Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell August 2016




Mittwoch 31.08.2016
Höchsttemperatur heute 30,0 Grad - niedrigste Temperatur 26,0 Grad

Ein bisschen Wetter und politische Spielchen in Madrid Mach´s bloß nicht noch einmal Mariano


Die Temperaturen sind bereits deutlich heruntergegangen und für die kommenden Tage bietet sich wunderbares Wetter an, ohne schwitzen zu müssen. - Über 35 Grad gestern noch mal, selbst auf unserer Höhe, eigentlich sollte die letzte Hitzewelle nicht mehr so heiß werden. Aber das Wetter ist eben auch bei uns nicht wirklich komplett vorher zu bestimmen. - Die kommenden Tage wird es wunderbar, denken Sie aber trotzdem daran, besonders wenn Sie in den Bergen unterwegs sind, ganz viel Schmiere. Ich damit natürlich eine Sonnenschutzcreme auftragen, ist der Wind frisch, und das erwarten wir eben für die nächsten Tage, dann spürt man das gar nicht so deutlich, wie man die eigene Haut in den Ofen steckt. - Ob das nun bereits das Ende des Sommers war und keine neue Hitzewelle die Inseln erreicht, das wissen wir nicht so wirklich. Es ist aber eher anzunehmen, dass diese im Juli und August erlebte Stabilität mit dem Azorenhoch auch noch so weitergehen kann. - Und immer wenn das Hoch dann nach Osten zieht, wird es warm, oder gar heiß bei uns und dann ein paar Tage später in Mitteleuropa. - Jetzt bereits wissen wir, das war der wärmste Sommer seit dem Jahr 2012 und ob nun Bauernregeln zum tragen kommen, welche nach einem heißen Sommer einen regenreichen Winter prophezeien, das müssen wir gemeinsam abwarten.

Dazu muss man sich halt daran erinnern, dass die beiden letzten Winter ziemlich enttäuschend waren, was die Regenmengen angeht, besonders diejenigen, welche auf der Westseite gefallen sind. - Für den Gesamthaushalt der Insel sind Faktoren wie der Nordostpassat und die Schnee- und Eismengen auf den Caldera-Massiv entscheidender, als die Regenfälle im Westen. Hier im Tal allerdings leben die meisten Menschen und wird die intensivste Bananenproduktion betrieben, also fallen die fehlende Niederschläge der vergangenen Sommer sehr stark auf. - Und eben die Niederschläge in der Caldera de Taburiente selbst, welche auch eher durch die von Westen anbrausenden Tiefdruckgebiete gesteuert werden, als durch den, dort meist unspektakulären Auftritt des Nordostpassat. - Nur, Regen ist nicht immer gleich segensreicher Niederschlag an notwendigem Nass, sondern Regen in Form von massiven Niederschlägen kann mehr Schaden anrichten, als Nutzen bringen. - Noch drastischer gesagt, innerhalb von Millionen an Jahren wird die Erosion, hauptsächlich angetrieben durch kräftige Niederschläge, diese Insel im Atlantik verschwinden lassen. - Gut, vielleicht halten die Vulkane noch ein paar Millionen Jahre dagegen und bauen an, was anderswo die Erosion abgerissen hat, aber letztendlich wird die Erosion über die Bemühungen der Vulkane siegen und die Insel verschwinden lassen. - Ist noch ein bisschen hin, eine Sanierung der sanitären Anlagen Ihres Hauses lohnt sich also noch und auch bin ich weiter dafür, die Fuente Santa als Thermalbad auch unseren Gästen zur Verfügung zu stellen, wir können eigentlich ganz normal weitermachen... - Ansonsten hoffen wir einfach auf einen regenreichen Winter, der aber bitte nicht mit den gefürchteten Starkregen daherkommt, sondern langsam und kultiviert genug, damit unsere so fragile Insel auch die Zeit bekommt, das ankommende Wasser ordentlich zu verstauen.

