Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Juni 2016




Donnerstag 09.06.2016
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15 Jahre Marine Schutzzone vor La Palma
Lobgesang von allen Seiten


Dabei gab es richtig harte Zeiten für diesen Schutzraum, der von Charco Verde bis zu den Zamora- Stränden, fast schon am südlichen Ende der Insel, reicht. - Zunächst waren die Fischer dagegen und fühlten sich gegängelt. Auch die Inselregierung seinerzeit verbrüderte sich mit den lokalen Seeleuten und man stichelte gegen diese Einrichtung, welche von Madrid aus gesteuert wurde und wird. - Das hat sich gelegt, ganz im Gegenteil sogar. Heute sind die Fischer diejenigen, welche am allermeisten von dieser Schutzzone profitieren und die Inselregierung ist froh, solch eine Einrichtung zu haben, welche gutes Image verbreitet und als Vorzeigeprojekt für ähnliche Schutzräume dient. - Knapp wurde es um die Marine Schutzzone erneut in den heftigen Jahren der Krise, als man den Haushalt in Madrid für den Unterhalt dieser Zonen landesweit stark herunter fuhr. - Man spekulierte sogar über das Ende der insgesamt 10 solcher Schutzzonen spanienweit. Inzwischen hat man sich allerdings besonnen und auch wieder Gelder zur Verfügung gestellt, welche zwar nicht mehr so reichlich sind, wie noch vor der Krise, aber das Personal für die Überwachung der Schutzzone ist weiter garantiert.

Die Schutzzone vor der Westküste La Palmas besteht aus zwei Abschnitten. Der Inneren und der Äußeren und in der höchsten Schutzzone (Zona Integral genannt) ist so ziemlich jeglicher Zugang und auch die Durchfahrt verboten. - Dort sollen Meeresflora- und Fauna völlig ungestört sich regenerieren können und in der äußeren Schutzzone ist Wassersport und Tauchen unter bestimmten Umständen zugelassen. - Auch die Fischerei, allerdings nicht mit Netzen und Reusen. Das auch nur, unter ständiger Bewachung und Kontrolle durch das Team um die Meeresbiologin Tamia Brito, welche von Anfang an dabei war. - Die Kontrolle und Bewachung findet nicht nur vom Meer aus statt, denn auch das Angeln vom Ufer aus ist limitiert und in der inneren Schutzzone gar nicht zugelassen. - Allerdings sind die Ufer im höchsten Sperrbereich auch kaum zugänglich. Man hat dabei eher mit Anwohnern oder Hobbyanglern zu tun, welche mehrere Ruten gleichzeitig einsetzen oder überhaupt keine Papiere haben, dieser Tätigkeit nachzugehen.

Immer wieder muss man anführen, dass es sich eigentlich um eine Fischereischutzzone handelt und nicht um eine Zone, welche gegen die Fischerei arbeitet. - Das betont auch immer wieder das Landwirtschaftsministerium, welches zugleich auch für den Fischfang dasteht und eben auch die Kosten dieser Schutzeinrichtung aufbringt. - Dabei ist die Idee aus der Notlage heraus geboren. Die Fischer selbst machten die Küsten und Umgebungen praktisch fischfrei und gefährdeten damit nicht nur das marine Leben allgemein, sondern eben auch die eigene Zukunft. - So entstanden diese "Reservas Marinas" eben aus dem Grund, die Fischer vor sich selbst zu schützen, allerdings steht dabei die Fischerei und nicht der Schutz der Arten im Vordergrund. - Das muss man beachten, in der Schutzzone sollen sich die Bestände der Brotfische erholen können. Besonders eben sollen die Jungfische ohne Gefahren aufwachsen können, um dann später von den Fischern gefangen zu werden. - Es ist also eine Einrichtung frei von Einhörnern und Elfengesäusel, aber darüber hinaus lernt und erfährt man auch eine ganze Menge über das Leben vor der Küste und kann dieses Wissen für alle Seiten positiv anwenden.

So wachsen die Fänge der einheimischen Fischer seit Jahren wieder kontinuierlich an und auch die Größe der Fische hat zugenommen. - Das erfreut einen Sektor, der sich selbst vor 15 Jahren, zumindest hier auf der Insel, bereits als sterbend bezeichnete. Die Fischerei vor der Westküste sieht wieder eine Zukunft und nun kann man nur hoffen, dass sich daraus nicht wieder eine Überfischung ergibt. - In der inneren Schutzzone hat sich der Meeresgrund und auch die Population an Fischen in den letzten 15 Jahren derart erfreulich erholt, dass die Chefin der Schutzzone Tamia Brito von spektakulären Erfolgen spricht. - So gäbe es in der "Zona Integral" überhaupt keine Stellen mehr, an denen der Meeresboden noch verödet sei. Die Aussichten für diese Schutzzone sind hervorragend und machen Hoffnung, dass man auch anderswo noch solche Zonen schaffen könnte. - Im Süden, im alten Leuchtturm, da gibt es ein Interpretationszentrum über die Arbeit der Schutzzone und nach dem Auftanken mit so viel Wissen geht es dann ein paar Meter weiter ins Restaurant der nahen Saline. Dort Kann man in bemerkenswerter Umgebung so ziemlich die besten Fischgerichte der Insel zu sich nehmen. - Ein Ausflug an die Südspitze der Insel lohnt sich immer, also los!




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