inselumrundung darstellt und eigentlich die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Aridanetal ergibt. - Immerhin, da will man jetzt sondieren, wie weit die Temperaturen in der, bis zu 70 Meter dicken Lavaschicht, abgesunken sind. - Dabei weiß ich allerdings nicht, ob man denn immer noch vor hat, das Zeug abzutragen, oder sich irgendwann einfach eingestehen kann, eine neue Trasse muss wohl gänzlich auf der Lava gezogen werden. Bevor nicht diese Straße zumindest ein gut aussehendes Projekt aufweisen kann, braucht man auch über eine weitere, oder besser neue Bebauung in den Zonen Paraíso bis hinab nach Campitos gar nicht nachdenken. - Ob die obere Straße, die LP 212 von Tacande nach San Nicolás jemals wieder hergestellt wird, das stelle nicht nur ich in Frage. Drei Straßen im Aridanetal zwischen Nord- und Südteil der Lavazunge werden doch wohl reichen, um sämtlichen verkehrstechnischen Notwendigkeiten bedienen zu können. - Die Forstpiste nach Fuencaliente, unterhalb des Refugio El Pilar, welche inzwischen nach Fran Santana benannt wurde, hat zu keiner Zeit den Zweck erfüllt, für den sie mal nach viel Geschrei für den Durchgangsverkehr notdürftig wie teuer hergerichtet wurde. - Inzwischen ist schon wieder so viel Sand aufgetragen worden und die paar Autos haben den Untergrund derart zerwühlt, dass man niemandem mehr anraten kann, diese Piste ohne Allrad in echtes Kalkül zu nehmen. - Dann war da ja auch noch als Notbehelf ein Bootsanleger in La Bombilla nicht nur angedacht, sondern auch schon fast gebaut. - Das Ding braucht jetzt auch keiner mehr, zumal es genau in der Zone mit den höchsten Konzentrationen an CO2 liegt. - In dem ganzen Tiefbaugewürge nach Ende des Vulkanausbruchs hätte man sich so sehr eine führende Hand unter einem denkenden Kopf gewünscht. - Eins nach dem anderen, die wichtigsten Dinge zuerst gebündelt, wie wunderbar und eigentlich wie einfach wäre doch die Aufgabe der dafür zuständigen Institution gewesen. - Wieder hat hier das Cabildo Insular de La Palma komplett versagt. Nicht nur ich, faltiger und dürrer Besserwisser mit migratorischem Hintergrund hat mehr als einmal Stoßgebete am Vulkan nach oben gesandt mit der Bitte, doch viel länger unter staatlicher Kontrolle und bitte auch Planung zu stehen, als nur ein paar Wochen nach Ende der Eruption.

Der Berg selbst, also der Krater dort am Kuhkopf, der dampft weiter vor sich hin. - Mal mehr, meist aber weniger und der Wind muss schon ganz ungewöhnlich stehen, dass man die Schwefelausscheidungen noch riechen kann. - Die seismischen Bewegungen nehmen auch weiter ab, aber langsam, ganz langsam nur kommt der Untergrund zur Ruhe. Hauptproblem stellen weiterhin die Gase dar, welche in der Region Puerto Naos und La Bombilla immer noch die Rückbesiedlung der Einwohner verhindern. - In Puerto Naos lockern sich die Auflagen langsam, vorwiegend für den höher gelegenen Ortsteil Las Lajones, am Nordrand der Siedlung. - Da hat man jetzt chinesisches vor und will per Video-Monitor ständig über die Höhe der Gasemissionen berichten aber auch Kameras einsetzen, welche per Gesichtserkennung feststellen können, wer sich denn wie lange dort aufhält. - Wer da wieder zu viel Orwell gelesen hat, oder unbedingt an chinesische Verhältnisse anknüpfen will, das kommt auch wieder aus der Inselregierung und zeigt erneut ganz deutlich, auf welchem Niveau gehandelt wird. - Leider fällt es sehr schwer, aus den ganzen Messberichten einen Trend herauslesen zu wollen, darüber hinaus stellen sich auch die einzelnen Geräte zur Feststellung des Gasgehaltes als wenig kompatibel heraus. - So wagt es keiner, eine wirkliche Aussage zu treffen, ab wann wir denn ernsthaft mit einer Rückkehr nach Puerto Naos rechnen dürfen. - Auch wissen wir nicht genau, woher denn nun die Gase stammen. - Das wäre auch ganz interessant, könnte man daraus doch zumindest annähernd schließen, wie sich eine zukünftige Entwicklung darstellen könnte. - Die langsame Aufweichung der strengen Zugangsregeln lassen so auch nicht auf geringere Messwerte schließen, sondern sind auch wieder Reaktionen auf heftige Kritik an dem Verfahren die Orte strickt abgeriegelt zu haben. - Grundsätzlich bleibt die Hoffnung ja, dass nah unter der Oberfläche befindliches Magma in den zum Krater führenden Kondukten langsam abkühlen und kristallisieren, so dass weniger CO2 freigesetzt wird. - Stinkig allerdings ist die Theorie, teuer die Hausmieten und Mangelware die Hotelbetten.

