Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell August 2016




Mittwoch 24.08.2016
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 22,6 Grad

Pressesplitter
Was drin steht und ein bisschen was nicht


Erinnern Sie sich noch, erhöhte Kadmiumwerte im Wasser in Los Llanos? - Hinterher erwies sich das als Messfehler, sagt man uns zumindest und die Gegenfrage könnte auch sein, woher bitte soll Kadmium im Quellwasser der Insel eigentlich kommen? - Aber ein paar Tage lang herrschte Aufregung und die Aufforderung, kein Wasser aus dem Leitungssystem der Gemeinde zu trinken und auch nicht zum Kochen zu verwenden. - Schließlich untersuchte man das erneut mit dem Ergebnis, kein erhöhter Kadmiumwert im Wasser, lasst die Hähne wieder laufen. - Aber ein Nachspiel hat die ganze Angelegenheit doch noch, denn nun poltert die Opposition in der Gemeinde los, man hätte dennoch nicht die für solche Fälle vorgeschriebenen Protokolle eingehalten und die Bevölkerung zu spät informiert. - Am 4. August bereits wusste man über die erhöhten Kadmiumwerte im Wasser, aber erst am 11. August verfasste die Gemeinde eine kurze Warnung und schränkte den Konsum des Gemeindewassers so weit ein, dass man dieses weder trinken, noch zum kochen nutzen sollte. - Darüber hinaus informierte das Schreiben nicht darüber, warum denn eigentlich diese Einschränkung gilt und was man für Gegenmaßnahmen einleiten würde. - Ein paar Tage später dann kam die Auflösung, Fehlalarm. Dennoch bleiben eben die Fehler im Protokoll und wenn nun wirklich was im Wasser gewesen und zwischen dem 4. und 11. August was passiert wäre? - Eine zahlenmäßig überlegene Opposition mitten im Sommer und es brennt nicht mehr, das kann giftiger sein als Kadmium in einem öffentlichen Brunnen, dessen Wasser eh nicht als Trinkwasser ausgewiesen ist. - So viel und Fragezeichen zum Fulanito von heute Morgen, so gesund und billig wie Wasser...

Mercadona kommt, das wissen wir schon eine Weile. Aber eben nicht nach El Paso, wie es zwischendrin mal verlautete, sondern nur nach La Grama in Breña Alta, also in die unmittelbare Nähe des Lidl. - Dafür kommt Lidl auch nach Los Llanos, gegenüber dem Busbahnhof und immer noch nicht ganz zufrieden ist man mit dem Hiperdino in El Paso, den die Bevölkerung, ganz nach dem Motto des ökonomischen Ungehorsams, immer noch San Martín nennt. - Auf den Mercadona wartet man hier besonders gespannt, gilt doch dieser, im "Rest Spaniens", als sehr erfolgreicher Discounter und als die spanische Antwort auf Aldi und Lidl und soll, Millionen an spanischen Hausfrauen schwören das, der günstigste Supermarkt überhaupt sein. - Was zu beweisen wäre, aber meine Töchter als Bettelstudenten in Gran Canaria behaupten Ähnliches, also freut man sich hier und Spar, Hiperdino und auch der Lidl müssen sich auf neue Konkurrenz einstellen. - Man glaubt es kaum, was denn solch ein kleiner Inselmarkt an Verbrauchern noch alles hergeben soll. Lidl, Mercadona, Spar, Dinosol, Hipertrébol kämpfen um die Gunst, unsere Speisekammern füllen zu dürfen, wo bleibt eigentlich Aldi... - Gut, dass es immer noch reichlich Bauernmärkte gibt, welche auch ein bisschen den lokalen Charakter in den Einkaufsbeutel zaubern, denn lokale Produkte, von unserer kleinen Insel, die passen meist nicht in die großen Regale dieser globalen Anbieter.

