Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell April 2016




Donnerstag 21.04.2016 17:00 Uhr
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Der Unvollendete
Vamos a la playa? - Gerne, aber wann?


Die einzigen, die wirklich geliefert haben, waren die Holländer mit ihrem Schiff "Volvox Atalanta". - 740.000 Tonnen Sand hat der "Fliegende Holländer" in nur fünf Wochen vor die Hauptstadt gekippt und damit sogar mehr Sand angekarrt, als bestellt und auch noch schneller, als vorausgesagt. - Und da liegt der Sand nun, seit November 2014 und eigentlich sollte es bereits seit Jahren regen Strandbetrieb geben, aber es kommt halt immer was dazwischen. - Der neue Stadtstrand von Santa Cruz de La Palma war das einzige Großprojekt, welches während der Krise aufgelegt wurde und man prahlte in Madrid mit breiter Brust, dass man diesen Strand auch gegen die regionale Politik der Kanaren durchziehen wird. - Allerdings bildete sich hier auf den Kanaren ein politischer Pakt aus Coalición Canaria und den Sozialisten, ganz im Widerspruch zur absoluten Mehrheit der Partido Popular in Madrid. - Es ist nie klug, gegen absolute Mehrheiten angehen zu wollen und in dieser Geschichte liegt auch bereits der Grund, für die erste Verzögerung beim Bau des Stadtstrandes. - Madrid baut den Strand, die notwendige Verlagerung der Abwasserleitungen muss das Gobinero de Canarias übernehmen. Damals sprach man von 2 Millionen Euro, welche das kosten sollte. - Aber die Regionalregierung weigerte sich, das Geld zu schicken, aus Protest gegen die Sparmaßnahmen der Zentralregierung. Man hätte so viel weniger Geld bekommen für Investitionen, dass man nun diese 2 Millionen für das neue Abwassersystem in Santa Cruz nicht mehr aufbringen könne. - Mindestens anderthalb Jahre verlor man in diesem blödsinnigen Streit und als man sich dann endlich einig wurde, erkannte man, dass man das neue Knödelpumpenhaus mitten auf den Kreisverkehr am Hafen projektiert hatte. - Jeder, der aus dem Süden in die Stadt kommt, oder als einer der vielen hunderttausend Kreuzfahrtgäste aus dem Hafen in die Stadt treten würde, stieße zu allererst auf das Pumpenhaus, in dem die gesamten Abwässer aus Santa Cruz umgewälzt würden. - Und wenn Techniker tausend Mal sagen, das riecht nicht und man hört auch nichts, tausend und ein Mal glauben wir das nicht und es ist irgendwie einfach nicht gelungen, eine solche Anlage auf dem meistgenutzten Kreisverkehr der Stadt zu erstellen.

Weitere anderthalb Jahre brauchte man nun, einen alternativen Standort zu finden. Wobei so ziemlich alle Ämter und Behörden, mit an bis zur Unfähigkeit grenzender Langsamkeit, vorgingen. - Schließlich schaffte man es, das neue Pumpenhaus steht nun hinter der Hafenmole. Wenn man nicht weiß, was es ist, dann interessiert das wohl auch niemanden und von mir erfährt niemand ein Wort… Inzwischen hat die Inselregierung die Kosten übernommen und warum das neue Pumpenhaus ein Vielfaches von dem kostet, welches für das ursprüngliche Projekt angesetzt war, das weiß ich nicht wirklich, aber irgendjemand will doch auch daran verdienen. - Inzwischen ist das Pumpenhaus fertig und in den kommenden Tagen könnte man das auch in Betrieb nehmen, um die alte Pumpstation, welche am unteren Ende der Avenida del Puente liegt, dann endlich abschalten. - Die muss ja weg, weil man dort genau einen der Zugänge zum Strand machen will und überhaupt, das riecht dort immer so komisch und das will man doch den Strandbenutzern nicht zumuten. - Also alles Lot, vor ein paar Wochen noch war man zuversichtlich, den Stadtstrand endlich in diesem Sommer in Betrieb nehmen zu können. Aber jetzt kommt das nächste Problem.

Der nördliche Damm scheint nicht ausreichend bewehrt zu sein und man will dieses strukturelle Problem damit lösen, in dem man weitere, besonders große Betonquader zum Schutz des Deiches ins Wasser bringt. - Dennoch will das Ministerium in Madrid den Stadtstrand im momentanen Zustand bereits an die Stadt übergeben. - Das aber lehnt man vorsichtshalber seitens der Gemeindeverwaltung ab, denn man fürchtet damit natürlich, dass dann weitere Verbesserungsaufgaben dem Stadtsäckel Falten bescheren könnten. - Auch auf die Gefahr hin, den Strand in diesem Sommer wieder nicht nutzen zu können, fordert man Madrid nun auf, alle noch fälligen Arbeiten zu Ende zu bringen. Dann erst würde man die Verantwortung für den Strand auch übernehmen. - Wie lange das nun dauern kann, bis der nördliche Damm so weit verstärkt ist, dass die Techniker dann damit zufrieden sind, das wagt niemand mehr vorauszusagen. - Kenner meinen eh, für diesen Sommer sei es bereits zu spät. Es fehle ja noch die gesamte Infrastruktur des Strandes und um die müsse die Stadt sich ja kümmern. - In ein paar Tagen ist bereits Mai und dann ist der Sommer doch auch schon da. Noch gibt es keinen Zugang zum Strands, im südlichen Teil muss der Sand noch geschoben werden, es fehlen Toiletten, Duschen und alles, was wir von einem Strand so gewohnt sind. - Aber eigentlich braucht man sich doch in der Hauptstadt nicht zu grämen, man hat doch eh einen Strand, sogar mit Blauer Flagge, den Strand von Bajamar. - Allerdings liegt der bereits auf dem Gemeindegebiet von Breña Alta, vielleicht stört das ja die Hauptstädter so eindringlich.







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