Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Dezember 2016





Sonntag 11.12.2016
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,9 Grad

Keine Weiße Weihnacht auf La Palma
Wenn das Offensichtliche offen sichtbar ist


Sie können auch meinen Lieblingsersatztitel haben, wirres und zusammenhangloses Zeug, wahlweise auch als Zeugs. - Das bedeutet immer, dass ich kein großes Hauptthema gefunden habe und mich deshalb durch die Presse treiben lasse, also durch die gedruckte, nicht nur die drückende, und meist auch am Wetter oder den Katzen hängen bleibe. - Zum Wetter darf man die Überschrift schon konkret nehmen, steht aber auch dafür, dass wir bis mindestens Weihnachten kein schlechtes Wetter mehr vor uns haben. - Wobei das mit dem schlechten Wetter natürlich auch immer wieder dem Blickwinkel entsprechend betont wird, die unterschiedlichen Definitionen von Landmann zum Hotelier sind ausreichend bekannt. - Noch ein paar Tage treibt unser Archipel in einer Art wetterfreien Zone herum, aber das dicke Tief weit nördlich auf dem Atlantik macht keine Anstalten einen Ausläufer, also mit weiter Streuung in der Metapher, zumindest einen Fuß, zu uns zu schicken. - Schneller noch kommt vom Westen, bei uns kommt eigentlich jegliches Wetter aus dem Westen, selbst der Nordost-Passat, das gut bekannte stabile atlantische Hoch zurück, um seine angestammte Position über den Azoren einzunehmen. - Das schickt dann wieder die so bekannten Winde aus Nordost zu uns, aber das Hoch kam aus dem Westen und die Tiefs sowieso, welche auf ihrem Kreisel über den Atlantik schließlich nördlich von uns nach Europa ziehen.

Bis Weihnachten sehen wir also klar, keine Niederschläge und kein Unwetter, Passat mit zum Teil viel Wind, was aber für die Westseite auch wieder bedeutet, dass die Sonnenscheindauer sehr hoch sein wird. - Schlecht für den Baumbehang, ich erinnere mich da an Szenen, wo das ganze teure Lindt-Zeugs, welches wir anfänglich aus Deutschland importierten, um unseren Kindern Leitkultur zu vermitteln, binnen Minuten tropfend vom Baum glitt. Nur, weil wir den desaströsen Einfluss fremdländischer Strahlen auf heimatlich-abendländisches Weihnachtsornament nicht ausreichend kalkuliert hatten. - Aber es schmeckt halt so viel besser, und nicht die Sonne oder irgendwelche Gutmenschüberlegungen haben uns angestiftet, das sündhaft gute Zeug nicht mehr schicken zu lassen. - Es sind so eher die aberwitzigen Methoden der kanarischen Post und des Zolls, welche dann meist Mitte Januar erst Zugriff zu den Schirmchen und bunt verpackten Schokoladenpaketen boten. - Gut, Weihnachten ist auch ohne Lindt möglich, liebe Zuckerbäcker, aber irgendwie fehlen dann ein paar Kilo. - Inzwischen sorgt ja der globale Michel mit seinen Filialen dafür, dass man Baumbehang auch hier bekommt, allerdings ist es eben dann doch nicht Lindt, schmilzt aber genau so schnell.

Hier darf ich auch noch die Auflösung einer eigenen Frage einfügen, zum Thema Wetter und warum es Lagen gibt, bei denen es nur in der Caldera regnet, und nur nicht außen herum. - Geantwortet hat uns Roger Frey, der deutlich mehr vom Wetter versteht und das auch muss, denn für ihn ist es keine Begleiterscheinung, sondern lebenswichtig, der Mann ist Gleitschirmflieger. - Hier also nun die Erklärung, welche wieder mal plausibel klingt, wie er überhaupt das Wetter der Insel auch in seinem Buch "Wetter auf der Insel La Palma" beschreibt, welches über das Netz zu beziehen ist aber auch durchaus irdisch hier auf der Insel, in der Flugschule Palmaclub in Puerto Naos und auch bei Sorpresa in El Paso. Hier nun die Antwort auf die Frage, warum es Wetterlagen gibt, bei denen es nur in der Caldera regnet:

