Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell April 2016




Samstag 02.04.2016
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Und wieder sinkt die Anzahl der Straftaten und wieder merkt es keiner
Aber Los Llanos hält Erklärungen bereit

Nach mehreren Jahren der Untätigkeit, hat sich in Los Llanos nun wieder die "Junta Local de Seguridad" (Sicherheitsrat) der Stadt zusammengesetzt. - Der besteht aus Mitgliedern der verschiedenen Polizeien, der Verbindungsfrau zu den staatlichen Behörden, den Gemeindevertretern, sowie Abgesandten der Gewerbetreibenden der Gemeinde. - Nachdem man das nette Abschlussfoto gemacht hat, gibt es auch immer noch eine Presseerklärung und die verbreitet zunächst wunderbare Töne. - Los Llanos sei eine sichere Stadt, die Anzahl der Straftaten ist im Jahr 2015 gesunken und ich bezweifle diese Aussage auch nicht, nur lässt man uns in der Presseerklärung lediglich zwei Zahlen wissen: Die der Anzahl der Personen, welche sich einem Strafverfahren zu unterziehen haben, ist um 18% gesunken, während die Delikte gegen die Freiheit der Personen und der sexuellen Unabhängigkeit sogar um 80% gesunken sind. - Gerade letzteres freut mich ungemein, wobei hierauf auch nicht näher eingegangen wird. - Die wirklichen Dinger aber, die uns Bürger besorgen, die Einbrüche und Diebstähle, die werden als Einzelstatistik überhaupt nicht erwähnt und ich muss zugeben, ich wüsste jetzt auch gar nicht, wo man das finden könnte. - Natürlich trügt das blanke Bürgerempfinden schon, wir sind ja schließlich keine Bürgermaschinen. Sondern aus Fleisch, Blut und Hoffnung und so ganz können wir das nicht nachvollziehen, dass es weniger Wohnungseinbrüche im Jahr 2015 gegenüber den Vorjahren gegeben haben soll. - Man muss solche offiziellen Presseerklärungen auch immer ganz aufmerksam lesen, eben was zwischen, neben und schräg durch die Zeilen geschrieben ist, und besonders, was eben weggelassen wurde. - Allerdings verpackt man uns eine interessante Tatsache als Trost, wir würden immer von den gleichen "Chorizos" beraubt und beklaut und das eben immer dann, wenn die gerade mal wieder aus dem Knast wären. - Allerdings weiß ich aus, leider häufiger Erfahrung, dass dieser Trost, wir wissen, wer geklaut hat, nur den Sicherheitsbehörden selbst hilft. - Dem bestohlenen Gast, der nun, neben Mojo und Zigarren auch noch ganz andere, in dem fall unangenehme Souvenirs wieder mit nach Hause nimmt, aber bestimmt nicht. Das ist schon richtig. Es sind immer die gleichen, manchmal schnappt man die "mit der Hand im Teig", wie man hier für in flagranti sagt, dann werden die Burschen dem Richter vorgeführt, der nimmt das auf, fragt Wohnsitz ab und weil das keine Summen sind, auf die man mit einem "Patriots act" reagiert, laufen die Jungs am gleichen Tag wieder auf der Straße herum und bauen erneut Mist. - Die bekommen schon ihre Verhandlung, allerdings meist erst in ein paar Jahren. Die ersten Male zur Bewährung und dann verschwinden die mal für eine paar Monate und später irgendwann Mal für ein paar Jahre. - Und mitten drin sind die immer wieder zu Hause und auf der Straße und wenn ich weiß, dass ich in einem halben Jahr schon das nächste Verfahren habe, dann ist da meist nichts mit Läuterung und Arbeitssuche, sondern man klaut einfach weiter. - Meist spielen Drogen dabei eine Rolle und natürlich hat das was mit Perspektivlosigkeit zu tun. Allerdings bietet die hiesige Justiz darauf keine Antwort und Opfer, aber auch die Polizei verzweifeln an dem Umstand, dass dieses System so weiter funktionieren kann. - Darüber hinaus fehlt in der Justiz jede Menge Personal, wenn zwischen Tat und Verhandlung bis zu fünf Jahren vergehen, dann braucht man das eigentlich gar nicht zu machen, sondern könnte gleich dazu übergehen, daraus einen ordentlichen Beruf zu machen und Steuern von den Leuten zu verlangen. - Vielleicht habe ich gerade mit diesem Gedanken ganze Volkswirtschaften gerettet, oder Gemeindesäckel, aber das war eigentlich purer Zynismus.

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wir alle können dazu beitragen, dass Diebstähle und Raub weniger werden, in dem wir uns einfach nichts klauen lassen. - Ich spreche aus Berufswegen dazu auch besonders Inselgäste und Besucher an. - Lassen Sie keinerlei Bargeld, auch nicht, nach Ihrem Glauben gut versteckt, im Ferienhaus liegen, selbst wenn Sie auf der Terrasse sitzen, um Ihren sicherlich verdienten Feierabendschoppen zu trinken. - Tragen Sie Ihr Geld am Körper, in der Geldbörse, im "Röllchen" in der Hosentasche oder meinetwegen im Brustbeutel, aber nicht in der Kaffeedose "versteckt" oder in der Handtasche. - Noch weniger, wenn Sie außer Haus gehen. Es gibt auf dieser Insel keine Ferienhäuser, welche nicht zu knacken sind und wenn die Diebe einmal Erfolg gehabt haben und das haben sie inzwischen in, wahrscheinlich jedem Haus, dann kommen die auch wieder. - Gegenmaßnahmen taugen bis zu einem gewissen Grad, aber die Jungs rüsten nach. Die können diese elektronischen Tresore der "China-Klasse" inzwischen geschickt öffnen und selbst solche ohne Elektronik, geben die nach dem fünften gezielten Schlag mit dem "Bello" (Vorschlaghammer) nach und glauben Sie mir, die wissen, wohin sie treffen müssen. - Wenn es dann vorgekommen ist, dass der Dieb, halt mit dem üblichen Risiko wieder in das Haus einsteigt, im wiederholten Fall aber kein Geld vorfindet, dann versucht er es zukünftig gar nicht mehr an dem Haus, sondern wendet sich denen zu, wo es vor kurzem noch was zu holen gab. - Es geht fast immer nur um Bargeld, ganz selten werden elektronische Geräte mitgenommen, eher noch eine Flasche Schnapps und Bonbons, so wie wir das öfter schon erlebt hatten. Elektronische Geräte sind auf dieser kleinen Insel schwer verkäuflich, ohne dass man diese dem Dieb oder Hehler zuordnen könnte. - Lassen Sie uns diese Brüder austrocknen, kein Geld im Haus, kein Erfolg für die "Chorizos".







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