Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Dezember 2016




Dienstag 20.12.2016
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Autobahn, tiefergelegt
Und geht´s nicht oben herum, dann versuchen wir es halt unten


Keine Angst, die Autobahnpläne sind nicht wieder auf dem Tisch. - Sie sind aber auch nicht im Schredder, sondern liegen weiter irgendwo herum und die generelle Drohung ist weiter lebendig, wenn auch nicht akut. - Aber in den letzten Jahren ist der Druck gegen einen solchen Verkehrsweg größer geworden, auch weil man mit, vielleicht ganz einfach Hausmitteln, die Notwendigkeit einer solchen Infrastruktur nicht populär werden lässt. - Das Hausmittel heißt: Das beste Argument gegen eine Autobahn von Ost nach West über die Insel sind gute bereits vorhandene Verkehrswege und seit dem Jorge Gonzáles Rat für Infrastruktur im Cabildo Insular ist, wird Stück für Stück der LP3 über die Cumbre und durch die Tunnel verbessert. - Es hätte sich ja auch kaum jemand gegen einen vierspurigen Ausbau der jetzt vorhandenen Trasse von Los Llanos nach Santa Cruz gewandt, allerdings kam und kommen ja die Autobahnpläne auf einer komplett neuen Trasse daher. Diese neue Fahrbahn würde einen enormen Landverbrauch bedeuten und die dafür vorgesehenen und notwendigen Verkehrsanbindungen an bereits vorhandenen Straßen derart aufwendig, dass sich die Weltbiosphärenreservatsautobahnpläne eher wie ein lustig/grausamer Fake lesen, und weniger als vernünftige Zukunftsplanung in Sachen Infrastruktur.

Wobei die Planungen für die Zukunft des Individualverkehrs ja irgendwann vielleicht auch ganz neue Ideen mit bewerten sollten, selbst in der, sonst so konservativen Autoindustrie wendet man sich ja bereits von herkömmlichen Modellen ab, und setzt auf ganz neue Prämissen. - Das sollte man vielleicht auch berücksichtigen, vielleicht sind unsere Kinder die letzte Generation an Europäern, welche noch auf Individualverkehr setzen und darum sollte man vielleicht noch vorsichtiger sein mit Planungen, welche ganze Landschaften unwiederbringlich verändern. - Eigentlich jedes halbe Jahr holt man wieder bestimmte Pläne aus der dunklen Wartekammer und bringt diese mal wieder ins mediale Licht, und der neue Star der Planung ist eben nicht mehr die Autobahn von Hafen zu Hafen, sondern die Straße von El Remo nach Las Indias. Hierfür scheint man Finanzierung im kommenden Verkehrswegeplan der Kanaren tatsächlich gefunden zu haben. - Den hatte die Autobahn aber auch schon mal, zweimal sogar, dann verschwand der Ostteil und ließ nur noch das, verbal abgespeckte Teil im Westen übrig, jetzt als Umgehungsstraße El Pasos getarnt und auf den Zeichnungen tauchten nur noch drei statt deren vier Fahrspuren auf, ansonsten war es die bereits bekannte Autobahn, der Yeti als Wolpertinger oder Sasquatch.

Die Straße von El Remo, der Ort jetzt übrigens wieder mit Gastronomie, an die Südspitze der Insel ist bereits ewiger Traum. Besonders der touristischen Sorte, da man so die Küstenregionen der Westseite miteinander verbinden kann. - Von Puerto Naos nach Zamora, oder zur Heiligen Quelle, sollte uns doch irgendwann mal dieser Wurf gelingen, wären es dann Strecken von Minuten und nicht über eine Stunde. So lange fährt man heute mindestens, wenn man vom touristischen Zentrum des Aridanetals an die Südküste, oder umgekehrt gelangen möchte. - Es sind auch nur gut drei Kilometer, die man da für den neuen Verkehrsweg bewerkstelligen müsste, allerdings ist das äußerst schwieriges Gelände, da wir über den steilen Abhang der Cumbre Vieja sprechen, welche alles andere als massives Gestein bietet. - Dann befindet sich dort auch noch seit jetzt mehr als 10 Jahren die Meeresschutzzone La Palma, also kann man die Trasse dort gar nicht wirklich als Küstenstraße planen, oder wie es auch mal gezeichnet wurde, auf Stelzen im Wasser. Man ist jetzt auf die grandiose und einzigartige Idee gekommen, einen Tunnel zu bauen. - Für die guten 3 Kilometer Tunnel von El Remo nach Zamora peilt man 100 Millionen Euro an, also etwa vier mal so viel, wie der Tunnel durch die Cumbre Nueva gekostet hat und sicher liegt es an den schwierigen geologischen Verhältnissen. - Ich glaube und lasse glauben, und außerdem ist Straßenbau doch immer noch dazu da, dass viele Leute mitverdienen können.

Touristisch wäre das hervorragend, sicherlich, gerade wo man nun in Wolkengefilden des geliehenen Aufschwungs steckt und sicherlich im Süden der Insel noch ein paar Hotels unauffällig zwischen den Bananen verstecken kann, ohne dass wir das irgendwie als störend empfinden würden. - Aber die Planer blicken noch weiter als wir, darum sind die ja am Drücker, und wir nur am Stift, man denkt auch daran, die Bananen aus dem intensiv bewirtschafteten Streifen Naos-Tazacorte auf diesem Weg zum Hafen nach Santa Cruz zu schaffen, dann müsste man diese Abertausenden an Tonnen unserer Wappenfrucht nicht mehr über die Berge wuppen. - Hoppala, da war doch was, man muss doch von der Südspitze auch erst wieder den Berg hoch nach Los Canarios und dann wieder runter nach Santa Cruz. - Gut, keine tausend Höhenmeter, sondern nur die Hälfte, aber wenn ich an die beiden Straßen denke, welche die Südspitze auf Meereshöhe mit Los Canarios verbinden, dann müsste eine davon doch auch erst so hergerichtet werden, dass man mit den LKW diese leicht bewältigt. - Oder will man uns an eine ganz neue, oder besser uralte Idee heranführen, die Küstenstraße rund um die Südspitze?

Das würde dann plötzlich Sinn machen, auch touristisch gesehen, man könnte dann die Gettogäste in der "Bunten Minna" gleich auf Meereshöhe vom Flughafen in die Abfüllstationen karren, so müsste man diesem erlauchten Publikum auch gar nicht erst zu viel von dem störenden Hinterland, also der Insel, zumuten. - Heidewitzka, dass wir da bislang noch nicht draufgekommen sind, endlich eine Alternative zur Autobahn, geht es nicht über den Berg, fahren wir eben "unten" herum. - Nein, jetzt nicht gleich Panik bekommen und das Haus in La Salemera verkaufen, ich sprechen von nahezu geologischen Zeitspannen, wenn wir an den übernächsten, noch nicht mal auf Servietten gekritzelten Verkehrswegeplan der Kanarischen Inseln denken. - Bis dahin ist Norbert Blüm längst zur Persona non Renta erklärt, die Enkelin von Sahra Wagenknecht wird Ehrenmitglied der FDP, BER begrüßt den Hundertmillionsten Handwerker und ich schreibe nur noch Dreizeiler…. Aber mit vier Punkten!





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