Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell April 2016




Samstag 23.04.2016 17:00 Uhr
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Immer fest dran glauben
Man spricht zumindest wieder über die Fuente Santa


Zur Kur nach Bad La Palma. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da "kurte" man mehrmals während seines Arbeitslebens. Inklusive Konzert, Schatten und Frankfurter Kranz. - Ich war nie auf Kur, Selbstständige sind selbst ständig dran Schuld. Aber einen geraumen Lebenszeitraum mit Muße zu verbringen und sich dabei auch noch aktiv um seine Gesundheit zu kümmern, das kann doch nicht verkehrt sein. - Heute heißt das Wellness, aber die Kasse zahlt das nicht mehr. Meist beschränkt sich das inzwischen auf intensive Wochenenden in Hotels, welche Wellness als Adjektiv zum eigenen Nutzen nutzen. - Früher war Kneipp und Fango, heute ist Spa und Tango und als touristische Destination kann man gar nicht mehr ohne Wellness-Faktor auskommen. - Es ist zwar nicht mehr unabdingbar, aber ein Thermalbad mit kurativen Wässerchen kann da durchaus gute Dienste leisten und wir haben doch solche eine touristische Attraktion noch in der Hinterhand. - Die Heilige Quelle, die "Fuente Santa", im Jahr 1677 von den Lavaströmen des San Antonio verschüttet, aber im Jahr 2005 von einem Team um den brillanten Ingenieur Carlos Soler wieder entdeckt.

Nicht erst seit dem träumt man hier auf der Insel manch warmen Traum von sprudelnden Quellen heilender Substanzen, welche sich in sprudelnde Einkommen verwandeln. Nur hat der Homo bürokratikus zwischen die Quelle und deren Nutzung viele Behörden und lustige Pläne gesetzt. Einige davon würden nach heutigem Stand eine gewerbliche Nutzung des heilenden Nass eigentlich gar nicht zulassen. - Küstenschutzgesetz und darüber hinaus liegt die "Fuente Santa" ja auch noch in der Zone des "Monumento Natural de los Volcanes de Teneguía". Die Statuten eines Naturmonuments lassen natürlich auch so etwas, wie eine schnöde gewerbliche Nutzung, grundsätzlich gar nicht zu. - Darüber hinaus streiten sich die Gemeinde Fuencaliente und das Cabildo Insular auch noch robust über die Federführung in Sachen Heiliger Bimbam. Allerdings tendieren hier der Sinn und der Verstand deutlich dazu, dass solch eine überregionale touristische Attraktion, wie das die einzige Thermalquelle der Kanarischen Inseln nun mal ist, nicht einer Gemeinde mit weniger als 2.000 Einwohnern überlassen werden sollte. - Die Küstenbehörde könnte damit beruhigt werden, dass man die Infrastruktur des Thermalbades rückbaufähig projektiert, also theoretisch auch wieder abbauen kann, aber ohne Dynamit zu verwenden. Es gibt ja bereits nach einem internationalen Wettbewerb über einhundert Pläne für ein solches Bad und eine Auflage war eben, auf die Möglichkeit eines Rückbaus zu bestehen.

Dann stehen gegen eine Nutzung eben auch noch die Auflagen eines Naturmonuments und schon länger beißen sich Generationen an Investoren und deren Steigbügelhalter die Fingernägel kurz. Bei dem Gedanken, warum in Vulkanens Namen man denn unbedingt auf dieser Insel jeden Hügel und jede Bodenfalte zu einem Landschaftsschutzgebiet oder Monument erklären muss. - Die Inselregierung allerdings will nun die Regeln für das "Monumento Natural de los Volcanes de Teneguía" so weit ändern lassen, dass der Betrieb eines Thermalbades dort durchaus machbar wäre. Man hat einem Technikerstab den Auftrag gegeben, diese Nutzungsänderungen in ein Projekt zu fassen. - Eigentlich sollte doch niemand etwas dagegen haben, wir reden doch hier nicht von dem massiven Landverbrauch eines Golfplatzes, oder einer Autobahn durchs Weltbiosphärenreservat, sondern von einer Badeanstalt, die auch noch fast komplett im Berg verschwinden würde.

Aber Vorsicht, als langfristiger Beobachter unseres Planungsglückes und Geschickes wird mir bereits wieder mulmig bei dem Gedanken, wir hier auf der Insel könnten ohne judikatorischen Rückschlag einfach die Rahmenbedingungen für Natur- oder Landschaftsschutzräume ändern. - Gut, wir könnten vielleicht davon ausgehen, dass in dem Fall niemand gegen eine solche Änderung Klage erheben würde, denn solch eine Badeanstalt sollte doch eigentlich der gesamten Insel nutzen. Aber wir dürfen dabei nicht den menschlichen Neidfaktor vergessen, denn sicher wird es irgendjemanden geben, der glaubt, man hätte die Rechnung zwar mit dem Wirt und mit dem Gast, aber ohne ihn gemacht. - Aber aus der Inselregierung kommen keine solchen warnenden Töne, sondern die feste Zuversicht, dass man bereits im Jahr 2017 mit neuen Rahmenbedingungen für dieses Naturmonument rechnen könnte und damit den Bau eines Thermalbades angehen. - Man weiß zwar dann immer noch nicht, wer das alles finanzieren und betreiben soll, aber man muss es ja zumindest erst mal möglich machen. - Dafür ist die Politik ja schließlich da und wer daran zweifelt, der soll sich auf Kur schicken lassen…







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