Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Juni 2016




Freitag 10.06.2016
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Kurz angetippt
Wein, Käse, Fiesta, Wahlen, Würg…


Ein bisschen erinnert das an diese alten Generäle aus Russland. Die vor lauter Orden, oft sicher auch vom Wodka, weit nach vorne übergebeugt gerade noch stehen konnten. - Ähnlich stelle ich mir einige Weine der S.A.T. Bodegas Noroeste de La Palma vor, in dem Fall sicher nicht wegen des Wodkas. Sondern weil die bereits auch in diesem Jahr wieder so viele Preise erhalten haben, dass man das Etikett eigentlich nicht mehr lesen kann. - Wir sprechen über die Weine, welche aus dem hohen Norden der Insel stammen und unter dem Namen Vega Norte verkauft werden. Hier sammeln der 2015er Rosado und der 2015er Albillio Criollo weiterhin Preise, auf allen Weinmessen, auf denen man auftritt. - Und das nicht nur im nationalen Rahmen, sondern eben auch international und jetzt auch wieder auf der Portugal Wine Trophy. Kräftig ausgetrunken in Anadia, im Weinanabaugebiet Bairrada, an der nördlichen Westküste Portugals. - Die Frage, ob denn die anderen palmerischen Bodegas sich überhaupt nicht bewerben auf den zahlreichen internationalen Wettbewerben, die habe ich bereits oft genug gestellt. Die Weine und hier eben vor allem die Weißen und auch die Roses der Insel sind hervorragend und nicht nur die aus jener Kelterei, welche den Vega Norte herstellt.

Aber auch unser Käse kann sich nicht nur sehen, sondern auch essen lassen. Auf landwirtschaftlichen Wettbewerben hier stecken unsere Ziegenkäse jedes Jahr wieder viele Preise ein. - Bislang allerdings sind unsere Käse noch nicht international so bekannt, aber in Madrid, Barcelona und Bilbao gibt es wohl auch bereits Gastronomen, welche unsere Käse als herausragende Delikatesse verkaufen. - Nun gibt es wieder einen Preisträger hier auf der Insel, dessen Käse wieder mal zum besten Käse der Kanarischen Inseln gewählt wurde und diesen Käse gibt es in Puntagorda. - Das "Instituto Canario de Calidad Agroalimentaria" also das kanarische Institut für die Qualität landwirtschaftlicher Lebensmittel ist Teil des Landwirtschaftsrates der Autonomen Region der Kanarischen Inseln und hält jedes Jahr eine solche Leistungsschau ab. - Fast immer sind die palmerischen Käse da ganz weit vorne, oft gerade die ganz frischen Ziegenkäse, die beim Reinbeißen noch quietschen und denen dabei noch Lake aus dem Laib rinnt. - Dieses Jahr allerdings wurde ein halbgereifter Käse als allerbester ausgewählt und zwar der geräucherte "Vicotrino". - Aus der gleichen Käserei gewann auch noch der geräucherter frische Ziegenkäse die Silbermedaille. Puntagorda riecht also nicht nur auffällig nach frischen Mandeln, sondern bereitet wohl auch noch besten Boden für handwerklich gefertigte Superkäse. - Man kann diese übrigens auf dem Mercadillo in Puntagorda kaufen. Samstagnachmittag und Sonntagvormittag und ich könnte mir vorstellen, dass die gerade dieses Wochenende erhöhten Umsatz schreiben.

Vielleicht kann man den Käseeinkauf in Puntagorda noch mit einem weiteren Ausflug in den Norden nach Garafía krönen. Dort finden, wie jedes Jahr im Frühsommer, die Feierlichkeiten zu Ehren des San Antonio de Padua statt. - Wir sagen hier San Antonio del Monte und damit ist ein viertägiges Fest angesagt. Als Höhepunkte am Samstag den Viehmarkt hat und das Segnen der Tiere und später am Montag die Prozession. - Die Tierschau selbst, die fängt bereits früh am Samstag an und ab Vormittag bereits wird auch nach Live-Musik gestanzt, so wie überhaupt dieses Fest den allermeisten Besuchern in ein nicht enden wollendes Vergnügen erinnert. - Das geht den ganzen Samstag und Sonntag so weiter und ganz viele Leute campen dort oben in den Bergen Garafias und bleiben so ein paar Tage lang der hektischen Zivilisationen rund um Santa Cruz und dem Aridanetal fern. - Man kann dort zelten, die Anlagen dazu hat man gerade deutlich verbessert, es ist aber auch durchaus üblich, mehrere Tage in einem Auto zu campen. Vier Leute teilen sich einen Opel Corsa, na gut, was macht man nicht alles, wenn man jung und feierwütig ist. - Am Montag dann findet noch die Prozession statt. Montag ist der eigentliche Feiertag des San Antonio, und spätestens gegen Abend fahren dann viele Opel Corsa, oft mit beschlagenen Scheiben und müden Gesichtern aus Garafía wieder in Niederungen des Alltags.

Am 26. Juni wird erneut gewählt, Senat und Kongress in Madrid und keiner hat wirklich Lust dazu. - Im Dezember hat man es ja schon mal versucht, mit dem wirren Ausgang, dass vier etwa gleichstarke Gruppen die Dinge unter sich ausmachen sollten. So mit der Demokratie und anderen Erleuchtungen, aber die konnten, oder wollten, alle nicht miteinander reden und regieren. - Jeder hat da seine eigenen Schuldzuweisungen oder Erklärungen, warum unsere Parteispitzen nicht in der Lage waren, aus demokratisch abgehaltenen Wahlen eine Regierung zu bilden. Tatsache ist einfach nur, dass man nun das Volk wohl so lange wählen lässt, bis endlich was dabei herauskommt, mit dem die Alphas der Parteienlandschaft auch was anzufangen wissen. - Der Wahlkampf hat begonnen, die erste Plakate sind geklebt. Seitens der Parteien man hat uns versprochen, man wird nicht wieder die ganzen Dörfer mit den Gesichtern der Wählbaren zukleistern, sondern man wolle sich auf die offiziellen Plakatierungsmöglichkeiten beschränken. - Da wären wir alle recht dankbar! Niemand der politischen Front hat sich nach den letzten Wahlen so richtig verdient ums Volk und die Demokratie gemacht, also sind die Leute ziemlich angefressen und wenig erpicht darauf, der Politik viel vom Alltag und noch weniger von der Freizeit zu opfern. - Die meisten Köpfe sind eh die gleichen geblieben, die sich auch im Dezember bereits zur Wahl gestellt haben. Warum man das also Neuwahlen nennt und nicht Aufwärmen, die Frage stelle ich in den Raum, bin aber auch gar nicht böse, wenn die unbeantwortet bleibt. - Auf die Umfragen kann man hier im Land nicht viel geben, die sind fast gänzlich von Interessenlagen bestimmt und von "Kreisen" in Auftrag gegeben worden. Viel Veränderung zu dem Ergebnis aus dem Dezember 2015 wird es wohl nicht geben.




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