Hallo Mathias
Das Phänomen des "Caldera-Regen" könnte sich mit Unterdruck erklären. Wenn ein Hindernis von Wind umflossen wird, sinkt dahinter der Druck. Das kann man in den Alpen schön beobachten, wenn sich hinter einem Berg eine Wolkenfahne bildet. - Wenn der Druck sinkt, dann sinkt auch das Kondensationsniveau. Da wir immer auch Salzkeime als Kondensationskeime in unserer Luft haben, regnet es auch mit einer relativ geringen Wolkendicke aus (Regen nach Langmuir).
Über El Paso bildet sich dann, bedingt durch den Nördlichen Wind, wieder ein Föhnloch. Durch die Absinkende Luftmasse wird die Wolke aufgelöst. Weiter im Süden über Jedey bildet sich dann wieder eine Wolke. Die Föhnwelle lässt die Luftmasse wieder steigen. Dort regnet es aber dann meistens nicht mehr, weil schon viel Feuchtigkeit in der Caldera abregnete.
Nun, ob meine Theorie einer wissenschaftlichen Prüfung widerstehen könnte, weiß ich nicht. Physikalisch hält sie und ich würde den Effekt zumindest so meinen Schülern erklären.
Grüsse aus El Paso
Roger


Heute sind an die 500 Fahrradfahrer von Los Cancajos nach Los Llanos gefahren und das ist für unsere Insel eine ganze Menge. - Dass man so viele Leute zusammenbekommen hat, das liegt sicherlich auch daran, dass Pedro "Perico" Delgado mit von der Partie war. - Der, in Spanien extrem beliebte zweifache Tour de France-Gewinner wurde vom Cabildo Insular eingeladen, die zweite "Safe Bike La Palma" anzuführen. - Der Name gibt es bereits her, was man damit erreichen will, nämlich für einen sicheren Radsport auf der Insel Werbung zu machen. - Dazu gehört das Verhalten der Radfahrer selbst, aber eben auch das der Autofahrer, und hier gibt es auf der Insel immer noch Nachholbedarf in Sachen Umgang mit Radfahrern auf der Straße. - Einen Mindestabstand von 1,5 Metern sollte ein Autofahrer beim Überholen von Fahrradfahrern beachten und das wird eben oft nicht eingehalten. - Aber es wird besser, langsam gewöhnen wir uns hier auf der Insel daran, dass es auch andere Verkehrsteilnehmer auf den Straßen, als rußende Pickups gibt und dann wäre da immer noch die offene Frage, ob denn die LP2, also die Südumfahrung der Insel nun nach dem Ausbau wirklich einen Radweg erhält. - Das wäre ein echter Gewinn, dann würde ich mich vielleicht sogar mal als, sonst eingefleischter Autofahrer, aufs Rad wuchten. -

Archäologen auf La Palma haben es nicht immer leicht. - Wenn irgendwer beim Bau seines Hauses oder seiner Bodega Reste der Ureinwohner entdeckt, dann ist die Versuchung groß, das unter den Stein fallen zu lassen, denn sollte dort eine interessante Fundstelle sein, dann muss der Bau zunächst mal warten. - In den Wäldern fehlt oft der Überblick, man sieht vor lauter Bäumen die möglichen Fundstellen nicht, sondern erst, wenn man direkt davor steht. - Dabei nutzt man jetzt im Raum Cumbre Vieja auf der Westseite den Umstand, dass es dort gebrannt hat und so viele Bereiche plötzlich deutlich mehr Überblick hergeben. - Dabei sind es weniger die Bäume, die gestört haben, sondern das Unterholz und die Kiefernnadeln, welche eben den Blick auf darunter liegende Fundstellen versteckt haben. - Das ist auch keine neue Erfindung unserer Archäologen, die nutzen das überall auf der Welt, nach dem Feuer finden die einfacher eventuelle Unregelmäßigkeiten in der Bodenstruktur, welche auf mögliche Fundstellen hinweisen. - Allerdings sind in der vom Feuer betroffenen Zone längst nicht alle Regionen für die Archäologen interessant, so hat es ja auf der Cumbre Vieja mehrere Vulkanausbrüche seit der spanischen Besiedlung gegeben und dort kann man natürlich keine älteren Relikte mehr finden.




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