Anders kann es ja gar nicht sein, dass ein Weltbiosphärenreservat ein Luxusressort mit Golfplatz an der Schneegrenze propagiert und sogar öffentliches Interesse an dieser Peinlichkeit bekundet. - Allerdings bleiben die Investoren noch unsichtbar und es darf deutlich vermutet werden, dass der Zuspruch unserer politischen Führung dringend dazu miss- oder gebraucht wird, eben genau diese Investoren auf die Insel zu locken. - Gleiches geschieht auch bei uns auf der Westseite, dort wird erneut die "Wellness-Oase" in Las Manchas de Abajo auf den Tagesplan gerückt. - Ein weiteres Objekt, welche seinerzeit im Rahmen des touristischen Sondernutzungsplans PTET zumindest für anderthalb Jahrzehnte in der Vorkammer des Mülleimers gelandet ist. - Hier sieht es ähnlich aus, wieder suchen, zumindest bereits aktenkundige Fremdgeldausgeber händeringend Investoren und immer wenn man sich diese Pläne etwas genauer ansieht, dann findet man dort nicht nur ein zentrales touristisches Gebäude, sondern viele "Einfamilien-Chalets" der gehobenen Klasse. - Als bereits eingebauter Plan B, falls das mit dem Tourismus nichts wird, könnte man wenigstens die vielen Ferienvillen dann als Wohngebäude nutzen und das in Regionen, wo eigentlich nur Tourismus oder Natur sein dürfte. - Dabei wäre das gar nicht schlimm, wenn solch ein Hotel denn wirklich funktionieren könnte bei uns, aber selbst der optimistische Blick eines Notkrawattenträgers kann nicht wirklich einen touristischen Großbetrieb bei uns begründen. - Die Dinge laufen in andere Richtungen und La Palma wird touristisch sicher nicht auf Gran Canaria oder Tenerife-Niveau konkurrieren, wo tatsächlich Luxusressorts betrieben werden und in Maßen auch funktionieren. - Ansonsten ist ein Golfplatz in einem Weltbiosphärenreservat so gut Zuhause wie Dolchfinger Merz im Mittelstandsverein oder lassen Sie mich es anders sagen: Ich glaube erst dran, wenn Kubicki sich an die Avus klebt, die Straubing Tigers endlich Eishockeymeister werden und Wissing mein Elektroauto als Dienstwagen fährt.

So bleiben wir ländlich exklusiv und immer ein bisschen jammernd in Sachen Tourismus, aber das kenne ich auch aus meiner aktiven Zeit als Leiter Reisender noch zu gut. - Nur noch 2 direkte Charter aus Deutschland im Sommer, das war auch schon mal, allerdings baute man sich damals mit der Air Berlin alle möglichen Gabeln über Nürnberg. - Jetzt gibt es die Möglichkeit über Tenerife Süd oder Gran Canaria per Condor/Binter nach La Palma zu fliegen, oder auch wie gehabt mit der Iberia-Express über Madrid. - Zum Teil sind die Preise dafür allerdings in DM gedacht, doch in Euro kassiert, aber unsere Stammgäste lassen sich ja weder von Covid, noch Vulkan oder gar Putin davon abhalten, auf die Grüne Perle der Kanaren zu fliegen. - Massentourismus kann man sich so nicht zusammenpfriemeln, und wer eh 8 Stunden unterwegs ist, diese Insel nicht in der DNA hat und Preise wie nach Dubai bezahlt, der fliegt doch lieber gleich dorthin. - Soll auch alles so geschehen, wir sind nicht kompatibel mit touristischen Moden und anderen Destinationen, welche alles zu bieten haben, alles außer Authentizität. - Die gibt es weiterhin im hinteren Bayrischen Wald, in der Fuldaschleife und bei uns auf La Palma und wem nun diese Zusammenstellung wirr oder beliebig vorkommt, der hat völlig Recht und kann dieses auch mit ins Wochenende nehmen. - Darüber hinaus gibt es auf den Inseln, nicht nur auf La Palma, inzwischen eine deutliche Protestbewegung gegen zu viel Tourismus. - Bei uns auf der Insel wendet sich das weniger gegen zu viele Gäste, denn das passiert auf La Palma nicht. - Allerdings hat viele schon die Hingabe unserer politischen Kaderamigos gegenüber den neuesten Revivals alter Hotelpläne schon aus der Schlafschafkammer geholt. - Da erklärt man einen Golfplatz zum Projekt öffentlichen Interesses, vernachlässigt aber den Sozialen Wohnungsbau komplett und bringt Vulkanopfer jetzt noch in Container-Siedlungen unter, anstatt für regulären Wohnraum zu sorgen. Die Verknappung des Angebotes auf dem Markt der Mietwohnungen durch den Vulkanausbruch und die verstärkte Konkurrenz aufgrund der vielen Menschen, die nicht nach Puerto Naos oder La Bombilla zurückkehren können, hat die Mieten auf La Palma auch deutlich hoch getrieben. - Back to Mutti ist also der Weg für viele junge Menschen und manch einen, bevorzugt an den Wochenenden ausgeführten Anbau an bereits bestehende Häuser, lässt sich auch immer wieder bei schlenderhaften Spaziergängen beobachten. Nutznießer sind derzeit die Eigentümer gleich mehrerer Vermietobjekte, Baufirmen und der Baustoffhandel und manche der Gewinnler der Situation reizen ihre derzeitige Marktposition auch scharf definiert aus.

