Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Juni 2016




Samstag 04.06.2016
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Die verfluchte Z-Achse
La Palma widersteht dem "Jobwunder"


Überhaupt, ohne Anführungszeichen darf man das gar nicht nutzen. Nur ein paar bezahlte Dauerclaqueure auf den mit Zaubertinte geschriebenen Gehaltslisten der PP sprechen von einem "Jobwunder" in Spanien. - Gut, das Gegenteil wäre auch nicht richtig. Seit dem Oktober 2013 sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Spanien kontinuierlich und man hat nun im Mai endlich die Marke der vier Millionen nach unten geknackt. - Immerhin, vom absoluten Höchststand mit 5.040.222 im Februar 2013 ist man jetzt im Mai 2016 auf 3.891.403 gesunken, das sind 1.148.819 weniger. - Das ist bemerkenswert und die Bewegung auch erfreulich und noch hält die Dynamik zumindest im Zahlenwerk an. Jeden Monat zwischen 6 und 8 Prozent weniger Arbeitslose, gemessen am gleichen Monat des Vorjahres. - Ein Jobwunder ist es dennoch nicht, ein Wunder wäre ein gleichschnelles Verschwinden der Zahl der Arbeitslosen, wie diese ab dem Jahr 2008 angestiegen ist. Wir müssen weiter eben mit einer beachtlich hohen Zahl an Arbeitslosen auskommen, vergleichen wir das mit den Zahlen vor der "Krise" als man im Mai 2007 noch knapp unter der 2 Millionen Marke stand.

Ob diese Zahlen richtig sind, ich kann es nicht nachprüfen. Allerdings bin ich nicht wirklich verschwörungsgläubig und die Statistik stammt von der offiziellen Regierungsseite, von der "SEPE", des Servivio Público de Empleo Estatal. - Warum man es nicht "SPEE" abkürzt, mein Gott, ich kann Fragen stellen, die wirklich keiner braucht. - Die nannten sich früher "INEM" (Instituto Nacional de Empleo) so wie die Arbeitsagentur auch früher Arbeitsamt hieß. Wie man auch aus der Ecke von Profistatistikern hört, kommt es gar nicht so wirklich darauf an, ob die Zahlen denn grundsätzlich stimmen, sondern ob die Dynamik immer an den gleichen Grundsätzen gemessen wird. - Aber man merkt auch an ganz klaren Indikatoren, dass wieder mehr Bewegung und damit Geld unterwegs ist. Nennen wir hier einfach mal die Passagierzahlen im Flug und Bahnverkehr, oder die Zulassungszahlen bei PKW und LKW im Land. - Erster Jobmotor in Spanien, der Tourismus. Seit 2013 stolpert das Land der stolzen Iberer von einem Rekord zum anderen und manchmal kann einem schon ein bisschen schwindelig werden dabei. - Woher das kommt ist auch klar, die Reiseveranstalter suchen dringend sichere Ziele auf der Halbstrecke und hier bietet sich Spanien natürlich hervorragend als Alternative für krisengeplagte Länder an.

Auf den großen Kanareninseln brummt es gewaltig. Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote melden sogar zu bestimmten Zeiten ein "Komplett". Die kleineren Inseln sind dabei nicht derart betroffen, wobei wir hier auf La Palma auch einen deutlichen Anstieg des Tourismus in den letzten zwei Jahren verzeichnen dürfen. - Allerdings sind es bei uns nicht so sehr die direkten Fluchttendenzen, Kanaren statt Ägypten oder Tunesien. Für uns hat sich das Überangebot der Carrier in Sachen Flugzeugkapazitäten hervorragend gemacht. Es gibt so viel mehr Verbindungen zwischen Deutschland und La Palma, dass die Preise und die Verfügbarkeiten uns einfach auch wieder zu alten Zahlen verholfen haben. - Wobei die Carrier in Sachen Preise zu Weihnachten zum Teil derart daneben liegen, dass die deren Preispolitik, oder sollten wir eher Poker sagen, vielleicht doch noch mal überdenken sollten.

Hier auf der Insel ist die Zahl der Arbeitslosen auch gesunken. Vom Höchststand mit knapp 11.000 Arbeitslosen, im Frühjahr 2013, auf nunmehr 9.597 geschrumpft. Allerdings stagnieren wir nun fast ein Jahr rund um die 9.500 Arbeitslosen und gelangen so nicht auf den nationalen prozentualen Schnitt. - Das hört sich noch weniger nach "Jobwunder" an, als im Rest des Landes und hier muss man wohl anerkennen, dass der Tourismus hier bei uns auf der Insel nur im geringen Rahmen deutlichen Einfluss auf die Zahl der Arbeitslosen ausüben kann. - Alle Hotels haben mehr Leute eingestellt, aber wir haben halt nur ein paar dieser Einrichtungen. Viele Betriebe, gerade im Ferienhausbereich werden auch rein familiär betreut, da bekommt man einfach nicht so viele Menschen in Arbeit, dass man das deutlich in der Statistik merken würde. - Ein bisschen überraschend kommen diese Zahlen aber dann doch daher. Meint man doch auch bei uns ein Anziehen der Konjunktur bemerkt zu haben, zumindest tut sich doch einiges in Sachen Geschäfte und steigende Umsätze. - Aber vielleicht haben wir auch da längst schon unser knappes Pulver verschossen. - Die Y-Achse bleibt gleich, die X-Achse wird vorsichtig nach unten korrigiert, aber die Z-Achse, also das ganz normale Leben, trotzt den anderen Achsen hier auf der Insel mal wieder gewaltig. - Wer sich durch noch mehr Zahlen und Grafiken für den Monat Mai wälzen will, der kann das auf über 70 Seiten der monatlichen Auswertung der SEPE tun.





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