Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Juni 2016




Donnerstag 30.06.2016
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Dienstag und Samstag mit Easy-Jet aus Berlin und London
Wird es eng unter der Tanne an Weihnachten auf La Palma?


Seit ein paar Tagen bereits kündigt man in der Presse neue Flugverbindungen mit Easy-Jet nach La Palma an. - Allerdings waren die über die Webseite der Fluggesellschaft noch nicht aufrufbar, jetzt sind sie aber freigeschaltet und man kann ab Oktober zweimal wöchentlich ab London und ab November ebenso zweimal wöchentlich ab Schönefeld nach La Palma fliegen. - Aus beiden Städten immer Dienstag und Samstag, aber aus den Ankunftszeiten (15:35 und 16:25) geht hervor, dass es nicht über Berlin oder London nach La Palma geht, sondern direkt. - Jahrelang hat man im Geiste längst gehofft, dass irgendwann mal "Billigflieger" auch die Strecke nach La Palma bedienen. Wobei es ja inzwischen eigentlich so geworden ist, dass die "normalen" Carrier auf billig gemacht, was Gebühren, Service oder Löhne und Gehälter angeht, aber die Preise nicht gesenkt haben. - Billig ist ohne Zweifel sowieso eine Sackgasse, preiswert wäre eine wunderbare Angelegenheit und ich kann niemandem vorrechnen, was denn bitte ein Flug in einem A320 von und nach La Palma kosten muss. Damit auch die Stewardessen so viel verdienen, dass sie sich selbst auch mal einen Urlaub leisten können und später eine Rente beziehen, von der es sich leben lässt.

Das war aber auch schon alles an Kapitalismuskritik heute. Als hier lebender Mensch und sowieso im Tourismus tätig freue ich mich natürlich über jede neue Flugverbindung die es gibt, um unserer Insel neben den Einkünften aus subventionierter Landwirtschaft eine Zukunft zu ermöglichen. - Tourismus läuft auf der Insel wieder, seit nunmehr fast zwei Jahren und kurz- bis mittelfristig haben wir auch sehr gute Aussichten, dass es so bleiben wird. - Leider tragen die geopolitischen Umstände mehr dazu bei, als unsere eigenen Anstrengungen, dass La Palma nun wieder ein international gesuchtes Ziel ist. Aber wir sollten uns eben genau jetzt besonders anstrengen, den neuen Besuchern La Palma auch langfristig als angenehmes Urlaubsziel anzubieten. - Zu schnell vergessen wir immer wieder, dass wir im Moment einfach nur als Ausweichziel gerne gewählt werden, aber das wird sich auch erneut ändern, sobald viele, heute in politische Wirren gelangte Regionen, wieder zu Ruhe und Normalität finden.

Sicher ist es moralisch nicht verfänglich, heute Besucher zu empfangen, welche zu uns kommen, weil es anderswo unsicher ist. Man sollte das aber nicht zur Dauereinrichtung oder gar Status Quo machen. - Darum kann ich nur warnen, in den jetzigen Zeiten die Zuwachszahlen einfach hochzurechnen und daraus Zukunftspläne für die Insel zu basteln. - So hat man sich in den Neunziger Jahren auch die Notwendigkeit unseres neuen Flughafenterminals zurechtgepfriemelt und es ist immer wieder aufregend bis verstörend, wie schnell das Getrommel um das Kalb wieder beginnt. Nur weil jemand in der Ferne das Wort "Gold" geflüstert hat. - Anstatt zu überlegen, wo man denn landschaftsschonend ein paar kleine Hotels unterbringen könnte, spricht man inzwischen schon wieder von einer Generalmobilmachung in Sachen Tourismus. Man will Klotzen und nicht Kleckern und zieht schon wieder die, viel zu oft bereits genannte Vergleiche heran, mit Hawaii, Menorca und Madeira.

Dabei ist es gerade mal zwei Jahre her, dass unser einziges, großes Hotel hier im Tal drei Monate im Frühjahr zugemacht hat. Weil es sich einfach nicht rentiert hat, den Komplex in diesen Monaten offen zu halten. - Langsam bitte, weil es viel zu wichtig ist und bei zu schnellem Wachstum begeben wir uns ja auch in andere Abhängigkeiten. Wer auf dem Billigplan in Sachen Tourismus laufen will, der muss auch wissen, dass man dann in mageren Zeiten noch mehr Druck bekommt, weil man eben eine viel höhere Zahl an Gästen "durchschleusen" muss, um überhaupt noch wirtschaftlich arbeiten zu können. So wunderbar es ist, im Tourismus auf La Palma inzwischen wieder Auslastungszahlen nennen zu können, welche uns nicht lächerlich machen, sollten wir vorsichtig und vor allem klug genug wachsen. Damit La Palma weiterhin als alternatives Ziel zu massentouristischen Destinationen aufrecht zu erhalten. - Nicht vergleichen, nicht andere Tourismuspläne kopieren, sonst werden wir bei den geringsten Rückgängen im konservativen Pakettourismus sofort wieder durch andere, sicher billigere Ziele ersetzt. - Wer sich vergleichbar macht und Kopien ausnutzt, der wird viel schneller ersetzt als ein Original, auch wenn Ctrl+C einfacher ist, als die Birne brummen lassen.




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