Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell August 2016




Donnerstag 18.08.2016
Höchsttemperatur heute 26,1 Grad - niedrigste Temperatur 20,8 Grad

Nachrichtensplitter ohne Fe und Po
OK, ich meine ohne Feuer und Politik…


Wenn das so einfach wäre in diesen Tagen. - Das Wetter ist fantastisch im Moment, nächtliche Abkühlung mit feuchter Luft und dann tagsüber Sonnenschein, aber die Temperaturen gehen auch nicht über die 28 Grad hinaus. - So könnte es einen ganzen Sommer lang laufen, von mir aus auch den Winter über, aber wollen wir nicht undankbar sein. - Es war bislang deutlich wärmer diesen Sommer, als die drei vorhergegangenen Jahre und das läuft parallel mit Nachrichten, dass der Juli dieses Jahres der wärmste überhaupt gewesen sei. - Eben nicht nur auf La Palma, sondern auf der ganzen Welt, wobei für uns Robustinsulaner der Unterschied eh kaum spürbar ist. - Leider kann ich das auf meiner eigenen Statistik nicht bezeugen, mit dem heißesten Juli überhaupt. Das ist nicht der einzige Grund, der mich ärgert, einen Teil des Julis im Krankenhaus verbracht zu haben. - Aber immerhin, ich habe dort wieder viel gelernt und sowieso, wie man sich früh morgens auf der Abteilung für Innere Medizin begrüßt, zumindest von Schwester zu Patient: Has hecho caca hoy? - Hast du heute schon geschissen? - Reine Routine, manche Schwester wollte dann auch noch Viskosität und Farbspiel wissen, ich ziehe meinen Hut vor so viel Professionalität und bin ehrlich, ich könnte das nicht. - Ich meine jeden Morgen Menschen mit solchen Fragen begrüßen.

Dabei fällt mir auch noch immer wieder auf, dass Wartesäle in Gesundheitszentren und Apotheken immer zur kollektiven Lüge einladen. Wie antwortet man auf die auch dort immer zwingend gestellte Frage: ¿Cómo estás? - Natürlich antwortet man mit einem langgezogenen "Bieeeeeen", was zunächst "gut" heißt. Allerdings liegt in der Betonung die Hoffnung darauf, der Fragende möchte doch bitte weiter bohren, dass man seine Krankengeschichte endlich erzählen könne, ohne aufdringlich zu wirken. - Ginge es mir so, wie ich sage, dann müsste ich eigentlich nicht dort nicht auf den Arzt wartend sitzen, oder am Apothekentresen stehen, aber die Negation des Offensichtlichen eröffnet ja durchaus Spielraum für weitere Möglichkeiten. - Überhaupt, Datenschutz, einfach lächerlich. Wie oft habe ich bereits plastische Laiendarstellungen über Koloskopien, oder den berühmten Prostatafinger beiwohnen dürfen und überhaupt, was nutzt denn die beste Krankheit, wenn die anderen nicht wissen, was ich habe und mich nur aus diesem Grund mit Mitleid überschütten können. - Aber auch hier, international anerkanntes Zeichen für, ich will von deinem Elend nichts wissen, ist das vor das Gesicht gedrückte Smartphone und die hektische Wischerei, als können man alles Übel der Welt ganz einfach mit dem Zeigefinger aus der Welt reiben. - Da sind wir dann wieder bei der Negation des Offensichtlichen, und ich darf daran erinnern, dass andere Massenbewegungen so etwas Religion nennen, und nicht Pokémon Go.

Morgen kommt meine Frau schon wieder aus Deutschland zurück und ich muss dringend noch einkaufen gehen. Dieser große, weiße Kasten, der innen so kalt ist, der kommt mir irgendwie zu leer vor. - Ich muss einfach eine der Kassiererinnen fragen, was denn eigentlich meine Frau immer so kauft, ich meine außer Katzenfutter und Bier. Stellen Sie sich die Katastrophe vor, wenn nun diese Kassiererin sich auf den Datenschutz berufen würde und mir so nicht weiterhelfen könnte? - Stimmt, es ist ja noch ein Familienmitglied bei mir, die jüngere, also bei uns längere Tochter, aber die ist zerebral und praktisch ähnlich veranlagt wie ich und wie groß ist doch die Gnade der Gene, dass sie wenigstens nicht so aussieht wie ich. - Aber vielleicht sollten wir wenigstens die ungewaschene Wäsche irgendwo bis Sonntag im Garten verstecken, denn die Waschmaschine scheint kaputt zu sein. - So oft wir auch die Wäsche vor dieses moderne Wunder legen, nie hängt die anderthalb Stunden später an der Leine, so wie wir das kennen, wenn meine Frau zu Hause ist. - Vielleicht können wir das auf die Katzen schieben, die hätten Jaques Cousteau gespielt, oder die ganze Zeit wäre Stromausfall gewesen und erst jetzt ist die Versorgung wieder hergestellt. - Auch hier käme allerdings das Offensichtliche einer Katastrophe gleich, wem bitte will man das also wirklich zumuten.

Es ist bald geschafft, eine Geschichte ohne Fe und Po und ob ich Ihnen damit Zeit gestohlen habe, oder Sie mir, oder wir alle dabei sogar was gewonnen haben, ich weiß es nicht. - Unsere Katzen kommen sehr gut ohne meine Frau aus, die beherrschen das gegenseitige Ausspielen mehrerer Humanfaktoren hervorragend. - Ich weiß nie, ob und wann meine Tochter den Katzen schon was gegeben hat und deshalb gebe ich ihnen sicherheitshalber auch was. - Allerdings denkt meine Tochter bekanntermaßen ähnlich wie ich, also setzt Leo endlich mal ein bisschen Gewicht an und Lufy ist bald wieder so dick, wie damals, als sie aus Gran Canaria fälschlicherweise als Seehundbaby deklariert, zu uns kam. - Nur Paul, der ist viel zu sehr vermenschlicht, um noch felines Verhalten in Sachen Menschverarschung zu in den Napf zu legen, der rührt doppelt gemoppelte Mahlzeiten einfach nicht an. - Ob das jetzt dumm ist, oder gut, darüber will ich gar nicht nachdenken, Paul, die erste Katze in der atlantischen Liga für Gutmenschen. Hat aber nicht lange gehalten, sind mesiten sind ganz schnell verhungert…





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