Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell April 2016




Freitag 15.04.2016
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 15,1 Grad

Minister treten
zurück in den Alltag

Panamá ist überall, auch in Jersey. - Ich weiß gar nicht, ob die Freude noch Klammheimlichkeit kennt, aber nun hat es auch bei uns einen Minister erwischt. - José Manuel Soria, Minister für Energie, Industrie und Tourismus ist nun von allen Ämtern zurückgetreten, nachdem er und seine Familie zunächst mit einer Briefkastenfirma in Panamá in Verbindung gebracht wurde und schließlich als Geschäftsführer einer Firma auf der Kanalinsel Jersey auftauchte. - Warum das auch hier bei uns Schlagzeile ist, ganz einfach, José Manuel Soria ist Canario, Chef der kanarischen PP, Ex-Inselpräsident Gran Canarias, Superminister im Kabinett Rajoy, "unser Mann in Madrid" und gleichzeitig seit mehreren Jahrzehnten aber auch Auffälliger in vielen Korruptionsfällen, bei denen man ihm bislang allerdings nichts nachweisen konnte oder wollte. - Es handle sich in Sachen Panamá und Jersey um Fälle, die mehr als 20 Jahre zurückliegen und er trete zurück, um seiner Partei nicht zu schaden. Wobei jeder Beobachter der politischen Szene in Spanien es eigentlich für unmöglich hält, die Partido Popular in den Verdachtsfällen von Korruption und Vorteilnahmen noch irgendwie weiter zu schädigen. - Erstaunlich eigentlich, wie schnell José Manuel Soria den Euro in den Ärmelkanal wirft und auf sein gesamtes politisches Erbe verzichtet, auf der anderen Seite musste man sich auch fragen, ob denn der Posten als Superminister unter Rajoy überhaupt noch als erbfähig angesehen werden kann. - An seine Stelle als Parteichef der PP auf den Kanaren rutscht kommissarisch Asier Antona, aus La Palma, junger und aufstrebender Bürgerlicher, welcher bislang noch Hoffnung gibt, einen neuen Flügel der konservativen Partei abzubilden.

Dabei war doch die kanarische Schlagzeile eigentlich: In Los Cristianos, im Süden Tenerifes, stürzt ein Wohnhaus zusammen und bislang hat man zwei Tote geborgen und es gibt noch, je nach Presseauskunft, wohl bis zu sechs weiterhin vermisste Anwohner. - Kein Erdbeben weit und breit, allerdings soll es Bauarbeiten im unteren Teil des Hauses gegeben haben. - Dass Wohnhäuser einfach so in sich zusammenstürzen, das ist unwahrscheinlicher, als ein erwischter Minister hier auf den Kanaren. Eigentlich hätten beide Schlagzeilen für mehr als eine Woche medialen Stoff gesorgt, aber irgend jemand im "Ressort Yellow" hat da nicht aufgepasst. - Ich bin mal gespannt, wie sich die nachrichtentechnische Hierarchie entwickeln wird, ab wie vielen Toten der Hauseinsturz über dem ministeriellen Rücktritt steht. - Ich kann dabei nur hoffen, dass beide Vorfälle exakt aufgearbeitet werden, ich würde schon gerne wissen, wie denn solch ein dreistöckiges Gebäude hier in der Ersten Welt einfach in sich zusammenstürzen kann und auch möchte ich ausführlich wissen, was denn den Aznar-Klon José Manuel Soria so hurtig zur Aufgabe bewegt hat.

Die Schlagzeilen auf La Palma sind weniger aufregend für Außenstehende. Die Bananenbauern bemühen sich gerade wieder um breite Aufmerksamkeit und fordern ein ungerechtes Wertschöpfungssystem in der Vermarktungskette ihrer Früchte. - Bei der wirtschaftlichen Bedeutung, welche die Bananen für die Inselvolkswirtschaft darstellen, krümmen sich die Erklärungen oft in ähnlicher Weise, wie unsere gelbe Wappenfrucht selbst. Man tut sich allerdings gesellschaftlich keinen Gefallen, die Gesamtfrage um Subventionen in der Landwirtschaft zu stellen. - Da sitzt der Feind auch im eigenen Haus. Reifer und Vermarkter auf dem Festland monopolisieren den kanarischen Bananenabsatz nur aufs Festland und darüber hinaus gibt man den eigenen Pflanzern auch noch mit Schuld, seit vielen Jahren in mehreren afrikanischen Ländern Bananen zu pflanzen, welche nun durch Meistbegünstigungsklauseln gerade den kanarischen Bananen Konkurrenz machen. - Darüber hinaus hat man auch noch eine große Kooperative ausgemacht, welche auf dem Festland nicht nur unsere kanarischen "Plátanos" vermarket, sondern auch mittelamerikanische Bananen und solche Treulosigkeit wird hier nicht gerne gesehen. - Ohne Gesamtschau auf langfristige Entwicklungen, es geht noch lange nicht anstatt Bananen, sondern nur mit Bananen.

Die Condor hat noch mal Kampfpreise für den Monat April nach La Palma aufgelegt und will sich wohl bei uns beliebt machen. - Wir vermuten halt mal eher, dass nun die Nachfrage doch schon ein bisschen nachlässt, der Winterflugplan aber eben noch die vielen Verbindungen aufzeigt. - Unter hundert Euro nach La Palma, wäre ich nicht schon hier… Dabei hat es heute Morgen noch mal genieselt im Tal, ab Mittag aber volle Sonne und unsere Temperaturen. - Bei den Preisen könnte man der Condor doch glatt verzeihen, dass man sich in Sachen Topsehenswürdigkeiten mal wieder auf La(s) Palma(s) Glatteis hat führen lassen. - Aber seien wir nicht allzu klugscheißerisch, ich lese hier oft genug von Bayer München und Bayern Leverkusen und kann nur hoffen, dass in der Weißwurscht mehr Bayern als Bayer drin ist.







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