Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell April 2016




Dienstag 19.04.2016
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Feuchte Träume am kanarischen Kamin
Das mit der Kniescheibe und der Buttermilch

Man kann es machen, man kann es aber auch sein lassen. - Ab wann man das Zusammentreffen mehrerer krawattierter Herren bereits eine Denkfabrik nennen will, das muss ich wohl anderen überlassen. - Viele gescheite Leute und Runden haben sich über Jahrzehnte bereits darum bemüht, wie man denn diese kleine Insel im Atlantik volkswirtschaftlich über die Runden bringt. - Dabei steht die Worte eigenständig, oder autonom, schon lange nicht mehr zur ehrlichen Diskussion. Seit Statistiken und deren Gegenbeweise relativ frei für Jedermann einsehbar sind, kommen auch immer weniger nobelpreisverdächtige Vorschläge. - Nilbuntbarsche in den Bewässerungstanks für die Bananen, topless Autowäscherinnen an den Tankstellen, Gofio gegen den Hunger in Afrika oder Nato-Stützpunkt für Einsätze in Westafrika. - (Fehlt nur noch der passende Krieg) - Gut, viele Ideen traue ich mich hier gar nicht zu vorzustellen. Sie könnten über uns lachen, vieles gehört auch in die Rubrik, am 1. April kommen wir darauf zurück, aber so ab und zu wirft man uns dann wieder ein Leckerli zu und wir nehmen das gierig auf. - Die meisten Pressefritzen oder Annis drücken das unverdaut einfach wieder zurück aufs Papier, oder dessen digitales Pendant. Vielleicht muss man das auch so sehen: Wäre der lustige Türke mit der Humorphobie hier am Drücker, dann wäre ich längst auf der Pyrenäenroute mit einem Merkel-Sticker am löchrigen Revers. - Das ist das Schöne an echter Offenheit und Demokratie, man darf nicht nur puren Mist erzählen, sondern alle dürfen sich auch darüber lustig machen. Zumindest diejenigen, die es überhaupt kapiert haben.

Es gibt hier auf der Insel eine recht einflussreiche Vereinigung der Gewerbetreibenden und die wissen, dass nicht nur der Rubel rollen muss, sondern auch der Käse zum Bahnhof. - Und wenn man keinen Bahnhof hat, dann nimmt man einen Hafen und erinnert sich daran, dass nichts einträglicher und risikoärmer ist beim Warenverkehr, als der Umschlag der Waren. - Der Vorschlag, der nun unterbreitet wird, klingt zunächst bestechend: Man solle aus dem Hafen Santa Cruz de La Palma einen "HUB" machen, also eine Drehscheibe und von La Palma aus die beiden noch kleineren Inseln La Gomera und El Hierro versorgen. - Bisher geschieht das über die Häfen von Santa Cruz de Tenerife und Los Cristianos im Süden der größten der Kanarischen Insel. Dieses Geschäft, also die Lagerung und den Umschlag dieser Waren, will man hier nach La Palma holen. - Verständlich ist das, ich würde auch gerne die Nasa oder die UNO nach La Palma holen, sogar noch lieber als die FIFA. Allerdings fährt bislang überhaupt kein Schiff von La Palma nach El Hierro und von Tenerife nach La Gomera sind es auf dem Schiff nur knapp über eine halbe Stunde. Von La Palma aus nach La Gomera allerdings gute zwei Stunden mit dem schnellen Schiff und über 3 Stunden mit der normalen Fähre. - Das ist aber nur ein Teil des schildbürgerhaften Versuches, mehr Anteil am Handel zwischen den Inseln zu haben. Die Schiffe mit der Fracht für La Gomera, El Hierro und La Palma, die würden ja dennoch zunächst nach Tenerife fahren, denn alleine mit Waren für die Leute auf den kleinen Inseln kommt kein Containerriese nach La Palma. - Dann müsste man den Kram für La Gomera und El Hierro nicht nur auf La Palma umladen, sondern vorher auch bereits auf Tenerife um dann nach La Palma geschickt zju werden und von dort aus weiter auf die anderen Inseln. - Und darüber hinaus, unser Hafen untersteht der Autorität der Hafenverwaltung der Provinz Santa Cruz de Tenerife und niemals würden dort solche Aufgaben an andere Häfen delegiert, damit man selbst an Umsatz und Einfluss verliert. - Es gäbe dann auch nicht nur die Insellage und auch die doppelte Insellage, (erst Tenerife und dann La Palma) sondern dann auch noch die dreifache Insellage, denn bis die Waren auf El Hierro ankommen, muss man bereits drei kanarische Häfen bemühen. - Das ist ähnlich prickelnd wie die Idee eines Fracht- und Fährhafens bei uns auf der Westseite der Insel, denn Tenerife liegt auf der anderen Seite der Insel. - Mir fällt dabei immer ein Spruch meines Vaters ein, oder seiner Generation, der schlug bei völlig sinnlosen Ideen einfach vor: Man könne sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren und Buttermilch durchgießen oder es auch sein lassen.







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