Die Inselregierung wehrt sich nun öffentlich gegen die "Pinillo-Lüge", denn immer wieder wird, meist eben nach Waldbränden behauptet, es sei verboten, die trockenen Kiefernnadeln aus dem Wald zu holen, oder es koste Geld. - Es ist nicht verboten, war es niemals, kostet auch kein Geld, allerdings muss man beim "Medio-Ambiente" eine Genehmigung einholen, bei der es mehr um den Transport des Grundstoffes für Naturdünger, "Estiercol" geht, als um das Produkt an sich. - Ausgenommen von der generellen Sammelerlaubnis sind die "Reserva Natural Integral de El Pinar de Garafía" und der Nationalpark "Caldera de Taburiente". - Auch geht immer wieder die Erzählung um, früher sei alles besser gewesen, die Wälder "sauber" und damit meinte man, dass es wohl keine, oder wenige trockene Kiefernnadeln im Wald gegeben haben soll. - Das stimmt so nicht, auch wenn es früher mehr Viehzucht gab, welche eben diese Kiefernnadeln als Einstreu anstatt Stroh für die Tiere, meiste eben Ziegen und Schafe, genutzt haben. - Es wurde immer nur an gut erreichbaren Stellen der "Pinocho", wie man auch sagt gesammelt, aber der ganz überwiegende Teil des Kiefernwaldes wurde niemals von fleißigen Händen "sauber" gemacht.

Was es wohl gab, das waren Aktionen zur Brandvermeidung, als man größere Flächen in den Wäldern angezündet hat, um eben diese gefährliche Decke an Kiefernnadeln zu vernichten. - Man nannte und nennt das "Fuego de superficie" also "Oberflächenfeuer" und man musste eben darauf achten, dass nur die Kiefernnadeln auf dem Boden Nahrung des Feuers wurden. - Diese Vorsorgemaßnahme ist verschwunden und das aus mehreren Gründen. - Es gibt kaum noch Leute, die sich darauf verstehen, solche Feuer sicher zu veranstalten. Manche solcher Maßnahmen gingen daneben und Bäume fingen Feuer, darüber hinaus sind heute solche vorsorglichen Feuer nicht mehr gut vermittelbar, genau so wenig wie das Brandschneisen sind. - Viel wichtiger, um große Brände zu vermeiden, welche auch die Bäume erreichen und damit zu den gefürchteten "Fuego de copas" wäre. Das Unterholz und die unteren, trockenen Äste der älteren Kiefern zu entfernen, so dass Oberflächenfeuer überhaupt nicht auf die oberen Teile der Bäume überschlagen kann. - Aber diese Aufgabe ist genau so unendlich zu schaffen, wie alle trockenen Kiefernnadeln aus dem Wald zu entfernen, das werden wir wohl einfach anerkennen und hinnehmen müssen.

Damit kommen wir zur Abteilung, was nicht in der Presse steht und wir vermissen seit vielen Tagen Nachrichten über Scott. - Den unglücklichen Deutschen, der berühmt geworden ist, weil er wohl auf unorthodoxe wie fahrlässige Weise sein Klopapier entsorgt hat und somit den Ursprung für den gewaltigen Waldbrand gelegt hat. - Wir wissen nicht, wo er jetzt ist, wie es ihm geht, nachdem gute zwei Wochen lang der, als Hippie bezeichnete Jugendliche, von der Presse regelrecht verfolgt und zum Teil von den sozialen Netzwerken sogar einem ziemlich überzeichneten Shitstorm ausgesetzt war. - Auch schreibt, wenigsten im Moment niemand mehr davon, was denn in den entscheidenden Augenblicken dort vor Ort hinter Jedey knapp unterhalb der Hauptstraße geschah. Besonders eben, warum es unseren, gut ausgebildeten Leuten nicht gelang, den ursprünglichen Brandherd so schnell zu löschen, damit überhaupt kein Großfeuer entstehen konnte. - Da lauern immer noch viele Fragezeichen, allerdings ebenso viele Gerüchte und die können sogar langfristig gefährlicher sein als Feuer. - Nur mal so dahingeschrieben, eben was nicht mehr in der Presse steht.





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