In Madrid versucht man heute wieder mal eine Regierung zu bilden, nachdem seit Dezember 2015 Mariano Rajoy von der Partido Popular nur noch amtierender Präsident ist. - Der erste Versuch einer Regierungsbildung im Frühjahr ging daneben, damals versuchte der Sozialist Pedro Sánchez zweimal eine Regierung zu bilden, blieb aber ohne die notwenige Unterstützung, unter anderem eben auch der linken Podemos. - Dabei muss sich Pablo Iglesias von der linken Alternative den Vorwurf seitdem gefallen lassen, eine historische Chance auf ein linkes Bündnis versäumt zu haben. - Nach den Neuwahlen im Juni dieses Jahres steht nun ein wiedererstarkter Mariano Rajoy vor den Abgeordneten und möchte heute bereits gewählter Präsident werden. - Er hat im Vorfeld ein Bündnis mit der Gruppe Ciudadanos ausgehandelt und somit 170 Stimmen von den notwendigen 176 zusammen. Aber wie es nach langen zehn Stunden Debatte vor der Abstimmung scheint, will niemand sonst die Wahl Rajoys unterstützen, auch nicht die Nationalisten aus dem Baskenland und Katalonien, von denen man sich bis zuletzt zumindest eine Enthaltung hätte vorstellen können. - Bleibt vorerst auch noch zu vermerken, dass die einzige Abgeordnete der Coalción Canaria in Madrid, Ana Oramas, für eine weitere Präsidentschaft Rajoys stimmen will, aber deren Stimme ist bereits in der Zahl 170 eingerechnet.

Im Vorfeld zur heutigen Debatte stand auch wieder eine linke Koalition im Gespräch, also Podemos mit der PSOE, mit der Unterstützung, oder eben Enthaltung der regionalen Parteien der Basken und Katalanen. - Hier allerdings blockierte nun Pedro Sánchez von den Sozialisten und wollte einfach nicht mehr mit Pablo Iglesias paktieren. Sicher in dem Wissen, auf die Regionalisten im Baskenland und Katalonien angewiesen zu sein, würde eine sehr unruhige Regierungszeit mit sich bringen. - Die beste Chance, ein Dreiparteienpakt PSOE, Podemos und Ciudadanos wurde bereits von Pablo Iglesias im Juni abgelehnt, also führt zu einer neuen Regierungsbildung eigentlich nichts mehr an der Partido Popular von Mariano Rajoy vorbei, auch weil sie in den Wahlen im Juni wieder deutlich stärkste Partei geworden war. - Dank der sprudelnden Einnahmen aus dem Tourismus, der niedrigen Zinsen, der niedrigen Inflation und der niedrigen Energiepreise, geht es der spanischen Volkswirtschaft momentan gut. Es läuft aber ein enormer Reformstau auf, welcher eigentlich schon lange drückt und nur kurzfristige Investitionen der Firmen, aber keine mittel- oder langfristigen Gedanken zulässt. - Auch braucht man endlich einen Haushalt und hat auch genügend Erklärungsbedarf gegenüber den Partnern in der Europäischen Union, da man die angestrebten Sparziele ja versäumt hat.

Am Freitag gibt es einen weiteren Wahlgang in dem mehr Ja- als Neinstimmen für Mariano Rajoy reichen würden, allerdings gilt selbst das als fragwürdig. - Dann müsste es die dritten Wahlen innerhalb eines Jahres geben und Spanien würde sich damit als ziemlich debiler Partner zeigen und das wolle man doch auf alle Fälle vermeiden. - So zumindest Mariano Rajoy, allerdings können sich eben die anderen Parteien nicht vorstellen, weiter mit dem Mann an der Spitze des Landes Politik zu betreiben. Über Rajoy und der ganzen Partido Popular schweben allergrößte Korruptionsvorwürfe, welche bislang überhaupt nicht aufgearbeitet worden sind. Auch hat der Spitzenkandidat eben nicht dazu beigetragen, diese Korruptionsvorwürfe aufzuklären oder wenigstens zu entkräften. - Eine, allerdings nicht wirklich oft diskutierte Hoffnung, gäbe es noch für neue Pakte, welche Spanien eine Regierung bringen könnten. - Dazu müssten PP, PSOE und Podemos neue Gesichter auf die erste Position stellen, denn in vielen Debatten scheint es bereits persönliche Affinitäten zu geben, welche albern, aber wirksam, die zukünftige Entwicklung Spaniens behindern können. - Eben ist die Abstimmung zu Ende gegangen mit dem erwarteten Ergebnis, für Mariano Rajoy, 170 Stimmen, gegen ihn 180 Stimmen, Enthaltungen keine und wenn das am kommenden Freitag auch so ausgeht, dann wird es wohl im Dezember erneut Wahlen geben.





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