Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell März 2016




Dienstag 01.03.2016
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390.000 Euro für die Änderung eines Projektes, welches niemals gebaut wird
Nur der BER ist noch peinlicher

Obwohl, die Autobahnbrücken ohne Anbindung damals in Bayern, oder der HS30 oder die Elbphilharmonie? - Es gibt sicher viel mehr zu "beschildan" (kommt von Schilda, nicht von Schilder) aber darüber können ja andere berichten. - Hier auf der Insel jagt im Moment ein Skandälchen das nächste und Schuld daran ist die immer weiter um sich greifende Transparenz. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hat es diese Skandale auch schon gegeben, aber man hat die zuhause für sich behalten und keiner hat es mitbekommen. - Nun ist das schwer möglich. Alles wird ans Licht gezerrt, auch wenn es vielleicht keiner wissen will, wofür es ja Facebook gibt und ob das alles auch wahr ist, das ist wieder eine ganz andere Frage. Aber wir hoffen wohl damit, dass es lehrreich ist für viele Zeitgenossen und hier spricht man besonders die Politik an und wohin denn unsere Steuergelder so wandern. - Wobei es durchaus diskutierbar ist, ob man denn, in immer noch schweren Zeiten bereits wieder in Kunstwerke investieren soll, so wie der große Shitstorm um die beiden Kunstobjekte für Garafía des baskischen Bildhauers Augustín Ibarrola uns gelehrt hat. - Da geht es um gute 200.000 Euro, welche eine Steinmauer und fünf bemalte Steinhaufen kosten sollen und der generelle Respekt vor Kunst und Kunstschaffenden gebietet es, dass man keine Kosten-Nutzen-Rechnung bei Kunst aufstellen kann. - Das Volk auf jeden Fall lehnt das mehrheitlich ab. In den sozialen Netzwerken steht das Volk auch immer auf und brüllt, wobei das bei Aufrufen zur nachmittäglichen Bürgerbeteiligung an langweiligen Raumordnungsplänen noch niemals aufgefallen ist. - Daumen hoch oder Daumen runter ist halt am Rechner praktischer, als persönlich in Erscheinung zu treten. - Jetzt kommt der nächste Knackpunkt der Empörung: Julio Iglesias, ja, er lebt wohl noch, soll im Juli nach Los Llanos kommen und laut einer Pressemeldung soll das 120.000 Euro kosten. Hier fällt mir professionelle Objektivität schon viel schwerer, Melissa Etheridge oder Bruce Springsteen könnten mich überzeugen, oder sogar noch Pablo Iglesias, aber doch nicht Julio! - Aber ich muss so etwas auch nicht entscheiden und die Gerüchteküche köchelt auch schon wieder über und die Politik wird zur Dementi-Fabrik und jeder empört sich auf seine Art und Weise.

Aber man könnte ohne Probleme Julio Iglesias und Agustín Ibarrola bezahlen, wenn man nicht vom höchsten kanarischen Gericht dazu verdonnert würde, an ein Architekturbüro 390.000 Euro zu bezahlen, für die Änderung eines Projektes, welches niemals gebaut wird. - Ob das nun schon der endgültige Skandal dieser Woche ist, ist weiß es nicht. Auf jeden Fall stammt diese unerfreuliche Episode aus der Zeit des unbegrenzten Wachstums, als wir hier auf der Insel nicht nur den "Parque Cultural de Canarias" nach Los Llanos holen wollten, sondern auch noch ein "Auditorium Insular" nach Argual. - Gut, vom Parque Cultural steht wenigstens eine Ruine herum, man hat also etwas Greifbares, oder in dem Fall Abreißbares. Aber in der Angelegenheit Auditorium hat man nur noch eine Freifläche, welche heute als Parkplatz für den Flohmarkt dient. - Welch` Karriere! - Aber es bleibt wohl noch was übrig, eine Rechnung über 390.000 Euro des Architekten, der behauptet, man hätte ihm mündlich aus dem Cabildo Insular den Auftrag gegeben, das ursprüngliche Projekt noch mal zu ändern. - Er hätte dieses geänderte Projekt auch abgegeben, sei aber niemals vom Cabildo Insular dafür bezahlt worden, so dass man sich schließlich auf gerichtlichem Weg gezwungen sah, dieses Honorar einzufordern. - Im Cabildo Insular allerdings erinnert sich niemand daran, diese Projektänderung in Auftrag gegeben zu haben. - Es gibt auch keinen schriftlichen Auftrag, wohl aber genügend Notizen über eine Änderung des Projektes, so dass das Gericht schon zu der Auffassung kam, die Einlassungen des Architekten seien begründet und wahr. - Es stellt sich dabei natürlich auch die Frage, wenn die Änderung 390.000 Euro kostet, was hat denn das ursprüngliche Projekt eigentlich gekostet, für einen Bau, den niemand braucht und von dem inzwischen auch keiner mehr was wissen will. - Zumindest nicht diejenigen, welche damals diese Denkmäler des Größenwahns gewollt haben. - Aber bitte, das ist absolut kein Alleinstellungsmerkmal dieser Insel, ganz und gar nicht, in der großen weiten Welt der Verschwendung und der Schildbürgerstreiche sind das vielleicht auch nur "peanuts", aber es sind halt unsere Nüsse.







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