Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Juni 2016




Mittwoch 01.06.2016
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Ministerin verliert 3 Millionen zwischen Hauptstadt und Roque
Gut, dass der Inselpräsident hinterhergelaufen ist


So häufig ist ministerieller Besuch auf der Insel nun auch wieder nicht. Meist weiht man ein Observatorium ein, ein Flughafenterminal, oder ein emblematisches Hotel. Aber an den einen Minister erinnern wir uns plötzlich nicht mehr. Panamaische, sorianische, dissoziative Amnesie, immer gerne, besonders vor Wahlen. - Keine Lust das weiter auszubreiten, nur so viel, dass es weniger darauf ankommt, welchen Briefkasten man kauft, sondern in welchem Land der hängt. - Oh wie schön ist La Palmama und das dachte sich wohl auch Ana Pastor Julián, Ministerin unter Mariano Rajoy seit dem Jahr 2011 und Chefin des beliebtesten Ministeriums überhaupt, dem Ministerio de Fomento. - Es gibt kein wirkliches deutsches Pendant dazu. Entwicklungsministerium wäre noch die treffendste Entscheidung, allerdings obliegen der Ministerin auch noch viele Bereiche anderer Ressorts, so dass es sich durchgesetzt hat, das Ministerio de Fomento als Ministerium für Inlandsentwicklung zu übersetzen. ( Das Verb fomentar bedeutet fördern, unterstützen)

Manche betrachten das auch als "Füllhornministerium". Allen Regionen, uns sowieso, läuft das Wasser in der Börse zusammen wenn es heißt, der oder die Minister des Fomento kommen auf die Insel, denn irgendwas lassen die immer liegen. - Hoffentlich Geld. Dieser klebrig-süße Schmierstoff unseres lustigen Versuchs Kapitalismus, inzwischen längst ohne Kapital, aber immer noch als soziale Marktwirtschaft getarnt, aufzuführen. - Meist klappt das, auch wenn die Summen seit der selbst datierten Krise geringer geworden sind. Aber 3 Millionen bei einen Nachmittagsausflug sind keine schlechte Ausbeute für unseren Inselpräsidenten. - Das hat er fein gemacht, würde dazu ein mir bekannter Dentalkünstler sagen. Bleibt nur der zarte Vorbehalt, dass Ana Pastor zwar immer noch dem Ministerium vorsteht, aber wir ja seit dem Dezember 2015 nur noch eine kommissarische Regierung haben und am 26.dieses Monats Neuwahlen zum spanischen Kongress und Senat erfolgen. - Allerdings räumt Ana Pastor wohl wissend ein, ihre Unterschrift gilt für das Ministerium und nicht für ihre Person. Das Ministerium wird ja nicht abgewählt, also sollten sich die Beschenkten darüber keine Sorgen machen.

Machen wir uns auch nicht. Eher aber über andere Worte aus dem ministeriellen Mund und hier geht es ganz konkret über den weiteren Verlauf der Bauarbeiten am Hauptstadtstrand. - Zwei Millionen rückt "Fomento" (man spart sich in der Umgangssprache das mit dem Ministerio) für die Verstärkung des nördlichen Deiches raus, nachdem man festgestellt hatte, dass die jetzige Bewehrung des Deiches wohl nicht ausreichend ist, auch allerschwerste See abzuwettern. - Das Geld sei nicht das Problem, sondern der bürokratische Weg um das Erweiterungsprojekt auch umzusetzen. Damit meint sie eben die Zeit, welche diese Umsetzung braucht, damit man überhaupt weiterbauen kann am Stadtstrand. - So ganz geht aus der Presseerklärung nicht hervor, ob man denn auch eine neue öffentlich Ausschreibung machen müsse. Dann würde ja sogar der Sommer 2017 als Stranderöffnung wackeln und wir in Konkurrenz mit BER treten. - So schlimm sollten wir dann doch nicht denken, allerdings brauchen wir für diesen Sommer nun wirklich nicht mehr hoffen. Von einer begrenzten Nutzung des Strandes im südlichen Teil und am nördlichen Deich wird gebuddelt, davon will die Stadt Santa Cruz nichts wissen, hat man doch Angst, man würde dann überhaupt nicht mehr weiterarbeiten.

Die andere Million geht in den Ausbau der Straße auf den Roque de Los Muchachos und diese Million kommt uns jetzt gerade recht. Wir bemühen uns doch gerade nicht nur um die 20 Cherenkov-Teleskope des "CTA" (The Cherenkov Telescope Array, für die man die Zusage doch bereits erhalten hat. - Darüber hinaus sind wir auch noch im Rennen für das Sonnenteleskop "EST" (European Solar Telescope) und kratzen weiter am Traum auch noch am "TMT" (Thirty Meter Telescope), sind also irgendwie weiter äußerst teleskopschwanger. - Eine wichtige Voraussetzung dafür sind natürlich die Zufahrtwege zu den Observatorien. In weiteren Verhandlungen mit den Betreibern der möglichen wissenschaftlichen Einrichtungen kann man nun mit Freude auch ins Feld tragen, man hätte genug Geld in der Hand, diesen Verkehrsweg weiter auszubauen. - Seid umschlungen Millionen! Küsschen für die Ministerin, relativ viel Glück für die Wahlen und wer nimmt noch Wetten an? Stadtstrand oder BER?





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