Dabei gibt es immer noch reichlich leer stehende Wohnungen und Häuser, die allerdings nicht auf den Markt gelangen. - Mal liegt es an der Unversöhnlichkeit der Erbengemeinschaften, in anderen Fällen haben Banken noch die Finger mit im Spiel, aber meistens sind es wohl fehlende Finanzmittel. Liquiditätsmangel unterbinden es meist, dass viele, oft alte Liegenschaften, nicht zurück in das Angebot an Miet- und Ferienunterkünften gelangen. - Wobei wir hier durchaus auch Selbstkritik nicht scheuen dürfen. - Jahrzehnte lang haben wir lautstark gefordert, doch endlich einfache Reglungen für den legalen Betrieb von Ferienhäusern zu schaffen. - Schließlich gelang das mit der "Krücke" "Vivienda vacacional" (Vv) und inzwischen ist es möglich, auf diese Art und Weise fast jegliche Immobilie hier auf der Insel, den rechtlichen Bestimmungen entsprechend, in den touristischen Kreislauf zu bringen. - Nun fehlen diese Häuser allerdings auf dem "normalen" Mietmarkt und verschärfen so die aktuelle Mangellage noch mehr. - Oder auch weniger, denn zweimal hinterfragt werden wir auch wieder feststellen, dass viele dieser Häuser niemals auf dem regulären Mietmarkt angeboten wurden. - Die meisten haben nämlich bereits vor der Legalisierung trotzdem touristisch oder gar nicht vermietet. - Es wird uns da nicht gelingen, ganz verlässliche Zahlen zu erhaschen, allerdings höre ich auch immer wieder, dass viele Eigentümer Angst vor Mietnomaden haben und so lieber gar nicht vermieten. - "Diese Leute bekommst du nie wieder raus" höre ich dann immer wieder und so gibt man sich lieber mit 50% Auslastung auf dem touristischen Sektor zufrieden, als das Haus langfristigen Mietern zu überlassen. - Hier findet man dann auch gerne mal den umgekehrten Nationalismus: Lieber vermietet man an Ausländer, bevorzugt natürlich blonde, denn die sind zuverlässiger und in einem eventuellen Rechtsstreit öfter unterlegen oder zumindest nicht so wehrhaft. - Das kann man nun auch wieder deuten wie man will, ein bisschen rassistisch ist das auf jeden Fall. - Entweder ist man der Trottel, von denen jeden Tag einer über die Plaza von Los Llanos läuft, oder der bevorzugte Mitteleuropäer mit angeborener Solvenz. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hörte ich auch immer wieder mal den Spruch eines Hauseigentümers: Schick mir Gäste wie du willst, aber keine Engländer, keine Festlandspanier und schon gar keine Leute von hier! - (Ich flechte ein, dass wir ausschließlich Häuser von Ansässigen vermietet haben) Auch das kenne ich sonst nur aus dem Bayrischen Wald, nach innen gekehrter Rassismus. - Meine Reaktion auf solche Einschränkungen war immer gleich: Du sollst doch nicht von dir auf andere schließen, nicht jeder neigt grundsätzlich zum Beschiss…





Heute gast der Gast wieder garstig




Nur so, als bunte Blüte der meteorologischen Medienvielfalt. - Das UKMO (United Kingdom Met Office) meldet öfter mal brutalen Klimawandel. - Viel virtueller Regen, kein Regen in "Echtnass". - Haben die auch schon mal recht behalten? - Meines Wissens, Nein.


Quelle: UKMO über Wetterzentrale





Das gleiche Meteogramm des amerikanischen GFS (Global Forecast System) und die haben ganz oft schon recht behalten
Quelle: GFS über Wetterzentrale




Sitzblockade ohne Klebstoff am Birigoyo




Kitsch as Kitsch can




Am Birigoyo abends




Die Frage sei erlaubt. - Ist die Insel jetzt halbvoll, oder halbleer?




Ein Teil der "Küstenstraße" zwischen Villa de Tazacorte und Las Norias/Tennisplatz




An Bushaltestellen und anderen öffentlichen Plätzen fordern griffige Worte Wohnungen statt Hotels




Der Biobeerengarten mit ersten Resultaten




Mia hat die Lage komplett unter Kontrolle




Fredi unser schwerer Nöter. - Fifteen shades of grey...




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